ava Gefässe aus Porzellan Simone Stocker Mollet
ava Schalen, Schüsseln, Vasen, Teetassen und Unterteller aus handgedrehtem Porzellan Hintergründe zu Design und Herstellung Vor 13 Jahren, nach Abschluss meiner Ausbildung zur Keramikerin 2003, habe ich mit meiner Arbeit an Gefässen aus Porzellan begonnen. Ich hatte den Wunsch, möglichst feine und elegante Gefässe herzustellen, welche die Schönheit und Transluzidität des Porzellans zur Geltung bringen. Meine erste, wichtige Arbeit war das fünfteilige Geschirr-Set torlo (2004). Es folgten einige Jahre in denen ich mich mit dem Design und der Herstellung von weissem, undekoriertem Porzellan-Geschirr in Kleinserien beschäftigte. 2009 begann ich, das Geschirr teilweise mit unglasierten, geschliffenen Engoben-Oberflächen zu versehen. Anfangs verwendete ich pastellige Töne, später kamen kontrastierend dunkle, erdige Farbtöne hinzu. Etwa zur gleichen Zeit habe ich begonnen, mit selber hergestellten Siebdrucken zu experimentieren. Seit 2012 widme ich meine Arbeit zunehmend aufwändigen und unverwechselbaren Einzelstücken. Dies hat sich einerseits aus der Arbeit selber so entwickelt, aber hat auch mit meiner Mutterschaft zu tun. Ich habe nicht mehr so viel Atelierzeit zur Verfügung wie vor der Gründung unserer Familie. Seither steht nicht mehr die Produktion sondern vielmehr die Gestaltung im Vordergrund meiner Arbeit. Weg von der Kleinserie, hin zum Einzelstück. Sonnenblume Die Dekor-Elemente bestehen aus drei kreisförmigen, digital gezeichneten Sujets: Sonnenblume (Fruchtstand), China-Blume (der Margherite ähnlich) und konzentrische Kreise. Die Elemente sind zum Teil einzeln und zum Teil flächendeckend angebracht. Das Dekor befindet sich hauptsächlich auf den (meistens) äusseren, engobierten und geschliffenen Flächen, lappt aber oft auch in die inneren, weissen, transparent glasierten Flächen hinein. Die Farben der Dekoration wähle ich entweder kontrastierend zur Farbe der Grundfläche oder in einem ähnlichen Ton, so dass das Dekor erst nach näherem Hinsehen sichtbar wird. Das Dekor wird in einem dritten Brand bei 1260 C eingebrannt und besteht aus einer Mischung aus keramischen Pigmenten und Schmelzmitteln. Auf den glasierten Flächen sinkt das Dekor in die Glasur ein. Auf den unglasierten, farbig engobierten Flächen bleibt das Dekor an der Oberfläche haften. Die Formen entstehen nach immer demselben Grund-Gedanken: drei Kurven, zwei Konkaven, eine Konvexe, welche sich an Fuss und Öffnung treffen. Die Kurven sollen immer gespannt und harmonisch zueinander sein. Gleichzeitig soll eine feine, lichtdurchlässige Scherbendicke erreicht werden. Um dieses Ziel auch bei grossen Gefässen zu erreichen, habe ich das Drehen von Porzellan auf der Drehscheibe in all den Jahren stets weiterentwickelt, verfeinert und spezialisiert. Die Verfeinerung des Handwerks geht Hand in Hand mit der Sensibilisierung für Gestaltung von Farbton, Form und Dekoration. Der Name ava ist von Ava Gardner, der schönen und eleganten Film-Diva aus den fünfziger Jahren, inspiriert. Das Design nimmt Stil-Elemente aus jener Zeit auf, so etwa das florale, grafische Dekor sowie die pastelligen Farbakzente und organischen Formen. Diesem Stil-Zitat liegt kein Schreibtisch-Entscheid zugrunde. Das Design ist vielmehr das Resultat einer intensiven Auseinandersetzung mit Sinn und Schönheit in unserer aktuellen Gegenwart. Die hohe materielle und formale Qualität der Gefässe entsteht durch einen sehr langsamen und steten Arbeitsprozess. Diese Langsamkeit stellt einen Kontrapunkt zu unseren kurzlebigen, virtuellen Erlebniswelten dar. Ich verbinde ein altes Kunsthandwerk, Drehen auf der Scheibe, mit den Möglichkeiten moderner Techniken, keramische Schiebebilder auf Siebdruckbasis und digitale Entwurfsmethoden. Die Bodenständigkeit der von Hand gedrehten Vasen, Tassen, Schalen erhalten dadurch eine grazile Leichtigkeit und Unbeschwertheit, welche die Gefässe im Hier und Jetzt ankommen lassen. China-Blume Es ist mir ein inneres Anliegen, einen gestalterischen Ausdruck zu entwickeln, welcher einerseits sehr persönlich und unverwechselbar ist, andererseits aber auch als Abbild aktueller gesellschaftlicher Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen verstanden werden kann. Simone Stocker Mollet, im Dezember 2016 Kreise
Teetassen und Unterteller Das Teegeschirr, bestehend aus Tassen und Unterteller, ist für den Genuss von feinen schwarzen, grünen, weissen und braunen Tees gedacht. Das Geschirr ist in diversen Farben und unterschiedlichen Dekors erhältlich und untereinander vielfältig kombinierbar. Das Dekor ist eher zurückhaltend, meistens ist eins, höchstens aber zwei Sujets pro Tasse oder Teller angebracht. Das Dekor auf der Tasse ist entweder aussen oder von aussen nach innen überlappend. Beim Teller ist es umgekehrt, da er statt aussen innen farbig engobiert ist. Das Teegeschirr existiert in diversen Grössen. Die Form und die Proportionen sind jedoch immer gleich. Die Zeichnung ist daher eine schematische Darstellung. Grösse: Tasse 5 cm h, 10 cm ø, Teller 1.7 cm h, 13 cm ø Preise: Teetasse: 150.- CHF, Unterteller: 130.- CHF Design 2009
Schüsseln Die Schüsseln haben eine grosse Öffnung und präsentieren in erster Linie ihren Inhalt. Kalt oder lauwarm servierte Speisen wie Salate oder Desserts kommen darin schön zur Geltung. Die Schüsseln existieren in diversen Grössen und Farben, sind sich in der Form jedoch immer ähnlich. Die Zeichnung ist eine schematische Darstellung. Abbildung diese Seite: Schale 18 cm ø, aussen schwarze Engobe; Dekor: einzelne gelbe Sonnenblumen. Preis: 300.- CHF Abbildung nächste Seite: Schale 26 cm ø, aussen rosa Engobe; Dekor: einzelne graue Sonnenblumen. Preis: 500.- CHF Design 2009
Schalen Da die Schalen relativ hoch sind und eine grosse Öffnung haben, entfalten sie als Gefässobjekt ein schönes Zusammenspiel von Form, Licht und Dekor. Sie können aber auch ganz alltäglich benutzt werden, zum Beispiel für Früchte oder als Vasen für grosse Blumen. Die Schalen existieren in diversen Grössen und Farben, sind sich jedoch formal immer ähnlich. Die Zeichnung ist eine schematische Darstellung. Abbildung diese Seite: Schale, 11 cm h, 14 cm ø, aussen hellblaue Engobe; Dekor: rote Kreise, aussen flächendeckend, innen vereinzelt. Preis: 450.- CHF Abbildung nächste Seite: Schale, 17 cm h, 24 cm ø, aussen moosgrüne Engobe; Dekor: grüne Kreise, aussen flächendeckend, innen vereinzelt. Preis: 1500.- CHF Design 2012
Vasen Die hohen Vasen eignen sich für die Präsentation einzelner Zweige, filigraner oder aber auch grosser Blumen. Da die Vasen durch das Dekor ein interessantes Innenleben führen, entfalten sie auch als Gefässobjekt eine starke Wirkung. Die Öffnung ist stets etwas grösser als der Fuss. Die äussere Kurve beschreibt einen gegen unten etwas breiter werdenden Bogen. Die Vasen existieren in diversen Grössen und Farben, sind sich in der Form jedoch immer ähnlich. Die Zeichnung ist eine schematische Darstellung. Abbildung diese Seite: Vase, 10 cm ø, 18 cm h, aussen rosa Engobe; Dekor: rote Kreise, aussen flächendeckend, innen vereinzelt. Preis: 800.- CHF Abbildung nächste Seite: Vase, 12 cm ø, 31 cm h, aussen rosa Engobe; Dekor: orange China-Blumen, aussen flächendeckend, innen vereinzelt. Preis: 1500.- CHF Design 2012
Fotografien: Gian Losinger, 2016 www.gianlosinger.com Zur Person Simone Stocker Mollet Geboren 1974 in Zürich Kunstgymnasium Zürich 1990-1995 Leben und arbeiten auf Stromboli, Italien 1995-1999 Ausbildung zur Keramikerin an der Schule für Gestaltung in Bern 1999-2003 Selbständig als Keramikerin seit 2003 Porzellan-Kurs-Leitung an der Schule für Gestaltung in Bern seit 2008 Prüfungsexpertin der Keramik-Berufsausbildung seit 2009 Verheiratet seit 2009, Mutter von zwei Kindern seit 2010/2014 Auszeichnungen 2003 Link-Preis für Diplom-Arbeit; Porzellan-Knöpfe bottoni 2004 Nomination für den Berner Design Award; Geschirr-Set torlo 2006 Eidgenössischer Preis für Design; Geschirr-Set torlo 2007 Nomination Design Preis Schweiz; Geschirr-Set torlo 2008 Berner Design Award; Platte luso Ankäufe Berner Design Stiftung, luso, diverse Schalen und Teeset ava Museum für Gestaltung Zürich, torlo und Arbeitsbuch zur Entstehung von torlo Ausstellungen (Auswahl) 2005-2010 Zürich, Basel, Blickfang, internationale Design-Messe 2006-2009 Basel, Muba, mit formforum.ch 2006 Zürich, Museum für Gestaltung, Eidgenössischer Preis für Design; torlo 2007 Zürich, Museum für Gestaltung, Nature Design; torlo Solothurn, Design Preis Schweiz, Kunstmuseum; torlo 2008 Berlin, stilwerk, Design Preis Schweiz; torlo Hannover, Tafelfreuden, Handwerksform; Doppelbecher Bern, Design Award bern, wohn-raum, beaexpo; luso Langenthal, Designers Saturday, Design Preis Schweiz; torlo 2009 Bern, bestform 2008, Kornhaus; Schalen und Teeset ava Genf, Young Swiss Ceramists, Musée Ariana; luso Karlsruhe, Eunique Crafts of Europe, Top of Europe ; torlo 2012 Zürich, Fine Arts, Messe für Antiquitäten und Kunst 2014 Zürich, Museum für Gestaltung, Schaudepot, 100 Jahre Schweizer Design; torlo 2015/16 Flims, Das gelbe Haus, gelb! Die Ausstellung einer Farbe; torlo 2016/17 Berlin, Museum für Kommunikation, Der goldene Schnitt; torlo 2016/17 Langenthal, Goldschmiede Flück 2017 Frankfurt, Museum für Kommunikation, Der goldene Schnitt; torlo weitere Informationen unter: www.simonestocker.com