Helen Tiffin, Gareth Griffiths, Bill Ashcroft, Post-Colonial Studies: The key concepts, Routledge 2001

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Transkript:

Postkolonialismus: Theorie Literatur Geschichte Birgit M. Kaiser 6 ECTS Seminar: BA, Literaturwissenschaften-Einführung Mittwoch, 14:15-15:45 Uhr, Ort: GD 202 Veranstaltungsbeginn: 14.10.2009 Das Postkoloniale ist zur bestehenden Größe und zum zentralen Begriff der Kulturund Literaturwissenschaften geworden. In diesem Seminar werden wir uns einen Überblick über zentrale Probleme, die unter diesem Begriff gefasst sind, aus einer doppelten Perspektive verschaffen: Zum einen über die sog. postkoloniale Theorie, zum anderen über sog. postkoloniale Literatur. Beides werden wir in die jeweiligen historischen Kontexte einordnen. Der kanonischen Theorie-Trias Said, Spivak und Bhabha wird dabei eine Auswahl an Texten beigestellt, die den kulturellen Rahmen des britischen Kolonialismus, auf den sich Said et.al. weitestgehend berufen, um frankophone Perspektiven erweitern (Memmi, Fanon, Césaire). Parallel zu dieser Lektüre postkolonialer Theorien und ihrer Auseinandersetzungen mit Dekolonisierung und den Verwerfungen des Anderen werden wir zentrale Momente aus Dichtung (Walcott), Prosa (Achebe) und Drama (Yacine) lesen, die kritische und kreative Anstöße zur Reflextion des Verhältnisses von Kolonialem/Postkolonialem geliefert haben. Dabei beschränken wir uns nicht auf die genannten Texte des 20 Jh., sondern werden auch frühere Texte lesen (Kleist, Melville), die dieses Verhältnis zeitgleich mit bestehenden Kolonien thematisiert haben, und somit das Postkoloniale nicht nur als eine dem Kolonialismus zeitlich nachfolgende Periode, sondern als eine ihm koexistente Problematisierung zeigen. Zur einleitenden Lektüre wird empfohlen: Helen Tiffin, Gareth Griffiths, Bill Ashcroft, Post-Colonial Studies: The key concepts, Routledge 2001 María do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan (HG.), Postkoloniale Theorie: Eine kritische Einführung, Transkript 2005

Verlaufsplan 14.10. Einführung Anti-Koloniale (Frankophone) Theorie die politischen Anfänge 21.10. Albert Memmi, Der Kolonisator und der Kolonisierte. Zwei Porträts [1955] (Europäischer Verlagsanstalt 1983), daraus: Der Kolonisierte (Teil 2 des Buches). [ca. 50 Seiten] 28.10. Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde [1961] (Suhrkamp 1981), daraus: Von der Gewalt, S. 29-78 [ca. 50 Seiten] 4.11. Gillo Pontecorvo, The Battle of Algiers (Film) dazu: Edward Said, The Quest for Gillo Pontecorvo, in Edward Said, Reflections on Exile [ca. 10 Seiten] 11.11. Aimé Césaire, Ein Sturm. Stück für ein schwarzes Theater (Wagenbach 1970) Mohammed Dib, Und ich erinnere mich an das Meer (Qui se souviens de la mer) Shakespeare, The Tempest (erster Akt). Stephen Greenblatt, Culture, in: Frank Lentricchia and Thomas McLaughlin (eds.), Critical Terms in Literary Study (Chicago: Chicago University Press 1995), 225-232. Bill Ashcroft, Caliban s Voice, besonders: language, learning and colonial power, 35-54 Post-Koloniale (Anglophone) Theorie die Grenzen der Repräsentation 18.11. Maria do Mar Castro Varela, Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung (transcript 2005); daraus Seiten 29-45 (Said); 55-82 (Spivak); 83-93 (Bhabha). [gesamt: 53 Seiten] 25.11. Heinrich von Kleist, Die Verlobung in Santo Domingo (1811), in: Kleist, Erzählungen oder Herman Melville, Benito Cereno (1853), in: Melville, Piazza Tales

Hans Bertens, Literary Theory: The Basics (Kapitel 8) G. Ch. Spivak, Can the subaltern speak? (Turia and Kant 2007) Judith Butler und Gayatri Ch. Spivak, Sprache, Politik, Zugehörigkeit (diaphanes 2007) Homi Bhabha, DissemiNation. Zeit, Narrative und die Ränder der modernen Nation, in: ders., Die Verortung der Kultur (Stauffenburg 2000) Toni Morrison, Vom Schatten schwärmen. Essays Sprache 2.12. Die Debatte: die Politik der Sprache [gesamt 17 Seiten] Ngugi Wa Thiongo, The Language of African Literature in: ders., Decolonizing the mind: The Politics of Language in African Literature Chinua Achebe, The Politics of Language aus Politics and Politicians of Language in African Literature Bill Ashcroft, Language and Transformation aus ders., Postcolonial Transformation (2001) Edward Kamau Brathwaite, Nation Language, in ders. History of the Voice: The Development of Nation Language in Anglophone Caribbean Poetry (1984) Derek Walcott, A far cry from Africa, ders., in Collected Poems: 1948-1984 (New York: Farrar, Straus and Giroux, 1986) 9.12. Chinua Achebe, Okonkwo oder das Alte fällt (Things fall apart) (1958) Ngugi Wa Thiongo, Petals of Blood (1977) Derek Walcott, Dream on Monkey Mountain (1967) [Drama] (darin besonders kunsttheoretischer Essay: What the twighlight says: An Overture) Diaspora 16.12. Die Debatte: Nicht-Orte des Schreibens [gesamt 24 Seiten] Salman Rushdie, Imaginary Homelands, aus ders., Imaginary Homelands: Essays and Criticism 1981-91 (1982)

Stuart Hall, Cultural Identity and Diaspora, aus Rutherford (Hrgs.), Identity: Community, Culture, Difference (1990) Edward W. Said, The mind of winter, aus ders., The Mind of Winter: Reflections on Life in Exile (1984) Avtah Brah, Thinking through the concept of diaspora, aus ders., Cartographies of Diaspora: Contesting Identities (1996) Vijay Mishra, The disasporic imaginary, aus ders., The diasporic imaginary: Theorizing the Indian Diaspora (1996) ** Weihnachtspause ** 13.1. Emine Sevgi Özdamar, Mutterzunge (KiWi 1990) Feridun Zaimoglu, Kanak Sprak. 24 Misstöne vom Rande der Gesellschaft. Azade Seyhan, Writing outside the nation (Princeton) Jacques Derrida, Die Einsprachigkeit des Anderen Gender/Feminismus 20.1. Die Debatte: Doppelte Kolonisierung? [gesamt 21 Seiten] Ketu H. Katrak, Decolonizing Culture: Toward a Theory for postcolonial women s texts Chandra Talpade Mohanty, Under Western Eyes: Feminist Scholarship and colonial discourses Trinh T. Minh-ha, Writing Postcoloniality and Feminism Sara Suleri, Woman Skin Deep: Feminism and the postcolonial condition Oyeronke Oyewumi, Colonizing Bodies and Minds 27.1. Yvonne Vera, Schmetterling in Flammen (Butterfly burning) [2000] 3.2. Abschlußsitzung

Teilnahmevoraussetzungen: regelmäßige und aktive Teilnahme Leistungsnachweis: Ein Leistungsnachweis wird erteilt nach erfolgreicher Absolvierung der folgenden Punkte: Jede/r muss einen der behandelten Texte in Form eines Einzel- oder Kleingruppenreferates vorstellen. Entscheidend sind dabei die Entwicklung der zentralen Argumentationslinien des jeweiligen Textes, deren Einordnung in die Diskussion des Seminars, sowie die Entwicklung eines zentralen Diskussionspunktes. Erfolgreiche Teilnahme an der abschliessenden Klausur (Termin wird bekannt gegeben). Bewertung: Referat und regelmäßige Teilnahme (25%), Klausur (75%) der Endnote [bei geringer Anzahl an TeilnehmerInnen wird die Klausur in eine Hausarbeit umgewandelt] Alle Texte werden als Reader bei Kopier-Fritze zum Kopieren zur Verfügung gestellt. Selber angeschafft werden müssen: Césaire (Ein Sturm), Achebe (Okonkwo, oder das Alte fällt), Özdamar (Mutterzunge), und Vera (Schmetterling in Flammen) Semesterapparat: Im Semesterapparat befinden sich die zusätzlich empfohlenen Texte, sowie Benedict Anderson, Imagined Communities. Reflections on the Origin and Spread of Nationalism (Verso 2006) Homi Bhabha, Nation and Narration (Taylor & Francis, 1990) Elleke Boehmer, Colonial and post colonial literature : migrant metaphors (Oxford: Oxford University Press, 2005) Frantz Fanon, Peau noire, masques blancs (Paris: Seuil, 1971) Eric J. Hobsbawm, The age of empire, 1875-1914 (New York : Pantheon Books, 1987)

Edward William Said, Orientalism (Harmondsworth, Middlesex: Penguin, 1985) Edward W. Said, Culture & Imperialism (London: Vintage, 1994) Von Interesse: Vorlesung Edward Said über Samuel Huntington s clash of civilizations auf: http://www.continental-philosophy.org/category/postcolonial/