1. Kommandos zur Dateiverwaltung. 1.1 Anzeige des momentan aktuellen Pfades (pwd). 1.2 Anzeige der Dateien und Verzeichnisse (ls).

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Linux - Kommandos zur Dateiverwaltung. - 1 / 8-1. Kommandos zur Dateiverwaltung. 1.1 Anzeige des momentan aktuellen Pfades (pwd). pwd Beispiel einer Anzeige des aktuellen Pfades mit dem Kommando pwd zeigt gleich nach dem Einloggen das Heimatverzeichnis des Users als aktuelles Verzeichnis. $ pwd /home/kubi 1.2 Anzeige der Dateien und Verzeichnisse (ls). Entsprechend zu dem Befehl dir unter DOS lautet das entsprechende Kommando ls, um Dateien und Verzeichnisse anzuzeigen. Ohne jede Option und Parameter wird der Inhalt des aktuellen Verzeichnisses gelistet. Dabei wird in der Anzeige kein Unterschied zwischen Dateien und Verzeichnissen gemacht. ls [-adltrfrz] [<Name>]... -a Alle (engl. all) Dateien listen, auch versteckte. -d Nur Verzeichnisse (engl. directories) anzeigen. -h Kombiniert mit -l die Dateigröße in sinnvoller Einheit angeben (human readable). -l Langes (engl. long) Listing anzeigen. -t Sortierung der Ausgabe nach Datum/Zeit statt alphabetisch. -r Sortierung in umgekehrter Reihenfolge (-r alphabetisch, -tr zeitlich rückwärts). -F Typ der Datei (engl. full) beim Listing kennzeichnen. -R Rekursives Listing, in Unterverzeichnisse wird abgetaucht. -Z wie -l, jedoch werden zusätzlich die SELinux Rechte angezeigt. <Name> Verzeichnis- oder Dateiname(n). Weitere Informationen zu den Optionen: Die Option -a listet auch die versteckten Dateien und Ordner auf, deren Name mit einem Punkt beginnt. Die Option -l erzeugt ein langes Listing. Von links nach rechts wird folgende Information ausgegeben: Rechte Anzahl der Verweise (Verknüpfungen) auf das Element. Name Eigentümer. Name Gruppe. Dateigröße (in Byte). Datum letzte Änderung (auch ohne Jahresangabe möglich, dann innerhalb des letzten halben Jahres mit Uhrzeit statt Jahreszahl). Datei- oder Verzeichnisname gegebenenfalls mit Pfad. Bei einem Link wird auch das Ziel ausgegeben. $ ls -l /boot insgesamt 60420 -rw-r--r--. 1 root root 123273 4. Okt 02:49 config-2.6.40.6-0.fc15.i686.pae -rw-r--r--. 1 root root 124748 11. Nov 22:48 config-2.6.41.1-1.fc15.i686.pae -rw-r--r--. 1 root root 124747 29. Nov 12:53 config-2.6.41.4-1.fc15.i686.pae drwxr-xr-x. 3 root root 4096 1. Okt 12:28 efi drwxr-xr-x. 2 root root 4096 11. Dez 19:01 grub -rw-r--r--. 1 root root 14455285 7. Okt 13:37 initramfs-2.6.40.6-0.fc15.i686.pae.img -rw-r--r--. 1 root root 14598987 18. Nov 10:38 initramfs-2.6.41.1-1.fc15.i686.pae.img -rw-r--r--. 1 root root 14604337 11. Dez 19:01 initramfs-2.6.41.4-1.fc15.i686.pae.img -rw-------. 1 root root 1865963 4. Okt 02:49 System.map-2.6.40.6-0.fc15.i686.PAE -rw-------. 1 root root 1929785 11. Nov 22:48 System.map-2.6.41.1-1.fc15.i686.PAE -rw-------. 1 root root 1929781 29. Nov 12:53 System.map-2.6.41.4-1.fc15.i686.PAE -rwxr-xr-x. 1 root root 3982944 4. Okt 02:49 vmlinuz-2.6.40.6-0.fc15.i686.pae -rwxr-xr-x. 1 root root 4043360 11. Nov 22:48 vmlinuz-2.6.41.1-1.fc15.i686.pae -rwxr-xr-x. 1 root root 4043552 29. Nov 12:53 vmlinuz-2.6.41.4-1.fc15.i686.pae

Linux - Kommandos zur Dateiverwaltung. - 2 / 8 - Die Option -h zeigt in Verbindung mit Option -l die Dateigrößen in einer sinnvollen Einheit an, je nach Größe in Byte, KB, MB, GB. Die Option -d zeigt in Verbindung mit Option -l bei Verzeichnissen nicht deren Inhalt, sondern das Verzeichnis selbst. $ ls -ld /boot dr-xr-xr-x. 4 root root 4096 11. Dez 19:01 /boot Die Option -F kennzeichnet mit einem Suffix (wird dem Namen vorangestellt) bei der Ausgabe: Verzeichnisse mit dem Suffix / Ausführbare Dateien mit dem Suffix * Links (Verknüpfungen) mit dem Suffix @ Alle anderen Dateien werden ohne Suffix gelistet. Die Option -R listet bei Verzeichnissen nicht nur dessen Inhalt, sondern auch den Inhalt der Unterverzeichnisse. Die Option -Z listet die Rechte wie bei der Option -l, jedoch zusätzlich die durch das Sicherheitssystem SELinux festgelegten zusätzlichen Berechtigungen. Diese sind in erster Linie für den Administrator von Interesse. 1.3 Platzhalter. Bei Dateien und Verzeichnissen dürfen Platzhalter verwendet werden: Der Platzhalter * (Stern) steht bei Datei- bzw. Verzeichnisnamen für beliebig viele beliebige Zeichen - mit Ausnahme des ersten Punktes bei versteckten Dateien bzw. Verzeichnissen. $ ls.bash*.bash_history.bash_logout.bash_profile.bashrc $ ls *bash* ls: Zugriff auf *bash* nicht möglich: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden Der Platzhalter? (Fragezeichen) steht für ein einziges beliebiges Zeichen - mit Ausnahme des ersten Punktes bei versteckten Dateien bzw. Verzeichnissen. $ ls /bin/e* /bin/echo /bin/ed /bin/egrep /bin/env /bin/ex $ ls /bin/e??? /bin/echo Muster für ein Einzelzeichen. Die Bereichsangabe seht immer in eckigen Klammern. Die Zeichen können aufgezählt werden: $ ls /bin/e* /bin/echo /bin/ed /bin/egrep /bin/env /bin/ex $ ls /bin/e[cdg]* /bin/echo /bin/ed /bin/egrep $ ls /bin/e[abcdef]* /bin/echo /bin/ed Es können Zeichenbereiche von - bis angegeben werden, auch zusammen mit einer Aufzählung: $ ls /bin/e[a-f]* /bin/echo /bin/ed $ ls /bin/e[a-fx]* /bin/echo /bin/ed /bin/ex $ ls /bin/e[a-en-z]* /bin/echo /bin/ed /bin/env /bin/ex Mit vorangestelltem Dach- oder Ausrufungszeichen dürfen die Zeichen nicht vorkommen: $ ls /bin/e[^a-en-z]* /bin/egrep $ ls /bin/e[!a-en-z]* /bin/egrep

Linux - Kommandos zur Dateiverwaltung. - 3 / 8-1.4 Dateityp ermitteln (file). Mit dem Kommando file können Dateien untersucht werden, um welchen Dateityp es sich bei ihnen handelt in Linux ist eine Dateierweiterung nicht zwingend notwendig. Die Datei /usr/share/misc/magic einhält die charakteristischen Kennzeichen vieler Dateitypen, anhand derer der Dateityp identifiziert werden kann. file [ -i ] <Datei>... -i MIME Typ ausgeben. Beispiele: $ file /usr/share/doc/bash-4.2.10/copying /usr/share/doc/bash-4.2.10/copying: ASCII English text $ file -i /usr/share/doc/bash-4.2.10/copying /usr/share/doc/bash-4.2.10/copying: text/plain; charset=us-ascii $ file flowers flowers: GIF image data, version 87a, 100 x 75 $ file -i flowers flowers: image/gif; charset=binary Im letzten Fall wurde eine GIF Datei so umbenannt, dass sie keine Dateiendung mehr besitzt. 1.5 Anlegen neuer Verzeichnisse (mkdir). Mit dem Kommando mkdir (engl. make directory) lassen sich neue Verzeichnisse anlegen.. mkdir [Pfad]Verzeichnisname Pfadangabe optional. Ohne Pfadangabe wird das Verzeichnis im aktuellen Verzeichnis angelegt. Beispiel: $ mkdir muell $ ls -df muell muell/ 1.6 Maskieren bei Namen mit Sonderzeichen. Sonderzeichen, wie Leerzeichen,?, *, $ im Namen von Dateien / Verzeichnissen müssen maskiert werden: $ cd muell (Wechsel in das Verzeichnis muell) $ mkdir Ablage Rechnungen $ ls -F Ablage/ Rechnungen/ Die Maskierung kann erfolgen: Begrenzer mit doppelten Anführungszeichen " oben (hier würde evtl. im Namen das Dollarzeichen $ nicht maskiert werden): $ mkdir "Ablage1 Rechnungen" Begrenzer mit (senkrechtem) Apostroph Zeichen ': $ mkdir 'Ablage2 Rechnungen' Backslash direkt vor einem Sonderzeichen: $ mkdir Ablage3\ Rechnungen Ergebnis: $ ls -F Ablage/ Ablage1 Rechnungen/ Ablage2 Rechnungen/ Ablage3 Rechnungen/ Rechnungen/ 1.7 Anlegen neuer Dateien (touch). Mit dem Kommando touch lassen sich eine oder mehrere leere neue Dateien anlegen. touch [Pfad]Dateiname...

Linux - Kommandos zur Dateiverwaltung. - 4 / 8 - Weitere Informationen: Ohne Pfadangabe wird die Datei im aktuellen Verzeichnis angelegt. Ist eine Datei mit Dateiname noch nicht vorhanden, wird sie angelegt. Ist die Datei mit Dateiname schon vorhanden, wird das Zugriffsdatum aktualisiert. 1.8 Rechte neu angelegter Verzeichnisse und Dateien (umask). Grundsätzlich hat eine neue Datei die Rechte rw-rw-rw- (666) und ein neues Verzeichnis die Rechte rwxrwxrwx (777), zu der Zahlendarstellung siehe auch Kapitel Benutzerverwaltung (Kommando chmod). Diese Rechte werden jedoch maskiert! Bei RedHat, Fedora, CentOS lautet die Maske 022 für root und 002 für User. Mit dem Kommando umask kann die Maske angezeigt und auch gesetzt werden. umask [-S] [Modus] -S Anzeige im rwx Modus, sonst Oktalziffern. Modus Ohne Modus Anzeige des aktuellen Modus, mit Modus wird der Wert der Maske neu gesetzt. Die Rechtezuweisung ergibt sich nach den Gesetzen der Boole'schen Algebra: Gesetzes Recht = 666 (Datei) bzw. 777(Verzeichnis) AND NOT Maske Konsole eines Users: $ umask 0002 $ umask -S u=rwx,g=rwx,o=rx $ mkdir ordner002 $ ls -ld ordner002 drwxrwxr-x. 2 kubi kubi 4096 12. Mär 19:16 ordner002 $ umask 027 $ umask 0027 $ mkdir ordner027 $ ls -ld ordner027 drwxr-x---. 2 kubi kubi 4096 12. Mär 19:18 ordner027 Konsole von root: # umask 0022 # umask -S u=rwx,g=rx,o=rx Um dauerhaft die Maske zu verändern (ein umask an der Konsole ist nur bis zum Logout gültig), muss in der Datei ~/.bashrc das umask Kommando aufgenommen werden. 1.9 Verzeichniswechsel (cd). Zum Verzeichniswechsel dient das Kommando cd (engl. change directory). cd [Pfadangabe] Wechsel in das unter Pfadangabe angegebene Verzeichnis. Weitere Informationen: Ohne Pfadangabe erfolgt Wechsel in das Heimatverzeichnis des Users. Ein Bindestrich als Pfadangabe wechselt in das Verzeichnis vor dem letzten Wechsel.

Linux - Kommandos zur Dateiverwaltung. - 5 / 8-1.10 Dateien und Verzeichnisse verschieben bzw. umbenennen (mv). Das Kommando mv (engl. move) dient zum Verschieben und Umbenennen von Dateien sowie Verzeichnissen. Ein separates Kommando zum Umbenennen existiert nicht. mv [-if] Quelle... Ziel Der Name eines Link auf ein Verzeichnis darf nicht mit / enden! -i Rückfrage vor Überschreiben bei existierenden Dateien (interaktiv). -f Ohne Rückfrage überschreiben (forcieren). Diese Option benötigt Root, da als root -i Standard. Beachte: Beim Verschieben werden am Zielort schon existierende Dateien/Verzeichnisse überschrieben (benutzen Sie die -i Option, wenn Sie sich nicht sicher sind). Wichtig! Beim mv Kommando bleiben die SELinux Labels erhalten (s. dazu auch das Kapitel zu SELinux). Beispiel: Ein Benutzer erstellt in seinem Heimatverzeichnis eine HTML Datei (SELinux Stempel user_home_t) und verschiebt sie dann in das Verzeichnis des Webservers. Diese Datei wird nicht über den Webserver an Clients ausgeliefert, weil sie den falschen SELinux Stempel trägt er müsste korrekt httpd_user_content_t (auch public_content_t wäre korrekt) lauten. Die HTML Datei müsste mit dem cp Kommando ohne -p Option in das Verzeichnis des Webservers kopiert werden und im Heimatverzeichnis gelöscht werden (alternativ Midnight Commander benutzen und beim Verschieben Attribute erhalten deaktivieren). Im Detail gilt für die verschiedenen Szenarien von Quelle und Ziel das folgende Verhalten des mv Kommandos: Quelle Ziel Resultat Datei nicht vorhandener Name Datei in Name umbenennen. Verzeichnis nicht vorhandener Name Verzeichnis wird umbenannt in Name. Datei vorhandener Dateiname Überschreiben der vorhandenen Datei Name Verzeichnis vorhandener Verzeichnisname Verzeichnis inkl. Unterverzeichnissen nach Verzeichnisname verschieben. Datei(en) vorhandener Verzeichnisname Verschieben der Datei(en) in das vorhandene Verzeichnis. 1.11 Anlegen von symbolischen Links (ln). Eine Verknüpfung (engl. link) stellt eine Datei dar, die direkt ohne Umwege zu einem Verzeichnis oder einer Datei in der Verzeichnisstruktur führt. Sie sollten nur symbolische Links als Anfänger anlegen - sie sind weniger gefährlich als harte Links. Symbolische Links können wie Dateien mit mv verschoben und umbenannt, mit cp kopiert und mit dem rm Kommando gelöscht werden - es wird nur der Link gelöscht. Zum Anlegen von symbolischen Links wird das Kommando ln mit der Option -s benutzt. ln [-sfiv] Ziel Linkname Symbolischer Link mit Name Linkname wird zum Ziel eingerichtet. -s Symbolischen Link anlegen (empfehlenswert!). -f Erzwingen der Änderung eines Linkzieles. -n Links auf Verzeichnisse als Datei behandeln (nicht den Inhalt des Verzeichnisses). -i Interaktiv (Rückfrage zum Ändern des Linkzieles). -v Ausgabe über angelegtes Ziel. Weitere Informationen: Links können auch zu nicht existenten Zielen angelegt werden! Um das Ziel des Links zu ändern, benutzen Sie die -f Option, bei Links auf Verzeichnisse zusätzlich die -n Option. Links werden wie Dateien gelöscht. Der Name eines Link auf ein Verzeichnis darf dabei nicht mit / enden! $ ln -s /usr/share/doc/bash/ bash_doku $ ls -l bash_doku lrwxrwxrwx. 1 kubi kubi 20 17. Mär 18:33 bash_doku -> /usr/share/doc/bash/ $ ln -snf /usr/share/doc/less bash_doku $ mv bash_doku less_doku

Linux - Kommandos zur Dateiverwaltung. - 6 / 8 - $ ls -l less_doku lrwxrwxrwx. 1 kubi kubi 19 17. Mär 18:46 less_doku -> /usr/share/doc/less $ rm less_doku $ ls less_doku ls: Zugriff auf less_doku nicht möglich: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden 1.12 Kopieren von Dateien und Verzeichnissen (cp). Zum Kopieren dient das Kommando cp (copy). Ist das Ziel ein Verzeichnis, werden die Dateien/Verzeichnisse dorthin kopiert und behalten ihren ursprünglichen Namen. Ist der Name des Zielverzeichnis nicht vorhanden, wird angenommen, daß das Ziel des Kopierens ein neuer Datei-/Verzeichnisname ist, den die kopierten Dateien/Verzeichnisse nach dem Kopieren am Ziel bekommen. In jedem Falle behalten die Ursprungsdateien am Quellort ihren Namen. cp [-difpcr] Quelle... Ziel -d Option NUR bei Link auf eine Datei anwendbar: Link kopieren, nicht Ziel des Links (dereference). Ohne -d wird nicht Link sondern Datei kopiert. Wird ein Link auf ein Verzeichnis kopiert: Linkangabe endet mit / - dann wird das Ziel des Links kopiert. Linkangabe ohne / - dann wird der Link kopiert. Option hat bei Links auf Verzeichnisse keine Wirkung! -i Rückfrage zum Überschreiben bei existierenden Dateien (interaktiv). -f Ohne Rückfrage überschreiben (forcieren). Diese Option benötigt Root, da als root -i Standard. -p Attribute (Datum, Zeit, Eigner, Gruppe, Zugriffsrechte) beim Kopieren erhalten (preserve). -c SELINUX Content Type erhalten- -r Verzeichnisse beim Kopieren einschließen (rekursiv). Beachte: Beim Kopieren werden am Zielort schon existierende Dateien/Verzeichnisse überschrieben (benutzen Sie die -i Option, wenn Sie sich nicht sicher sind). Wichtig! Nur beim Kopieren mit der -p und der -c Option bleiben die Unix Attribute und SELinux Labels erhalten, ohne die Optionen dagegen nicht. Deshalb Sicherheitskopien im System immer mit -p Option kopieren! Beispiel 1: Der Administrator root will eine Sicherheitskopie einer Systemdatei, zum Beispiel in /etc sichern. Er muss diese mit -p und -c Option kopieren. Beispiel 2: Ein Benutzer erstellt in seinem Heimatverzeichnis eine HTML Datei (SELinux Stempel user_home_t) und kopiert sie dann mit -c Option beim cp Kommando in das Verzeichnis des Webservers. Diese Datei wird nicht über den Webserver an Clients ausgeliefert, weil sie den falschen SELinux Stempel trägt er müsste korrekt httpd_user_content_t (auch public_content_t wäre korrekt) lauten. Die HTML Datei müsste mit dem cp Kommando ohne -c Option in das Verzeichnis des Webservers kopiert werden (alternativ Midnight Commander benutzen und beim Kopieren Attribute erhalten deaktivieren). Weitere Informationen zu den Optionen: Zum Kopieren von Verzeichnissen müssen Sie die -r Option benutzen. Um eine Backup Kopie eines Verzeichnisses anzulegen, benutzt man immer die Optionen -dpcr beim cp Kommando. 1.13 Löschen von Dateien und Verzeichnissen (shred, rm, rmdir). Zum Löschen ist Schreibberechtigung für das übergeordnete Verzeichnis nötig oder anders gesagt: Sie benötigen Schreibberechtigung für das Verzeichnis, in dem sich die zu löschenden Objekte befinden. Sie brauchen zum Löschen also keine Schreibberechtigung für die Datei(en) selbst! Das Kommando shred löscht ohne entsprechende Option zwar direkt keine Datei, aber man kann den Dateiinhalt vor dem Löschen der Datei mit Binärmustern überschreiben, sodass diese nach dem Löschen nicht wiederhergestellt werden kann. Damit eignet sich shred zum Entfernen sicherheitskritischer Inhalte.

Linux - Kommandos zur Dateiverwaltung. - 7 / 8 - Kommando shred ist nicht anwendbar bei RAID Systemen und ext3 bzw. ext4 Systemen mit data Modus journal (der data Modus kann mit Kommando mount anzeigt werden). shred [-uz -n N ] Datei [...] -n N Wiederholtes Überschreiben, N Mal (Standard ist 3 Mal). -u Nach Überschreiben wird Datei gelöscht. -z Nach Überschreibvorgängen mit binären Nullen überschreiben. Zum Löschen von Dateien und Links (auch Verzeichnissen und Links werden als Dateien betrachtet) steht das Kommando rm (engl. remove) zur Verfügung. rm [-fir] Datei... Angegebene Datei(en) oder Verzeichnisse werden gelöscht. Der Name eines Link auf ein Verzeichnis darf nicht mit / enden! -f Keine Sicherheitsrückfrage bei schreibgeschützten Dateien (force). -i Rückfrage vor dem Löschen existierender Dateien (interaktiv). -r Wenn ein Verzeichnis zu löschen ist, wird das Verzeichnis mit allen Dateien und allen darunterliegenden Verzeichnissen inkl. der dortigen Dateien gelöscht (rekursiv). User sollten beim Löschen wenn möglich die -i Option verwenden. Es gibt kein Kommando zur Wiederherstellung gelöschter Dateien. Haben Sie viele Dateien zu löschen, zum Beispiel durch Verwendung von Platzhalter Zeichen * und? Oder einem Suchmuster in eckigen Klammern im rm Kommando, so verschieben Sie die Dateien sicherheitshalber mit dem mv Kommando in ein von Ihnen angelegtes Verzeichnis, das als Papierkorb dient. Später, wenn Sie sicher sind, können Sie immer noch die Dateien aus Ihrem Papierkorb endgültig löschen. Eventuell müssen Sie zur Anwendung der Option -f das Kommando rm direkt mit Pfadangabe starten: /usr/bin/rm Zum Löschen leerer Verzeichnisse kann man auch das Kommando rmdir benutzen. rmdir Verzeichnis... Löschen leerer Verzeichnisse. 1.14 Verzeichnisstruktur anzeigen (tree). Zur Anzeige der Verzeichnisstruktur als Baum ist das Kommando tree vorgesehen. tree [-acddfhnps] [-L n] [Startverzeichnis] -a Alle, auch versteckte Dateien anzeigen. -C Farbkennzeichnungen verwenden (engl. color). -d Nur Verzeichnisse anzeigen (engl. directories). -D Datum/Zeit der letzten Änderung anzeigen (engl. date) -F Kennzeichnung wie bei ls verwenden. -h Größen in geeigneter Einheit anzeigen (engl. human readable). -N Umlaute statt Codenummer anzeigen. -p Rechte (engl. permissions) anzeigen. -s Größen in Byte anzeigen. -L n Anzeige nur bis zur Ebene (engl. level) n. Beispiel: $ tree -L 1 / / bin -> usr/bin boot dev etc home lib -> usr/lib lib64 -> usr/lib64 lost+found media mnt opt proc root run sbin -> usr/sbin

Linux - Kommandos zur Dateiverwaltung. - 8 / 8 - srv sys tmp usr var 1.15 Größe von Unterverzeichnissen ermitteln (du). Die Größe von Verzeichnissen läßt sich mit dem Kommando du (engl. disk usage) ermitteln. du [-sch] [Datei...] Platzverbrauch ermitteln. -s nur die Summen (engl. sum) bei Unterverzeichnissen ausgeben. -c alle Größen zusammenzählen (engl. count). -h Angabe der Größen nach Bedarf in KB, MB oder GB (engl. human) anzeigen. Weitere Informationen zu den Optionen: Die Option -c ist nur von Bedeutung, wenn mehr als eine Datei oder Verzeichnis angegeben wird. Die Option -s ist nur von Bedeutung, wenn ein Unterverzeichnis weitere Unterverzeichnisse besitzt. Diese werden dann nicht mehr separat ausgegeben. Beispiel: $ du -sh /boot 156M /boot 1.16 Größe und Belegung von benutzten Datenträgern anzeigen (df). Mit dem Kommando df (disk free) kann die Größe von Datenträgern und deren freier Platz bzw. deren Belegung ermittelt werden. df [-hl] -h Anzeige in geeigneter Einheit (Standard ist KiB). -l Nur lokale Datenträger anzeigen, keine Netzlaufwerke. Beispiel: $ df -lh Dateisystem Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf devtmpfs 1,9G 0 1,9G 0% /dev tmpfs 1,9G 92K 1,9G 1% /dev/shm tmpfs 1,9G 1,3M 1,9G 1% /run tmpfs 1,9G 0 1,9G 0% /sys/fs/cgroup /dev/sdb1 35G 9,9G 23G 30% / tmpfs 1,9G 192K 1,9G 1% /tmp /dev/sda5 87G 36G 47G 44% /mnt/linuxbackup /dev/sdb6 121G 37G 78G 32% /mnt/archiv /dev/sdb5 58G 1,5G 54G 3% /usr/local /dev/sdb3 35G 13G 21G 38% /mnt/fedora21 tmpfs 389M 0 389M 0% /run/user/990 tmpfs 389M 32K 389M 1% /run/user/1000