[Kopfhörer] Tonseminar Prof. Oliver Curdt WS 2009/10. Jonas Palzer Audiovisuelle Medien Semester 3

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Transkript:

Jonas Palzer Audiovisuelle Medien Semester 3

Aufbau > Bauformen > Schallwandlung > Signalanschluss > Impedanz > Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung > Lokalisation von Schallereignissen > Binaurale Aufnahmetechnik

Bauformen >> Ohrhörer Gehörganghörer / In-ear-headphones > aus Acryl oder Silikon gefertigt > im professionellen Bereich: Otoplastik bequem und sicher zu tragen optimale Ankopplung des Schallwandlers an das Ohr > Einsatz beim In-ear-monitoring Ohrhörer / Ear-buds > offenes System kaum Dämpfung von Außengeräuschen Wiedergabelautstärke häufig zu hoch schlechte Basswiedergabe unangenehm zu tragen

Bauformen >> Muschelkopfhörer > ohrumschließende Kopfhörer (circum-aural) > ohraufliegende Kopfhörer (supra-aural) AKG K 271 MK II geschlossene Systeme > Kopfhörermuschel und Schaumstoffkissen luftundurchlässig Druckkammer, Hochpassgrenzfrequenz 10-100Hz Isolierung von Außen- und Kopfhörergeräuschen Wärmestau, Druckgefühl > Dämpfung: bis 40dB (hohe Frequenzen), bis 10dB (tiefe Frequenzen) > mechanischer Nachteil: Luftvolumen in der Druckkammer bedämpft die Membranschwingungen, allerdings treten weniger unkontrollierte Schwingungen auf > Einsatz: Aufnahmesituation im Studio (kein Störschall), Musik mit hohen Bassanteilen

Bauformen >> Muschelkopfhörer offene Systeme > Kopfhörermuschel und Schaumstoffkissen luftdurchlässig Druckausgleich natürlichere Hörsituation geringere Basswiedergabe > kaum Isolierung von Umgebungsschall, aber auch keine akustische Isolierung von der Umwelt > Musiksignal ist auch nach aussen hin hörbar Gefahr des Übersprechens bei Studioaufnahmen AKG K 702 halb-offene Systeme > versuchen die Vorteile beider Systeme zu vereinen starke Isolierung von Außengeräuschen bei geschlossenen System und besserer räumlicher Klang bei offenen Systemen AKG K 121 Studio

Schallwandlung elektrodynamische Wandlung

Schallwandlung elektrodynamische Wandlung > umgekehrter physikalischer Vorgang wie beim elektrodynamischen Mikrofon > Membran ist mit einer zentralen Schwingspule verbunden, die im magnetischen Feld eines Dauermagneten liegt > an Spule wird Ausgangs- (wechsel) spannung eines Verstärkers gelegt > elektromagnetisches Wechselfeld verursacht eine Bewegung der Membran und erzeugt somit einen Schalldruck > hohe Wiedergabequalität > mechanisch sehr robust > keine Betriebsspannung nötig > geringerer Anschaffungspreis Einsatz in fast jedem Studiokopfhörer AKG K 240 MK II

Schallwandlung elektrostatische Wandlung > Membran wird von einem elektrostatischen Feld angetrieben > kann mit einem Plattenkondensator verglichen werden, dessen Platten gleich starke, aber gegensätzlich gepolte Ladungen haben > Membran mit elektrisch leitfähiger Schicht bedampft, mit Anschlusskontakten für die Ausgangsspannung des Verstärkers > durch die Spannung in der Metallschicht wird, in Verbindung mit dem elektrostatischen Feld der Platten, eine wechselseitige Bewegung verursacht und ein Schalldruck erzeugt

Schallwandlung elektrostatische Wandlung > sehr hohe externe Spannung nötig, wird bei Transistorgeräten durch eine Transformation erzeugt > hervorragendes Impulsverhalten, aber auch hoher konstruktiver Aufwand Einsatz im high-end-bereich STAX SR-007 Mk.2

Schallwandlung piezoelektrische Wandlung > beruht auf dem inversen piezoelektrischen Effekt eines Ferroelektrikums > an das Ferroelektrikum wird Ausgangs- (wechsel) spannung eines Verstärkers angelegt, diese Spannung verformt das Material und in setzt es in Bewegung > hoher Wirkungsgrad > geringe Klanqualität: kaum Wiedergabe von Frequenzen unterhalb von 1kHz, ausgeprägte Resonanzen nur als Hoch- oder Mitteltöner im low-cost-bereich verwendet

Signalanschluss kabelgebunden > Kopfhörer sind passiv > Anschluss im professionellen Bereich meist mit 6,35mm Stereoklinkenstecker, im Consumer-Bereich meist 3,5mm mit Miniklinkenstecker schnurlos > infrarot > Signalübertragung: analog über Frequenzmodulation oder digital codiert Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger nötig > im Kopfhörer: D/A-Wandlung bzw. Frequenzdemodulation > Infrarot-Empfänger und Verstärker im Kopfhörer integriert Batterie nötig > oft Signalfehler und Grundrauschen

Signalanschluss schnurlos > analog > Funkübertragung: unterschiedliche Übertragungsfrequenzen Funkkopfhörer/Sender untereinander oft nicht kompatibel > Signal kann durch Decken und Wände gesendet werden > Signalübermittlung i.d.r. über Frequenzmodulation > Störanfällig gegenüber digitalem Equipment (Sendefrequenzen wählbar), geringes Grundrauschen > digital > digitale Übertragung, z.b. über Bluetooth D/A-Wandler im Kopfhörer > kein Signal- und Ruherauschen mehr > Störfreiheit gegenüber analogen Funkwellen

Impedanz > Wechselstromwiederstand, den die Tauchspule des Kopfhörerwandlers dem Ausgang des Kopfhörerverstärkers entgegensetzt > niederohmige Kopfhörer: 4-100 Ohm für tragbare Geräte, die mit relativ niedriger Betriebsspannung arbeiten, die die maximale Eingangsspannung am Kopfhörerausgang begrenzt lautere Wiedergabe, aber geringere Impulstreue > mittelohmige Kopfhörer: 100-1000 Ohm 600 Ohm - Kopfhörer können direkt am Mischpultausgang betrieben werden, ohne dass ein Kopfhörerverstärker dazwischen geschaltet werden muss

Impedanz > hochohmige Kopfhörer: 1000-4000 Ohm Magnetfeld der Tauchspule beim Anlegen eines Audiosignals ist von der Anzahl der Windungen abhängig, dünner, und damit hochohmiger Draht bietet eine geringere Masse, die dem Audiosignal präziser folgt als die größere Masse eines dickeren Drahts neutralere Klangwiedergabe (zwei ansonsten baugleiche Kopfhörer klingen in der hochohmigen Variante üblicherweise etwas neutraler, z.b. Beyerdynamic DT 770) Kopfhörer sind meistens passive Systeme: Kopfhörerverstärker bieten bei hochwertigen, hochohmigen Systemen bessere Tonqualität und höhere Lautstärke BEYERDYNAMIC DT 770 PRO (80, bzw 250 Ohm)

Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung Active Noise Reduction (ANR) Funktionsprinzip > messen den Geräuschpegel der Umgebung > errechnen anhand einer akustischen Übertragungsfunktion den Anteil, der bis zum Trommelfell vordringen würde > generieren ein verpoltes Signal, so dass die Umgebungsgeräusche durch die Mischung zweier verpolter Signale neutralisiert werden Problematik > keine vollständige Neutralisation der Umgebungsgeräusche möglich, da Knochenleitung unterschiedliche Phasenlage hochfrequenter Schwingungen mit größer werdendem Schalleinfallswinkel Umgebungsgeräusche werden teilweise sogar verstärkt

Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung Active Noise Reduction (ANR) Konsequenz > insbesondere tiefe Frequenzen, bei denen die Wellenlängen groß gegen die Abmessungen des Kopfhörers sind, werden wirkungsvoll gedämpft, da sie mit gleicher Phasenlage auftreffen Beschränkung oft nur auf den tieffrequenten Bereich, hohe Frequenzen werden auch durch den Einsatz passgenauer geschlossener Kopfhörer wirkungsvoll gedämpft Ursprung > Luftfahrt: Dämpfung des tieffrequenten Rotorgeräuschs im Cockpit eines Hubschraubers AKG K 480 NC

Lokalisation von Schallereignissen Schallereignis oder Hörereignis? > Schallereignis: physikalisch-akustischer Vorgang, messbar: Schalldruckpegel oder Frequenzspektrum > Hörereignis: subjektiver Höreindruck im Gehirn beeinflusst durch Form von Außenohr und Gehörgang, sowie Signalübertragung und -verarbeitung in Mittel- und Innenohr

Lokalisation von Schallereignissen Horizontalebene > Lokalisation erfolgt mittels interauraler Laufzeit- und Pegeldifferenzen > unterhalb von 800Hz: Pegeldifferenzen spielen noch keine Rolle, Lokalisation beruht nur auf Auswertung der Laufzeitdifferenzen > oberhalb von 1600Hz: Ortung durch interaurale Pegeldifferenzen und interaurale Gruppenlaufzeitdifferenzen (schmalbandiges Bandpasssignal) > dazwischen nehmen die Laufzeitdifferenzen mit steigender Frequenz ab und die Pegeldifferenzen mit steigender Frequenz zu

Lokalisation von Schallereignissen Medianebene > Lokalisation anhand der akustischen Eigenschaften des Außenohres > Ohrmuschel und Gehörgang bilden Resonatorsystem mit richtungsabhängigen Minima und Maxima im Spektrum der Ohrsignale (je nach Schalleinfallsrichtung) > je weiter ein Signal aus der Vorwärtsrichtung austritt, desto schlechter wird die Lokalisationsgenauigkeit

Lokalisation von Schallereignissen Medianebene > Blauert`sche Bänder: richtungsbestimmende Frequenzbänder für die Lokalisation in der Medianebene

Lokalisation von Schallereignissen Im-Kopf-Lokalisation > Sonderform der akustischen Lokalisation, die häufig bei der Wiedergabe über Kopfhörer auftritt > alle Signale werden im Kopf zwischen linkem und rechtem Ohr wahrgenommen keine Tiefenstaffelung des Signals mehr Abmischen über Kopfhörer führt zu Fehlern bei Lautsprecherwiedergabe > kann auch bei Beschallung mit weit entfernten Schallquellen auftreten > Ursache: bei der Lokalisation findet ein Reizmustervergleich mit bereits erlernten und gespeicherten Reizmustern statt Schallreize mit unbekannten interauralen Laufzeit- und Pegeldifferenzen und/oder unbekannten spektralen Charakteristiken können eine Im-Kopf-Lokalisation bewirken

Lokalisation von Schallereignissen Im-Kopf-Lokalisation > extreme Panoramaeinstellungen werden ebenfalls unnatürlich wahrgenommen Signal auf dem rechten Ausgangskanal ist über Lautsprecherwiedergabe trotzdem über beiden Ohren zu hören, über Kopfhörer erscheint das Signal ausschließlich am rechten Ohr und liefert einen unnatürlichen Klangeindruck

Binaurale Aufnahmetechnik OSS- oder Jecklin-Aufbau (OSS: Optimum Stereo Signal) > zwei Mikrofone mit Kugelcharakteristik werden im Abstand von 16,5cm aufgestellt und leicht nach außen gedreht > dazwischen: schallabsorbierende, 30cm Durchmesser messende Scheibe > Richtungsinformationen werden durch Laufzeitunterschiede und frequenzabhängige Schalldruckpegeldifferenzen repräsentiert kopfähnliche Laufzeitunterschiede Spektraldifferenzen > Kammfiltereffekte bei seitlich eintreffendem Schall

Binaurale Aufnahmetechnik Kunstkopfstereophonie > Nachbildung des menschlichen Kopfes, in dessen Gehörgang zwei Kondensatormikrofone mit Kugelcharakteristik eingesetzt sind Neumann KU 100

Binaurale Aufnahmetechnik Kunstkopfstereophonie > Richtungslokalisation geschieht durch abschattende Wirkung des Kopfes (Pegeldifferenzen) Gangunterschiede zwischen den beiden Mikrofonen (Laufzeitdifferenzen) > Wiedergabe nur über Kopfhörer (bei Lautsprecherwiedergabe entsteht ein unnatürlicher, klanglich verfärbter Eindruck) > bei Kopfhörerwiedergabe recht gute Richtungslokalisation: rechts-links-unterscheidung gelingt sicher, oben-unten- und rechts-links-unterscheidungen sind schwieriger > HRTF (head relatet transfer function) komplexe Funktion, die die Filterwirkung von Außenohr, Kopf und Rumpf beschreibt wird hierbei nachempfunden zufriedenstellende Ergebnisse, wenn die Unterschiede zum Hörer nicht zu groß sind

Dolby-headphone > entspricht einem virtuellen Kunstkopf > imitiert den Höreindruck einer 5.1-Surround-Anlage über gewöhnliche Stereo- Kopfhörer > Ton aus jedem der 5 Kanäle wird derartig digital verzerrt, dass im Gehirn ein akustischräumlicher Eindruck entsteht

Quellen > Andreas Friesecke: Die Audio-Enzyklopädie > www.sennheiser.com > www.akg.com > www.beyerdynamic.de > www.neumann.com > www.wikipedia.de > www.thomann.de > www.avidec.ch