Prüfbericht Nr vom Seite 2 Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung Verwendete Unterlagen und Informationen Beschreibung der P

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Transkript:

Technische Universität München Fakultät für Architektur Forschungs- und Versuchslabor Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen Prof. Dipl.-Ing. Thomas Auer Postanschrift: Forschungslabor für Haustechnik Karl-Benz-Straße 15 85221 Dachau Germany Tel. +49.8131.333959.10 Fax +49.8131.333959.19 www.bk.ar.tum.de Anerkannte Prüfstelle BAY17 nach LBO. Oktober 2014 Prüfbericht Nr. 3659 über die Prüfung einer rechteckigen Entrauchungsleitung aus Stahlblech zum Einsatz im zu entrauchenden Raum, nach DIN 1366-9 Auftraggeber: Caverion Österreich GmbH Bergerbräuhofstraße 33 A-5020 Salzburg Auftrag vom: 16. April 2014 (SM0B010110259K3504001) Inhalt des Prüfberichts: Brandprüfung an einer rechteckigen Stahlblechleitung, durchgeführt nach EN 1363-1 in Verbindung mit EN 1366-9, zum Nachweis der Eignung als Entrauchungsleitung für den zu entrauchenden Rauchabschnitt. Umfang des Prüfberichts: 31 Seiten

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 2 Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung... 3 2 Verwendete Unterlagen und Informationen... 5 3 Beschreibung der Probekörper... 6 3.1 Einzelteile der Prüfleitung... 6 3.1.1 Leitungsformstücke... 6 3.1.2 Kompensator... 8 3.1.3 Abzweige (im Brandraum)... 9 3.2 Aufbau der waagrechten Prüfleitung... 10 3.3 Zusätzliche Formstücke (Probekörper 2 bis 4)... 12 3.4 Baustoffe... 16 4 Versuchsanordnung... 17 4.1 Prüfleitung (Probekörper 1)... 17 4.2 Zusatzformstücke (Probekörper 2 bis 4)... 17 5 Versuchsdurchführung und -ergebnisse... 19 5.1 Prüfleitung (Probekörper 1)... 19 5.1.1 Prüfungen bei Umgebungstemperatur... 19 5.1.2 Brandversuch... 20 5.2 Zusatzformstücke (Probekörper 2 bis 4)... 20 6 Einzelmessergebnisse des Brandversuchs... 21 Verzeichnis der Tabellen Tabelle 1: Stückliste zum Weichstoffkompensator...8 Tabelle 2: Kaltleckage der ganzen Prüfleitung (einschließlich Kompensator und Abzweigen)... 19 Verzeichnis der Abbildungen Abbildung 1: Eckfalz (schematisch)...6 Abbildung 2: Kanalstütze...6 Abbildung 3: Flanschprofil...7 Abbildung 4: Eckwinkel...7 Abbildung 5: Der verwendete Weichstoffkompensator...8 Abbildung 6: Formstück Abzweig...9 Abbildung 7: Flanschverbindung... 10 Abbildung 8: Abhängung der Leitung... 11 Abbildung 9: Probekörper 2: Kanalstück, mit Abhängewinkeln abgehängt... 12 Abbildung 10: Probekörper 2: Details der Abhängung mit Abhängewinkeln... 13 Abbildung 11: Probekörper 3: Kanalstück mit Lüftungsgittern... 14 Abbildung 12: Probekörper 4: 90 -Bogen mit Leitblechen... 15 Abbildung 13: Aufbau der Prüfleitung (Versuchsanordnung)... 18 Abbildung 14: spez. Kaltleckage der ganzen Prüfleitung... 19

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 3 1 Zusammenfassung Prüfstelle: Forschungs- und Versuchslabor des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen der Technischen Universität München (kurz: Forschungslabor für Haustechnik); Karl-Benz-Straße 15 85221 Dachau Auftraggeber: Caverion Österreich GmbH Bergerbräuhofstraße 33 A-5020 Salzburg Hersteller: Caverion Österreich GmbH Gewerbestraße 6 5671 Bruck/Glstr Angewandte Prüfvorschriften Es wurde mit dem Auftraggeber vereinbart, Untersuchungen in Verbindung mit der DIN EN 1366-9 [2] mit einer Temperaturbeanspruchung von 600 C durchzuführen. 31 Bezeichnung der Probekörper: Probekörper 1: eine rechteckige Entrauchungsleitung mit den Abmessungen B H = 1000 250 mm, die entsprechend o.g. Prüfvorschrift geprüft wurde. Probekörper 2 bis 4: drei zusätzliche Formstücke, die einer Brandbelastung von 600 C ausgesetzt wurden. Durchgeführter Brandversuch: am 27.05.2014. Zusammenfassende Beurteilung: Für die Beurteilung sind die Ergebnisse des Brandversuchs vom 27.05.2014 heranzuziehen. Verwendung des Prüfberichtes: Der Prüfbericht dient zum Nachweis der Eignung für die Beantragung einer CE-Zertifizierung nach Anhang ZA der EN 12101-7 [4], sowie als Grundlage zur Erstellung eines Klassifizierungsberichtes nach EN 13501-4 [3]. Besondere Hinweise: Es wurden die vom Auftraggeber genannten Bezeichnungen für die Baustoffe und die Einzelteile verwendet und außer einer Inaugenscheinnahme und der Überprüfung von Maßangaben keine weiteren Prüfungen zu ihrer Identifizierung durchgeführt. Dieser Prüfbericht beschreibt ausführlich das Montageverfahren, die Prüfbedingungen und die Ergebnisse, die mit den hier beschriebenen spezifischen Bauteilen erzielt wurden, nachdem diese nach den in den Prüfnormen dargestellten Verfahren geprüft wurden. Jede wesentliche Abweichung hinsichtlich Größe, konstruktiver Einzelheiten, Belastungen, Spannungszustände, Randbedingungen außer den Abweichungen, die im betreffenden Prüfverfahren für den direkten Anwendungsbereich zulässig sind, ist nicht durch diesen Prüfbericht abgedeckt.

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 5 2 Verwendete Unterlagen und Informationen [1] DIN EN 1363-1: Feuerwiderstandsprüfungen Teil 1: Allgemeine Anforderungen; Deutsche Fassung EN 1363-1: 2012 [2] DIN EN 1366-9: Feuerwiderstandsprüfungen für Installationen Teil 9: Entrauchungsleitungen für einen Einzelabschnitt; Deutsche Fassung EN 1366-9:2008; [3] DIN EN 13501-4: Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten Teil 4: Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Feuerwiderstandsprüfungen von Anlagen zur Rauchfreihaltung; Deutsche Fassung EN 13501-4:2007 +A 1 :2009 [4] DIN EN 12101-7: Rauch- und Wärmefreihaltung Teil 7: Entrauchungskanalstücke; Deutsche Fassung EN 12101-7:2011 [5] Unterlagen und Angaben des Herstellers;

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 6 3 Beschreibung der Probekörper Die Abbildung 13 zeigt den Aufbau der Prüfleitung innerhalb und außerhalb des Brandraumes. Die zu prüfende Leitung wurde bis auf die Abzweige im Brandraum nach EN 1366-9 [2] aufgebaut. Die Abzweige wurden eingebaut, um bei der Messung der Leckage bei Umgebungstemperatur die Dichtigkeit von Abzweigungen und Enddeckeln zu erfassen. Diese Abweichung von dem in [2] beschriebenen Prüfaufbau sowie Prüfablauf entspricht mehr der baulichen Praxis, als die beschriebene Vorgehensweise der Norm 1. Die Abmessungen der Kanalsegmente, der Traversen und Abhängestangen wurden vom Auftraggeber festgelegt. 3.1 Einzelteile der Prüfleitung 3.1.1 Leitungsformstücke Die Prüfleitung wurde aus geraden Formstücken aus verzinktem Stahlblech mit den Abmessungen 1000 mm 250 mm (Breite Höhe) mit einer Blechdicke von 1,1 mm hergestellt. Die Längsverbindung der Formstücke war als Eckfalz (siehe Abbildung 1) ausgebildet. Die maximale Formstücklänge betrug 1500 mm. Abbildung 1: Eckfalz (schematisch) Abbildung 2: Kanalstütze Im Innern waren die Leitungsteilstücke mit verzinkten Stahlrohren (mittelschweres Gewinderohr 3/8, DIN EN 10255-M) abgestützt (Abbildung 2). Die Rohre waren mit Messing-Spreizdübeln (Gebhardt EMBY-FIX ) und Sechskantschrauben M8 unter Zwischenlegung von Versteifungstellern (Gebhardt Nr. 3170010) befestigt. Der maximale Abstand von Stütze zu Stütze bzw. von Stütze zu Flansch betrug 500 mm, d.h. bei den 1500 mm bzw. 1325 mm langen, geraden Formstücken 2 waren zwei Stützen, bei dem kürzeren (800 mm langen) Formstück war eine Stütze angeordnet. Die Flanschprofile (Typ S, Fabr. Gebhardt) sind in Abbildung 3 dargestellt. Sie waren auf die Leitung aufgeschoben und mittels Punktschweißung befestigt (Abstand der Schweißpunkte max. 1 vgl. auch Abschnitt 6.3 und 7.1 der Norm: hiernach hat die Prüfleitung repräsentativ für die Praxis zu sein 2 Länge der einzelnen Formstücke s. Abbildung 13 Kanalwand Sechskantschraube M 8 x 45 Versteifungsteller Messingspreizdübel M8 Stahlrohr 3/8"

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 7 250 mm, mindestens 3 Schweißpunkte je Seite) 3. Die Schweißpunkte waren mit einem Korrosionsschutz (Kaltverzinkung) versehen. Als Eckverbinder wurden Eckwinkel nach Abbildung 4 (Typ S /3) verwendet, die in die Flanschprofile eingeschoben wurden 4. Im Eckbereich wurden die Leitungsformstücke mit einer Dichtmasse abgedichtet. Eckwinkel Gebhardt S /3 Sechskantschraube M10 Dichtungsmasse ca. 27 Kanalwand Stahlblech verzinkt 1,1 mm Abbildung 3: Flanschprofil Dichtungsband Abbildung 4: Eckwinkel Als Dichtung zwischen den Flanschen wurde ein 10 mm breites und 6 mm dickes Keramikfaserband verwendet. Die Ecken und die Längsfalze wurden mit einem elastischen Silikon-Dichtstoff abgedeckt. 3 Ausnahme: das 1325 mm lange Formstück, das aus dem Brandversuchsofen herausführte. Hier war der äußere Flansch (beim Lochblech, s. Abbildung 13) mit Stahlnieten (ca. ø 4 mm) im Abstand von 80 mm befestigt (Formstück wurde im Zuge des Versuchsaufbaus gekürzt). 4 keine weitere Befestigung durch Verpressen, Punktschweißen oder Nieten.

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 8 3.1.2 Kompensator In die Prüfleitung wurde ein Kompensator bestehend aus einem elastischen Stutzen (Fabr. Duroflex, Typ EVS-600 HO ISO EN12101-7/EN1366-9 ) und daran angebauten Kanalsegmenten eingebaut. 10 15 11 13 1 5 7 12 6 8 2 9 1 4 14 Abbildung 5: Der verwendete Weichstoffkompensator 3 Tabelle 1: Stückliste zum Weichstoffkompensator Pos. Bezeichnung Material Abmessung 1 Kompensator-Flanschprofil Stahlblech, verzinkt 2 Elastisches Gewebe 3 Stützrahmen 4 Spannseil 5 Eckwinkel (für Pos. 1) Stahl verzinkt 6 Kanal-Flanschprofil Stahlblech, verzinkt s. Abschnitt 3.1.1 7 Eckwinkel (für Pos. 6) Stahl, verzinkt s. Abschnitt 3.1.1 8 Führungsprofil Stahl, verzinkt 60 x x 4 9 Sechskantschraube mit Mutter Stahl, verzinkt M 10 10 Gewindestange Stahl, verzinkt M 8 11 Sechskantmutter Stahl, verzinkt M 8 12 Verbindungsklemme mit Schraube Stahl, verzinkt s. Abschnitt 3.2 13 Dichtung Keramikfaser s. Abschnitt 3.2 14 Leitungswand Stahlblech, verzinkt 1,1 dick 15 Gegenmutter Stahl, verzinkt M 8 31

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 9 Der Kompensator besteht aus zwei Flansch-Rahmen und einem Gewebebalg aus Hochtemperatur-Schichtstoff (die technische Spezifikation ist bei der Prüfstelle hinterlegt). Diese Teile (Pos. 1 bis Pos. 5) stellen den eigentlichen Kompensator dar. Der Balg ist jeweils in den Flansch-Rahmen eingeklemmt. Der Flansch-Rahmen des Kompensators und der Leitungsflansch werden in den Ecken mit Schrauben und Muttern M 10 und dazwischen mit Gewindeklemmen (mit Schrauben M8) verbunden 5. An den vier Ecken sind Führungsprofile aus Stahl (Pos. 8) mit Bohrungen angeschraubt. Durch die Bohrungen führen Gewindestangen M 8, die an einer Seite an den Führungsprofilen befestigt sind und auf der anderen Seite eine Mutter mit Kontermutter aufweisen 6. Anmerkung: Der Weichstoffkompensator muss werksseitig gefertigt werden und ist der werkseigenen Produktionskontrolle zu unterziehen. Zur einfacheren bauseitigen Montage besteht der Weichstoffkompensator aus dem eigentlichen Weichstoffelement mit beidseitig angeschlossenem kurzem Kanalsegment. Damit ist er im Gesamten als Kanalsegment definiert. 3.1.3 Abzweige (im Brandraum) Die im Brandraum angeordneten Abzweigstücke waren mittels Punktschweißung gefertigt (siehe Abbildung 6). X Detail X: Schweißpunkt Leitungswand Abbildung 6: Formstück Abzweig Die Befestigung an der Prüfleitung erfolgte in der Weise, dass die Wandung der Abzweigstücke nach innen abgekantet wurde und unter Einbringung einer Dichtmasse (wie oben genannt) an der Prüfleitung angenietet wurde (siehe Detail X in Abbildung 13). 5 an den (1000 mm) langen Seiten 3 Klemmen und an der (250 mm) kurzen Seite keine Klemme. 6 um ein Herausrutschen der Gewindestange aus dem Führungsprofil zu verhindern.

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 10 3.2 Aufbau der waagrechten Prüfleitung Die Profilflansche wurden im Abstand von maximal 250 mm mit Kanalverbindungsklemmen (Gewindeklemme plus, Fabr. Gebhardt) aus verzinktem Stahl (siehe Abbildung 7) zusammengeklemmt 5 und in den Ecken mit Schrauben M 10 verschraubt (siehe Fotos). Verbindungsklemme Eckwinkel Eckwinkel (in Flanschprofil eingeschoben) Flanschprofil Schweißpunkt (ca. Ø 4) Flanschprofil Schweißpunkt (ca. Ø 4) Kanalwandung Kanalwandung Eckwinkel (in Flanschprofil eingeschoben) Eckwinkel Schweißpunkt (ca. Ø 4) Abbildung 7: Flanschverbindung (links: mit Verbindungsklemme, rechts: Eckbereich mit Schraube) Zwischen den Flanschen lag der ca. 6 mm dicke und 10 mm breite Dichtungstreifen aus Silikatfaser-Dichtband. Die Leitung wurde mit Gewindestangen M 8 und Quertraversen (Bezeichnung Montageschiene MS 41/52/2,5, Fabr. Sikla, Abmessungen B H t = 41 mm 52 mm 2,5 mm dick) abgehängt. Im Brandraum wurden die Gewindestangen durch die aufgelegte Porenbetondecke hindurchgeführt. Außerhalb des Brandversuchsofens waren die Gewindestangen an einem Stahlgestell befestigt. Die Anordnung der Abhängungen ist Abbildung 13 zu entnehmen. Der gemessene maximale Abstand zweier Abhänger im Brandraum betrug 1500 mm, bei einer maximalen Formstücklänge von 1500 mm. Der seitliche Abstand der Gewindestangen zur äußeren Leitungsoberfläche betrug max. 50 mm. max. 250

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 11 Gewindestange M8 Montageschiene MS 41/52/2,5 52 2,5 max. 50 Halteklaue HK 41 41 Abbildung 8: Abhängung der Leitung Anmerkung: Die Muttern an den Gewindestangen waren bei der Prüfleitung nicht weiter gesichert. In der Praxis ist hier eine geeignete Sicherung zu fordern. Die gesamte Prüfleitung ist in Abbildung 13 dargestellt.

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 12 3.3 Zusätzliche Formstücke (Probekörper 2 bis 4) Die folgenden zusätzliche Leitungsformstücke wurden im Brandraum einer Brandbelastung von 600 C ausgesetzt (Abmessungen in Millimetern): Probekörper 2: eine waagrechte Entrauchungsleitung, Querschnitt 1200 mm x 455 mm, 2010 mm lang, bestehend aus zwei Formstücken je 255 mm lang und einem Formstück 1500 mm lang. Die beiden kurzen Formstücke waren durch Punktschweißung zusammengefügt, das lange Formstück mit Eckfalz wie oben beschrieben. Flansche mit Flanschprofilen und Eckwinkel wie oben beschrieben. Dieser Probekörper wurde mit Abhängewinkeln und Gewindestangen im Brandraum abgehängt. Zusätzlich wurden in die Leitung Gewichte eingelegt, um einen Leitungsquerschnitt von 1250 mm x 1000 mm zu simulieren. Probekörper 3: eine waagrechte Entrauchungsleitung, Querschnitt 1000 mm x 200 mm, 1500 mm lang, mit vier Lüftungsgittern an der Oberseite Probekörper 4: ein Bogen mit zwei Leitblechen, Querschnitt 1000 mm x 1200 mm (Breite x Höhe). Die Seitenwände waren mittels Pittsburghfalz miteinander verbunden. Die Leitbleche waren mit Leitblechklammern ( MEZ-Pilz, Fabr. MEZ-Technik) befestigt. Alle Blechteile bestanden aus verzinktem Stahlblech der Dicke 1,1 mm. Abbildung 9: Probekörper 2: Kanalstück, mit Abhängewinkeln abgehängt und mit Gewichten beschwert

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 13 Gewindestange M8 Flanschprofil Flanschverbindung Eckwinkel Schweißpunkt (ca. Ø 4) Kanalwandung 70 4 60 Abbildung 10: Probekörper 2: Details der Abhängung mit Abhängewinkeln

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 14 2 Stützen 27 43 200 1200 Drahtgitter 19 x 19 x 1,45 505 jeweils 2 Schweißpunkte 4 Nieten Abbildung 11: 40 3 Nieten 27 1351 27 Probekörper 3: Kanalstück mit Lüftungsgittern 505

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 15 Pittsburg-Falz = Leitblechbefestigung mit Leitblechdübeln 1200 Leitblech = = 1000 = Umkantung R 150 Abbildung 12: Probekörper 4: 90 -Bogen mit Leitblechen

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 16 3.4 Baustoffe Alle Teile der Leitungen bis auf geringe Mengen nachfolgend genannten Abdichtmaterials bestehen aus Stahl, d.h. aus einem nichtbrennbaren Baustoff der Klasse A1-DIN 4102; Nachweis durch DIN 4102-4. Die Flanschdichtung besteht lt. Hersteller aus einem einseitig selbstklebenden keramischen Vorlegeband der Firma MEZ-Technik mit der Bezeichnung MEZ-KER-TAPE Nr. 561/1. Eine Baustoffklasse wurde nicht angegeben, ein Nachweis wurde nicht vorgelegt. Die zur Abdichtung der Ecken verwendete Dichtmasse war lt. Hersteller eine Brandschutzsilikonmasse der Fa. Würth mit der Artikel-Nr. 08923141 7. Der Auftraggeber hat erklärt, in Zukunft den Dichtstoff mit der Bezeichnung epple 37 der Fa. E. Epple & Co. GmbH zu verwenden. Eine Angabe der Baustoffklasse hierfür liegt nicht vor. Auf Grund der geringen Mengen bestehen aber keine Bedenken hinsichtlich der Verwendung. 7 dieser Artikel ist lt. Internetauftritt der Fa. Würth ausgelaufen. Als Ersatz ist der Artikel Nr. 08923221 angegeben; dies ist allerdings kein Brandschutzartikel.

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 17 4 Versuchsanordnung 4.1 Prüfleitung (Probekörper 1) Die Brandraumgröße betrug 3,0 m 3,0 m 4,0 m (Breite Höhe Länge). Die Leitung war am rückseitigen Ende des Ofens mit einem Deckel aus dem gleichen Material wie die Leitung verschlossen und an der Brandraumrückwand angeschraubt. Die Leitung war von vier Seiten beflammt. Die Brandraumstirnwand bestand im Bereich der Leitungsdurchführung aus einer 100 mm dicken Wand aus Porenbeton-Blocksteinen nach DIN 4165. Die Prüfleitung war mittels einer Mineralwollestopfung von umlaufend ca. 40 mm Dicke durch diese Porenbetonwand geführt. An den Seitenwänden des Brandraums wurden vier Ölbrenner angeordnet. Zur Messung der Brandraumtemperatur waren sechs Platten-Thermometer nach DIN EN 1363-1 [1] (Messstellen 91 bis 96) in halber Höhe und 100 mm Abstand von der Leitung angeordnet. Die Prüfleitung wurde sukzessive von der Ofenrückwand aus nach vorne gebaut. Am Leitungsanfang im Brandraum wurden zwei kurze Abzweige mit Lüftungsgittern (Drahtgitter) an beiden Seiten der Leitung angebracht. Die lichte Öffnung der Abzweige betrug 150 mm 400 mm. Für die Leckagemessung bei Umgebungstemperatur wurden die Gitter entfernt und statt dessen Enddeckel angebracht. Außerhalb des Brandraums, ca. 250 mm von der Wand entfernt 8, war ein Lochblech entsprechend DIN EN 1366-9 mit 324 Bohrungen von 10 mm Durchmesser eingebaut, mit dem bei Durchströmung ein Unterdruck im nachfolgenden Leitungsabschnitt aufgebaut wurde. In dem Leitungsteilstück vom Lochblech bis zum Leitungsende war der Kompensator eingebaut. Ca. 700 mm vor dem äußeren Leitungsende befand sich der Ansatzpunkt für die Kraftmessung, d.h. die Leitung war an dieser Position fest eingespannt (eingeklemmt). Die von der Leitung bzw. dem Kompensator ausgeübten Kräfte wurden mit Kraftmessdosen gemessen. Am äußeren Ende der Prüfleitung war ein Enddeckel aus Stahlblech mit zwei Einlaufdüsen von 160 mm Durchmesser, mit deren Hilfe der Volumenstrom gemessen wurde, angebracht. Mit einem regelbaren Brandgasventilator wurde die Absaugung aus der Leitung vorgenommen. Mit dieser Versuchsanordnung wurde ein Unterdruck von 500 Pa im Leitungsinnern gegenüber Umgebung eingestellt. Unmittelbar vor dem Lochblech war eine Sonde zur Messung des O2-Gehalts der Rauchgase in die Leitung eingebaut. Eine weitere Sonde befand sich nach den Einlaufdüsen in der Absaugeleitung. Die Differenzmessung des Sauerstoffgehaltes zwischen den beiden Entnahmepositionen dienten mit der in DIN EN 1366-9 enthaltenen Formel zur Bestimmung der Leckage der Prüfleitung. Einzelheiten sind den Abbildungen sowie den Fotos zu entnehmen. 4.2 Zusatzformstücke (Probekörper 2 bis 4) Die Probekörper wurden in den Brandversuchsofen der Prüfstelle gelegt bzw. gehängt (Probekörper 2) und dort einer Brandbelastung von mindestens 600 C, 1 Minuten, ausgesetzt. 8 am Ende des dritten, 1325 mm langen Teilstücks

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 18 Gewindestange M8 Brandraum 500 1500 Abbildung 13: Prüfleitung (Probekörper 1) 500 Gewindestangen mit Scheiben und Muttern 2 Stützen je Teilstück 2 Stützen je Teilstück Lochblech B ca.500 400 B 1250 1500 1500 Mineralwolle ca. 40 mm dick Detail X (nicht maßstäblich) Aufbau der Prüfleitung; Kanalsegmente, Weichstoffkompensator und Kreuzstück Brandraum-Thermoelement (Plate-Thermometer) Lüftungsgitter (im Brandversuch) 45 500 100 1500 1500 1325 100 50 X Flansch mit Flanschprofil Enddeckel (für Dichtheitsmessung) 50 Stahlniet lichte Öffnung 400 x150 Länge Oberfläche + Leitung ab Lochblech 4,275 m 10,69 m² Gesamte Leitung 8,645 m 21,60 m² # + ) ohne alle Enddeckel (nur Kanalwandung) 100 100 100 # ) Abzweige im Brandraum ohne Enddeckel berücksichtigt max.50 = = Ansetzpunkt Kraftmessung Lochblech Kompensator 500 500 500 400 ca. 150 Pos. der Durchbiegungsmessung 250 175 0 800 1500 1500

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 19 5 Versuchsdurchführung und -ergebnisse 5.1 Prüfleitung (Probekörper 1) 5.1.1 Prüfungen bei Umgebungstemperatur Nach dem Aufbau der Leitung wurde an der geschlossenen Leitung (einschließlich Kompensator und Abzweigungen) die Kaltleckage gemessen. Dazu wurde am Leitungsende außerhalb des Brandraums eine Volumenstrommesseinrichtung und ein regelbarer Ventilator zur Erzeugung eines Unterdrucks in der Leitung angeschlossen. An den Abzweigen im Brandraum wurden Enddeckel angebracht. Es wurde ein Unterdruck von bis zu 1500 Pa in der Leitung eingestellt und der dabei abgesaugte Volumenstrom gemessen (siehe nachfolgende Abbildung 14 und Tabelle 2). Erst anschließend an die Messung der Kaltleckage wurde der Versuchsaufbau wie oben beschrieben fortgesetzt (Anbringung der Einlaufdüsen, Entfernen der Enddeckel an den Abzweigen im Brandraum, usw. Die gemessene spezifische Leckage liegt unter dem Grenzwert von 10 m³/h/m². Abbildung 14: = 77,4, spez. Kaltleckage der ganzen Prüfleitung (einschließlich Kompensator und Abzweigen) Aus dem Exponenten der Approximationsfunktion lässt sich ablesen, dass eine überwiegend laminare Strömung vorliegt, dass also die Leckage durch sehr enge Spalten und Öffnungen erfolgte. Tabelle 2: Kaltleckage der ganzen Prüfleitung (einschließlich Kompensator und Abzweigen) Unterdruck [Pa] 0 296 579 918 1231 1548 Volumenstrom [m³/h] 0 52,5 86,9 117 143 168 spez. Leckage [m³/h/m²] 0 2,43 4,02 5,44 6,64 7,76

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 20 Erst anschließend an die Messung der Kaltleckage wurde der Versuchsaufbau wie oben beschrieben fortgesetzt (Anbringung der Einlaufdüsen, Entfernen der Enddeckel an den Abzweigen im Brandraum, usw.). 5.1.2 Brandversuch Während des Brandversuchs wurde im Brandraum mittels der vier stufenlos regelbaren Ölbrenner die Temperatur anfangs entsprechend der Einheits-Temperatur-Zeitkurve nach EN 1363-1 erhöht und dann auf 600 C konstant gehalten und durch Regulierung der Rauchgasabführung ein Überdruck von ca. 15 Pa in Höhe der Leitungsmitte eingehalten. Die Rauchgase wurden in den vier Ecken des Brandraums am Boden abgezogen. Vor dem Brandversuch wurde der Brandgasventilator so einreguliert, dass ein Unterdruck von 500 Pa im Leitungsabschnitt nach dem Lochblech herrschte. Dieser Unterdruck wurde während der Dauer des Brandversuchs eingehalten. Mit den beiden Einlaufdüsen am Leitungsende wurde der dabei erzielte Volumenstrom gemessen und daraus die Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung errechnet. Fortlaufend wurden Temperaturen, Drücke, Sauerstoffgehalt und Durchbiegung der Leitungsunterseite 9 gemessen und aufgezeichnet. Alle Einzelmessergebnisse des Brandversuchs sowie die Beobachtungen während des Brandversuchs und danach sind in Abschnitt 6 zusammengestellt. Die Brandversuchsdauer betrug ca. 140 Minuten. Der spezifische Leckage-Volumenstrom lag während der ganzen Beurteilungsdauer 10 unter dem zulässigen Grenzwert von 10 m³/h je m² innerer Oberfläche. Der Raumabschluss an der Wanddurchführung blieb erhalten. Die maximale Verringerung der lichten Höhe der Leitung betrug ca. 1,9 mm, das sind 0,8%. Wird eine ebenso große Einwölbung an der Leitungsoberseite angenommen, so liegt die Verminderung bei 1,6% (zulässig sind 10% nach EN 1366-9). Beim Kompensator erfolgte ebenfalls keine unzulässige Verringerung der lichten Höhe (festgestellt durch Beobachtung). Während der Brandbeanspruchung wurde bis zum Erreichen des Gleichgewichtszustandes der Kompensator symmetrisch zusammengedrückt. Der Kompensator hat die Dehnung der Leitung sofort kompensiert. Es trat dabei eine maximale Kraft von 200 N auf. Die Leitung selbst ist weder im Brandraum noch außerhalb zusammengebrochen. 5.2 Zusatzformstücke (Probekörper 2 bis 4) Nach dem Brandversuch wurde festgestellt, dass die mechanische Festigkeit der Formstücke erhalten geblieben war. Es hatten sich keine Falze geöffnet. 9 Die Messung einer eventuellen Durchbiegung an der Oberseite ist auf Grund der hohen Oberflächentemperaturen nicht möglich. Sie wurde lediglich visuell bewertet. 10 Die Berücksichtigung der Sauerstoffgehaltmessung, und damit die Leckagemessung, beginnt lt. EN 1366-9 [2] erst 15 Minuten nach Brandversuchsbeginn (vorher ist die Messung zu ungenau); hier Messung erst ab 29.Minute, wg. Meßproblem mit der Sauerstoffmessung.

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 21 6 Einzelmessergebnisse des Brandversuchs Anordnung der Messstellen beim Brandversuch: Kraftmessung (Messstelle 114) Sammelkanal Kraft, axial, Westseite Sauerstoffgehalt (Messstelle 112) 2 102 Druck in der Leitung Lochblech Sauerstoffgehalt (Messstelle 111) 101 1 U-Eisen, (zusammengespannt) Druck außen 104 Druckentnahme Einlaufdüse Sauerstoffgehalt- bzw. Druckentnahmestelle Temperaturmessstelle Kraft, axial, Ostseite Kraftmessung (Messstelle 113) Messstelle Anordnung Temperaturmessung: 1,2 in den Einlaufdüsen (Ost, West) 3 Umgebungstemperatur 91-96 im Brandraum, 100 mm neben der Leitung (Platten-Thermometer) Druckmessung: 100 Überdruck im Brandraum gegenüber Umgebung (gemessen in Mitte Leitungshöhe) 101,102 Wirkdruck in den Einlaufdüsen (Ost, West) 104 Unterdruck in der Leitung gegenüber Umgebung Sonstige Messungen: 111 O2-Messung unmittelbar vor dem Lochblech 112 O2-Messung im Sammelkanal am Ende der Prüfleitung 113,114 Kraftmessung an der Ost-/Westseite der Leitung 115-117 Verformung an der Leitungsunterseite (115 und 117 am Rand, 116 in der Mitte)

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 22 Unterdruck und Leckage Druck [Pa] spez. Volumenstrom [m³/h/m²] Volumenstrom [m³/h] Volumenstrom und Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung Strömungsgeschwindigkeit [m/s]

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 23 Temperatur im Brandraum Integral-Abweichung [%] Abweichung des Integrals der Brandraumtemperatur vom Sollwert-Integral

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 24 Temperatur und Wirkdruck in den Einlaufdüsen Sauerstoffgehalt am Lochblech und am Leitungsende, sowie Differenz daraus

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 25 Axialkräfte Einwölbung [mm] Positionsmessungen an drei Leitungspositionen sowie daraus berechnete Einwölbung der Leitungsunterseite (positiv = konkav = Querschnittsverringerung)

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 26 Überdruck im Brandraum Umgebungstemperatur

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 27 Beobachtungen während des Brandversuchs Zeit seit Brandversuchsb eginn Beobachtung < 0 min Die Sauerstoffmesseinrichtung wird kalibriert < 0 min Der Absaugeventilator wird so einreguliert, dass im Leitungsabschnitt nach dem Lochblech ein Unterdruck von 500 Pa herrscht. Dabei entsteht eine Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung von ca. 2,2 m/s 0 min Start mit 4 Brennern 12 min es wird festgestellt, dass die Sauerstoffmessung nicht funktioniert 29 min Sauerstoffmessung ist jetzt in Ordnung 40 min Brenner 3 abgeschaltet 100 min Flanschabstand des Kompensators beträgt 90 mm 140 min Abschalten der Brenner >140 min Die Sauerstoffmessung wird kalibriert Beobachtungen nach dem Brandversuch Die Beobachtungen sind den Fotos zu entnehmen.

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 28 Foto 1: Blick auf die Unterseite der Leitung, nach dem Brandversuch. IMG_0749.JPG Foto 2: Desgl. IMG_0751.JPG Foto 3: Probekörper 2 im Brandraum, nach dem Brandversuch. IMG_0756.JPG

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 29 Foto 4: Probekörper 2, Detailansicht eines Abhängewinkels, nach dem Brandversuch. IMG_0757.JPG Foto 5: Im Brandraum, Detailansicht eines Abzweigs mit Lüftungsgitter, nach dem Brandversuch. IMG_0752.JPG Foto 6: Desgl., nach dem Abbau. P1010032.JPG

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite Foto 7: Eckabdichtung der Leitung, nach dem Brandversuch. P10100.JPG Foto 8: Der Kompensator nach dem Abbau. P1010035.JPG Foto 9: Detailansicht des Formstücks mit Lüftungsgittern (Probekörper 3), nach dem Abbau. P1010046.JPG

Prüfbericht Nr. 3659 vom.10.2014 Seite 31 Foto 10: Detailansicht des Krümmers mit Leitblech (Probekörper 4), nach dem Abbau. P1010043.JPG