4.7 Angepasste Belichtungskorrektur

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Transkript:

4.7 Angepasste Belichtungskorrektur Nicht immer tri fft der Belichtungsmesser der PowerShot G15 die optimale Bildhelligkeit. Schuld ist meist das Motiv selbst, es führt die Messeinheit der Kamera regelrecht in die Irre. Daher werden Sie hin und wieder eine Belichtungskorrektur vornehmen müssen. Bei dunklen Motiven muss meist um 2 3 bis 2 Stufen unterbelichtet, bei hellen Motiven dagegen um 1 3 bis 1 1 3 Stufen überbelichtet werden. Meist sind es Situationen, in denen ein Motiv großflächig sehr hell oder sehr dunkel ist zum Beispiel eine weiße Mauer oder eine Schneefläche einerseits oder eine Nachtaufnahme mit viel schwarzer Fläche andererseits. Dabei können Sie sich generell merken, dass bei einem dunklen Motiv unterbelichtet werden muss. Helle Szenen müssen dagegen überbelichtet werden, weil sie sonst zu dunkel und grau wiedergegeben werden. Einfache Belichtungskorrektur vornehmen Zum Glück lässt die G15 in fast allen Aufnahmeprogrammen Belichtungskorrekturen zu. Damit können Sie auch in den SCN- und Filtermodi stets flexibel auf die unterschiedlichsten Belichtungsanforderungen reagieren. Dabei läuft eine einfache Belichtungskorrektur einfach durch Drehen des Belichtungskorrekturrads auf der Kameraoberseite ab. Der Korrekturwert wird im Display unten rechts angezeigt. 116

4.7 Angepasste Belichtungskorrektur * außer:,, und AUTOMATISCHE BELICHTUNGSREIHEN (AEB) Erfahren Sie in Kapitel 9.3, wie Sie eine automatische Belichtungsreihe (AEB) durchführen können, um sich anschließend die beste Aufnahme auszusuchen oder auch eine HDR-Aufnahme daraus zu entwickeln. Belichtung speichern und Kameraschwenk Bei Motiven, die einen hohen Kontrast aufweisen, ist die Belichtung oftmals nicht ganz so trivial. Denken Sie beispielsweise an eine Aufnahme im Gegenlicht. Nun wäre es sehr praktisch, wenn Sie selbst bestimmen könnten, welcher Bereich optimal belichtet werden soll, der helle oder der dunkle. Vermutlich ahnen Sie es schon, auch das ist mit der PowerShot G15 möglich. Denn mit der Belichtungsspeicherung, auch AE-Speicherung genannt, können Sie die Belichtung eines bestimmten Bildbereichs fixieren. Dann erst wird der Bildausschnitt komponiert. Der von Ihnen gewählte Part, egal ob es der helle oder der dunkle ist, wird so im fertigen Foto auf jeden Fall richtig belichtet sein. Gehen Sie dazu wie folgt vor: 117

1 Wählen Sie eines der folgenden Aufnahmeprogramme aus: P, Tv, Av oder. Am besten funktioniert die Methode zudem mit der mittenbetonten Messmethode oder der Mehrfeldmessung. Die Spotmessung ginge auch, liefert aber häufig zu starke Helligkeitssprünge. 2 Richten Sie die Kamera nun auf den Motivbereich, der in mittlerer Helligkeit wiedergegeben werden soll. Bei Landschaften oder weiträumigeren Motiven, bei denen beispielsweise im Gegenlicht der Himmel zu hell dargestellt wird, hilft es meist, die Kamera auf einen Himmelsbereich mit mittelhellem Blau oder auf eine Wiese oder auf das Straßenpflaster zu richten. 3 Drücken Sie nun die Sterntaste auf der Kamerarückseite. Auf dem Monitor leuchtet daraufhin unten das Sternsymbol auf, und die gespeicherten Werte für Blende und Zeit werden angezeigt. Die Sterntaste kann nun wieder losgelassen werden. So sah der Bildausschnitt aus, den ich für die AE-Speicherung verwendet habe. 118

4.7 Angepasste Belichtungskorrektur 4 Legen Sie den endgültigen Bildausschnitt fest. Fokussieren Sie und lösen Sie aus. Das Bild wird mit den zuvor gemessenen Belichtungswerten aufgenommen. Anschließend werden die Belichtungswerte aus dem Speicher gelöscht. Daher ist es leider nicht möglich, mehrere Bilder mit den gespeicherten Werten hintereinander aufzunehmen es sei denn, Sie haben mit der Reihenaufnahme gleich eine ganze Bilderserie aufgezeichnet. Durch die Belichtungsspeicherung hat das Motiv an Atmosphäre und Stimmung hinzugewonnen ( 1 60 Sek. f5 ISO 320 Av). Das kleine Bild zeigt das Ergebnis ohne AE-Speicherung ( 1 60 Sek. f5 ISO 640 Av). BLITZBELICHTUNGSSPEICHERUNG (FE LOCK) Die Belichtungsspeicherung mit der Sterntaste f unktioniert auch bei eingeschaltetem Blitz. Der Vorgang wird dann als FE-Speicherung bezeichnet (FE Lock = Flash Exposure Lock = Blitzbelichtungsfestlegung). 119

i-contrast und Schattenkorrektur Bei kontrastreichen Motiven ist die PowerShot G15 in der Lage, zu helle oder zu dunkle Bildbereiche automatisch zu erkennen und diese mit einer automatischen Helligkeitskorrektur zu optimieren. Diese als i-contrast bezeichnete Funktion setzt sich zusammen aus einer Kontrastkorrektur, bei der die hellen und zur Überstrahlung neigenden Bildstellen optimiert werden, und einer Schattenkorrektur, bei der die dunklen Partien aufgehellt werden. Beide Funktionen können Sie nur auswählen, wenn Sie ausschließlich im JPEG-Format fotografieren. Hinzu kommt, dass der i-contrast und die Schattenkorrektur nur in folgenden Programmen verfügbar sind: P, Tv, Av, M, (nur Schattenkorrektur wählbar), (nur i-contrast-automatik) und (i-contrast-automatik und Schattenkorrektur-Automatik). In allen anderen Modi ist keine der beiden Funktionen aktiv. 1 i-contrast: Drücken Sie die FUNC./SET-Taste und navigieren Sie zur Funktion Automatische Kontrastkorrektur. Stellen Sie mit der rechten Pfeiltaste die Stärke der Kontrastkorrektur ein. In der Regel ist die Einstellung auf AUTO eine gute Wahl. Einstellung von i-contrast (links) und Schattenkorrektur (rechts). 120

4.7 Angepasste Belichtungskorrektur 2 Schattenkorrektur: Drücken Sie direkt nach dem Aktivieren von i-contrast die MENU-Taste, um zur Funktion Automatische Schattenkorrektur zu gelangen. Mit dem Wert AUTO aktivieren Sie diese. 3 Im Display ist nun das Zeichen für den aktivierten i-contrast Nehmen Sie Ihr Motiv wie gewohnt auf. zu sehen. Mit eingeschalteter i-contrast-automatik werden die Schatten angenehm aufgehellt (rechts). I-CONTRAST SCHRÄNKT DIE ISO-WAHL EIN Da die kamerainterne Bildbearbeitung für die Kontrastkorrektur nicht bei den ganz niedrigen ISO-Werten arbeiten kann und bei hohen ISO-Werten die Gefahr unerwünschten Bildrauschens entsteht, ist der ISO-Bereich bei der i-contrast-anwendung folgendermaßen eingeschränkt: Kontrastkorrekturwert minimaler ISO-Wert maximaler ISO-Wert 160 1600 320 1600 Auch wenn Sie manuell niedrigere oder höhere ISO-Werte einstellen, wird der ISO-Bereich bei Aktivierung eines festen i-contrast-wertes begrenzt. 121

Erwarten Sie jedoch keine Wunder. Hoffnungslos überstrahlte oder extrem unterbelichtete Bildflächen können auch mit i-contrast und Schattenkorrektur nicht gerettet werden. Überhaupt ist der Effekt meistens sehr gering. Sowohl die Histogramme als auch die optischen Merkmale der Bilder ändern sich kaum, hingegen steigt der ISO-Wert beachtlich an, weil die stärkeren i-contrast-einstellungen nicht bei niedriger Lichtempfindlichkeit arbeiten. Achten Sie daher stets auf die Bildanzeige mit dem Histogramm, so können Sie Belichtungsfehler schnell erkennen und die Grundbelichtung optimieren. Die Funktionen müssen dann nur noch marginal eingreifen, das schont die Bildqualität. Auch würden wir Ihnen von den Einstellungen und abraten. Fotografieren Sie bei heller Umgebung lieber mit ISO 100, am besten auch im RAW-Format, und bearbeiten Sie die Lichter und Schatten dann im RAW-Konverter oder bei JPEG-Daten im Bildbearbeitungsprogramm. NACHTRÄGLICHE KONTRASTOPTIMIERUNG Während die Bilder mit eingeschaltetem i-contrast und der Schattenkorrektur direkt bei der Aufnahme optimiert werden, besteht auf der anderen Seite auch die Möglichkeit, die Kontrastoptimierung nachträglich in der Kamera durchzuführen (siehe Seite 244). 122