FRIEDENSGEBET im Kolpingwerk Diözesanverband Münster 03. Oktober 2016 Reden hilft zuhören auch! Hinweise zur Durchführung: Zeit für Stille lassen, damit Texte / Gedanken atmen können! Musikalische Talente aus der Kolpingsfamilie (Gitarre, Flöte...) sollten eingebunden werden. Wer stimmt die Lieder an? Sind die Liedervorschläge bekannt? Sonst bitte bekannte Lieder auswählen! Findet das Friedensgebet unter freiem Himmel statt? Wird eine Lautsprecheranlage gebraucht? Ist zu abendlicher Stunde ausreichend Licht zum Lesen der Texte vorhanden? Gibt es genügend Gebetbücher oder Kopien zum Mitsingen und beten: Kopien für alle: Wir sind Kolping Lesungstext kopieren für die Leser/innen Lektoren_innen ansprechen Ursula Hüllen 1
Reden hilft zuhören auch! Eine Wortgottesfeier Lied zu Beginn: Manchmal feiern wir mitten am Tag GL 472 Begrüßung und Eröffnung: Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder, liebe Mitfeiernde! Bei SPIEGEL ONLINE steht folgender Satz in einem Kommentar von Matthias Schepp, Moskau: Erst der Petersburger Dialog, dann Putins Treffen mit Kanzlerin Merkel. Vor den russisch-deutschen Treffen ist die Stimmung schlecht wie lange nicht zwischen Moskau und Berlin. Da hilft beiden Seiten nur: reden, zuhören - und unangenehme Wahrheiten schlucken. Reden und zuhören, das sind wichtige Voraussetzungen für gelingenden Frieden, im Kleinen wie im Großen. Die biblischen Texte für diese Wortgottesfeier berichten darüber, dass Gott, dass Jesus, durch Rede und Widerrede, durch Zuhören und Argumentieren, auf die Menschen zugeht und ihren Wünschen entgegenkommt. Warum soll das unter uns Menschen nicht auch möglich sein? Reden und zuhören sind auch wesentliche Bestandteile unseres Gebetes, unseres Gottesdienstes. Einander begrüßen und willkommen heißen, sich füreinander interessieren und voneinander erzählen, gehören zu unserem Miteinander, auch im Gottesdienst. Daher laden wir Euch jetzt ganz herzliche dazu ein, sich einem Menschen neben, vor oder hinter euch zuzuwenden. Es sollte 2
nicht der Mann, die Frau sein, mit dem oder der ihr hier her gekommen seid. Begrüßt einander, erzählt von dem, was euch gerade beschäftigt. Zeit für den Austausch geben. Jetzt können wir unsere Worte an den richten, der Mittelpunkt dieses Friedensgebets ist und beginnen: Im Namen des Vaters Gebet: Gott, Du sprichst uns an, lädst uns immer wieder ein und hörst uns zu, wenn wir uns an Dich wenden. Jetzt stehen wir vor Dir, voll Vertrauen auf Deine Liebe und bitten Dich: zeige uns Wege zum Frieden. Amen. Lied: Ich steh vor dir mit leeren Händen GL 422, 1+3 Kyrie: Die meisten von uns haben ein gut funktionierendes Gehör und dennoch überhören wir so vieles, mit dem du uns ansprechen, herausfordern und heilen willst. Herr, erbarme dich Unsere Sprechorgane sind gesund und dennoch sind wir manchmal unfähig zu sagen, was dringend gesagt werden müsste. Christus, erbarme dich Bisweilen reden wir, ohne etwas zu sagen, Antworten, ohne zugehörte zu haben oder verweigern gar das Gespräch. Herr, erbarme dich 3
Herr Jesus Christus, Du hat gefragt und zugehört. Schenke uns allen immer wieder neu diese Fähigkeiten und die dazugehörige Achtsamkeit und Geduld. Amen. Lesung: 1 Mose 18,20 33 (Die Lesung sollte mit verteilten Rollen vorgetragen werden, damit der Gesprächscharakter deutlich wird. Rollen: Gott, der Herr; Abraham; Erzähler/in) Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer. Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen. Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn. Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort? Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten? Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben. Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. 4
Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde. Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun. Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde. Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten. Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten. Nachdem der Herr das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging er weg und Abraham kehrte heim. Lied: Jesus Christ, you are my life GL 362 5
Evangelium Mt 15,22-28 Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her. Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt. Lied: Singt Gott, der die Waffen streckt GL 840 oder: Wo Menschen sich vergessen GL 839 Wechselgebet: GL 680, 2b + 3 V Als Jesus geboren wurde, verkündeten Engel der Welt den Frieden: Verherrlicht ist Gott in der Höhe. A: Frieden den Menschen auf Erde. V: Mensch aller Religionen und Nationen (Nach jedem Abschnitt folgt das Lied:) Liedruf zum Wechselgebet: Meine Hoffnung GL 365 6
Im Gebet sind wir mit Gott im Gespräch, wenn wir gemeinsam Beten kann das ein großer Schritt zum Frieden sein. Beten wir in Gemeinschaft das Gebet, das uns alle zu Brüder und Schwestern werden lässt, weil wir einen gemeinsamen Vater haben. Lasst uns in dieses Gebet unsere Bitte um den Frieden und all das einfließen lassen, was wir zu Beginn des Gottesdienstes von den Menschen neben uns erfahren haben. (Wenn möglich werden die Teilnehmenden eingeladen, sich die Hände zu reichen.) Vater unser Segensbitte: Herr, wir bitten: Komm und segne uns GL 834 Segen So segne uns und alle Menschen, die um Frieden und ein friedfertiges Miteinander bemüht sind der Gott der Liebe und des Friedens, der Vater Amen Lied: Wir sind Kolping Ursula Hüllen 7
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