Der Master-Studiengang Funktionaler und konstruktiver Ingenieurbau Engineering Structures Die Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bietet ab dem Wintersemester 2013/2014 den Master-Studiengang Funktionaler und Konstruktiver Ingenieurbau Engineering Structures an. Die Bewerbungsfrist für diesen Studiengang endet am 30.09.2013. Eine Online-Anmeldung zum 1. Fachsemester ist möglich. 1. Studienprofile Für den Studiengang Funktionaler und Konstruktiver Ingenieurbau - Engineering Structures werden an Berufsbildern orientierte Profile, die als Empfehlung für die Studierenden jeweils ein eigenes Curriculum besitzen, angeboten: Konstruktiver Ingenieurbau Modellierung und Simulation im Ingenieurbau Bauwerkserhaltung, Baustoffe und Bauphysik Geotechnik Zu Beginn des Masterstudiums wählt jeder Studierende einen Mentor (Professor), der durch das Studium begleitet, bei der Modulwahl berät und bei der Berufsorientierung helfen kann. 2. Fachliche und überfachliche Qualifikationsziele Ziel des Studiengangs ist es, wissenschaftlich ausgebildete und spezialisierte Ingenieure mit eindeutiger Orientierung am realen nationalen und internationalen Bedarf in Forschung und Praxis hervorzubringen. Während im Masterstudiengang Bauingenieurwesen Generalisten mit mehreren Fachgebieten ausgebildet werden, hat der Masterstudiengang Funktionaler und Konstruktiver Ingenieurbau - Engineering Structures die Ausbildung von Spezialisten mit einem fundierten, in die Tiefe gehenden Wissen zum Ziel. Seit vielen Jahren herrscht national und international ein Mangel an derart ausgebildeten Ingenieuren, für die ein weiter wachsender Bedarf in der Zukunft gesehen wird.
Fachliche Qualifikationsziele Die wichtigsten fachlichen Qualifikationsziele werden nachfolgend auf die jeweiligen Profile bezogen dargestellt: Profil: Konstruktiver Ingenieurbau Wissenschaftlich fundierte Kenntnisse über das Werkstoffverhalten der im konstruktiven Ingenieurbau am häufigsten eingesetzten Baustoffe Beton, Stahl, Holz, sowie Glas und Kunststoffe Fundiertes Fachwissen in Bezug auf Bemessung und konstruktive Auslegung von Tragwerken und Bauteilverbindungen im konstruktiven Ingenieurbau unter Berücksichtigung von Statik, Stabilität, Ermüdung und Lebensdauer Kenntnis der Methoden der linearen und nichtlinearen Berechnung von Stab- und Flächentragwerken (Theorie, Modelle, analytische und numerische Lösungsverfahren sowie deren Fehleranalyse) Profil: Modellierung u. Simulation im Ingenieurbau Wissenschaftlich fundierte Befähigung der Entwicklung und Anwendung theoretisch-numerischer Modellierungs- und Simulationstechniken auf komplexe und innovative Fragestellungen des konstruktiven Ingenieurwesens Beherrschung moderner Methoden zur mechanisch/statischen Beschreibung o des nichtlinearen Werkstoffverhaltens im Bauwesen o des komplexen statisch und dynamischen Tragverhaltens von Tragwerken o von bauphysikalischen Prozessen als Grundlage numerischer Analysen Fundierte Kenntnisse moderner Simulationstechniken (insbesondere Finite- Elemente-Methoden) zur numerischen Analyse von Ingenieurproblemen Befähigung der Anwendung auf realitätsnahe großdimensionale komplexe Modelle und Prozesse des Bauwesens Profil: Bauwerkserhaltung, Baustoffe und Bauphysik Wissenschaftlich fundierte Kenntnisse über das Werkstoffverhalten der im konstruktiven Ingenieurbau am häufigsten eingesetzten Baustoffe Beton, Stahl und Holz Umfassende Kenntnisse über die maßgeblichen Ursachen und Abläufe von Schädigungsprozessen an Beton- und Mauerwerks sowie Stahl- und Holzbauten
Kompetenzerwerb für die Erarbeitung von Erhaltungs-, Ertüchtigungs- und Verstärkungskonzepten sowie Sanierungsvorschlägen unter Berücksichtigung energetischer und gebäudetechnischer sowie bauphysikalischer und baustofftechnologischer Randbedingungen unter Berücksichtigung einschlägiger Vorschriften Vertiefte Kenntnisse der theoretischen Grundlagen des Wärme- und Feuchteschutzes sowie des bauphysikalischen Verhaltens von Baustoffen und Bauteilen, einschließlich Schall- und Brandschutz Profil: Geotechnik Wissenschaftlich fundierte Kenntnisse über das mechanisch-hydraulische Verhalten von Boden und Fels und die Fähigkeit zur mathematisch und physikalisch präzisen Beschreibung mit Stoffgesetzen Kenntnisse über die einschlägigen Bauverfahren des Spezialtiefbaus sowie der im Grund- und Tunnelbau häufig eingesetzten konstruktiven Werkstoffe (Beton, Stahl, Baugrundverbesserungsmaterialien und Geokunststoffe). Problemlösungskompetenz in Hinblick auf Entwurfsentscheidungen, Bemessung und konstruktive Auslegung von geotechnischen Tragwerken unter Berücksichtigung einschlägiger Vorschriften, baubetrieblicher Organisation, Wirtschaftlichkeit und Langzeitverhalten. Kompetenz zur geomechanischen Modellbildung einschließlich Anwendung numerischer Werkzeuge unterschiedlicher Modellierungstiefe zur Beschreibung von Spannungsänderungen, Verformungen, Grundwasserwirkungen, Baugrund- Bauwerks-Interaktion und dynamischen Phänomenen. Überfachliche Oualifikationsziele In allen genannten Profilen werden die nachfolgenden überfachlichen Qualifikationsziele erreicht: Instrumentale Kompetenzen sich selbständig neues Wissen und Können anzueignen, den eigenen Lernprozess aktiv zu steuern, selbständig weiterführende Lernprozesse zu gestalten relevante Informationen aus verschiedenen Quellen zu sammeln, analysieren, interpretieren, bewerten, integrieren, zusammenzuführen und zu differenzieren und darauf basierend Entscheidungen zu treffen und Positionen zu beziehen
Interpersonelle/Kommunikative Kompetenzen Erkenntnisse aus den eigenen Spezialgebieten mit Fachkollegen zu diskutieren, vor akademischem Publikum vorzutragen oder Laien verständlich zu vermitteln in einem Team herausgehobene Verantwortung zu übernehmen ein Team und damit Mitarbeiter zu führen/leiten das Können Anderer zu mobilisieren, bzw. Andere zu motivieren Systemische Kompetenzen neue Ideen und Lösungen zu grundlagenorientierten oder auch unüblichen Fragestellungen zu entwickeln weitgehend eigenständig forschungs- und anwendungsorientierte Projekte durchzuführen wissenschaftliche Fragestellungen selbständig zu erarbeiten und zu bearbeiten die kritische Analyse, Entwicklung und Synthese neuer und komplexer Ideen durchzuführen. 3. Studienstruktur und Studiendauer Im Masterstudium sollen die im Bachelorstudium erworbenen wissenschaftlichen Qualifikationen vertieft oder ergänzt werden. Die Studierenden sollen in der Lage sein, wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden selbständig anzuwenden und ihre Bedeutung und Reichweite für die Lösung komplexer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Problemstellungen zu bewerten. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester. Zum erfolgreichen Abschluss des Studiums sind insgesamt 120 Leistungspunkte in vier Semestern (30 Leistungspunkte je Semester) nachzuweisen. Davon werden 30 Leistungspunkte in Pflichtmodulen und 42 Leistungspunkte in mit dem Mentor abgestimmten, aus einem Modulkatalog auszuwählenden Schwerpunktmodulen erreicht. Weitere 12 LP sind in frei wählbaren Modulen zu erlangen, 6 Leistungspunkte im Bereich der Schlüsselqualifikationen sowie 30 Leistungspunkte in der Abschlussphase aus Masterthesis und Vortrag (siehe nachfolgende Abbildung).
Schlüsselqualifikationen Wahlbereich Pflichtbereich Wahlpflichtbereich Masterarbeit 30 ECTS 42 ECTS 12 ECTS 6 30 ECTS 120 ECTS Abbildung: Struktur des Masterstudiengangs Für jedes der oben genannten Profile existiert ein eigenes Curriculum (siehe Modulhandbuch), das sich in der Zusammensetzung von Pflicht- und Wahlpflichtmodulen unterscheidet. Die Studierenden wählen eine Professorin oder einen Professor des Studiengangs als Mentorin bzw. Mentor, die bzw. der sie bei der Wahl des Profils und der Module berät. In Abstimmung mit der Mentorin bzw. dem Mentor können auch von den Profilen abweichende Modulkombinationen gewählt werden. Die Masterarbeit ist im 4. Fachsemester vorgesehen. Sie wird innerhalb von sechs Monaten angefertigt. In der Masterarbeit bearbeiten die Studierenden eine abgeschlossene Aufgabenstellung und zeigen dabei, dass sie die praktischen und wissenschaftlichen Kompetenzen, die der Studiengang vermittelt, selbständig anwenden können. Die Masterarbeit kann auf Wunsch in Zusammenarbeit mit einer Firma oder einer Behörde durchgeführt werden, um den Praxisbezug zu stärken. Die Betreuung liegt jedoch immer bei einer Professorin oder einem Professor des Studiengangs. Als akademischer Grad wird nach bestandener Masterprüfung ein Master of Science (M.Sc.) durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verliehen. 4. Zielgruppe und Berufsaussichten Zielgruppe für den Masterstudiengang Funktionaler und Konstruktiver Ingenieurbau Engineering Structures sind Bachelor-Absolventen des wissenschaftlichen Studiengangs Bauingenieurwesen oder eines Studiengang mit im Wesentlichem gleichem Inhalt. Das Studium muss im Rahmen einer mindestens dreijährigen Regelstudienzeit und mit einer Mindestanzahl von 180 ECTS-Punkten, absolviert worden sein.
Die engen Kontakte der im Studiengang beteiligten Institute zu regionalen und überregionalen Planungsbüros sowie ausführenden Baufirmen zeigen, dass verstärkt Spezialisten in den jeweiligen Fachrichtungen gesucht werden. Hierbei besteht Bedarf an in den nachfolgenden Gebieten spezialisierten Ingenieuren: Bauen im Bestand Strukturanalysen Werkstoffverbunde, Fügeverfahren Gebäudesimulation Absolventen des Masterstudiengangs Funktionaler und Konstruktiver Ingenieurbau Engineering Structures sind durch Kompetenzen in den oben genannten Aufgabengebieten befähigt, unter anderem in nachfolgenden Anwendungsfeldern tätig zu sein: Hochbau (z.b. Hallen- u. Industriebau, Büro- u. Wohngebäude, Gewerbeimmobilien etc.) Infrastrukturprojekte (Brücken, Flughäfen, Häfen, Tunnel, Offshore-Projekte, Ver- und Entsorgungsnetze und -anlagen, etc.) Berufsfelder mit Fachkenntnissen im Bereich Modellierung Simulation (z.b. Automobilbau) Produktentwicklung, -überwachung und -prüfung Für die beschriebenen Schwerpunktbereiche erfordert der Arbeitsmarkt hochspezialisierte Ingenieure, die im Masterstudiengang Funktionaler und Konstruktiver Ingenieurbau Engineering Structures ausgebildet werden.