Nadja BauerN fein d DIE WELT, BEDROHTE SCHÖNHEIT.

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Nadja BauerN fein d DIE WELT, BEDROHTE SCHÖNHEIT.

INTUITION STATT IMITATION Nadja Bauernfeind arbeitet mit Rohrfeder, Pinsel, Graphitstift oder dem Filzstift. Die Farbe ist jedoch immer Schwarz: es ist eine ganz entschiedene Hinwendung zur Zeichnung. Entgegen der grellbunten, lauten Werbewelt, die sich von überallher aufdrängt, entscheidet sich Bauernfeind bewußt für pures Schwarz-Weiß: So also bin ich für Reduktion, Schwarz-Weiß-Kontraste. Schwarz steht für Eleganz, für Zurückhaltung, für Wichtiges, befreit vom Ballast. Steht dafür sich nicht vereinnahmen und manipulieren zu lassen, steht für Pures, Konzentration auf Wesentliches. Eindeutige Konturen und Umrisse sucht man hier jedoch vergeblich. Es geht es nicht um die möglichst naturgetreue Abbildung und auch nicht um sparsame Linienführung: Gegenstände, Räume, Verbindungen entstehen als Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung. Fotovorlagen oder das Objekt in der freien Natur sind nur Ausgangspunkt, die Transformation der Dinge durch den ästhetischen Blick führt im Arbeitsprozess zu einer expressiv-gestischen Linienführung, in der sich die Gegenstände erst aus schichtweise übereinander gelagerten Zeichenspuren zu erkennen geben. Mit Linien geht Bauernfeind verschwenderisch um. Bewegung und Ruhe, Konzentration und Leere, ja sogar Geräusche werden auf diese Weise auf das Papier gebannt. So entstehen stellenweise ins Abstrakte gehende Strukturen, die den Gegenstand in Frage stellen, ihn in seiner Rohheit, aber auch in seiner Schönheit zu erkennen geben können. Unsere Welt erscheint in diesen Zeichnungen nicht selten als rätselhaft, geheimnisvoll, verstörend. Sie zeigen ihre Verletzlichkeit, ihre Bedrohung. Die Bilder stellen Fragen, statt zu beantworten. Und doch scheint in den chaotisch sich verdichtenden Strichen eine immanente Ordnung auf, die über die Dinge selbst hinausweist. Umso aufregender ist dieser Kontrast, je aufgeladener die Themen sind - nicht selten zeigen die Zeichnungen Katastrophen: Kriegsschauplätze, zerstörte Gebäude, Explosionen, Flutwellen. Andere Themen sind Stadtansichten, die sich beim Blick aus dem Fenster der S-Bahn nach Frankfurt ergeben, städtische Infrastruktur wie Schienenwege, Brücken, Autostraßen oder Hochhäuser. Aber auch die Natur war schon ein wichtiges Thema Bauernfeinds, hier vor allem die Landschaften des Vordertaunus, ihrer Heimat. Direkt vor der Natur, inmitten von Apfelbaumwiesen oder auf dem Feld entstanden großformatige Zeichnungen, gemalt mit einem durch einen Besenstiel verlängerten Pinsel: die Bilder des schwarzen Frühlings. Konzentration auf das Wesen des Gesehenen auch hier: Landschaft wird so zu einem vielschichtigen Organismus, in dem jeder Baum eine enge Beziehung zu seiner Umwelt hat oder sogar in sie übergehen kann. Es kommt auch vor, daß Bilder erst auf den zweiten Blick als Landschaft erkennbar sind. Intuition statt Imitation, Zweifel statt Idylle: so wird dem Betrachter ein neuer Blick auf Bekanntes ermöglicht, der sehr nachdenklich machen kann. Silja von Rauchhaupt.

VITA AUSSTELLUNGEN Meine Arbeiten entstehen aus der direkten Wahrnehmung der Umwelt. Sie finden ihren Ausgangspunkt in Ballungen explosiver Energie in Form von Aufruhr, Dynamik, Zerstörung, ob sie mir in der Natur, in der U-Bahn oder inmitten von Hochhäusern begegnen. Beim Zeichnen entstehen Vernetzungen, Verdichtungen und Auflösungen, sich verselbständigende, über das Papier wuchernde Strukturen. Im Chaos unserer Welt sehe ich die Schönheit der Linie. 1983 Studium an der Hochschule für Gestaltung (HfG), Of Freies Zeichnen bei Prof. Dieter Lincke und Manfred Stumpf mit Diplom zu den Themen Grossstadt als Organismus und Landschaft 1984 Sommerakademie Salzburg bei Lothar Fischer (Plastik) 1985 Sommerakademie Trier (Malerei) 1993- Joh.-Mosbach-Stipendium 1996

VITA AUSSTELLUNGEN 1993 Schwalbach a Ts., Teilnahme in Form von Portraits an der Gruppenausstellung im Diakonischen Werk 1994 Schwalbach a Ts., Portrait-Aktion 1994 Alte Mühle Bad Vilbel, Einzelausstellung Räume 2000 Bad Sodener Kunstwerkstatt, Gruppenausstellung mit Objekten und Zeichnungen zu Thema Engel und Zeit 2002 Bad Sodener Kunstwerkstatt, Einzelausstellung Natur und Technik - Katastrophen 2003 Kunstverein Dreieich, Gemeinschaftsausstellung mit Jenifer Nastanovich 2003 Messe Offenbach, Life-Zeichen-Performance auf dem Festival junger Talente 2004 Machtwerke Offenbach, Gruppenausstellung Inventur mit Zeichnungen 2004- Jährliche Beteiligungen an den Rundgängen 2009 der Offenbacher Kunstszene 2008 Januar, Bad Sodener Kunstwerkstatt, Einzelausstellung Stadtlandschaften 2008 April, Einzelausstellung, Schwarzer Frühling Plein-Air, Landschaftszeichnungen Ausstellungshalle Schulstraße 1A, Frankfurt / M. 2010 Gruppenausstellung Ausstellungshalle Schulstraße 1A, Frankfurt / M. 2010 September, Teilnahme am Tag der offenen Tür, Ateliers in Bad Soden, Galerie Schiffler, Rohrfederzeichnungen 2010 Illustrationen für die Broschüre: Rhein-Main-Verkehrsverbund, Verbundbericht 2009 2011 Januar, Einzelausstellung, Felsen, Schauplätze und Maschinen Rohrfederzeichnungen, Landratsamt Hofheim 2011 April, Gruppenausstellung, Kunst in Ffm III Ausstellungshalle Schulstraße 1A, Frankfurt / M. 2011 Gruppenausstellung zum Architektursommer in Offenbach am Main 2011 Dezember, Gruppenausstellung, Höchst Kunstverein Bolongaro 3 Versity mit Formel 1-Pastellen 5 x Ernst & Young Benefiz-Auktion, Nacht der Museen, Teilnehmer

Graphit-Granit 100 x 70 cm, Graphit auf schwarzem Fotokarton, vierteilige Serie, 2001

satellitenwolken 100 x 80 cm, Kreide auf schwarzem Fotokarton, 2003

HINDENBURG 80 x 100 cm, Kreiden und Pastell auf schwarzem Fotokarton, 2003

FORMEL 1-RENNEN 80 x 100 cm, Kreiden auf schwarzem Fotokarton, 4-teilig, 2012

EXPLODIERENDE RAFFINERIE 70 x 50 cm, Edding auf Papier, 2009

SCHAUPLATZ 70 x 50 cm, Tusche/Rohrfeder auf Papier, 2009

ENTGLEISUNG 70 x 50 cm, Rohrfeder auf Papier, 2009

GLEISE 100 x 70 cm (zweiteilig), Kreide auf schwarzem Fotokarton, 2003

SCHAUFELRAD ZWEI 70 x 50 cm, Tusche/Rohrfeder auf Papier, 2009 förderband 70 x 50 cm, Tusche/Rohrfeder auf Papier, 2010 FLACHWAGGON 70 x 50 cm, Tusche/Rohrfeder auf Papier, 2009 SCHAUFELRAD 70 x 50 cm, Tusche/Rohrfeder auf Papier, 2009

G E H I R N S T R Ö M E 100 x 80 cm (6-teilig), Kreide auf schwarzem Fotokarton, 2004

SCHAUFELRADBAGGER III 70 x 100 cm, 3-teilig, Rohrfeder/Tusche, 2010

SCHAUFELRADBAGGER II 70 x 100 cm, 2-teilig, Rohrfeder/schwarze Tusche, 2010

ÖLFELD 12-teilig, 50 x 70 cm, Rohrfeder/Tusche, 2010

TURM 150 x 220 cm, Tusche auf Papier, 2005 FRAKTUR 150 x 220 cm, Graffiti-Marker auf Papier, 2004

BASF GELÄNDE 100 x 70 cm, Graphit auf Papier, 2007

BAUSTELLE II (CITY) 200 x 70 cm (zweiteilig), Graphit auf Papier, 2007

STRASSENBAHNSCHLUCHT 70 x 100 cm, Graphit auf Papier, 2006 LEERE STRASSEN 70 x 100 cm, Graphit auf Papier, 2007

CONTAINERSTADT 100 x 70 cm, Graphit auf Papier, 2006

S C H A U F E L R A D B A G G E R I 99 x 69 cm, Rohrfeder/Tusche, 2010

FELSEN, STEINE, HÄUSER 50 x 70 cm, Tusche/Rohrfeder auf Papier, 2010

FELSEN ZWEI / HOOVERDAM 50 x 35 cm, Filzstift auf Papier, 2008/2009

am FRIEDHOF ca. 220 x 150 cm, Tusche, Pinsel auf Besenstiel, Landschaft in der Landschaft, 2006

SKYLINE ca. 220 x 150 cm, Tusche, Pinsel auf Besenstiel, Landschaft in der Landschaft, 2006

REGIONALZUG 100 x 70 cm, Pastellkreide auf Karton, 2010

NACHTBUS 100 x 70 cm, Pastellkreide auf Karton, 2010

kammern DES GLüCKS Installation im Atelierhaus, Gruppenausstellung Kammern des Glücks, 2004

THORSTEN (3-teilig) insgesamt 150 x 70 cm, Ölkreide auf schwarzem Fotokarton, 2012