Berg und Stadt Die Erfindung des Grazer Schloßbergs Eröffnung: 02.04.2014, 19 Uhr Ausstellungsdauer: 03.04.2014 bis 16.06.2014 Verlängerung der Ausstellung bis 08.09.2014 1
Inhalt Die (Neu)Erfindung des Grazer Schloßbergs... 4 Die Ausstellung... 6 Kurztext... 6 Der Inhalt... 7 Das Rahmenprogramm... 9 Bildmaterial... 10 Werkbeschreibungen..12 Pressekontakt... 13 2
Grafik: MVD Austria Pressegespräch zur Ausstellung am Dienstag, den 01. April 2014, 10.30 Uhr Es informieren Sie: Otto Hochreiter, Direktor GrazMuseum Sibylle Dienesch, Prokuristin GrazMuseum Annette Rainer, Kuratorin GrazMuseum Anna Reicht, Ausstellungsassistenz GrazMuseum Johanna Grützbauch, Leiterin Kulturvermittlung 3
Die (Neu)Erfindung des Grazer Schloßbergs Zum Grazer Schloßberg hat jede Grazerin und jeder Grazer ihre/seine eigenen Erinnerungen und Erlebnisse ihre/seine eigene Beziehung. Jede Grazerin und jeder Grazer hat auch ihre/seine eigene Idee vom Schloßberg und wie sie/er ihn nutzen möchte. Wie stellen unsere nun zur Diskussion. Im Offenen Museum dem Museum für die Grazer und Grazerinnen: Zunächst Die Stadtmuseum Graz GmbH, die per Gesellschaftsvertrag zum musealen Betrieb der Liegenschaft Garnisonsmuseum samt Nebengebäuden, nicht aber des Hofes und der Kasematte der Stallbastei, verpflichtet ist und einen entsprechenden Pachtvertrag eingegangen ist, legt hiermit eine erste Studie über die Möglichkeit einer kulturorientierten Bespielung von Hof, Kanonenhalle, Kanonenhütte und Kasematte der Stallbastei, des wichtigsten Teils des heute noch erhaltenen Bollwerks, vor: das neue SchloßbergMuseum. Status quo Der Schloßberg ist in den letzten Jahren durch Schloßberglift, Aiola upstairs, Schloßbergrestaurant und Erneuerung der Kasemattenbühne für die Grazer Bevölkerung wie für die Gäste der Stadt wesentlich attraktiver geworden. Für das flanierende Publikum gibt es jedoch, bis auf die architekturgeschichtlichen Informationstafeln, derzeit kein Angebot, in einer sinnlichen und familienfreundlichen Art der Besonderheit des Ortes gewahr zu werden, der immerhin Teil des UNESCO-Welterbes Stadt Graz Historisches Zentrum ist. Jeder Schloßbergbesuch belehrt einem über das große allgemeine Bedürfnis nach Information über die Geschichte des Schloßbergs, zeigt den nicht erfüllten Wunsch nach visuellen Sensationen der Fernsicht und des Blicks ins Innere des Berges. Zielsetzung Es ist erklärtes Ziel des neuen kulturorientierten Angebots auf und in der Stallbastei, ganzjährig ein gesteigertes, verdichtetes Flanieren alleine, zu zweit, in Familien und in kleineren Gruppen zu ermöglichen. Das neue Angebot des SchloßbergMuseum soll niederschwellig hinsichtlich Preisgestaltung und Bildungsvoraussetzungen sein. Geboten wird ein abwechslungsreicher, vierteiliger Rundgang, der rund 30 bis 60 Minuten dauert. Es soll ein vielfältiges, gleichermaßen Natur und Kunst einbeziehendes Museum für alle werden, das Spaß macht, indem es unterschiedlichste Wahrnehmungs- und Raumerfahrungen in sich vereint, vom Gartenstudium über den Fernblick und den Geschichtsmuseumsbesuch bis zum Eintauchen in das Innere des um 1550 erbauten Bollwerks. Vier Bereiche Vier Formate ➊ Grazer Wundergarten im Hof der Stallbastei ➋ Graz-Blick von der Kanonenhalle ➌ Graz und Krieg im Kanonenhaus ➍ Im Inneren des Bollwerks. Die Stallbastei-Kasematte Erschließung Der Besucher/die Besucherin, kommt an das Gartentor des zu einem Grazer Wundergarten gewordenen Innenhofes der Stallbastei, um dort als Erwachsener ein Ticket 4
zu lösen. Er oder sie betritt den Grazer Wundergarten ➊, eine kleine Schule der Schloßberg-Botanik verbunden mit den phantastischen Geschichten von sagenhaften Tieren des Schloßbergs. Nach dieser Naturbegegnung geht es hinaus auf die Terrasse der Kanononhalle ➋, um die topografisch und historisch vertieften Blicke auf die Stadt Graz nach dem Motto Man sieht nur, was man weiß. zu genießen. Nach diesem Graz-Blick genannten Schauerlebnis geht es in das Kanonenhaus ➌, in dem entlang von vier historischen Personen, von Kaiser Friedrich bis Napoleon, die militärische Bedeutung des Schloßbergs als Bollwerk und Zwingburg in einem wiederum familienfreundlichen Rundgang dargestellt wird. Letzte Station des verdichteten Schloßberg-Flanierens ist die Stallbastei-Kasematte ➍, in der die militärische Geschichte von Graz weitererzählt, aber auch der Schloßberg selbst als baulich-technische Meisterleistung gewürdigt wird. 5
Die Ausstellung Kurztext BERG UND STADT Die Erfindung des Grazer Schloßbergs Der Grazer Schloßberg ist nicht nur die bekannteste touristische Attraktion der Stadt, sondern auch beliebtes Naherholungsziel für die Grazerinnen und Grazer selbst. Er ist Naturschauspiel und Aussichtspunkt, aber auch ein zentraler Schauplatz der Grazer Stadtgeschichte. Auf der ehemaligen Stallbastei könnte ein neues SchloßbergMuseum entstehen, das ganzjährig ein gesteigertes, verdichtetes Flanieren allein, zu zweit, in Familien und in kleineren Gruppen ermöglicht. Das Areal wird zu einem familienfreundlichen Erlebnisbereich umgestaltet, der in einem vierteiligen Rundgang die Vielseitigkeit des Schloßbergs erfahrbar macht: Vom Gartenstudium über den Fernblick und den Geschichtsmuseumsbesuch bis zum Eintauchen in das Innere des Bergs. Eröffnung: 02.04.2014, 19 Uhr Ausstellungsdauer: 03.04. 16.06.2014 Verlängerung der Ausstellung bis 08.09.2014 Credits Konzept: Otto Hochreiter Ausstellungsgestaltung: MVD Austria Projektleitung: Anna Reicht Technische Leitung und Aufbau: Christian Smretschnig und Team 6
Der Inhalt 02_Wundergarten MVD Austria Grazer Wundergarten Blickt man heute auf den Schloßberg, ist es schwer vorstellbar, dass es sich dabei einmal um einen kaum begrünten, kahlen Felsen gehandelt hat. Erst nachdem die Festung abgetragen war, begann die Umgestaltung in einen romantischen Garten. Durch die Anlage von Wegen, die Schaffung von Aussichtspunkten und die Bepflanzung der Steilhänge mit zum Teil exotischen Gewächsen gelang es den Gartenplanern Bonaventura Hödl und Freiherr von Welden den Grazer Hausberg zu dem bürgerlichen Naherholungsgebiet des 19. Jahrhunderts zu machen. Spannend ist aber nicht nur die Flora des Schloßbergs, sondern auch seine Fauna. Zu den phantastischen Geschichten seiner großteils fabelhaften Tierwelt gehören unter anderem die des Hackher Löwen, die des Waldrapps, der hier bis ins 17. Jahrhundert genistet hat oder die Sage um den steinernen Hund, der unterhalb des Uhrturmes auf einem Mauerpfeiler thront. 03_Grazblick MVD Austria Graz-Blick Mit einem Schloßbergbesuch ist meist der Wunsch nach visuellen Sensationen der Fernsicht verbunden. Schon 1847 schrieb der deutsche Dramatiker Friedrich Hebbel: So eine Aussicht, wie die von dem Schloßberg herunter, glaube ich in meinem Leben noch nicht gehabt zu haben. Ein besonders eindrucksvolles Panorama der Grazer Altstadt eröffnet sich beim Blick aus der Kanonenhalle auf der Stallbastei. Bei einer zukünftigen musealen Bespielung könnten hier diverse Sehhilfen, eine Intensivierung dieses Stadtblicks bieten, indem sie es ermöglichen, die gegenwärtige Stadt in Relation zu historischen Bezugspunkten zu sehen: Die Stadt wird so zum interpretierten Stadtmodell. 7
04_Graz und Krieg MVD Austria Graz und Krieg Abgesehen von den Bombardements des 2. Weltkriegs wurde Graz nur ein einziges Mal in seiner Geschichte konkret in Kampfhandlungen verwickelt, nämlich bei der Belagerung durch napoleonische Truppen im Juni 1809. Die von Erzherzog Johann bzw. Major Hackher zur Hart geführten und von Franz Kaspar Doblers Bürgerwehr sekundierten Truppen konnten den Sturmangriffen der Franzosen standhalten die Wehranlage am Schloßberg konnte nicht eingenommen werden. Nach der Niederlage der österreichischen Armee bei Wagram musste die Festung dennoch an den Sieger Napoléon übergeben und ein halbes Jahr später teils gesprengt, teils händisch abgetragen werden. Nur der Glockenturm Liesl und der Uhrturm konnten von den Grazer Bürger/-innen freigekauft und somit vor der Zerstörung bewahrt werden. 05_Im Inneren des Bollwerks MVD Austria Im Inneren des Bollwerks. Die Stallbasteikasematte Die Stallbasteikasematte mit ihren über 20 Meter hohen und bis zu 6 Meter dicken Mauern und ihren imposanten Gewölben gibt heute noch den besten Eindruck von der ehemaligen Wehranlage am Schloßberg. Kriegsbedingtes Graben und Bauen stand am Schloßberg lange Zeit im Vordergrund: von den eselsgetriebenen Transporten auf Holzschienen für die Festungsbauten Domenico dell Aglios über Brunnen- und Zisternenkonstruktionen bis zum Bau des 5 Kilometer langen Luftschutzstollensystems während des 2. Weltkriegs. Einen tiefen Eingriff in die Gestalt des Schloßbergs brachte aber auch der Bau der Schloßbergbahn am Ende des 19. Jahrhunderts mit sich. Darüber hinaus tauchen immer wieder (teils utopische) Projekte zur Nutzung und Verschönerung des Schloßbergs auf. Zu den aktuellsten Ideen gehört die, auf der Stallbastei ein neues SchloßbergMuseum zu eröffnen, bei dem auch die derzeit nicht zugängliche Stallbasteikasematte erschlossen wird. 8
Das Rahmenprogramm Ausstellungsgespräch und Schloßbergbegehung Der Grazer Schloßberg ist ein grünes Naherholungsgebiet mitten in der Stadt. Der Berg und seine Geschichte sind bei Grazer/-innen ebenso beliebt wie bei Grazbesucher/-innen. Derzeit besteht kein museales Angebot am Schloßberg. Wie könnte ein neues Schloßbergmuseum aussehen? Welche Themen sind für den Berg und seine Besucher/- innen relevant? Wie lässt sich die Vielseitigkeit des Schloßbergs attraktiv und familienfreundlich aufbereiten? Im Ausstellungsgespräch mit anschließender Schloßbergbegehung möchten wir mit Ihnen Möglichkeiten eines neuen Museums am Berg diskutieren, uns die Gegebenheiten vor Ort anschauen, und - üblicherweise verschlossene - Einblicke in das Innere des Bergs geben. Die Veranstaltung findet begleitend zur kostenlos zugänglichen Ausstellung Berg und Stadt. Die Erfindung des Grazer Schloßbergs statt. Donnerstag, 24. April 2014, 16 Uhr Donnerstag, 22. Mai 2014, 16 Uhr Donnerstag, 12. Juni 2014, 16 Uhr Zusatztermin wegen Ausstellungsverlängerung: erlängerung: Donnerstag, 10. Juli 2014, 17 Uhr Schloßbergfest 2014 Das gesamte Schloßbergfest-Programm finden Sie in Kürze auf www.schlossbergfest.at Sonntag, 11. Mai 2014 Ausstellungs- und Schloßbergführungen sind jederzeit buchbar. Zudem gibt es spezielle Angebote für Schüler/-innen. Kontakt Mag. Johanna Grützbauch LEITERIN KULTURVERMITTLUNG & PUBLIKUMSSERVICE T +43 316 872-7614 johanna.grützbauch@stadt.graz.at 9
Bildmaterial Sie finden das Bildmaterial unter folgendem Link zum Download auf unserer Website http://www.grazmuseum.at/service/presse/ 01_Wundergarten MVD Austria 02_Wundergarten MVD Austria 03_Grazblick MVD Austria 04_Graz und Krieg MVD Austria 10
05_Im Inneren des Bollwerks MVD Austria 06_Schloßbergmodell GrazMuseum / Foto: Anna Reicht 07_Schloßbergmodell Detail GrazMuseum / Foto: Anna Reicht 08_Bozetto Hackher Löwen GrazMuseum 11
Werkbeschreibungen 06 und 07_Schloßbergmodell GrazMuseum Die Festung auf dem Schloßberg 1809, Anton Sigl. Architekturmodell, Maßstab: 1:360, Holz, Pappmaché, Farbe, ca. 1805-1820. GrazMuseum. Das Modell zeigt den Zustand des Grazer Hausberges vor der Sprengung der Festung im Jahr 1809. Grundlagen für das sehr detailreiche und in allen Einzelheiten genau gearbeitete Modell bildeten Planunterlagen aus dem Steiermärkischen Landesarchiv. Anton Sigl (1776-1863), der zunächst als Kanonier Mitglied der Schloßbergbesatzung und später Feuerwächter auf dem Schloßberg war, stellte sein Modell ab 1827 öffentlich zur Besichtigung aus das erste Schloßbergmuseum. 08_Bozetto Hackher Löwen GrazMuseum Bozetto für den Hackher Löwen, Otto Jarl. Ton, patiniert, Anfang 20. Jh. GrazMuseum. 1909 wurde der Löwe nach einem Entwurf von Otto Jarl in Erinnerung an den Schloßbergverteidiger Freiherr von Hackher zu Hart auf dem Schloßbergplateau aufgestellt. 1941 wurde er als Adolf-Hitler-Metallspende abmontiert und eingeschmolzen. Der heutige Löwe wurde 1964 nach einem Entwurf von Wilhelm Gösser gegossen. 12
Pressekontakt Mag. Prisca Sailer MARKETING PRESSE- & ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Stadtmuseum Graz GmbH GrazMuseum Sackstraße 18, A-8010 Graz T +43 316 872-7616 M +43 664 60 872 7616 prisca.sailer@stadt.graz.at www.grazmuseum.at www.facebook.com/grazmuseum 13