Achte Niedersächsische Energietage Goslar,

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Transkript:

Achte Niedersächsische Energietage Goslar, 30.9. 01.10.15 Integrierte Konzepte zur Gebäudeversorgung mit Erneuerbaren Energien und minimierter Stromnetzbelastung Helmut Jäger, Solvis GmbH & Co KG

Integration von Produktion und Energieversorgung Bausteine: hohe Effizienz bei Maschinen und Verarbeitungsprozessen sowie des Gebäudes sollten Bedarf möglichst reduzieren Kopplung von : - Strom - Wärme - Kälte Speicherung von : - Strom - Abwärme aus Prozessen und Anlagen - Wärme - Kälte - Abwärme aus Prozessen und Anlagen Flexibilisierung von Produktion und Prozessen entsprechend dem aktuellen und prognostiziertem Energieangebot aus erneuerbaren Energien 2 30.03.2015 Platzhalter Fußzeile PowerPoint

Der Weg zur emissionsfreien Produktion 1. Energie-Effizienz: Hochisolierte Gebäudehülle (50% unter EnEV 2009) Dreifachverglasung Thermische Schleusen (Warenanlieferung) Präsenz- und tageslichtgesteuerte Beleuchtung und Verschattung Einsatz modernster LED-Technologie Energieeffiziente Technik (u.a. Druckmaschinen, Kompressoren ) Energieeffiziente Produktionsmaschinen Zentrale, lastgesteuerte Druckluftversorgung oeding print GmbH - OEvolution Stand März 2015 3

Der Weg zur emissionsfreien Produktion 2. Regenerative Energie-Erzeugung: Photovoltaik; 220 kwp; 1.500 m 2 Dachfläche BHKW; 20 kw elektrisch; 40 kw thermisch Eigenverbrauch (nur Überschüsse gehen ins Netz) Zukauf von Ökostrom (Produktion) und Windgas (BHKW) Photovoltaik 220 kwp BHKW mit Windgas als Antriebsenergie Netzbezug: erneuerbare Energien (Ökostrom/Windgas) Netzeinspeisung: erneuerbare Energie (Überschüsse) Windgas: Überschüssige Windenergie erzeugt über Elektrolyse Wasserstoff! oeding print GmbH - OEvolution Stand März 2015 4

Der Weg zur emissionsfreien Produktion 3. Energie-Recycling und ganzjährige Nutzung: Wärmerückgewinnung aus Produktionsprozess, zentraler Drucklufterzeugung und KWKK Thermische Speicherung der Abwärme Ganzjährige (!) Nutzung der Abwärme zur Heizung und Kühlung des Gebäudes über Inverter und zur sommerlichen Kühlung des Rechenzentrums über AdKMs Abwärme aus Produktionsprozess Abwärme aus KWKK und Kompressoren Thermische Langzeitspeicher (Hoch- und Niedertemperatur) versorgen Inverter und AdKMs zur Wärme-/Kälteerzeugung oeding print GmbH - OEvolution Stand März 2015

Energiekonzept der Nullemissionsfabrik mit Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung aus 100% EE PV Generator: 220 kw Netzstrom Strom Laserschweißanlage Schichtspeicher: 100.000 l Abluftwärmepumpe Absorptionskühlung WW 45 C Biogas BHKW: Wärme 240 kw th. 143 kw el. Abwärme Prüfstände 180 m² Solarkollektoren Wärmerückgewinnung

SolvisVital das Modulsystem

SolvisVital modulare Komplettlösung bis 600kW Modul 1 Modul 3 Modul 2 Modul 1: Wärme-Manager Modul 2: Frischwasser-Station Modul 3: Solaranlage

Energietage Niedersachsen Goslar, 29.-30.09.2015 Integrierte Konzepte zur Gebäudeversorgung mit Erneuerbaren Energien und minimierter Stromnetzbelastung Input ISFH F. Giovannetti, E. Schneider Institut für Solarenergieforschung Hameln

Beispiel Solare Prozesswärme: Projektdaten Titel: Solar unterstützte EPS-Herstellung mit hocheffizienten Flachkollektoren Laufzeit: Januaur 2015 Juni 2017 Förderung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt Projektpartner:

Hocheffizienter Flachkollektor: Konzept AR (antireflective coatings) low e, high t absorber plate (low-e) air / argon / krypton air Leistungssteigerung durch Reduktion der Wärmeverluste: Zweifach-Abdeckung Gasfüllung Low-e Beschichtung Kombination von Flachkollektor und Wärmeschutzverglasung

Hocheffizienter Flachkollektor: Leistungssteigerung + 26 / 12% + 43 / 21 % + 66 / 36 %

Pilotanlage mit hocheffizienten FK: Projektziele Weiterentwicklung Flachkollektor Detaillierte Analyse EPS-Produktion Planung und Integration Solaranlage Langzeit Monitoring und Optimierung

Analyse: Potential für solarthermische Unterstützung EPS Granulate

Projektstatus Laufende Messungen Temperaturen und Volumenströme einzelner Prozesse Gas- und Wasserverbrauch Betriebzeiten einzelner Prozesse Erste Schätzungen 10% solare Deckung mit 400 m² HFK (150 MWh/a, 15000 m³ Gas, 30 t CO 2 ) Potential für Energieeffizienzmaßnahmen Potential für Prozessoptimierung

Energiekonzept Deutschland 2050: - 80% THG-Emissionen (Quelle: FHG-ISE, 2013) Intelligente Wärmespeicher/ Energiemanager sind Kernelement der Energiewende 16 30.03.2015 Platzhalter Fußzeile PowerPoint

Modernisierung Märkische Scholle: Konzept Haus 9 (Quelle: ezeit - Ingenieure, Berlin) 100 % regenerativ erzeugte Heiz- und Warmwasserversorgung

Modernisierung Märkische Scholle: Konzept Haus 9 (Quelle: ezeit - Ingenieure, Berlin) 650 kwh/m² statt 400 kwh/m² nur ca. 2 m² / WE 37.500 kwh Abluftwärme 40.000 kwh Geothermie 24.000 kwh PV: 14 kwp 12.000 kwh CO 2 -freie Beheizung + Warmwassererzeugung 113.500 kwh

Neubausiedlung Kassel Zum Feldlager 19 30.03.2015 Platzhalter Fußzeile PowerPoint

Neubausiedlung Kassel Zum Feldlager 20 30.03.2015 Platzhalter Fußzeile PowerPoint

Neubausiedlung Kassel Zum Feldlager 21 30.03.2015 Platzhalter Fußzeile PowerPoint

Neubausiedlung Kassel Zum Feldlager 22 30.03.2015 Platzhalter Fußzeile PowerPoint

VOJENS FJERNVARMEVÆRK Projektübersicht: Standort: Tingvejen 47 DK-6500 Vojens Gesamtfläche Solaranlage: 70.000 m² Spitzenleistung Solaranlage: 50 MW Anzahl Kollektoren: 5.439 Stück Wärmespeicher (druckloses Erdbecken): 203.000 m³ Berechneter Solarwärmeertrag: 28.000 MWh Berechneter Solarer Deckungsgrad: 45 % nach d. Erweiterung Erreichter Solarwärmeertrag 2014: 7.500 MWh Erreichter solarer Deckungsgrad 2014: 14,3 % (erste Anlage mit 17.500m²) Nutzungsdauer Solaranlage: mind. 25 Jahre Montage / Inbetriebnahme: 2012/2015 Vom FW-Netz versorgte Haushalte: 2.000 (10 x Schulen, Industrie u.ä.) Gesamtwärmeverbrauch 2014: 52.500 MWh davon Leitungsverluste: 11.550 MWh Zusätzliche Nachheizquelle: Erdgas Betriebstemperatur FW-Netz: Sommer Vorlauf/Rücklauf: 75 C / 35-40 C Winter Vorlauf/Rücklauf: 75 C / 35-40 C Wärmegestehungskosten inkl. Investition Erdgas: Solaranlage: 57,05 EUR/MWh (inkl. Investition saisonaler Speicher) 47,00 EUR/MWh BSW-Solar 23

Wärmenetze können EE kosteneffizient integrieren sowie Strombedarf senken und Stromnetze entlasten (Quelle: Hamburg Institut) 24 30.03.2015 Platzhalter Fußzeile PowerPoint