Jesus heilt einen Taubstummen, Markus 7, 32 35: Und sie brachten Jesus einen, der taub und stumm war, und baten ihn, dass er die Hand auf ihn lege. Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf! Und sogleich taten sich seine Ohren auf, und die Fessel seiner Zunge löste sich, und er redete richtig. Liebe Gemeinde, da haben wir eben gehört, wie Jesus einen Taubstummen geheilt hat. Und da hat vielleicht so mancher gedacht: Ach der Glückliche, aber das war früher, zu mir kommt Jesus ja nicht, um mich zu heilen. Deshalb macht mich die Geschichte traurig, vielleicht sogar wütend. Aber genau das will Jesus nicht, sondern das Gegenteil, er will dich mit dieser Geschichte trösten. Bei der Heilung des Taubstummen dürfen wir nicht vergessen, dass 1. Jesus auch nicht alle Kranken seiner Zeit geheilt hat, denn Krankheit und Tod werden erst in der Ewigkeit Gottes nicht mehr sein und dass 2. der Taubstumme nun wunderbarerweise zwar hören und sprechen konnte, aber ein paar Jahre später hat er, wie jeder andere Mensch auch, eine andere neue Krankheit bekommen und da ist nun nicht wieder Jesus zur Stelle und heilt ihn wieder. Und schließlich musste der geheilte Taubstumme dann auch an irgend einer Krankheit einmal sterben.
Ja, aber warum hören wir dann die Geschichte, was soll uns mit ihr gesagt werden? Sie soll uns zeigen, dass Jesus Macht und Vollmacht hat Macht und Vollmacht von seinem himmlischen Vater, weil er Gottes Sohn ist. Deshalb sieht Jesus zum Himmel auf und seufzte und sprach: Hefata, das heißt: Tu dich auf Öffne die Ohren! Ja, Jesus hat durch Gott den Vater Macht auch über solche Krankheiten, vor denen Ärzte bis heute ratlos und machtlos sind. Bis heute kann kein Arzt einen taubstumm Geborenen irgendwie heilen. Aber Jesus, in der Gemeinschaft mit Gott seinem Vater, kann es. Gott, der dir das Leben gegeben hat, der kann dir bei Krankheit auch wieder Gesundheit geben. Ja, er kann und will dir sogar neues Leben geben. Du musst nur auf sein Wort hören, ihm glauben und vertrauen. Schon zur Zeit des Mose sprach Gott zu seinem Volk (2.Mose 15,26): Ich bin der Herr, dein Arzt. Gott steht bis heute unsichtbar hinter jedem Arzt, hinter jedem Medikament und wenn dir von da Hilfe, Heilung oder Linderung kommen, dann kommen sie von Gott. Die Ärzte sind nur seine Werkzeuge. Ärzte und Betroffene wissen auch immer wieder zu berichten, dass ein medizinisch unheilbar Todkranker auf medizinisch unerklärliche wunderbare Weise wieder gesund geworden ist. Aber wie wir alle wissen, sind das nur ganz seltene Ausnahmefälle so wie damals die Heilung des Taubstummen durch Jesus auch ein Ausnahmefall war. Denn, noch sind Krankheit und Tod in der Welt. Wir sind nicht mehr im Paradies oder wir sind noch nicht im Paradies, sondern in einer in Sünde und Tod gefallenen Welt. Aber diese wunderbare Heilung durch Jesus Christus soll uns ein machtvolles und tröstliches
Zeichen sein, dass wir der Sünde, Krankheit und dem Tod nicht auf ewig ausgeliefert sind. Die Heilung des Taubstummen durch Jesus ist wie ein Sonnenstrahl am Horizont, wie eine aufgehende Sonne, die davon kündet, dass bald die dunkle Nacht der Sünde, der Krankheit und des Todes vorbei ist und der Tag anbricht der herrliche Tag des Herrn unseres Gottes. Denn Gott hat uns verheißen, dass es nicht immer so bleiben soll, dass unser Leben von Krankheit und Tod beherrscht werden. Gott hat verheißen, dass er uns einen Retter, ein Heiland senden will. Seinen lieben Sohn, der soll uns Heilung an Leib und Seele und ewiges Heil - Seligkeit bringen. Jesus will uns in das Reich Gottes führen, in dem es keine Krankheit und keinen Tod mehr gibt. Damit wir seine Hilfe und Erlösung erlangen, deshalb ist Jesus für uns am Kreuz gestorben - zur Vergebung all unserer Sünden gestorben wegen unserer Widerspenstigkeit und unserem Ungehorsam gegen Gottes Gebote und der vielen Bosheiten gegen unsere Mitmenschen, in Gedanken, Worten und Taten - anstatt Gott über alle Dinge zu lieben und unsere Nächsten zu lieben wie uns selbst. Die Strafe für all das hat Jesus auf sich genommen - ist für unsere Sünden gestorben, damit wir leben können - ewig leben. Mit unserem Rüstgebet am Anfang des Gottesdienstes haben wir unsere Sünde bekannt - zugegeben und um die Vergebung Jesu Christi gebeten. - Lasst uns seine Vergebung, Gnade und Liebe dankbar und von Herzen glauben, dann haben wir's, durch Jesu Kreuz Vergebung all unserer Sünden und ewiges Leben. Der Prophet Jesaja schreibt (Jes. 35, 4.5): Saget den
verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Sehet da ist euer Gott. Er kommt und wird euch helfen. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Und dann, endlich, 500 Jahre nach den Worten des Propheten Jesaja, ist Jesus gekommen und heilte einen Taubstummen. Ein großes Zeichen, dass sich Gottes Verheißungen in Jesus zu erfüllen beginnen. Dass Gott in seinem Sohn als unser Erlöser gekommen ist. Jetzt müssen wir Krankheit und Tod noch eine kleine Weile ertragen, bis der Herr Christus wiederkommt und sein ewiges Reich aufrichtet oder bis er uns durch den Tod zu sich nimmt. Das Wort des Propheten Jesaja galt damals den Zeitgenossen Jesu, als er den Taubstummen heilte, aber es gilt auch uns heute noch: Saget den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott in diesem Jesus. Er wird euch helfen. Gott ist in seinem Sohn Jesus unser Arzt, der das kann, was kein anderer Arzt kann, nämlich uns vom ewigen Tod bewahren. Wenn du sehr krank bist, was tun die Ärzte dieser Welt? Sie geben dir eine Narkose, du fällst in einen Tiefschlaf, sie operieren dich und danach wachst du wieder auf und es geht dir hoffentlich für eine Zeit besser. Wenn du an Jesus, den Sohn Gottes, glaubst und du stirbst, dann ist das für dich auch wie die Narkose bei der Operation. Du fällst in einen Tiefschlaf, merkst nichts, aber Jesus Christus, dein Arzt, weckt dich wieder auf mit einem neuen gesunden Leib zum ewigen Leben. Das hat uns Jesus zugesagt:
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt (Joh. 11, 25). Und da, bei ihm, geht es dir ganz bestimmt viel, viel besser als in deinem alten Leben. Jesus ist unser Arzt, Heiland und Retter, der uns in das Reich seines himmlischen Vaters führen will, wo es keine Krankheit und keinen Tod mehr geben wird, sondern beschwerdefreies herrliches Leben ewiges Leben in Gottes Gegenwart. Gottes heiliger Geist schenke und erhalte uns dazu den Glauben, das wir dankbar, getröstet und zuversichtlich hier leben und einmal selig sterben können zur Auferstehung zum ewigen Leben. Amen Detlef Löhde, Predigt im Altenheim