So geht s: Rakeln von selbstverlaufenden Spachtelmassen In den letzten Jahren wird das mühsame Auftragen von selbstverlaufender Bodenspachtelmasse mit der Glättkelle zunehmend durch die Rakeltechnik abgelöst. Dank dieser weitaus bequemeren und leichteren Auftragsmethode können höhere Anforderungen an die Ebenheit von Fußböden leicht realisiert werden. Das kraftaufwendige Arbeiten mit der Glättkelle mit stärkeren Schwankungen der Spachtelmassendicke und erhöhter Zahl von Keilenschlägen entfällt. Dadurch werden die Optik des Oberbelags und die Verlegetechnik weiter bessert. Das nachfolgende Bild zeigt deutlich sichtbare Kellenschläge, was zu einer optischen Beanstandung durch den Endkunden geführt hat. Diese Erscheinungen können durch das Rakeln nahezu ausgeschlossen werden. Deutlich sichtbare Kellenschläge durch das Rakeln nahezu ausgeschlossen
Benötige Werkzeuge: Stachelwalze Flächenrakel Zunächst führen Sie die gewohnten vorbereitenden Maßnahmen durch. Überprüfen Sie den Untergrund auf mögliche Mängel. Beim Arbeiten mit dem Spachtelmassenrakel ist dabei erhöhte Aufmerksamkeit auf das Vorhandensein von Randdämmstreifen zu legen. Es darf keine flüssige Spachtelmasse in die Raumdehnungsfugen eindringen, da sonst der notwendige Trittschallschutz zunichte gemacht werden würde. Prüfen Sie wie gewohnt vor dem Rakeln Feuchtigkeit, Oberflächenfestigkeit und Ebenheit. Gegebenenfalls ist die Oberfläche des Estrichs abzuschleifen. Entfernen Sie sämtliche Verunreinigungen. Zuletzt wird der Boden mit einem wässrigen Vorstrich (100 g/qm) unter Verwendung einer feinen Schaumstoffrolle grundiert. Dadurch wird der Reststaub gebunden, die Kraterbildung in der Spachtelmassenschicht verhindert und die gleichmäßige Saugfähigkeit des Untergrundes gefördert. Nun beginnt der eigentliche Auftrag der Spachtelmasse. Beim Rakeln muss mit einem Verbrauch von ca. 3 kg/m 2 gerechnet werden, daher ist stets für frisch angerührtes Material zu sorgen. Teamarbeit ist hier empfehlenswert: In einem separaten Raum sorgt ein Mitarbeiter für die richtige Menge kalten, klaren Wassers in einem Anrühreimer. Dann schüttet dieser unter gleichmäßigem Rühren mit einem Spachtelmassenrührer einen Sack (25 kg) Spachtelmassenpulver hinzu und mischt intensiv etwa drei Minuten lang.
Danach wird die sämige Spachtelflüssigkeit auf die zu glättende Fläche gegossen und von dem zweiten Mann gleichmäßig abgezogen. Dazu wird das Flächenrakel benutzt, auf welches eine Vierecks-Zahnleiste aufgezogen wurde. Der aufmontierte Stiel ermöglicht das Arbeiten in aufrechter Haltung. Abziehen der Spachtelmasse mit dem Flächenrakel Achten Sie auf einen möglichst konstanten Abziehwinkel, eine gleichmäßige Abziehgeschwindigkeit und eine gleiche Abziehrichtung. Durch Verwendung von Stachelschuhen kann in der noch flüssigen Masse gearbeitet werden Die Fläche muss ansatzfrei gerakelt werden, d.h. das Material des vorgehenden Streifens darf noch nicht angeliert sein. Deshalb ist sehr zügiges Arbeiten notwendig. Zu zweit sind Stundenleistungen um 150 m 2 machbar.
Um eventuelle Kellenschläge oder trotz Grundierung aufsteigende Luftblasen zu entfernen, stachelt man zuletzt die Oberfläche mit einer Stachelwalze ab. Der Spachtelmassenverbrauch ist von der in das Flächenrakel eingesetzten Viereckszahnung abhängig. Allgemein empfehlen wir die Zahnung SI. Die entsprechenden Werte entnehmen Sie der Tabelle am Ende dieses Artikels. Einsatz der Stachelwalze Etwa eine Stunde nach Einbringen der gerakelten Schicht beginnen die Bindemittel zu gelieren. Nach etwa zwei Stunden ist die Oberfläche bereits begehbar und kann am nächsten Tag mit nora Kautschuk-Bodenbelägen belegt werden. Vor dem Verlegen empfiehlt sich allerdings das nochmalige kurze Überschleifen der Oberfläche mit einem feinen Papier (Körnung 60). Anschließend gründlich säubern! Rakelbar sind kunstharzvergütete Spachtelmassen, selbstverlaufende Schnellspachtelmassen und Gipsspachtelmassen.
Zahnung Zahntiefe Zahnlückenbreite Zahnbrückenbreite Schichtdicke Verbrauch S1 3,0 mm 4,0 mm 1,0 mm 2,0 mm 3,0 kg/qm S2 5,0 mm 3,5 mm 2,0 mm 3,0 mm 4,5 kg/qm Kontakt: nora systems GmbH flooring systems Höhnerweg 2-4 69469 Weinheim Tel.: 06201/80-56 66 Mail: info-de@nora.com www.nora.de