Kletterführer. Mathias Schöllhammer Georg Hermann. Donautal. inkl. Zollernalb. inkl. Zollernalb. panico Alpinverlag

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Kletterführer Mathias Schöllhammer Georg Hermann Donautal inkl. Zollernalb inkl. Zollernalb panico Alpinverlag

Kletterführer Donautal

Impressum Inhaltsverzeichnis Titelbild Schmutztitel Frontispiz Seite 6 Bildnachweis Redaktion Auflagen Nr. 13 Kaltstart für Jörg Zeidelhack, aber der Freiflug (10-) bietet einfach ein unwiderstehliches Motiv. Frühling im Donautal da grünts und blühts am Fuße der Burg Werenwag. Philipp Hans schnappt nach dem Einhorn (8), für den tollen Blick auf die Donau bleibt wenig Zeit. Läuft prima am Rabenfels, kein Grund für einen Hubschraubereinsatz (9). Foto: Frank Enz Fotos von Ronald Nordmann außer: Däles Ballade - Seite 218 Joachim Eberle - Seite 37, 38, 39 Frank Enz (www.onemove.de) - Seite 6/7, 17, 21, 246/247 AG Fledermaus - Seite 286 Holger Gützkow - Seite 172 Felix Heckelmann - Seite 100/101, 143, 231, 243, 249 Georg Hermann - Seite 15 l.u., 41, 43, 44, 49, 50, 53, 81, 162 Günter Junker - Seite 130, 136, 254 Lothar Klingel - Seite 60, 285 Andreas Kubin - Seite 120 Charly Langenbacher - Seite 270 Volker Leuchsner- Seite 55, 144 Klettern Magazin - Seite 220/221 Dietmar Nill- Seite 58, 185, 241, 250 Mathias Schöllhammer - Seite 192, 201, 278 Gerhard Stumpp - Seite 214/215 J. Thalmüller- Seite 272 José Verkest - Seite 213 Heiko Wiening - Seite 88, 108, 170, 182, 190, 207, 224, 226, 228, 233, 265, 280, 282, 292, 308 Jörg Zeidelhack - Seite 35, 146, 149, 275 Anna Rösch ISBN 978-3-95611-017-7 ISBN 978-3-95611-017-7 2015 by Panico Alpinverlag Gunzenhauserstr. 1 D-73257 Köngen Tel.: +49 7024 82780 Fax: +49 7024 84377 E-Mail: alpinverlag@panico.de printed: Bechtel Druck GmbH & Co. KG Hans-Zinser-Str. 6 D-73061 Ebersbach/Fils Tel. +49 (0) 7163 53666-0 Fax: +49 (0) 7163 53666-19 E-Mail: info@bechtel-druck.de Die Beschreibung aller Wege und Routen erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen. Der Autor, der Verlag oder sonstige am Führer beteiligte Personen übernehmen jedoch für ihre Angaben keine Gewähr. Die Benutzung des vorliegenden Führers geschieht auf eigene Gefahr. Panico Alpinverlag Köngen Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung. Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Panico Alpinverlags reproduziert werden oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Vorwort...Seite 8 Gebrauch...Seite 10 Zeichenerklärung...Seite 13 Was gar nicht geht...seite 14 Sicherungssituation, Bergwacht... Seite 16 Klettern und Naturschutz...Seite 18 Anreise...Seite 20 Wissenswertes...Seite 22 Wohin?... Seite 28 Pflichtprogramm...Seite 30 Hard Moves...Seite 34 Geologie...Seite 36 Donautal...Seite 40 Bäratal...Seite 274 Zollernalb...Seite 284 Felsregister mit Kurzinfos...Seite 310 Übersichtskarten...Umschlagklappen Kletterführer-Gütesiegel für den Kletterführer Donautal Das Gütesiegel Naturverträglich Klettern vom Deutschen Alpenverein, IG-Klettern und den Naturfreunden Deutschlands zeichnet Kletterführer aus, die den Belangen natur- und umweltverträglichen Kletterns in besonderem Maße gerecht werden. Adressen der am Gütesiegel beteiligten Verbände Deutscher Alpenverein e.v. Von-Kahr-Straße 2-4 80997 München Tel.: 089/14 00 30 Fax: 089/14 00 323 E-Mail: info@alpenverein.de www.alpenverein.de www.dav-felsinfo.de IG Klettern e. V. Bundesgeschäftsstelle Georg-Strobel-Weg. 73 90489 Nürnberg Tel.: +499115394472 NATURVERTRÄGLICH GÜTESIEGEL KLETTERN Naturfreunde Deutschlands e.v. Warschauer Straße 58a 10243 Berlin Tel.: 030/29 77 32 60 Fax: 030/29 77 32 80 E-Mail: info@naturfreunde.de www.naturfreunde.de A B C

A9 Ü Fuchsfels Übersicht Lage 48 04.595 N 09 02.322 E Ausgangspunkt Kreenheinstetter Steige Ausrichtung W bis N Sonne Nachmittags Absicherung Bohrhaken Routenanzahl 43 Niveau 1-5 1 6-7 23 8-11 19 Wandfuß meist Wald Alles andere als ein Fels, an dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen und schon lange kein Geheimtipp mehr, besonders seit fast alle Touren saniert wurden. Auch die meist sehr gute Felsqualität tut das ihre. An den rechten Teil des Fuchsfels schließt sich nahtlos der linke Bereich (der Kessel ) des Löchlesfelsens an. Wer denkt, er beherrsche die Sicherung mit Klemm keilen perfekt, sollte sich unbedingt an der Route Klemm fix versuchen. Als einer der schönsten 8er im Däle gilt das Goldene Vlies, der Sportkletter klassiker wird mittlerweile in einer knackigen 35-Meter-Länge am Stück geklettert. Weitere Pflichtrouten sind die Kleine Kante, der Tailfinger Kamin, der Ameisenweg und wenn man s drauf hat die Kästle- Paraderoute Paranoia. Zugang Vom Parkplatz in der Kreenheinstetter Kurve auf dem Jägersteig bis zum vierten befestigten Weg, an dem ein Schild den Zustieg zum Fuchsfels und den Zinnen anzeigt. Hier hinauf zum Wandfuß (15 Min.). Wandhöhe 20 bis 40 Meter Schwierigkeit 5+ bis 9 Abstieg In fast allen Routen sind mittlerweile Abseilstellen eingerichtet. Naturschutz Die Felsköpfe sollen nicht betreten werden, dies gilt besonders im linken Teil. Deshalb wo immer möglich umlenken bzw. abseilen! Die kleine Kante (6+) ist immer einen Besuch wert. Und gar nicht mal so klein. 106

A9 2 Fuchsfels Klemmfix Fuchsfels Klemmfix A9 2 9 Kleine Kante 6+ Oswald, Kauffmann 1958 Ausgesprochen schöne Genusskletterei und eine luftige Abseilfahrt. 10 Dolomitenfront 7+/8- Falk 2008 Muss erst noch geputzt werden. Noch ziemlich brüchig und erst ab dem kleinen Dächle ansprechend. 11 Piazfix 7+ Hermann 1999 Risskletterei gefolgt von steiler Rissverschneidung. Der Einstieg lässt sich gut mit Keilen absichern. 12 Tailfinger Kamin 6+ Sauer 1956 Endlich mal ein richtiger Kamin mit anstrengendem Abschluss. 14 12 KK 20 18 21 13 Verleihnix 7+ Hermann 1990 Sehr schöne Wandkletterei in durchaus luftiger Exposition. 14 Spreizfix 7+ Hermann 1990 Erst Verschneidung, dann Überhang erweiterte Spreizfähigkeit von Vorteil. 15 Klemmfix 8 Köninger Ohne Rocks, Cams und eine gute Risstechnik kommt man hier nicht weit. 16 Idefix 9- Hermann 1990 Technisch anspruchsvolle Wandkletterei. Nach Griffausbruch immer noch gleich schwer. 17 Quetschfix 6+, 5+ Irmes, Oswald Lohnende Freikletterei, bei der auch Cams und Keile zum Einsatz kommen. 13 15 Sektor Ameisenweg 18 Spargeltarzan 7+, 7- Steinacher Plattige Wandkletterei, bei der die 2. SL nocheinmal alles abverlangt. 19 Jan 9- Diener 2002 Kerzengerade an den kleinen Bühlern hoch. Plattenpfriemelei par Exzellence. 9 KK 16 KK 20 Tuttlinger Weg 7, 6- Kreiner Ein weiterer Mix aus der Kreiner-Bar. Grundlage sind Riss- und Wandkletterei, garniert mit einem Bund Klemmkeilen. 21 Radolfzeller Weg 6, 6 Oswald 2010 Vermeidet den schweren Linksquergang des Tuttlinger Weges und folgt dem logischen Weg gerade zum Gipfel. Keile! 11 12 17 18 19 20 22 Millennium 7- Dufner 1999 Wer zu Beginn die richtige Kombination findet, wird nach dem Finale ent kräftet den Umlenker klippen. zur Westlichen Zinne 10 zum Sektor Ameisenweg Holger Geier sucht den Piaz in Piazfix (7+). 110 111

A12 Ü Zweite Zinne Übersicht Lage 48 04.665 N 09 02.345 E Ausgangspunkt Kreenheinstetter Steige Ausrichtung W (N) Sonne Nachmittags Absicherung Bühler, Ösen, BH Routenanzahl 27 Niveau 1-5 6-7 14 8-11 13 Wandfuß lichter Wald Hier dominieren technisch recht anspruchsvolle Platten- und Riss klettereien. Die einzige Ausnahme, bei der auch mal Power benötigt wird, ist der Abschlussüberhang des Großen Wahnsinn. Über die in mehreren Etappen durchgeführte Erstbegehung dieses Wahnsinnswegs wurde schon viel spekuliert, gemunkelt und geschrieben das meiste davon war wohl falsch. Unbestritten bleibt auf jeden Fall: Die damaligen Donautal- Erschließer waren mutig! Wer im Watz mann, dem Testpiece der frühen 80er Jahre, vor dem zweiten Bühler seine acht Meter abtaucht, muss nicht gefrustet sein, er befindet sich in guter Gesell schaft. Der Bühlerhaken darunter ist vermutlich die Donautal-Sicherung, die schon die meisten großen Stürze überstehen musste. Man sieht s ihm an. Die bekannten Klassiker Comici, Letzgus und Hans Eugen haben Generationen von Kletternden inzwischen natürlich ordentlich abgelatscht, alle drei Routen lohnen aber nach wie vor einen Versuch. Und zwar bis ganz nach oben. Testpiece der neuen Freikletterer waren zu Beginn der 80er die Via Ursula und der etwas schwerere Reißverschluss. Beide Routen sind recht knifflig und verlangen zur zusätzlichen Sicherung Klemmkeile. Noch nicht schwer genug? Dann eben der bereits erwähnte Große Wahnsinn oder Welcome to Verdon, eine durchwegs überzeugende Zwei-Seillängenroute, die wirklich so gut ist, wie der Name vermuten lässt. Fritz Miller hat den Großen Wahnsinn (8-) gleich kuriert. 132

A15 Ü Bergwachtfels Übersicht Lage 48 04.753 N 09 02.416 E Ausgangspunkt Kreenheinstetter Steige Ausrichtung W, N Sonne Nachmittags (W) Absicherung perfekt eingerichtet Routenanzahl 17 Niveau 1-5 6 6-7 11 8-11 Wandfuß meist steiler Wald Etwas abseits gelegener, von der Bergwacht Langenbronnen eingerichteter Fels. Nahezu alle Routen sind daher bestens abgesichert. Der längste Zustieg für Hausener Verhältnisse lässt nicht automatisch auf den Besucherandrang schließen, denn wegen seiner großteils nordseitigen Ausrichtung und der Beschattung durch die Bäume ist dies ein ideales und beliebtes Revier für heiße Sommertage. Entsprechend ist der Fels nach ausgiebigen Regenfällen lange feucht Alternativen finden sich dann im nahen Umfeld. Zugang Den Weg am Fischerfels (13) vorbei zum Eigerturm, an diesem rechts, steil bergauf, fast bis zum Trauf ansteigen und wieder rechtshaltend zum Fels hinab. Zu den Routen 11-15 rechts um die Ecke queren (ca. 20 Min.). Wandhöhe 10 bis 20 Meter Schwierigkeit 4 bis 7+ Abstieg Umlenken bzw. abseilen Naturschutz Der Fels ist zum Zeitpunkt der Drucklegung zum Klettern noch nicht offiziell freigegeben, das naturschutzrechtliche Verfahren jedoch eingeleitet. Die Wege insbesondere auch beim Zustieg nicht verlassen. Routen bitte nicht aussteigen! Unspektakuläre Ecke, aber prima Fels. Der Pfeiler (7) ist herrlich kompakt. 156 157

felsland wissen wo s langgeht beim Klettern Bergwachtfels Topo A15 1 1 Korallenriff 6 Bodmer, Katlein 2006 2 Tears of Love 7 Katlein, Bodmer 2006 3 Linker Weg 4 Oswald 2000 4 Schluchtwand 5 5 Tinki Winki 6 Fritz 1999 Moosiger Einstieg, oben gut. Nordwand Westwand 6 Moosmännchen 5 Fritz 1999 Wunderschöne Route. 15 7 Lala 7 Hermann, Zuckschwerdt 2000 Gute, steile Kletterei. Am Abschlussüberhang eher links bleiben..kletterkurse.kletterreisen.familienklettern.klassenfahrten.kletterwandbau www.felsland.de BewegteFreizeit 8 Po 6+ Staib, Hermann 2000 Seltsamer Einstieg, etwas rutschig, aber gut gesichert. 9 Dipsi 7 Hermann 2000 Recht athletische Ausdauerkletterei. 10 Holgers Traum 7+ Hermann 2001 11 Traumfänger 7 Basti 12 Kirschkernpfeiler 7- Kowalski, Jansen 2003 13 Pfriemel 6 Fritz 1999 Schöne Plattenkletterei. 14 Westriss 5 Fritz 1999 Ebenfalls schöner Weg, gut gesichert. 15 Wand 5 Oswald 2000 16 Pfeiler 7 Unten kann man noch ausspreizen, doch dann... 17 Anfängerroute 5- Oswald 2000 1 2 zum Eigerturm 3 4 5 6 7 8 9 10 11 13 14 16 12 17.Klettercamp Däle mit felsland & Mammut, unterstützt von DMM, Red Chili, Panico, u.v.m. Workshops, Testival, Grillen, Vorträge, Donautal pur. Jedes Jahr im August! 159

A20 Ü Traumfels Übersicht A21 Hölle Südwand Lage 48 05.659 N 09 04.264 E Ausgangspunkt Steighöfe, Stetten Ausrichtung W Sonne ab Mittag Absicherung Bühler, Ösen, BH Routenanzahl 31 Niveau 1-5 3 6-7 18 8-11 10 Wandfuß lichter Wald, steil Zugang Wandhöhe Schwierigkeit Abstieg Naturschutz 196 Der Name ist Programm ein Kletterfels der Superlative: absolut bombenfest, hervorragend gesichert und mit vielen lohnenden Wandklettereien. Meist klettert man an runden abschüssigen Dellen durch leicht geneigte Platten. Eine gute Fußtechnik ist dabei immer von Vorteil. Um glücklich zu werden, sollte der sechste Grad sicher beherrscht werden. Schon vor langer Zeit eröffnete Arthur Oswald hier Routen, so zum Beispiel die Rittlerkante und die neuerdings sanierte Rosenstrauchführe. Erst Mitte der 80er Jahre für Donautalverhältnisse spät wurden die ersten Sportkletterwege wie z.b. der Garten des Satans eröffnet. Das Tunnelsyndrom, die ehemals schwerste Route am Fels und einer der ersten Fast -Zehner im Däle, checkt, auf der richtigen Linie geklettert, inzwischen bei 8+/9- ein. Es täte einigen Kraftmeiern aus der angrenzenden Hölle sicherlich ganz gut, hier mal ein wenig ihre Technik zu trainieren. Von Stetten a.k.m. immer der Beschilderung Steighöfe (Schaufels) folgen. Dort am Naturfreundehaus parken. Auf Fahrweg am Wald rand in Richtung Schaufels. Wenige Meter bevor links des Weges die ersten Bäume stehen, rechts ab (Schautafel) und auf breitem Weg absteigen. Der Weg wird schließlich schmaler, passiert den gesperrten Nebenfels und trifft schließlich auf den rechten Teil des Traumfels (ca. 15 Min.). 20 bis 25 Meter 4+ bis 8+/9-, viele schöne Achter Alle Routen umlenken. Nur den beschriebenen Zugangsweg verwenden. Am linken Pfeiler umlenken, den Felskopf nicht betreten! Schön, wenn so die Hölle aussieht Paul Bregenzer lustwandelt gelöst im Garten des Satans (8).

A20 1 Traumfels Topo Traumfels Topo A20 1 19 Traumlandschaft 6+ Komander 2006 Evtl. den Stand von Hans im Glück mit einhängen, Keile. 20 Gnadenlos 7+ Pelger, Münchberg 1997 Kurze Route. Gleich am 1. BH schwer. 21 Platte 8 Jaumann 1988 22 Chak Mool 8+ Fritz, Scharfenberger 1984 Phantastische Platte, verschiedene Varianten möglich. 23 Tunnelsyndrom 8+/9- Kies 1986 Die schwerste der Platten. Ebenfalls sehr schön. 24 Bayernethik 8 Pelger, Lörcher 1991 25 Garten des Satans 8 Fritz, Scharfenberger 1984 Noch eine hervorragende Platte. 19 23 28 26 Open Air 8+ Pelger, Nuber 1990 Steht den anderen Plattenrouten in nichts nach. Super Fels. 27 Rosenstrauchführe 8- Oswald Etwas gnädiger als die anderen Achter. Sehr lohnend mit dem Bakita-Ausstieg. 28 Bakita Bar 7 Pelger, Gernert 1998 29 Overlaping 8-/8 Ruf 2000 Oben ein Längenzug. 30 Dirty Harry 8- Nuber 2000 26 31 Wackeldackel 7+ Nuber 2000 Am Einstiegswulst wackelt der Dackel, oben leichter. 18 20 21 22 24 25 27 29 31 30 vom Naturfreundehaus Thomas Hermann high noon im Chak Mool (8+). 200 201

Felsliste Felsliste Index Gebiet Höhe Routenanzahl Ausrichtung Index Gebiet Höhe Routenanzahl Ausrichtung A Donautal A1 Kreuzfelsen 25 m 45 S, W Seite 40 A2 Schreyfels 70 m 27 O, S, W Seite 54 A3 Parkplatzfels 30 m 42 S, W Seite 68 A4 Piccolo 10 m 5 SW Seite 80 A5 Naturparkfels 15 m 12 S, W Seite 82 A6 Verlobungsfels 25 m 16 N, W Seite 86 A7 Garmischer Turm 25 m 16 N, W Seite 90 A8 Löchlesfels 35 m 24 S, W Seite 96 A9 Fuchsfels 40 m 43 N, W Seite 106 A10 Westliche Zinne 40 m 23 N, S, W Seite 118 A11 Dritte Zinne 45 m 33 N, W Seite 124 A12 Zweite Zinne 60 m 27 N, W Seite 132 A13 Erste Zinne 45 m 30 N, W Seite 140 A14 Fischerfels 25 m 35 N, SW, W Seite 148 A15 Bergwachtfels 35 m 17 N, W Seite 156 A16 Eigerturm 50 m 26 S, W Seite 160 A17 Alte Hausener Wand 70 m 39 N, S, W Seite 168 A18 Dachstein 100 m 17 N, S, W Seite 178 A19 Stuhlfels 100 m 62 O, S, W Seite 186 A20 Traumfels 25 m 31 W Seite 196 A21 Hölle 40 m 51 S, W Seite 202 A22 Schaufels 120 m 46 W Seite 216 A23 Blicklesfels 60 m 17 N, W Seite 230 A24 Falkenwand 50 m 29 W Seite 236 A25 Bad Man Rock 20 m 9 S Seite 242 A26 Rabenwand 60 m 45 O, S, W Seite 248 A27 Donaucalanques 25 m 9 SW Seite 256 A28 Aussichtsfels 80 m 29 O, S Seite 260 A29 Dreiecksfels 45 m 16 S, W Seite 268 B Bäratal B1 Rabenfels im Bäratal 40 m 39 S, W Seite 274 C Zollernalb C1 Lochenstein 70 m 6 N Seite 284 C2 Ebinger Schlossfels 20 m 22 SW Seite 288 C3 Hexenküche 12 m 8 SW Seite 294 C4 Weiße Wand 25 m 9 S, W Seite 298 C5 Kapf 20 m 34 S, W Seite 302 Die schwierigkeitsmäßige Bewertung der Felsen fußt zum einen rein mathematisch auf der Anzahl der entsprechenden Routen, schließt aber auch ganz subjektiv den Charakter des jeweiligen Felsens ein und damit auch mal einzelne felsatypische Routen aus. Zum Ausklang etwas Wehmut: die bizarre Felslandschaft der für das Klettern gesperrten Lenzenfelsen zwischen Hausen i.t. und Gutenstein. 310 311