Weiterhin ist es wichtig zu wissen, dass Welpen generell keinen Welpenschutz genießen. Viele Hunde möchten lieber nicht von frechen und flippigen Welpen belästigt werden und reagieren manchmal zu heftig abwehrend. Die Gefahr, dass der Welpe demnächst zum Beispiel Angst vor großen, gestromten Hunden bekommt, besteht auf jeden Fall. Wenn Sie zufällig gemachte schlechte Erfahrungen Ihres noch jungen Hundes verhindern möchten, lassen Sie ihn besser nicht zu jedem fremden Hund, den Sie unterwegs treffen. Bringen Sie ihn stattdessen lieber kontrolliert mit erwachsenen Hunden zusammen, von denen Sie wissen, dass sie den Welpen vernünftig behandeln und eventuell auch welpengerecht erziehen. Eine weitere gute Idee ist es, sich auf Spaziergängen immer wieder mal zu verstecken, wenn der junge Hund beginnt, unaufmerksam zu werden und offensichtlich
mit sich allein geht statt mit seinem Besitzer. Lassen Sie ihn ruhig ein wenig nach Ihnen suchen, ehe Sie sich zeigen und ihn zu sich rufen. Die Erleichterung wird dann groß sein und er wird besser auf Sie achten. Bis zum vierten Lebensmonat besitzen Welpen einen Folgetrieb. Nutzen Sie ihn möglichst oft, indem Sie den Welpen hinter sich herlaufen lassen. Entfernen Sie sich auf jedem Spaziergang immer mal wieder schnell von Ihrem jungen Hund und rufen ihn zu sich, während Sie weiterrennen. Hiermit legen Sie einen guten Grundstein dafür, dass Ihr Hund gehorsam und aufmerksam wird. Nehmen Sie Ihren Welpen nicht auf den Arm, wenn Sie befürchten, eine Hundebegegnung könnte nicht gut ausgehen. Damit vermitteln Sie ihm, dass diese Situation gefährlich ist, und Sie erziehen sich womöglich einen Angsthasen oder einen Giftzwerg, der aus sicherer Höhe von Ihrem Arm nach unten
kläfft. Laufen Sie lieber vorausschauend und biegen Sie notfalls von Ihrem Weg ab, um diese Situationen zu vermeiden. Ab dem ungefähr fünften Lebensmonat kann jeder Junghundbesitzer damit rechnen, dass sein Zögling die ersten Jagderlebnisse sucht und sich zu verselbstständigen beginnt. Es ist ein genetisches Programm, das in diesem Lebensabschnitt abläuft, und man kann es nicht verhindern. Sobald Sie bemerken, dass diese Phase beginnt, lassen Sie Ihren Hund einige Wochen nur an einer acht bis zehn Meter langen Schleppleine laufen. Meiden Sie in diesem Alter auch Gebiete, in denen sich vermehrt Wild aufhält. Sollte Ihr Hund trotzdem Jagdansätze beim Anblick oder Erschnüffeln von Wild zeigen, quittieren Sie bereits sein erstes Interesse beim Hinsehen mit einem dunklen, knurrenden Nein!". Zerren Sie ihn nicht an der Leine zurück, sondern warten Sie an straff gehaltener
Leine, bis er sich in irgendeiner Form abwendet vom Wild. Dann locken Sie ihn mit hoher, freundlicher Stimme zu sich zurück und belohnen ihn mit einem Superleckerchen, während er Sie anschaut. Wenn Sie Ihrem Junghund auf diese Weise konsequent klarmachen, dass Sie dieses Verhalten nicht wünschen, vermeiden Sie für die Zukunft eine Menge Probleme. Selbst wenn der angeborene Jagdtrieb Ihres jungen Hundes groß ist, schaffen Sie mit dieser Reaktion auf Wild eine gute Ausgangsbasis für ein erfolgreiches Training gegen unkontrolliertes Jagen. Auf keinen Fall sollten Sie mit einem Welpen oder einem Junghund Spaziergänge mit anderen unerzogenen und jagdtriebigen Hunden machen. Hunde lernen schneller voneinander als von uns Menschen. Nutzen Sie Ihre Zeit lieber, gemeinsam mit Ihrem Hund Abenteuer zu erleben und viele positive Erlebnisse in seine Erziehung einzubauen.
Und noch ein Tipp, der jedem Hundehalter später viel Ärger erspart: Lassen Sie Ihren jungen Hund von Anfang an nicht zu jedem Hund laufen, der Ihnen entgegenkommt. Trainieren Sie ein ruhiges und diszipliniertes Vorübergehen. Sonst besteht die Gefahr, dass sich der Hund demnächst auf jeden Hund stürzt, um mit ihm zu spielen oder seine Kräfte mit ihm zu messen - und nicht mehr abrufbar ist. Abwechslung Bitte gehen Sie mit Ihrem Hund auf keinen Fall regelmäßig in den gleichen Gebieten und auf den gleichen Wegen spazieren. Vor allem bei territorial orientierten Hunden kann es Probleme mit Artgenossen geben, weil diese als Eindringlinge in das eigene Revier betrachtet werden.