Page 1 of 6 Drucken Quelle: http://www.bpb.de/themen/bw41uz.html Dossier - Frauenfußball-WM 2007 Chronologie des Frauenfußballs Eduard Hoffmann und Jürgen Nendza Die Anfänge des Frauenfußballs in Europa 1881 Erste Begegnung zweier Frauenfußball-Teams in Schottland 1894 Nettie Honeyball gründet mit den "British Ladies" Englands erstes Frauenfußballteam. 1895 10.000 Zuschauer sehen in London das erste Frauenfußballspiel nach Regeln des englischen Fußballverbandes zwischen Süd- England und Nord-England. 1912 Mit "Femina Paris" wird Frankreichs erster Damenfußballclub gegründet. 1917 Der Frauenfußball boomt in England. Munitionsarbeiterinnen gründen 1917 die legendären "Dick Kerr's Ladies". Frauenfußballspiele finden auf der Insel als Wohltätigkeitsspiele statt. Aus "Montag mit dem Sport-Montag", Wien 1924 1918/1919 In Frankreich wird die erste Frauenfußball-Meisterschaft ausgetragen. 1919 Der Französische Fußballverband (FFF) wird gegründet. Er weigert sich, Fußballerinnen aufzunehmen. 1920
Page 2 of 6 In Everton spielen Dick Kerr's Ladies gegen St. Helen vor 53.000 Zuschauern. 1921 Der englische Fußball-Dachverband, die "Football Association" (F.A.), verbietet seinen Vereinen, Plätze für Frauenfußball zur Verfügung zu stellen. Aus "Sport und Sonne", Nr. 6, 1925 1922 Erste Gründung von Frauenfußball-Teams in Österreich. 1923 Das Team der Dick Kerr's Ladies hat die stolze Summe von 70.000 Pfund für wohltätige Zwecke eingespielt. 1935 Gründung der "Österreichischen Damenfußball Union". 1936 Erste österreichische Damenfußballmeisterschaft. Frauenfußball in Deutschland 1925 Frauen spielen im Umfeld des "Arbeiter-Turn- und Sportbundes" (ATSB) Fußball. Aber auch unter Studentinnen wird gelegentlich gekickt. 1930 Lotte Specht gründet mit dem 1. DFC Frankfurt Deutschlands ersten Frauenfußballclub. 1931 Der 1.DFC Frankfurt wird aufgelöst. 1951 Beim FC Blau-Weiß Oberhausen spielen Frauen unter Anleitung von Rolf Warschun Fußball. Ein öffentliches Spiel wird ihnen jedoch verwehrt. Als die 22 Damen dennoch auflaufen, wird Rolf Warschun vom DFB lebenslang für alle Fußball-Ämter gesperrt. 1955 Im Ruhrgebiet gründen mit Fortuna Dortmund und Gruga Essen die ersten Damenfußballvereine. Die Bild-Zeitung spricht von
Page 3 of 6 einem "Fußball-Sturmlauf auf Stöckelschuhen". Die Spiele finden teilweise großes Zuschauerinteresse. Daraufhin beschließt der DFB auf seinem Bundestag in Berlin am 30.7.1955 "aus ästhetischen Gründen und grundsätzlichen Erwägungen" ein Damen-Spielverbot. Er verbietet d seinen Vereinen, Plätze für Damenfußballspiele zur Verfügung zu stellen und Damenfußballabteilungen zu gründen. Die Mannschaft von Rhenania Essen, 1956 1956 Trotz DFB-Verbot folgen weitere Vereinsgründungen, u.a. von Rhenania Essen, DFC Bochum, Grün-Weiß Dortmund und DFV Nürnberg. Im September findet in Essen vor 18.000 Zuschauern das erste (inoffizielle) Damenfußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Holland statt (2:1). 1965 Von 1956 bis 1965 werden mehr als 150 inoffizielle Damenfußball-Länderspiele ausgetragen, u.a. gegen England, Österreich und Holland. 1968 In Frankfurt gründet sich der hessische Frauenfußballverein "SG Oberst Schiel", der im hessischen Raum Frauen- Fußballpionierarbeit leistet. Weitere DFB-Vereine nehmen Frauen auf und gründen Damenfußball-Abteilungen. (SC Bad Neuenahr, TuS Wörrstadt). Überall in der Bundesrepublik entstehen Frauenfußball-Teams. 1970 Zwischen 40.000 und 60.000 Mädchen und Frauen kicken nach Schätzungen abseits vom DFB. Im Sommer findet in Italien die erste inoffizielle Damen-Fußballweltmeisterschaft statt. Als Vertreter Deutschlands wird das Frauenteam vom SC 07 Bad Neuenahr eingeladen. Am 31.10. hebt der DFB sein Damenfußball-Verbot auf. 1971 Am 21.3. findet in Hamburg mit 28 Teams die erste Stadtmeisterschaft statt. Der DFB zählt 112.000 weibliche Mitglieder. 1973 In Endspiel um den "Goldpokal" (inoffizieller Meisterpokal) schlägt TuS Wörrstadt den FC Bayern München mit 3:1. 1974 Erste offizielle Deutsche Frauenfußball-Meisterschaft: TuS
Page 4 of 6 Wörrstadt schlägt im Finale Eintracht Erle (Gelsenkirchen) in Mainz vor 4.000 Zuschauern mit 4:0. 1976 Mit Tina Theune-Meyer erwirbt erstmals eine Frau in Deutschland eine Trainer-Lizenz. 1981 Einführung der Pokalrunde. Erster Pokalsieger wird die SSG Bergisch-Gladbach. 1982 Erstes Spiel Frauenfußball-Nationalelf. Deutschland besiegt die Schweiz vor 5.500 Zuschauern in Koblenz mit 5:1. Nationaltrainer ist Gero Bisanz. 1989 Deutschland gewinnt im eigenen Land die Europameisterschaft. Als Prämie erhalten die Europameisterinnen ein Kaffee- und Tafelservice. Der DFB richtet einen eigenen Ausschuss für Mädchen- und Frauenfußball ein. Vorsitzende wir die Hamburgerin Hannelore Ratzeburg. 1990 Einführung der zweigleisigen Bundesliga. 1991 Deutschland wird bei der ersten Frauenfußball-WM in China Vierter. In Dänemark verteidigt das Nationalteam seinen Europameisterschafts-Titel. 1992 Der DFB zählt inzwischen rund 535.000 weibliche Mitglieder. 1995 Deutschland wird bei der WM in Schweden Vizeweltmeister und im eigenen Land erneut Europameister. Hannelore Ratzeburg wird als erste und einzige Frau in den DFB-Vorstand gewählt. 1996 Tina Theune-Meyer löst Gero Bisanz ab und wird Nationaltrainerin. 1997 Deutschland gewinnt in Oslo den vierten Europameister-Titel. Die eingleisige Bundesliga mit 12 Teams wird eingeführt. 1998 Heidi Mohr wird zu "Europas Fußballerin des Jahrhunderts" gewählt. 2000 Deutschland gewinnt bei den olympischen Spielen in Australien die Bronze-Medaille. 2001 Deutschland wird im eigenen Land erneut Europameister. In den USA startet mit der WUSA, der Women s United Soccer Association, die erste Frauenfußball-Profiliga. Die Nationalspielerinnen Bettina Wiegmann, Maren Meinert und Doris Fitschen werden von amerikanischen Clubs unter Vertrag
Page 5 of 6 genommen. Später folgt ihnen u.a. Birgit Prinz in die USA. 2002 Der 1. FFC Frankfurt gewinnt den erstmals ausgespielten europäischen Meisterpokal der Frauen, den UEFA-Pokal. 2003 Deutschland wird in den USA Fußballweltmeister. Birgit Prinz wird erstmals zur Weltfußballerin des Jahres gekürt. 2004 Deutschland gewinnt bei den olympischen Spielen in Griechenland die Bronze-Medaille. Die 2. Bundesliga wird eingeführt. 2005 Turbine Potsdam gewinnt den UEFA-Pokal. "Die Zukunft des Fußballs ist weiblich": In Köln findet der erste Kongress für Mädchen- und Frauenfußball in Deutschland statt. Deutschland wird bei der EM in England zum sechsten Mal Europameister. Der DFB zählt bereits 870.000 weibliche Mitglieder. Silvia Neid löst Tina Theune-Meyer als Bundestrainerin ab. 2006 Am 28. April kommt es in Teheran zu einer bemerkenswerten Frauenfußball-Begegnung. Das multikulturelle Team von AL Dersimspor aus Berlin Kreuzberg spielt gegen die iranische Nationalelf. 2007 Die deutsche Frauennationalelf verteidigt ihren Titel und wird zum zweiten Mal Weltmeister. Hannelore Ratzeburg wird am 26. Oktober 2007 ins DFB Präsidium gewählt, wo sie für den Mädchen- und Frauenfußball zuständig ist. Der Weltfußballverband FIFA vergibt die Frauenfußball- Weltmeisterschaft 2011 nach Deutschland. 2008 Der Verein Eurient veranstaltet in Leipzig sein erstes internationales Frauenfußball-Camp "Kick it". 30 junge Fußballerinnen aus Algerien, Jordanien, der Türkei, Serbien, Norwegen und Deutschland nehmen daran teil. 2009 Deutschland wird in Finnland erneut (zum siebten Mal) Europameister. Rekordkulisse in Frankfurt: Zum Länderspiel Deutschland Brasilien, die Neuauflage des WM-Finales 2007, kommen über 44.825 Zuschauer. Das ist europäischer Rekord. 2010 Turbine Potsdam gewinnt die erstmals ausgespielte Womens Champions League. Die U-20 Weltmeisterschaft findet in Deutschland statt und die DFB-Elf gewinnt den Titel. Das DFB- Pokalfinale findet erstmals als eigenständige Veranstaltung, losgelöst vom Berliner Männerfinale, in Köln statt. Über 26.000 Zuschauer sehen die Finalbegegnung, die der FCR Duisburg mit 1:0 gegen den USV Jena gewinnt. Frauenfußball in der DDR 1960
Page 6 of 6 In der DDR-Fußballzeitschrift Die neue Fußballwoche erscheint im Februar 1960 eine Reportage über ein Damenfußballspiel in Dresden. 1968 Der bulgarische Student Wladimir Zwetkow gründet in Dresden und Umgebung mehrere Frauenfußballteams. Als erster Club entsteht die BSG Empor Dresden-Mitte. Im gleichen Jahr gründet Waltraud Horn die BSG Chemie Leipzig. 1969 Zwischen Empor Mitte-Dresden und Empor Possendorf findet vor 1.600 Zuschauern eines der ersten Frauenfußballspiele in der DDR statt. 1970 In Dresden kicken acht Teams in einer Stadtliga um die Stadtmeisterschaft. 1971 Bereits 150 Frauenteams sind am Ball. Turbine Potsdam wird gegründet. 1979 Der Fußball-Verband der DDR, der DFV, beschließt die "Ermittlung der DDR-Besten-Frauenmannschaft". Erster DDR- Besten-Sieger wird die BSG Motor Karl-Marx Stadt. 1981 360 Frauenteams kicken in der DDR. DDR-Besten-Sieger wird Turbine Potsdam. 1990 Erstmals wird die DDR-Meisterschaft ausgespielt. Erster und einziger Meister wird die BSG Post Rostock. Am 9.5. findet in Potsdam das einzige Länderspiel einer DDR-Frauen-Nationelf statt. Gegner ist die Auswahl der CSFR, die die Partie mit 3:0 gewinnt. 01. Mai 2006 Themen Wissen Veranstaltungen Publikationen Lernen Die bpb Bestellen Newsletter Presse Partner Impressum Datenschutz Kontakt Home