50411 09 13.4.2011 Deutschland 4,50 Österreich 5,20 Schweiz sfr 8,80 EUROPAS GRÖSSTES SEGELMAGAZIN REVIER-BERICHTE Großes Holland-Spezial Nord-Ostsee-Kanal Abenteuer auf der Adria BAVARIA 40 vs. r "^ s^^^. / f Viele Yachten gibt es auch mit Performance-Paket. Wie viel mehr an Spaß und Speed sie wirklich bieten 1LI.TJ ' ' i NAVIGATION l-pad im Bordeinsatz: Programme, Seekarten, Halter, Schutzhüllen SEESTIEFEL l M TEST Nur jedes zweite Modell ist dicht ' V
HOLLAND-SPEZIAL Reise Die Niederlande sind ein Paradies für jeden Segler. Nirgends sonst findet sich eine vergleichbare Reviervielfalt so nah beieinander. Die Highlights: Törn ins Watt Mit einer gecharterten Plattbodenyacht raus zu den Inseln 18 Kunst am Schiff Zu Besuch bei einem der letzten Bootsbildhauer des Landes 26 Neues zur Saison Wasserwege, Häfen, Brücken, Schleusen: Was sich ändert.. 30 Friesland für Entdecker Auf Binnentörn zu den schönsten Zielen der Provinz 34
HOLLAND-SPEZIAL FRIESLAND ste Seiten Sanftes Gleiten durch grüne Naturlandschaft. Mit dem Boot ins Zentrum uralter Orte. Anlegen vor gemütlichen Kneipen und Cafes: Tipps für die Reviererkundung
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HOLLAND-SPEZIAL FRIESLAND Friesland ist das wohl eigenartigste Revier Hollands. Hier segeln Crews mitten in der Landschaft, werden sozusagen Teil von ihr. Speziell für Seesegler und Revierneulinge ist das eine außergewöhnliche, ungemein spannende Erfahrung. Die schilfumsäumte Grasnarbe der topfebenen Wiesen ist fast zum Greifen nah. Auf Augenhöhe mit wiederkäuenden Kühen und blökenden Schafen folgen die Boote gewundenen Fluss- oder Kanalläufen. Einmal in den tollen alten Orten wie Sloten, Sneek oder Heeg angekommen, wähnt man sich beim Stadtbummel, nicht auf einem Segeltörn. Völlig ungeniert kann man in die Gärten der Anwohner schauen. Im Kontrast dazu stehen die Binnenseen, wie das Sneeker- oder Heegermeer. Dort wirkt dann alles gleich viel großzügiger und weiter, als es tatsächlich ist. Mittendrin vielerorts winzige Eilande, künstlich geschaffen, und doch Naturidylle. Das kann nur Holland. Seemännisch gibt es ebenfalls viel Neues zu lernen. Etwa, dass das Echolot praktisch ständig eine Null vor dem Komma zeigt und trotzdem niemand aus der Ruhe gerät. Es ist überall so flach, und der moorige Torf Frieslands verzeiht fast alles. Ebenso ungewohnt die vielen engen Begegnungen mit anderen Schiffen. Eine solche Nähe kennt man sonst allenfalls vom Straßenverkehr. Oder auch die Mini-Manöver und Wartekringel beim ungewohnten Stopp vor Brücken und Schleusen. Ganz zu schweigen vom surrealen Gefühl, mit der eigenen Yacht über einer vierspurigen Autobahn zu schweben - Aquädukte machen es möglich. Und überall Jollen und Kleinkreuzer, die an Ostsee und Mittelmeer schon fast ausgestorben scheinen. Wer das Revier in Angriff nimmt, kann ausschließlich binnen segeln. Oder aber die Erweiterung mit einem Schlag über Harlingen in die Waddenzee und danach ins IJsselmeer wagen. Je nach Windrichtung wird eine solche Runde mal besser mit, mal gegen den Uhrzeigersinn gesegelt. Auf jeden Fall ein perfekter Törn für eine abwechslungsreiche Woche. Hier unser Routenvorschlag sowie Tipps für lohnende Etappenstopps in Friesland. Andreas Putsch/Alexander Worms OWorkum Auf dem Weg trifft man immer wieder die reviertypischen Friese Jachten (Foto r.). Workum selbst ist ebenfalls ein typisch friesischer Ort, ideal zum Versorgen dank kurzer Wege. Zentrale Liegeplätze beim Jachthafen Kuperus. Das Restaurant Sluiszicht" an der Brücke hinter der Schleuse zum Usselmeer (nur 1,65 Meter Tiefe!) ist ideal zum Manöverkinoschauen". Für den Strandtag: Nahe der Marina It Soal" lockt feiner weißer Sand. O Langehoekspolle/Heegermeer Schon kurz hinter Workum eröffnet sich mit Heegermeer und Fluessen das erste weitläufigere Segelrevier, immerhin etwa fünf Seemeilen lang und eine breit (Foto o.). Am Wochenende tummeln sich hier Hunderte Boote. Mitten im Meer", friesisch für See, befindet sich die kleine Insel. Sie hat schöne Liegeplätze zwischen Schilf, Sträuchern und sogar Bäumen. Jollencrews bauen ihre Zelte auf, Kinder spielen, Grillls werden angefacht. Im Cockpit oder auf Campingstühlen an Land sitzen die Crews, plaudern, fachsimpeln und schauen dem Strom der vorbeiziehenden Yachten zu. Es gibt drei weitere Inseln im Heegermeer mit ähnlich guten Plätzen - alle auch für die Nacht. 36 YACHT 9/201 1
Wattenmeer Franeker Leeuwarden Friesland Groul Warten! Eernewihide ( Princenhof i \Kornwerderzand Makkum Terherne Sneek / Akkrum > Ulst l Workum l Hindeloopenij Stavoren / Koudum t fluessen Slotermeer i Sloten i >Woudsend Usselmeer (Lemmer N O 4 sm Die Route durch Friesland mit kurzem Abstecher durch das Watt - der Rückweg würde sonst wegen der Brückenwartezeiten länger dauern. So hingegen bekommt man auch die Braune Flotte" der großen Plattbodenschiffe in Harlingen zu sehen wie auch die schönen Usselmeer-Städtchen Hindeloopen und Lemmer. Man segelt nur einige Stunden im Watt, das Fahrwasser ist gut betonnt. Der Rundkurs ist mit Usselmeer und Watt rund 100 Seemeilen lang. Heeg Wer den Ort anläuft, ist bald von Polyvalken umzingelt. Die Kieljolle ist der VW-Käfer der niederländischen Segler und hier allgegenwärtig, da er in Heeg gebaut wird. Diverse Vercharterer haben Polyvalken im Programm. Heeg ist ein echtes Wassersportzentrum, es gibt hier noch Plattboden- und Holzbootsbauer. Die besten Liegeplätze sind in der Marina am Gästesteg noch vor der Einfahrt, hübsch an einer baumbestandenen Landzunge gelegen. Fußweg in den Ort gerade mal fünf Minuten. Im kleinen Zentrum viele nette Restaurants, eine Disco am Hafen sowie ein Sandstrand bei der Ferienhaussiedlung westlich der Hafeneinfahrt. D» YACHT 9/201 1 37
ND-SPEZIAL FRIESLAND O Woudsend Eigentlich nur ein kleines Dorf, optisch allerdings ein echtes Highlight. Grund dafür ist die außergewöhnliche Häuserzeile am Westufer: Zunächst kommt eine alte Kirche direkt am Wasser ins Bild, die 1 969 zum Restaurant umgebaut worden ist (Foto L). Davor liegen einige alte Plattbodenschiffe. Nach der Brücke dann eine wunderschöne Windmühle (Festmachen verboten!) am Kanal. Gute Liegeplätze sind unmittelbar im Ortskern leider rar. Meist gehen Yachten in die Marina De Rakken nahe des Campingplatzes. Das skurrile Kirchenrestaurant f Ponkje" (Klingelbeutel) ist einen Besuch wert, denn das Interieur wurde weitgehend erhalten (www.ponkje.nl). O Sloten Die winzige Stadt ist ein Postkarten-Idyll: Die Yacht macht am Fuß der Windmühle fest, die nachts samt der Brücke davor illuminiert ist. Dahinter beginnt die zentrale, lindengesäumte Gracht des Ortes, um die sich die historischen friesischen Häuser gruppieren. Noch heute erkennt man beim Stadtspaziergang, dass Sloten aufgrund seiner strategisch günstigen Lage an den einstigen Handelswegen ein wohlhabender Ort war. Es gibt diverse gute Restaurants mit vielen Tischen draußen und die sehr urige braune" Kneipe De Staatswagh", (Kappelstreek), wie die historischen Dorfkneipen mit ihrem ausgeprägten dunklen Holzinterieur im Nachbarland auch genannt werden. Die schönsten Liegeplätze befinden sich am Fuß der Windmühle oder direkt gegenüber im kleinen Besucherhafen. Da es dort flach ist, ist er nur etwas für kleinere Yachten. Alternativ in die Marina De Lemsterpoort gehen, die an den Ort grenzt. i Lemmer Eines der Tore Frieslands zum Usselmeer. Wer durch die alte Schleuse (Foto l.) in den Ort fährt, lernt Lemmer gleich von seiner attraktiven Seite mit der historischen Häuserzeile kennen. Die Plätze in der gut besuchten Altstadt sind nicht alle mit Strom ausgerüstet, weshalb auch die Marina Lemmer oder der Gemeinde-Yachthafen eine Alternative sein können. Crews, die sich für die technische Seite der komplizierten Entwässerung Frieslands interessieren, können das Museums-Dampfpumpwerk Woudagemaal (www.woudagemaal.nl) besuchen. Jüngere Crews könnten am Musikfestival Glemmer" vom 1.-3. 9. Gefallen finden. Dann spielen in einer Zeltstadt am Strand diverse Bands (www.glemmer.nl). Kneipentipp: der Lange Piet" am Westufer des Stadthafens. Lemmer ist idealer Aus- oder Einschleuseort, um die Route durch Friesland um einen Schlag hinaus aufs Usselmeer und später vielleicht Wattenmeer zu erweitern. QQ YACHT 9/201
ND-SPEZIAL FRIESLAND O Woudsend Eigentlich nur ein kleines Dorf, optisch allerdings ein echtes Highlight. Grund dafür ist die außergewöhnliche Häuserzeile am Westufer: Zunächst kommt eine alte Kirche direkt am Wasser ins Bild, die 1969 zum Restaurant umgebaut worden ist (Foto L). Davor liegen einige alte Plattbodenschiffe. Nach der Brücke dann eine wunderschöne Windmühle (Festmachen verboten!) am Kanal. Gute Liegeplätze sind unmittelbar im Ortskern leider rar. Meist gehen Yachten in die Marina De Rakken nahe des Campingplatzes. Das skurrile Kirchenrestaurant t1 Ponkje" (Klingelbeutel) ist einen Besuch wert, denn das Interieur wurde weitgehend erhalten (www.ponkje.nl). O Sloten Die winzige Stadt ist ein Postkarten-Idyll: Die Yacht macht am Fuß der Windmühle fest, die nachts samt der Brücke davor illuminiert ist. Dahinter beginnt die zentrale, lindengesäumte Gracht des Ortes, um die sich die historischen friesischen Häuser gruppieren. Noch heute erkennt man beim Stadtspaziergang, dass Sloten aufgrund seiner strategisch günstigen Lage an den einstigen Handelswegen ein wohlhabender Ort war. Es gibt diverse gute Restaurants mit vielen Tischen draußen und die sehr urige braune" Kneipe De Staatswagh", (Kappelstreek), wie die historischen Dorfkneipen mit ihrem ausgeprägten dunklen Holzinterieur im Nachbarland auch genannt werden. Die schönsten Liegeplätze befinden sich am Fuß der Windmühle oder direkt gegenüber im kleinen Besucherhafen. Da es dort flach ist, ist er nur etwas für kleinere Yachten. Alternativ in die Marina De Lemsterpoort gehen, die an den Ort grenzt. i Lemmer Eines der Tore Frieslands zum Usselmeer. Wer durch die alte Schleuse (Foto I.) in den Ort fährt, lernt Lemmer gleich von seiner attraktiven Seite mit der historischen Häuserzeile kennen. Die Plätze in der gut besuchten Altstadt sind nicht alle mit Strom ausgerüstet, weshalb auch die Marina Lemmer oder der Gemeinde-Yachthafen eine Alternative sein können. Crews, die sich für die technische Seite der komplizierten Entwässerung Frieslands interessieren, können das Museums-Dampfpumpwerk Woudagemaal (www.woudagemaal.nl) besuchen. Jüngere Crews könnten am Musikfestival Glemmer" vom 1.-3. 9. Gefallen finden. Dann spielen in einer Zeltstadt am Strand diverse Bands (www.glemmer.nl). Kneipentipp: der Lange Piet" am Westufer des Stadthafens. Lemmer ist idealer Aus- oder Einschleuseort, um die Route durch Friesland um einen Schlag hinaus aufs Usselmeer und später vielleicht Wattenmeer zu erweitern. 38 YACHT 9/201 1
O Ulst Das kleine Städtchen durchfährt man auf dem Weg von Heeg nach Sneek meist ohnehin. Aus zwei Gründen lohnt der Stopp gleich nach der Brücke. Dort ist eine Bäckerei, in der es den hervorragenden Oranjekoek" gibt, einen Aniskuchen mit schrillpinker Glasur, den man einfach probiert haben muss. Ferner liegen an der Gracht, die dort abzweigt, traumhafte schöne Häuser und Gärten samt Booten davor. O Sneek, 0 Sneekermeer Auf das historische Watertor", das den Beginn der Altstadt markiert, steuern Segler direkt zu. Anschließend geht es durch ein paar Brücken um den Ortskern herum. Nach der ersten oder zweiten Brücke empfiehlt sich ein Stopp. Die schöne Innenstadt zu erkunden gehört zum Pflichtprogramm. Das Schifffahrtsmuseum mit seinen Sammlungen (www. friesscheepvaartmuseum.nl) ist etwas für Freunde der traditionellen Seefahrt. In Sneek wird die friesische Schnaps-Spezialität Beerenburg gebrannt. Nach Anmeldung kann die Brennerei Weduwe Joustra besichtigt werden (www.weduwejoustra.nl). Im Sneekermeer ist die Insel Starteiland einen Halt wert. Dort gibt es schöne Liegeplätze im Grünen. Da oft Regatten stattfinden, ist aber meist viel los: Es wird gegrillt, gezeltet und gefeiert. o
"f. Groii Das Städtchen liegt unmittelbar an der maritimen Hauptverkehrsader Frieslands, dem Prinses Margrietkanaal. Entsprechend rege ist die örtliche Wassersportszene. Anleger ziehen sich praktisch um ganz Grou herum. Der Passantensteg liegt zentral, ist aber etwas trist. Schöner und auch am besten gegen den Schwell des Schiffsverkehrs geschützt ist der Hellinghaven. Den sollte man lediglich mittwochs in der Hochsaison meiden, dann ist wegen einer Schaumparty in der Disco des Ortes der Teufel los. Eine Fähre bringt Gäste auf Anfrage zum toll am spitzen Ende einer Insel gelegenen und guten Restaurant Trye Hus" (www.trijehus.nl, Tel. 0566/62 1443). Alternativ kann man dort auch festmachen. Eine gemütliche Kneipe in Grou ist die Bierhalle. Shopping- Tipp: etwa 15 Minuten Fußweg entfernt liegt an der Autobahn das Aquavenum (www.aquaverium.nl), der größte Bootsausrüster und Yachthändler Hollands. (D Princenhof, (B Eernewoude Kaum zu glauben, wie sehr sich dieser kleine Fleck vom Rest des Reviers unterscheidet. Von jetzt auf gleich verliert sich die Crew in einem grünen Labyrinth. Zwischen engen, schilfgesäumten Kanälen tun sich unvermutet Seen auf, zweigen Fahrwasser ab, werden kleine Inseln sichtbar. Dazwischen immer mal wieder ein paar schöne Ferienhäuser, Wassermühlen, Anlegeplätze. Der Princenhof ist Nationalpark (www.dealdefeanen.nl). Wer viel über die Historie dieses einzig- artigen Reviers erfahren will, geht in Eernewoude ins Nationalpark-Zentrum - nach deutschsprachiger Broschüre fragen - und besucht das Skutsjemuseum (www. houtenskutsje.nl). Das informiert eingehend über den Nachbau der Friese Jacht Aebelina". Tipp: An der Landzunge zwischen Oeksepoel und Grutte Krite gibt es einen Ankerplatz mit tollem Sandstrand. Aber Vorsicht, der Princenhof ist durchweg recht seicht und kann optimal nur mit maximal 1,2 Meter Tiefgang erkundet werden. < ) Warten (D Leeuwarden Das Pisa der Friesen: Die 100 000-Emwohner-Ötadt ist bekannt für ihren schiefen Turm" Oidehove (Foto o.). Einst als epochale Kirche geplant, endete der Bau irn weichen Grund nacn kurzer Zeit, da sich das Konstrukt zu neigen begann. Der Baustopp bewahrte den schiefen Turm bis heute. Ein gutes Ziel ist Leeuwarden aber eher wegen der Stadt: viel historische Bausubstanz, das friesische Museum (www.friesmuseum.nl), toiie Gates, Restaurants - ein MubS. Wichtig: ivlögiicnst am frünen Nachmittag dort ankommen, es liegen eine Bann- und eine Bunde.^straßenbrücke im Weg, die zur Rushhour ab 1 6 Uhr länger schließen! Zugegeben, das winzige Dorf ist nichts Besonderes, aber der Platz vor der Brücke im Ortskern, vor dem Restaurant De Brigantijn", ist einfach urgemütlich. Die Yacht liegt direkt vor den Tischreihen (Foto u.), auf der anderen Kanalseite leuchten große Hortensienbüsche in der Sonne, Yachten warten auf die Brückenöffnung vor dem Restaurant. Der Pfannkuchen mit Speck, Käse, Sirup und Puderzucker schmeckt da gleich noch besser. Die zwei Brücken des Ortes bedient eine Wärterin, die per Fahrrad hin- und herradelt, deshalb Geduld! 40 YACHT 9/201 1
FRIESLAND HOLLAND-SPEZIAL Harlingen, Hindeloopen Die Runde durch Friesland bekommt ihre Würze erst durch den Abstecher ins Watt und Usselmeer. In Harlingen kann man darüber hinaus die wohl größte Ansammlung der braunen Flotte", wie die großen Plattbodenschiffe heißen, anschauen. Nach dem Ausschleusen sind es auf dem gut betonnten Wattfahrwasser nur fünf Seemeilen bis zur Schleuse Kornwerderzand, die die Waddenzee mit dem Usselmeer verbindet. Von dort ist der beschauliche Hafen von Hindeloopen ein toller Anlaufpunkt für den Törnausklang mit Blick übers weite Wasser. Tipps fürs Revier Charter Wir waren mit einer Etap 30 des Anbieters RR-Yachting in Workum unterwegs. Das deutsche Ehepaar Regina Röser und Ralf Bredtmann ist seit 14 Jahren auf die Yachten der ehemals belgischen Vorzeigewerft spezialisiert, da sie den Vorteil geringer Tiefgänge bieten. Auch die älteren Schiffe sind sehr gut gepflegt. Das Charterprogramm umfasst Etaps von 23 bis 32 Fuß, teils mit nur 70 Zentimeter Tiefgang. Der Stützpunkt liegt in der Bouwsma Marina. Die Etap 30 kostet je nach Saison 889 bis 1110 Euro/Woche. Infos: Tel. 0202/ 478 12 38, www.rr-yachting.de. Alternativ können Charterer natürlich auch ab Stavoren, Lemmer, Sneek oder anderen Ausgangshäfen starten. Häfen & Ankerplätze Viele Marinas, teils etwas veralteter Standard in Sachen Sanitäranlagen, Heckpfähle. Von Juni bis August sind sie ab 14 Uhr ziemlich voll. Wer später kommen will, sollte reservieren (Nummern im Revierhandbuch Almanak"). Viele ruhig gelegene Anlegestellen auf der grünen Wiese" (sogenannte Marrekrite-Plätze). Das Liegen dort ist kostenlos. Brücken & Schleusen Gebührenpflichtig (zirka 1 bis 2 Euro). Per Angel und Holzschuh wird das Klompengeld" kassiert. Vor der Brücke drängeln gilt als sehr unfein. Teils haben die Brückenwärter Mittagsruhe (12 bis 13 Uhr) und Kaffeepause (ca. 16.15 bis 17 Uhr), Öffnungszeiten im Sommer abends meist bis 20 oder 21 Uhr. YACHT 9/201 1 41
FRIESLAND HOLLAND-SPEZIAL QD Harlingen, Hindeloopen Die Runde durch Friesland bekommt ihre Würze erst durch den Abstecher ins Watt und Usselmeer. In Harlingen kann man darüber hinaus die wohl größte Ansammlung der braunen Flotte", wie die großen Plattbodenschiffe heißen, anschauen. Nach dem Ausschleusen sind es auf dem gut betonnten Wattfahrwasser nur fünf Seemeilen bis zur Schleuse Kornwerderzand, die die Waddenzee mit dem Usselmeer verbindet. Von dort ist der beschauliche Hafen von Hindeloopen ein toller Anlaufpunkt für den Törnausklang mit Blick übers weite Wasser. Tipps fürs Revier Charter Wir waren mit einer Etap 30 des Anbieters RR-Yachting in Workum unterwegs. Das deutsche Ehepaar Regina Röser und Ralf Bredtmann ist seit 14 Jahren auf die Yachten der ehemals belgischen Vorzeigewerft spezialisiert, da sie den Vorteil geringer Tiefgänge bieten. Auch die älteren Schiffe sind sehr gut gepflegt. Das Charterprogramm umfasst Etaps von 23 bis 32 Fuß, teils mit nur 70 Zentimeter Tiefgang. Der Stützpunkt liegt in der Bouwsma Marina. Die Etap 30 kostet je nach Saison 889 bis 1110 Euro/Woche. Infos: Tel. 0202/ 478 1 2 38, www.rr-yachting.de. Alternativ können Charterer natürlich auch ab Stavoren, Lemmer, Sneek oder anderen Ausgangshäfen starten. Häfen & Ankerplätze Viele Marinas, teils etwas veralteter Standard in Sachen Sanitäranlagen, Heckpfähle. Von Juni bis August sind sie ab 14 Uhr ziemlich voll. Wer später kommen will, sollte reservieren (Nummern im Revierhandbuch Almanak"). Viele ruhig gelegene Anlegestellen auf der grünen Wiese" (sogenannte Marrekrite-Plätze). Das Liegen dort ist kostenlos. Brücken & Schleusen Gebührenpflichtig (zirka 1 bis 2 Euro). Per Angel und Holzschuh wird das Klompengeld" kassiert. Vor der Brücke drängeln gilt als sehr unfein. Teils haben die Brückenwärter Mittagsruhe (12 bis 13 Uhr) und Kaffeepause (ca. 16.15 bis 17 Uhr), Öffnungszeiten im Sommer abends meist bis 20 oder 21 Uhr. YACHT 9/201 1 41