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Toronto 20 21 Welcome! Auf den ersten Blick erinnert Toronto den Besucher an eine x-beliebige US-amerikanische Großstadt. Doch wer genauer hinschaut, der wird überraschende Unterschiede ent - decken. Den ersten bemerkt man gleich am ersten Tag: Torontonians hupen nicht. Allein das ist schon typisch kanadisch. Augenblicke wie dieser sind unvergesslich: Nightwatch auf dem CN Tower, einem der höchsten Fernsehtürme der Welt.
Think pink! Ein Päuschen in Ehren kann niemand verwehren. Und auf dem Dundas Square, der offiziell Yonge-Dundas Square heißt, kann man an heißen Tagen sogar die Zehenspitzen im Springbrunnen abkühlen lassen.
Toronto 22 23 Fernsehturm trifft auf modernstes (Sharp Centre for) Design. Going Downtown: Torontos Glitzerfassadenwelt steht der US-amerikanischer Großstädte kaum nach. Keine 230 Jahre ist es her, dass die Briten den Mississauga- Indianern an dieser Stelle 200 Hektar Land für ein paar Fässer Feuerwasser abkauften und die Stadt York darauf bauten, aus der dann später Toronto wurde. Erwachsene setzen nur zögernd ihren Fuß darauf. Kinder dagegen wittern ihre Chance, es den Erwachsenen einmal so richtig zeigen zu können und hüpfen und stampfen unbekümmert auf ihm herum. Kein Zweifel: Am Glasboden auf dem CN Tower scheiden sich die Geister. Wer Angst vor Höhen hat oder Tiefen, der sollte ihn gar nicht erst betreten. Exakt 346 m tief stürzt der Blick hier in die Tiefe, und zwar unmittelbar vor der eigenen Schuhspitze. Von hier oben gleicht die Welt da unten dem sprichwörtlichen Ameisenhaufen. Zwar steht auf einem Schild, das vielschichtige Glas sei mehrere Zentimeter dick und könne Elefanten tragen, aber das Gehirn vermag diese Information nicht recht an den Bewegungsapparat weiterzugeben. Dabei ist der Glasboden noch nicht mal die größte Herausforderung auf dem CN Tower. Besonders Wagemutige können auch noch dem Drehrestaurant aufs Dach steigen: Dort befindet sich nämlich der Edge Walk, ein geländerloser Gitterrost, auf dem man rund um den Turm herumspazieren und Toronto wie ein Base - jumper kurz vor dem Absprung erleben kann. Allein die Aussicht über die Wolken kratzende Downtown und den uferlosen Lake Ontario wäre den Irrsinn allerdings zweifellos wert: Mit 5,7 Millionen Einwohnern ist Toronto heute die größte Stadt Kanadas und die viertgrößte Nordamerikas. Keine 230 Jahre ist es her, dass die Briten den Mississauga-Indianern an dieser Stelle 200 Hektar Land für ein paar Fässer Feuerwasser abkauften und die Stadt York darauf bauten. Später wurde aus York Toronto, und Toronto (irokesisch für Treffpunkt ) gedieh als Hauptstadt Ontarios, Handelszentrum und Hochburg der erzkonservativen white anglo saxon protestants prächtig. Puritanisch blieb die Stadt indes noch lange. Wer sich ins Nachtleben stürzen wollte, der musste nach Montréal fahren. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts erlebte die Stadt noch einen Extraschub. Anlässlich der Separationskrise im benachbarten Québec verließen Zehntausende englischsprachiger Québecer und Hunderte nationale und multinationale Unternehmen Montréal Richtung Lake Ontario. Wenig später löste To ronto dann Montréal als die wirtschaft liche Nummer eins des Landes ab. NACHHALTIG IM TREND Heute gehört Toronto, kurz T.O. genannt, zu den Trendsettern auf dem Kontinent. Im Wohnungsbau verheißt LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) eine Zauberformel nachhaltige, menschenfreundliche Architektur, die Dächer begrünt und Ge-
Relaxen in der Lobby des Hotel Drake, das mehr ist als bloß ein Hotel: Club, Restaurant, Bar, Café, Musikschuppen, Künstlertreff und Ausstellungsraum im Viertel West Queen West. Co-Existenz von privatem Hotelraum und öffentlichem Event-Space nennt man das heute, was einst bei seiner Gründung im Jahr 1890 vor allem Bahnarbeiter der benachbarten Canadian-Pacific-Railway nutzten, dann zur Absteige verkam, zum Stundenhotel, zur Punk-Bar, zur Rave-Höhle. Bis sich ein neuer Eigner erbarmte und hier an der Queen Street nicht nur die Wände neu anstrich.