SALZ IST LEBEN - DIE SÜDWESTDEUTSCHE SALZWERKE AG BERICHTET AUS IHREM LEBEN
Geschäftsverlauf Auf dem europäischen Salzmarkt war in Folge des lang anhaltenden Winters und den daraus resultierenden leeren Lagerkapazitäten auch in den Sommermonaten des 2. Halbjahres 2009 eine starke Nachfrage nach Auftausalz zu verzeichnen. Die Wirtschaftskrise hat sich in einzelnen Teilmärkten negativ ausgewirkt. Die Dienstleistungen zur Entsorgung und Verwertung von Reststoffen standen unter unvermindertem Wettbewerbsdruck, was zu einer Fortsetzung der schwierigen Preisentwicklung in diesem Segment führte. Die Märkte für Dienstleistungen in den Bereichen Binnenschifffahrt und Lagerwirtschaft waren von der anhaltenden Wirtschaftskrise besonders betroffen und haben sich weiter rückläufig entwickelt. Vor diesem Hintergrund hat sich der Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum insgesamt deutlich über den vergleichbaren Werten des Vorjahres dargestellt. Die anhaltende Nachfrage nach Auftausalzen führte zu einer wesentlichen Steigerung von Absatz und Umsatz. Die diesbezüglich vorgehaltenen Kapazitäten waren ausgelastet. Im Segment Entsorgung haben sich die Einlagerungsmengen unverändert auf einem erfreulich hohen Niveau bewegt. Der Geschäftsverlauf in der Logistik war durch die Folgen der Wirtschaftskrise und das lang anhaltende Niedrigwasser massiv betroffen und musste erhebliche Rückgänge hinnehmen. Hier wird weiterhin kurzgearbeitet. Ertragslage Der konzernweit erzielte Umsatz der Südwestdeutsche Salzwerke AG liegt im aktuellen Berichtszeitraum 2009 rund 24% über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Der deutliche Anstieg ist insbesondere auf die anhaltende, witterungsbedingte Entwicklung im Segment Salz zurückzuführen. Die Umsatzentwicklung im Segment Entsorgung verlief über Vorjahresniveau. In den sonstigen Segmenten war im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang des Umsatzes zu verzeichnen, der maßgeblich auf den konjunkturbedingten Rückgang in der Logistik zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen folgte der Entwicklung beim Umsatz und erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Segment Salz. Im Konzern führte das zu einer signifikanten Verbesserung der operativen Umsatzrendite (ROS) vor Sondereinflüssen. Das negative operative Ergebnis (EBIT) nach Sondereinflüssen des Vorjahres war durch die bilanzielle Vorsorge für das damals noch laufende Kartellverfahren außerordentlich belastet. Auch unter Berücksichtigung eines erhöhten, negativen Finanzergebnisses ergab sich insgesamt ein erfreulicher Anstieg des Ergebnisses vor Ertragsteuern. 2
Finanzlage und Investitionen Der operative Cashflow entwickelte sich analog zum Umsatz und verzeichnete einen deutlichen Anstieg. Die Abflüsse im Rahmen der investiven Tätigkeit waren geringer als die Abschreibungen. Dies ist auf die verhaltene Investitionstätigkeit im 1. Halbjahr zurückzuführen, deren Schwerpunkt in der Fertigstellung von begonnenen Projekten aus dem Vorjahr lag. Im Berichtszeitraum kam es zu einer deutlichen Verringerung der Nettofinanzschulden. Die Reduzierung ist insbesondere auf die Rückführung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zurückzuführen. Vermögens- und Kapitalstruktur Die Vermögenswerte haben sich insgesamt gegenüber dem 31. Dezember 2008 reduziert. Grund hierfür war im Wesentlichen die im Berichtszeitraum geschäftsbedingte Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Bereich der kurzfristigen Vermögenswerte. Bei den langfristigen Vermögenswerten haben sich insbesondere die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen aufgrund planmäßiger Abschreibungen verringert. Die Rückführung der Finanzverbindlichkeiten sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben insgesamt zu deutlich niedrigeren Schulden geführt. Geschäftsentwicklung nach Segmenten Salz Der im Segment Salz erzielte Umsatz liegt mit 30% deutlich über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Das Geschäftsfeld Consumer entwickelte sich leicht über den vergleichbaren Werten des Vorjahres. Im Geschäftsfeld Sortensalz führte eine erhöhte Nachfrage nach Gewerbesalz zu einer Absatz- und Umsatzsteigerung gegenüber den Vorjahreswerten. Im Geschäftsfeld Auftausalz brachten im Vergleich zum Vorjahr die lang anhaltenden winterlichen Verhältnisse sowie die laufende Früheinlagerung deutliche Zuwächse bei Absatz und Umsatz mit sich. Die anhaltende Wirtschaftskrise in der chemischen Industrie verursachte im Geschäftsfeld Industriesalz deutliche Rückgänge bei Absatz und Umsatz. Das im Segment Salz erzielte operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen liegt erheblich über dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Die signifikante Steigerung ist insbesondere auf das gute Auftausalzgeschäft zurückzuführen. Die sich weiterhin auf hohem Niveau bewegenden Aufwendungen für Energie und Logistik haben das Ergebnis spürbar belastet. 3
Entsorgung Das Segment Entsorgung erzielte einen über Vorjahresniveau liegenden Umsatz. Die Einlagerung von Reststoffen erfolgt in unseren Bergwerken Heilbronn und Bad Friedrichshall-Kochendorf. Die Einlagerungsmengen haben sich im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Die Verschiebung zu Schüttgütern und die damit verbundenen günstigeren Aufwendungen haben jedoch zu einem überproportionalen Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT) geführt. Alle sonstigen Segmente Unter allen sonstigen Segmenten sind insbesondere die Aktivitäten in der Logistik und im Tourismus zusammengefasst. Ferner sind inbegriffen Umsätze sonstiger interner Dienstleistungen sowie Umsätze aus dem Gebiet der Oberflächentechnik. Der Umsatz lag deutlich unter dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls rückläufig dargestellt. Die Rückgänge sind insbesondere durch die schwierige Entwicklung im Segment Logistik aufgrund der Wirtschaftskrise verursacht. Mitarbeiter Die Zahl der im Konzern der Südwestdeutsche Salzwerke AG beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich im Berichtszeitraum gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum leicht erhöht. Entwicklung der Chancen und Risiken Für eine ausführliche Darstellung der Risiken und Chancen wird auf den Konzern-Geschäftsbericht 2008 verwiesen. Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikosituation des Konzerns ergab, dass sich im Berichtszeitraum die Risikosituation des SWS-Konzerns gegenüber dem Jahresende 2008 nicht nennenswert verändert hat. Prognosebericht Das bisherige Geschäftsjahr war im Vergleich zum Vorjahr durch eine deutlich höhere Nachfrage nach Auftausalzen positiv beeinflusst. Sowohl das Industriesalzgeschäft als auch der Bereich Logistik waren von den Folgen der Wirtschaftskrise geprägt und hatten einen unterdurchschnittlichen Geschäftsverlauf. Die Einlagerungen in der Untertage-Deponie Heilbronn sowie die Anlieferungen und Umsätze im Versatzbergwerk Bad Friedrichshall-Kochendorf werden sich auf derzeitigem Niveau fortentwickeln. Nach wie vor stehen die Preise auf den Salzmärkten als auch die Dienstleistungen im Entsorgungsbereich unter einem unvermindert hohem Wettbewerbsdruck. Der ungewisse Verlauf der Rohstoffpreise auf den Weltmärkten hat massive Auswirkungen auf die Kostenstruktur im Konzern. Die vorhandene Wettbewerbssituation ermöglicht allerdings nur sehr eingeschränkt die Weitergabe von Kostensteigerungen in die Märkte. 4
Vor diesem Hintergrund und trotz der weiter anhaltenden Weltwirtschaftskrise wird davon ausgegangen, dass sich Umsatz und operatives Ergebnis (EBIT) im Konzern der Südwestdeutsche Salzwerke AG über Vorjahresniveau entwickeln werden. Insgesamt wird ein weiterhin zufriedenstellender Verlauf des Geschäftsjahres 2009 erwartet. Heilbronn, 19. November 2009 Südwestdeutsche Salzwerke AG Der Vorstand Schneider Voss 5