Predigt zum Pfingstfest. Der Friede unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.

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Transkript:

Predigt zum Pfingstfest Kanzelsegen: Der Friede unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Das Wort Gottes für diese Predigt lesen wir im 4. Buch Mose im 11. Kapitel (Es ist die alttestamentliche Lesung zum Pfingstsonntag und kann unter der Nummer 043 im Gesangbuch (ELKG) mitgelesen werden): 11 Und Mose sprach zu dem HERRN: Warum bekümmerst du deinen Knecht? Und warum finde ich keine Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volks auf mich legst? 12 Hab ich denn all das Volk empfangen oder geboren, dass du zu mir sagen könntest: Trag es in deinen Armen, wie eine Amme ein Kind trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? 14 Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer. 15 Willst du aber doch so mit mir tun, so töte mich lieber, wenn anders ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, damit ich nicht mein Unglück sehen muss. 16 Und der HERR sprach zu Mose: Sammle mir siebzig Männer unter den Ältesten Israels, von denen du weißt, dass sie Älteste im Volk und seine Amtleute sind, und bringe sie vor die Stiftshütte und stelle sie dort vor dich, 17 so will ich herniederkommen und dort mit dir reden und von deinem Geist, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, damit sie mit dir die Last des Volks tragen und du sie nicht allein tragen musst. 24 Und Mose ging heraus und sagte dem Volk die Worte des HERRN und versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volks und stellte sie rings um die Stiftshütte. 25 Da kam der HERR hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in Verzückung wie Propheten und hörten nicht auf.

Lasst uns beten: Lieber himmlischer Vater, wir danken dir für dein Wort. Erfülle uns neu mit deinem Geist, dass wir dein Wort verstehen und dadurch getröstet und gestärkt werden. Das bitten wir im Namen deines Sohnes Jesus Christus. Liebe Gemeinde, diese Geschichte über Mose, seine Amtsmüdigkeit und die Entlastung durch die 70 Ältesten Israels ist eine der schönsten Geschichten der Bibel über das Wirken des Heiligen Geistes. Wir erfahren hier den Heiligen Geist als Gott, der entlastet und neues Leben ermöglicht. Von diesen beiden Gedanken: Der Heilige Geist entlastet und ermöglicht neues Leben, soll heute die Predigt geprägt sein. 1) Der Heilige Geist entlastet Manchem geht es in seinem Alltag vielleicht genauso wie Mose hier, der ganz schön müde geworden ist, für das Volk Israel mit seinen ständigen Nörgeleien verantwortlich zu sein. Wenn einem alles zuviel wird, kann einen das ganz schön müde machen. Wenn niemand sieht, wie einer in seinem Alltag kämpfen muss, wenn einem alles über den Kopf wächst: die Anforderungen im Beruf, immer neue Forderungen der Vorgesetzten, immer neue Vorschriften, immer neue Fortbildungen, immer den Stress der Kunden, Patienten oder Angestellten abfangen zu müssen, obwohl man gar nicht selbst für den Unmut der Leute verantwortlich ist, das kann einen ganz schön runter ziehen. Dann kommt man nach Hause und auch dort geht der Stress und manchmal auch der Ärger weiter: Die Hausarbeit nimmt kein Ende. Wieder ist die Wohnung von den Kindern auf den Kopf gestellt. Essen kochen, Hausaufgaben machen, Arzttermine und Kinder zu Musik, Sport und Freunden bringen. Und was andere in der Freizeit noch so alles von einem erwarten! Immer soll man funktionieren, immer ein gutes Wort auf den Lippen haben Irgendwann reicht es. 2

Da platzt einem auch mal der Kragen. Man macht sich Luft. Manchmal fragt man sich vielleicht auch: Warum hilft mir keiner? Wo seid ihr denn? Was tut eigentlich Gott für mich? Da kommt die Geschichte von Mose gerade recht. Heute hören wir von einem, der auch an seine Grenzen kommt. Mose hat viel für das Volk Israel getan. Gemeinsam haben sie Ägypten hinter sich gelassen mit all der Bedrückung und Versklavung. Sie sind auf dem Weg in das Land ihrer Sehnsucht in das Land der Väter. Seit Monaten ziehen sie durch die Wüste. Eben waren sie am Berg Sinai gewesen, wo Gott mit Israel einen neuen Bund geschlossen und ihnen die 10 Gebote gegeben hat. Aber all die Nähe und Hinwendung Gottes, so scheint es, ist für das Volk Israel Schnee von gestern. Das Volk ist auf der Wanderung durch die Wüste. Es ist erfüllt von der großen Sehnsucht auf ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Aber die Sehnsucht macht nicht satt und löscht keinen Durst. Die Menschen werden unzufrieden. Sie jammern und nörgeln. Sie klagen und greifen Mose an: Du bist dafür verantwortlich, dass es uns so schlecht geht. Hätten wir bloß nicht auf dich gehört und wären wir in Ägypten geblieben, dann hätten wir genug zu essen und zu trinken. In diesem Moment wird Mose alles zuviel. Die Verantwortung für das Volk drückt ihn nieder. Schließlich erwarten die Männer, Frauen und Kinder einiges vom Leben. Die Menschen machen ihre Träume und Wünsche von einem besseren Leben an Mose fest. Aber auch Mose hat nur zwei Beine und zwei Hände. Und der Weg durch die Wüste ist kein Spaziergang. Er führt durch Dornen und über gefährliche Straßen. Mose macht sich Luft. Er klagt es Gott. Mose hält Gott vor: W enn ich für dieses ganze undankbare und unzufriedene Volk sorgen soll, dann lass mich bitte sterben. Mir ist das alles zuviel. Wie nah ist uns Mose in dieser Situation! Es mag wohl einige unter uns geben, die ähnlich kaputt und niedergeschlagen sind wie Mose, weil sie sich mit ihrer Kraft am Ende fühlen. 3

Doch gerade in dem Moment, als Mose Gott um Hilfe bittet, setzt Gott mit seinem Entlastungsplan ein. Gott wartet anscheinend regelrecht darauf, dass Mose ihn um Hilfe bittet. Jemand kommentierte dieses Verhalten Gottes etwas böse so: Das ist doch irgendwie ziemlich übel von Gott, dass er wartet, bis Mose am Ende ist. Der weiß doch, wie es Mose geht. Warum hat er nicht früher geholfen? Ja, natürlich weiß Gott, wie es uns geht, auch bevor wir ihn um etwas bitten. Und doch will er gebeten sein. Er mischt sich nicht einfach so in unser Leben ein. Er respektiert uns als Gegenüber, als sein Ebenbild. Er wartet darauf, dass wir uns ihm vertrauensvoll zuwenden, d.h. dass wir an ihn glauben und ihm das auch sagen. Das ist ein wichtiges Beispiel auch für uns: Gott will entlasten und helfen, aber er will gebeten werden, d. h.: Wir sollen uns bewusst werden, dass wir auf Gottes Hilfe angewiesen sind und sie auch wollen. Oft genug wollen wir alles selbst in die Hand nehmen, planen und gestalten. Für Gottes Wirken lassen wir keinen Platz mehr. Denke doch mal an dein Leben: Was sind die Dinge, die dich plagen, dir die Kraft zum Leben rauben, unter denen du zu zerbrechen drohst? Hast du Gott um Entlastung gebeten? Sicher werden das viele von euch getan haben! Und doch ist es eine menschliche Erfahrung, dass unser alter Adam uns einredet: Das schaffst du allein. Wer sorgt schon für dich, wenn du es nicht alleine machst? Dahinter steckt ein Anflug von menschlichem Hochmut. Mose merkt jedenfalls: Ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich kann nicht mehr. Aber er weiß, dass er mit seiner Aufgabe nicht alleine dasteht. Er ist von Gott beauftragt und nun wendet er sich an seinen Herrn und bittet: Hilf mir doch! Gott lässt sich nicht lange bitten. Er stellt Mose 70 anerkannte Führer des Volkes zur Seite. Es sind Leute, die schon mit Leitungsaufgaben vertraut waren. Es sind Leute von gutem Ruf, die Achtung und Respekt genießen. Die stellt er Mose an die Seite. 4

Denen gibt er vom Heiligen Geist ab, den er auch schon Mose gegeben hatte. Auf diese Weise befähigt Gott schon bewährte Leute und setzt sie als Mitarbeiter des Mose ein, und Mose wird entlastet. Die Last der Leitung des Volkes wird auf viele Schultern verteilt. So wird die Last für Mose tragbar. Schau doch mal in dein Leben hinein und achte mal darauf, wie und wo Gott dich entlastet hat. Er entlastet dich z. B. von Schuld und Sünde durch die Beichte und die Gemeinschaft mit Christus im Heiligen Abendmahl. Wie wirkt sich das in deinem Leben aus? Wie er dich entlastet hat, z. B. von den Sorgen um die Kinder, die Familie, den Arbeitsplatz. Wie er dir neue Kraft geschenkt hat, als du am Ende warst. Überleg doch mal - jetzt und auch später zu Hause! Gott entlastet. Gott will zwar einerseits gebeten sein, aber er verweigert seine Hilfe nicht. Gott entlastet durch das Wirken seines Heiligen Geist. 2) Der Heilige Geist ermöglicht neues Leben. Liebe Gemeinde, Gottes Geist ist ein Geist der lebendig macht und dadurch neues Leben ermöglicht. Diesem Gedanken soll zum Ende der Predigt nachgegangen werden. Alles fängt damit an, dass Gott den Menschen erschafft, indem er ihn formt und dann seinen göttlichen Geist durch die Nase einhaucht: So wurde der Mensch ein lebendiges Wesen. heißt es im 1. Buch Mose im 2. Kapitel. Gottes Geist sorgt also dafür, dass wir Menschen lebendige Wesen sind. Auf diese Weise ist Gottes Geist in allen Menschen drin. Auf diese Weise sorgt Gott dafür, dass in den Menschen eine Sehnsucht nach ihm steckt. So beschäftigen sich viele Menschen irgendwann in ihrem Leben einmal mit der Frage: Wo komme ich her? und Wo gehe ich hin? Gottes Geist spielt auch bei der Neuschöpfung der Menschheit die entscheidende Rolle: 5

Mit Nikodemus spricht der Herr Christus über die Neugeburt, die nötig ist, um das ewige Leben zu erlangen. Jesus sagt: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Hier geschieht die zweite Geburt durch das Wasser der Taufe und durch den Heiligen Geist, der in der Taufe wirkt. Auch im Alltag ist der Heilige Geist der, der Gottes Hilfe vermittelt und uns neue Kraft schenkt: Der Apostel Paulus schreibt hierzu an die Christen in Rom (8,26): Der Geist hilft unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. So wirkt der Heilige Geist seit unserer Taufe in uns. Er macht uns Mut. Er erklärt uns Gottes Wort. Er schenkt uns Glauben und Vertrauen in Gott. Er bringt unsere Gebete dem himmlischen Vater nahe und sorgt dafür, dass er sie recht versteht. Der Heilige Geist macht uns auch im Alltag lebendig, wenn wir müde geworden sind. Er macht uns gewiss, dass wir uns vor Gott nicht überfordern müssen und dass der himmlische Vater uns auch hilft, die übrigen Anforderungen zu tragen. Der Heilige Geist entlastet uns von der Überforderung, dass immer nur wir allein alles richten müssen. Und schließlich wird uns der Heilige Geist am jüngsten Tag lebendig machen, wenn Gott die Gräber öffnet. Davon schreibt der Prophet Hesekiel (37,5-6): So spricht der HERR zu diesen (toten) Gebeinen: Siehe, ich will Odem (= Gottes Geist) in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet. Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, dass ihr wieder lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin. So werden wir bei der Neuschöpfung erneut durch Gottes Geist zum Leben erweckt. Liebe Gemeinde, wir feiern heute mit frohem Herzen Pfingsten. Wir danken Gott für seinen Geist, der auf uns ruht. Denn Gottes Geist entlastet und macht lebendig. Mose ist ein Beispiel dafür, wie Gottes Geist entlastet und lebendig macht. So wirkt Gott auch an uns durch seinen Geist heute und alle Tage, bis wir in Ewigkeit bei ihm leben dürfen. 6

Lasst uns beten: Wir danken dir, himmlischer Vater, für das Geschenk deines Geistes. Hab Dank, dass du uns durch deinen Geist im Glauben erhältst und stärkst. Lass uns immer wieder neu den Beistand deines Geistes spüren, besonders wenn wir in der Gefahr stehen, müde zu werden. Schenk uns bei Zeiten Entlastung und mach uns immer wieder neu lebendig, damit wir dich fröhlich preisen und auch die Anforderungen unseres Lebens gerne tragen. Das bitten wir durch deinen Sohn, unseren Herrn, Jesus Christus. Kanzelsegen: Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Liedvorschläge: Freut euch, ihr Christen alle ELKG 102 (Graduallied für Pfingstmontag,) Komm, o komm, du Geist des Lebens ELKG 106 Verfasser: Sup. Markus Müller Kirchstraße 15 29331 Lachendorf Tel.: 0 51 45 / 89 51 E-Mail: m.mueller@selk.de 7