Marko Simsa. Doris Eisenburger Der Karneval der Tiere Eine Geschichte zur Musik von Camille Saint-Saëns Das musikalische Bilderbuch & Mit Begleit-CD Das gesamte Musikstück von Sprecher: Marko Simsa Camille Saint-Saëns auf CD
Marko Simsa Der Karneval der Tiere Eine Geschichte zur Musik von Camille Saint-Saëns Bilder von Doris Eisenburger
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Vor vielen Jahren lebte in Frankreich ein Musiker, der hieß Camille Saint-Saëns (1835 1921). Camille hatte sehr viel Spaß an der Musik. Er überlegte zum Beispiel, wie er mit einem großen Orchester Stimmen und Geräusche von Tieren nachmachen könnte. Aus seinen vielen Ideen entstand ein ganzes Konzert! Und dieses Konzert heißt so wie unsere Geschichte: Der Karneval der Tiere.
1/2 Die beiden Affenkinder sind nicht die Einzigen, die schon riesig aufgeregt sind. Auch alle anderen Tiere freuen sich ganz besonders auf diesen Tag denn heute wird der Karneval der Tiere gefeiert! Manche Tiere kommen von weit her, niemand will sich dieses einzigartige Fest entgehen lassen. Es wird musiziert und getanzt und sogar Kunststücke stehen auf dem Programm. Die Affenkinder wissen: Es kommen viele andere Tierkinder und mit denen wird es jede Menge Spaß geben. Kurz: Es wird ein wunderbares Spektakel! Die beiden Affenkinder können kaum erwarten, dass es losgeht. Endlich nehmen die Mitglieder des Orchesters ihre Instrumente. Und als wollten sie die Spannung noch steigern, spielen sie zum Auftakt ein besonders festliches Musikstück.
3/4 Die Ersten in der Arena sind die Königinnen und Könige der Tiere die Löwen! Kunststücke brauchen Könige nicht vorzuführen. Ihre Schönheit ist Kunststück genug sagen jedenfalls die Löwen. Na immerhin, zur Feier des Tages lassen sie zumindest ein würdevolles Löwenbrüllen erklingen. Ansonsten aber muss es reichen, wenn sie eine Runde im Kreis abschreiten und dabei ihre Pracht zeigen. Sogar das kleine Löwenjunge stolziert so majestätisch, dass den beiden Affenkindern ganz feierlich zumute wird.»hallo, hier sind wir!«, flüstern sie, während die Löwen ganz nahe an ihnen vorbeiziehen. Das Löwenjunge zwinkert ihnen zu.»ich bin gleich fertig«, flüstert es zurück,»dann komm ich zu euch!«
5/6»So, jetzt war ich aber feierlich und vornehm genug!«, sagt das Löwenjunge nach dem königlichen Einzugsmarsch.»Ab jetzt will ich auch meinen Spaß!Den wirst du gleich haben!«, sagt das Affenkind.»Da draußen warten schon die Hühner und die Hähne!Sie kommen!«, ruft das andere Affenkind im selben Moment. Und wirklich, die Hühner und die Hähne laufen aufgeregt herein. Sie schlagen wild mit den Flügeln, es gackert und piepst und Federn wirbeln durch die Luft.
Zwischendurch versucht ein Hahn mit einem kräftigen Hahnenschrei für Ordnung zu sorgen. Doch es ist zwecklos, alle laufen durcheinander. Die Küken kommen gar nicht erst dazu, mit ihrer kleinen Vorführung zu beginnen. Denn die Affenkinder machen die Hühner so lustig nach, dass sich die Küken vor lauter Lachen am Boden wälzen.»wirklich köstlich, diese zwei komischen Hühneraffen!«, ruft das Löwenjunge und hat seine königliche Herkunft für heute längst vergessen.
7/8 Richtig erschöpft sind Küken, Löwenjunges und Affenkinder vom vielen Lachen. Aber zum Rasten haben sie keine Zeit, denn plötzlich hören sie ein fürchterliches Getrampel. So schnell sie können, flüchten sie in die hintersten Reihen.»Das ist ja richtig gefährlich!«, ruft ein Affenkind.»Diese wilden Esel sind noch viel ärger als die aufgeschreckten Hühner!«, meint das andere.
9/10 Zum Glück werden die Esel sofort ermahnt. Sie dürfen erst wiederkommen, wenn sie sich beruhigt haben! Beim Tanz der Schildkröten trauen sich alle Tierkinder wieder auf die vordersten Plätze. Allerdings wird es fast ein bisschen langweilig für sie. Die Schildkröten tanzen so furchtbar, furchtbar langsam. Für aufgeweckte Kinder ist das wirklich eine Qual! Sie schauen auch nur deshalb so brav zu, weil sie nach den Schildkröten gemeinsam mit den Elefanten einen richtig großen Auftritt haben.»so langsam tanzen zu können«, staunt das Löwenjunge,»ist auch schon wieder eine Kunst. Ich könnte das nicht!«
11/12 Die Elefanten zeigen diesmal ihren berühmten Stampfertanz. Und damit ihr Tanz noch beeindruckender aussieht, balanciert jeder Elefant auf seinem Kopf ein Tierkind. Der kleine Bär ist da zu sehen, die Affenkinder, das Löwenjunge und einige andere mehr. Stolz lassen sich die Kinder von den Elefanten in die Arena tragen. Aber auch die Elefantenkinder sind mit dabei auf ihnen sitzen natürlich nur kleine Tiere. Die Elefanten stellen sich in einer Reihe auf.»festhalten, ich glaube, es geht gleich los!«, flüstert ein Affenkind dem anderen ins Ohr. Der größte Elefant hebt den Rüssel, bläst ein kräftiges Signal und dann zählt er für das Orchester den Dreivierteltakt des Elefantentanzes ein:»und stampf, zwei, drei, stampf, zwei, drei, stampf, zwei, drei...!«für diesen außerordentlichen Stampfertanz gibt es tosenden Beifall. Besonders elegant gelingt den Elefanten das Ende. Denn während sie sich leicht verbeugen, richten sie die Rüssel nach unten und die Tierkinder rutschen von ihren Köpfen auf die Erde hinunter.