iglidur iglidur : PTFE- und silikonfrei für den Trockenlauf geeignet gute Abriebfestigkeit wartungsfrei 493
iglidur iglidur PTFE- und silikonfrei. Bewusst wird bei iglidur auf PTFE und Silikon als Schmierstoff verzichtet, dennoch zeichnen sich die Lager durch sehr gute Verschleißfestigkeit bei niedrigen Belastungen aus. für den Trockenlauf geeignet gute Abriebfestigkeit Wann nehme ich es? Wenn PTFE oder Silikon für die Anwendung nicht zugelassen sind Bei niedrigen Geschwindigkeiten Wenn das Lager unempfindlich gegen Schmutz sein soll Wenn das Lager selbstschmierend und trockenlaufgeeignet sein soll wartungsfrei Wann nehme ich es nicht? Wenn höchste Verschleißfestigkeit gefordert ist iglidur W300, Seite 131 Wenn niedrige Reibwerte gefordert sind iglidur J, Seite 89 iglidur L250, Seite 239 Wenn ein preisgünstiges Gleitlager gesucht wird iglidur M250, Seite 107 Wenn geringe Feuchtigkeitsaufnahme gefordert wird iglidur R, Seite 249 Temperatur +90º Lieferprogramm auftragsbezogen 40º 494 Mehr Informationen www.igus.de/de/c
iglidur Lieferprogramm iglidur Werkstofftabelle Allgemeine Eigenschaften Einheit iglidur Prüfmethode Dichte g/cm 3 1,1 Farbe 1000 weißlich max. Feuchtigkeitsaufnahme bei +23 /50 % r. F. Gew.-% DIN 53495 max. Wasseraufnahme Gew.-% 6,9 Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahl µ 7 5 pv-wert, max. (trocken) MPa m/s 0 Mechanische Eigenschaften Biege-E-Modul MPa 1.900 DIN 53457 Biegefestigkeit bei +20 MPa 60 DIN 53452 Druckfestigkeit MPa 30 maximal empfohlene Flächenpressung (+20 ) MPa 40 Shore-D-Härte 72 DIN 53505 Physikalische und thermische Eigenschaften obere langzeitige Anwendungstemperatur +90 obere kurzzeitige Anwendungstemperatur +130 obere kurzzeitige Umgebungstemperatur 1) +150 untere Anwendungstemperatur 40 Wärmeleitfähigkeit W/m K 4 ASTM 177 Wärmeausdehnungskoeffizient (bei +23 ) K 1 10 5 15 DIN 53752 Elektrische Eigenschaften spezifischer Durchgangswiderstand Ωcm > 10 10 DIN IE 93 Oberflächenwiderstand Ω > 10 9 DIN 53482 1) Ohne Zusatzlast; keine Gleitbewegung; Relaxation nicht ausgeschlossen Tabelle 01: Werkstoffdaten 100 10 01 1 Gleitgeschwindigkeit [m/s] 10 Abb. 01: Zulässige pv-werte für iglidur -Gleitlager mit 1 mm Wandstärke im Trockenlauf gegen eine Stahlwelle, bei 20, eingebaut in ein Stahlgehäuse igus GmbH 51147 Köln Tel. +49(0)2203/9649-145 Fax -334 info@igus.de www.igus.de 495
iglidur iglidur Lieferprogramm Mechanische Eigenschaften Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur -Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Bei der langzeitig zulässigen Anwendungstemperatur von +90 beträgt die zulässige Flächenpressung noch 10 MPa. 60 Verformung [%] 15,8 5,5 0 15 30 40 60 23 50 40 30 20 10 0 20 40 60 80 100 120 Temperatur [ ] Abb. 02: Maximal empfohlene Flächenpressung in Abhängigkeit von der Temperatur (40 MPa bei +20 ) Gleitlager aus iglidur wurden speziell für Anwendungen entwickelt, bei denen die Verwendung von PTFE und Silikon nicht möglich ist. Solche Anwendungen kommen in der Elektrotechnik, der Tabak- und Genussmittelindustrie sowie in manchen Lackierprozessen vor. Stichwörter wie Lackverträglichkeit und Silikonfreiheit machen die nähere Beschäftigung mit diesem Werkstoff sinnvoll. Obwohl iglidur ein sehr weicher Werkstoff ist, besitzt er gleichzeitig eine maximal empfohlene Flächenpressung von 40 MPa. Die hohe Flexibilität macht die Eignung der Lager bei Schwingungen und Kantenbelastungen aus. Flächenpressung, Seite 43 Abb. 03: Verformung unter Belastung und Temperaturen Zulässige Gleitgeschwindigkeiten Obwohl bei der Entwicklung von iglidur bewusst auf wichtige Festschmierstoffe verzichtet wurde, sind die Gleitlager sehr verschleißfest und eignen sich deshalb auch für dauernde Bewegungen mit mittleren Gleitgeschwindigkeiten. Kurzzeitig sind rotierend Geschwindigkeiten bis 1,5 m/s möglich, die Hauptanwendungen sind jedoch bei Geschwindigkeiten unter m/s zu sehen. Gleitgeschwindigkeit, Seite 45 m/s rotierend oszillierend linear dauerhaft 1 0,7 2 kurzzeitig 1,5 1,1 3 Tabelle 02: Maximale Gleitgeschwindigkeit Temperaturen Die obere kurzzeitige Anwendungstemperatur beträgt +130. Allerdings sind bei dieser Temperatur keine Belastungen der Lager mehr möglich. Sinnvoll sollte die Temperatur deshalb bei etwa +80 bis +90 begrenzt werden. Beachten Sie, dass die Lager ab Temperaturen von +70 mechanisch im Gehäuse gesichert werden müssen, um der Gefahr des Lösens der Lager entgegenzuwirken. Anwendungstemperaturen, Seite 46 iglidur Anwendungstemperatur untere 40 obere, langzeitig +90 obere, kurzzeitig +130 zus. axial zu sichern ab +40 Tabelle 03: Temperaturgrenzen für iglidur 496 Lebensdauerberechnung, 3-D-AD-Daten, PDF-Downloads www.igus.de/de/c
iglidur Lieferprogramm iglidur Reibung und Verschleiß Der Reibungsbeiwert der iglidur -Gleitlager hängt in hohem Maße von der Rauigkeit der Welle ab. Trotz des Verzichts auf PTFE und Silikon als Festschmierstoffe zeichnen sich die Lager durch insgesamt sehr niedrige Reibwerte aus. Ebenso ist der Verschleiß der Lager in Anwendungen mit rotierenden oder schwenkenden Bewegungen bei niedrigen Lasten sehr gut. Reibwerte und Oberflächen, Seite 48 Verschleißfestigkeit, Seite 49 Wellenwerkstoffe Abb. 07 zeigt deutlich, wie wichtig der geeignete Gegenlaufpartner sein kann. Obwohl alle gezeigten Ergebnisse dieser Rotationsversuche als sehr gut verstanden werden können, ist der Unterschied teilweise deutlich. Abb. 08 zeigt schließlich, dass dieser Unterschied bei steigenden Lasten noch zunimmt. Wellenwerkstoffe, Seite 51 Reibwert µ 1 0 5 0 5 0 Gleitgeschwindigkeit [m/s] Reibwert µ 0,7 1,3 1,6 Wellenrauigkeit Ra [µm] Abb. 06: Reibwerte in Abhängigkeit von der Wellenoberfläche (Welle f53) Abb. 04: Reibwerte in Abhängigkeit von der Gleitgeschwindigkeit, p = 0,75 MPa Reibwert µ 0,7 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Verschleiß [µm/km] 0,9 0,8 0,7 Alu, hartanodis. Automatenstahl f53 f53, hartverchromt St37 V2A X90 Wellenwerkstoff Abb. 07: Verschleiß, rotierende Anwendung mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, p = 0,75 MPa, v = m/s Abb. 05: Reibwerte in Abhängigkeit von der Belastung, v = 1 m/s igus GmbH 51147 Köln Tel. +49(0)2203/9649-145 Fax -334 info@igus.de www.igus.de 497
iglidur iglidur Lieferprogramm 1,2 Weitere Eigenschaften Verschleiß [µm/km] Verschleiß [µm/km] 0,8 1,5 2,0 f53 V2A St37 hartverchromt Abb. 08: Verschleiß mit verschiedenen Wellenwerkstoffen im Rotationsbetrieb in Abhängigkeit von der Belastung 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 0 10 20 30 40 rotierend schwenkend Abb. 09: Verschleiß bei schwenkenden u. rotierenden Anwendungen mit f53 in Abhängigkeit von der Belastung iglidur trocken Fett Öl Wasser Reibwerte µ 7 5 9 4 4 Tabelle 04: Reibwerte für iglidur gegen Stahl (Ra = 1 µm, 50 HR) hemikalienbeständigkeit iglidur -Gleitlager sind gegen Reinigungsmittel, Fette, Öle, verdünnte Laugen und schwache Säuren beständig. hemikalientabelle, Seite 974 Medium Beständigkeit Alkohole + bis 0 Kohlenwasserstoffe + Fette, Öle, nicht additiviert + Kraftstoffe + verdünnte Säuren 0 bis starke Säuren verdünnte Basen + starke Basen 0 + beständig 0 bedingt beständig unbeständig Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 ] Tabelle 05: hemikalienbeständigkeit von iglidur Radioaktive Strahlen Gleitlager aus iglidur sind bis zu einer Strahlungsintensität von 2 10 4 Gy beständig. Höhere Strahlungen greifen den Werkstoff an und können dazu führen, dass wichtige mechanische Eigenschaften verloren gehen. UV-Beständigkeit iglidur -Gleitlager sind gegen UV-Strahlen nicht beständig. Beim Einsatz im Außenbereich oder bei anderer intensiver Bestrahlung ist für ausreichenden Schutz gegen direkte Bestrahlung zu sorgen. Vakuum Im Vakuum können iglidur -Gleitlager nur mit Einschränkungen eingesetzt werden. Eventuell vorhandene Feuchtigkeit gast aus. Elektrische Eigenschaften iglidur -Gleitlager sind elektrisch isolierend. spezifischer Durchgangswiderstand > 10 10 Ωcm Oberflächenwiderstand > 10 9 Ω 498 Lebensdauerberechnung, 3-D-AD-Daten, PDF-Downloads www.igus.de/de/c
iglidur Lieferprogramm iglidur Feuchtigkeitsaufnahme Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur -Gleitlagern beträgt ca. 7 % bei Sättigung im Wasser und ist deshalb bei Anwendungen in feuchten Umgebungen zu berücksichtigen. Maximale Feuchtigkeitsaufnahme bei +23 /50 % r. F. Gew.-% max. Wasseraufnahme 6,9 Gew.-% Tabelle 06: Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur Reduzierung des Innen-Ø [%] 0,8 0,7 0 1 2 3 4 5 6 7 Feuchtigkeitsaufnahme [Gew.-%] Abb. 10: Einfluss der Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur -Gleitlagern Einbautoleranzen iglidur -Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-toleranz (empfohlen mindes tens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der In nendurchmesser der Lager mit D11-Toleranz selbständig ein. Prüfverfahren, Seite 55 Durchmesser Welle h9 iglidur d1 [mm] [mm] D11 [mm] bis 3 0 25 +20 +80 > 3 bis 6 0 30 +30 +05 > 6 bis 10 0 36 +40 +30 > 10 bis 18 0 43 +50 +60 > 18 bis 30 0 52 +65 +95 > 30 bis 50 0 62 +80 +40 Tabelle 07: Wichtige Toleranzen für iglidur -Gleitlager nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen Lieferprogramm Gleitlager aus iglidur werden auftragsbezogen hergestellt. igus GmbH 51147 Köln Tel. +49(0)2203/9649-145 Fax -334 info@igus.de www.igus.de 499