Feng Shui im Pferdestall Die Idee Feng Shui, die uralte chinesische Wissenschaft zur Verbesserung der Wohnsituation, soll für Stalltiere nutzbar gemacht werden. Bei der Haus- und Wohnungsberatung konnte ich die positiven Veränderungen, die Feng-Shui-Maßnahmen bringen, auch bei den Haustieren beobachten. Das soll nun auch Pferden zugute kommen. Die Ausgangssituation Der allein stehende Offenstall aus Holz für eine Stute und einen Wallach liegt in einem ruhigen Tal in der Eifel. Es ist rundherum von bewaldeten Bergen umgeben. Ein Fluss, der sich am Eingang zum Tal teilt, läuft ebenfalls rund um die Wiesen und den Stall herum. Am Ende des Tals werden die beiden Flussläufe wieder zusammen geführt. Berge entsprechen der weiblichen, ruhigen Yin-Energie. Sie ist zuständig für alles, was mit dem sozialen Leben, dem Zwischenmenschlichen und der Gesundheit zu tun hat. In Bezug auf die Tiere geht es dabei um das gegenseitige Vertrauen und den respektvollen Umgang miteinander. Wasser ist ein starker Energieträger und repräsentiert die männliche, aktive Yang-Energie. Sie ist zuständig für materielle Themen und Finanzen, was in einem Pferdestall natürlich eher zweitrangig ist. Was allerdings auch für den Energie-Fluss bei einem Stall wichtig ist, ist ein Prinzip des Feng Shui: Es besagt, dass es für den Qi-Fluss optimal ist, wenn hinter dem Gebäude Ruhe (Yin- Qi) mit einem Berg oder einem anderen Gebäude ist, und davor Bewegung (Yang-Qi) mit einem Fluss, einer Straße oder einem Platz, wo sich die Energie sammeln kann. Links und rechts vom Gebäude sollten optimalerweise ebenfalls Gebäude stehen, um die männlichen und weiblichen Bewohner zu unterstützen. Insofern ist die landschaftliche Umgebung nicht optimal, um den Energie-Fluss eindeutig zum Stall zu lenken. Die unterstützenden Gebäude an den Seiten fehlen. Die Energien an der Rückseite, dem so genannten Sitz des Stalles, und an der Vorderseite, dem so genannten Facing des Stalles, sind nicht eindeutig, da durch die Berge und das Wasser überall sowohl Yin- als auch Yang-Energien fließen. Ein anderes, wesentliches Prinzip besagt, dass die fünf Elemente oder Wandlungsphasen (Wasser, Holz, Feuer, Erde, Metall) bei der Beurteilung der Energie-Qualität von großer Bedeutung sind. Diese Elemente stellen sich im Haus und im Stall über Farben, Formen und Materialien dar. Sie repräsentieren eine Vielzahl von Qualitäten, die miteinander in Beziehung stehen. Dazu gehören Himmelsrichtungen, Jahreszeiten, Tiere, Tageszeiten, Organe, charakterliche Eigenschaften, Zuordnungen zu Familienmitgliedern und vieles mehr. Den Elementen werden auch Zahlen zugeordnet. Je nachdem in welchem Verhältnis sie zueinander stehen, unterstützen, schwächen und kontrollieren sich gegenseitig. Wenn die Wandlungsphasen sich unterstützen, fließt die Energie harmonisch. Wenn sie in einem Konflikt zueinander stehen, werden Feng-Shui-Maßnahmen ergriffen, um die Harmonie wieder herzustellen. Ebenso wird ein Ausgleich hergestellt, wenn die Elemente in einem ungünstigen Verhältnis zueinander stehen, weil z. B. ein Element unverhältnismäßig oft vertreten ist und so ein Ungleichgewicht entsteht. Wie die Elemente sich in den einzelnen Himmelsrichtungen im Stall zusammensetzen, ist abhängig davon, wann er gebaut wurde und nach welcher Himmelsrichtung er ausgerichtet ist. Hier eine Übersicht über einige Zuordnungen: 1
Element Himmelsrichtung Zahl Wasser Nord 1 Holz Ost 3 Holz Südost 4 Feuer Süd 9 Erde Südwest 2 Erde Zentrum 5 Erde Nordost 8 Metall Nordwest 6 Metall West 7 Die Energiekombinationen So stellen sich die Energiekombination im Stall dar. Südost (4) Süd (9) Südwest (2) 1 4 6 8 8 6 6 2 4 O W s 9 5 2 3 4 1 e (3) t 5 7 9 s t (7) 5 9 7 7 3 2 1 3 8 Nordost (8) Nord (1) Nordwest(6) Front Der Grundriss So verteilen sich die Energiekombinationen nach den Himmelsrichtungen im Stall. 2
Tränke Futtertrog Tür Stahlschränke In den einzelnen Himmelsrichtungen (außerhalb des Gebäudes angegeben) ergeben sich Energiekombinationen. Die fehlenden Elemente sind mit ihren Anfangsbuchstaben angegeben. Diese sind über die Einrichtung (Material, Formen und Farben) zu ergänzen. Innerhalb des Gebäudes sind die Energie-Kombinationen der Berg- und Wassersterne, die sich tatsächlich im Raum bilden, angegeben. Die Berg- und Wassersterne ergeben sich aus der Himmelsrichtung, in die das Gebäude blickt, und aus dem Jahr, in dem es gebaut wurde. Dabei bezeichnen Bergsterne (links unter der Himmelsrichtung angegeben) die ruhigen, unbeweglichen, weiblichen Energien (Yin-Qi). Sie brauchen Wände oder massive Möbelstücke und Ruhe, um sich zu entfalten. Die Wassersterne (rechts unter der Himmelsrichtung angegeben) bezeichnen die männliche Energien (Yang-Qi). Sie brauchen Bewegung, Aktivität und Fenster- oder Türöffnungen, um zu wirken. Die Wassersterne sind die Energie, die man meint, wenn man ganz allgemein davon spricht, das Qi zu lenken. 3
Im Stall sind an einigen Stellen Konflikte, die mit den Elementen ausgeglichen werden können. Dort, wo Holz (H) fehlt, braucht nichts ergänzt werden, weil der Stall aus Holz gebaut ist. Die einzelnen Kombinationen Im Zentrum ergibt sich wegen des Erde-Holz-Konflikts (2 3) eine gewisse Streitenergie. Diese Situation kommt ebenfalls im Westen (4 2) und im Nordwesten (3 2) vor. Hier sollte das Feuer-Element ergänzt werden, weil so der nährende Kreislauf wieder hergestellt wird und Qi wieder fließen kann. Hier könnte z. B. die Wand rechts, hinter der das Holz gestapelt wird, in einem gedeckten, dunklen Rot- bzw. Terrakotta-Ton gestrichen werden. Ein solcher etwas erdig wirkender Rot-Ton ergänzt gleichzeitig das fehlende Erd-Element im Westen. Der Ton wäre ebenfalls für die Front-Wand geeignet, weil dort auch die Elemente Feuer und Erde fehlen, und für die Rückwand im Südwesten, weil hier ebenfalls Feuer fehlt und Erde die anderen Energien in der Himmelsrichtung gut unterstützt. Da es allerdings für den Raum zu bedrückend wirken würde, die Wände komplett zu streichen, würde es reichen, die untere Hälfte zu streichen. Dabei sollte die Höhe zum Anhaltspunkt genommen werden, in der die Futtertröge angebracht sind. Dadurch entsteht ein harmonischer Abschluss. Das fehlende Wasser-Element im Nordwesten und Südwesten kann durch einen Blau-Ton oder durch unregelmäßige, geschwungene Formen ergänzt werden. Im Wohnraum gibt es diese Möglichkeiten über wellige Gardinen oder runde, geschwungene Formen und Muster bei der Dekoration oder den Möbeln. Eine gleichmäßige zweifarbige Gestaltung des Raumes würde allerdings ein ungewolltes Ungleichgewicht zugunsten des Wasser-Elements erzeugen. Eine zweifarbige Gestaltung würde nur in Frage kommen, wenn ein ganz helles Blau verwendet wird. Eine andere Möglichkeit, den Wasser-Charakter einzubringen, besteht darin, die Wandfarbe in einer unregelmäßigen Wischtechnik oder unterschiedlichen Nuancen aufzutragen. Durch die farbliche Gestaltung mit dem Schwerpunkt bei Feuer/Erde werden nicht nur die Streit-Konflikte ausgeglichen sondern auch die ganz besonders günstige Erd-Energie (8) unterstützt. Seit 2004 befinden wir uns in der 20 Jahre andauernden Zeit-Periode, in der diese Energie vorherrscht. Für die Bewohner eines Hauses oder die Tiere im Stall ist es nützlich, wenn diese Energie als Wasserstern in die Räume kommt und möglichst auch als Bergstern genutzt und farblich unterstützt wird. Der Wasserstern 8 trifft leider auf kein Fenster und kommt nicht in den Stall. Das macht den Qi-Fluss etwas schwerfälliger. Der Bergstern 8 kann allerdings gut genutzt werden. In der Sattelkammer (Süden und Südosten) gilt dieses Farbkonzept ebenfalls. Auch hier sollte eine Ergänzung der Elemente Feuer, Erde und Wasser vorgenommen werden. Im Osten und Nordosten sind mit den Kombinationen 9 5 und 5 9 andere ausgleichende Maßnahmen notwendig. Hier herrscht eine Energie aus Feuer und Erde, die man sich so vorstellen könnte, als ob in der Wüste um 12 Uhr mittags die Sonne brennt. Das bedeutet, dass diese Räume über die farbliche Gestaltung gekühlt werden sollten. Das kann durch den Einsatz von hellblau oder weiß geschehen. Darüber hinaus ist ein Vanille- oder beiger Ton geeignet, die 5er Erd-Energie zu besänftigen. Insofern empfiehlt es sich, in beiden Räumen die unteren Wandhälften in einem Vanille-Beige-Ton zu streichen. Außerdem ist der Einsatz des Metall-Elements notwendig. Die durch das Feuer stark unterstützte Erd-Energie (5) kann mit Metall abgeleitet und beschäftigt werden. Die Tränken und Futtertröge sind aus Metall, genauso wie das Gitter in der oberen Hälfte der Wand zur Sattelkammer. Außerdem empfehle ich ein Metallklangspiel, das hin und wieder im Wind 4
klingt. Es sollte schwere, große, dunkel klingende Röhren haben und schon etwas mehr Windenergie brauchen, um zu klingen. Dauerndes, helles Bimmeln würde den Zweck verfehlen. Im Osten fehlt das Wasser-Element, hier könnten die oberen Wandhälften in einem Hellblau gestaltet werden. Im Nordosten fehlt das Metall-Element, hier kommt Weiß als zweite Farbe in Frage. Das Ergebnis Über diese farbliche Wandgestaltung und das Windspiel werden die Konflikte, die sich aus den Energie-Kombinationen in den Himmelsrichtungen für die Räume ergeben, behoben und der Qi-Fluss wird harmonisiert. So kann die Energie wieder ungehindert fließen. Dies kann sich auf den gesundheitlichen Zustand der Pferde positiv auswirken. Die Kombinationen mit 5 und 9 lösen bei Menschen oft Konzentrationsschwierigkeiten aus. Bei Planungen und Überlegungen werden oft wesentliche Dinge vergessen, manchmal treten Kopfschmerzen oder sogar Depressionen auf. Der Wallach scheint auf diese Kombination zu reagieren. Er hat immer einen angespannten Gesichtsausdruck und macht einen etwas leidenden Eindruck. Seine Schwierigkeiten mit zu engen Hufen entsprechen den Kombinationen von 3 und 7 im Zentrum, im Norden und in den angrenzenden Himmelsrichtungen Norden (7) und Nordwesten (3). Hier greift die Metall-Energie 7 die Holz-Energie 3 an, die den Füßen entspricht. Die Stute leidet unter Nasenbluten. Die 8 entspricht der Nase. Diese Erd-Energie wird durch Holz (3 und 4) angegriffen. Entsprechende Kombinationen kommen im Nordwesten (3 8) und im Südwesten (8 4) vor, was dieses möglicherweise begünstigt. Ihre Atemgeräusche deuten auf Schwierigkeiten mit der Lunge hin. Die Energie, die der Lunge entspricht ist die Metall-Energie (6). Diese wird im Süden von der Feuer-Energie (9) angegriffen. Im Südosten trifft die 6 auf doppelte Holzenergie (4). Üblicherweise greift Metall Holz an. Wenn allerdings - und das gilt für alle klassischen Kontrollbeziehungen des oben abgebildeten Kreislaufs - ein starkes Übergewicht zu Gunsten des sonst schwächeren Elementes besteht, kann sich der Angriff/die Kontroll-Beziehung auch umkehren. Und hier besteht über das Himmelsrichtungs-Qi und weil es sich um eine Holzstall handelt ein solches Übergewicht von Holz gegen Metall. Beide Pferde hatten ihre Beschwerden auch schon, bevor sie diesen Stall bezogen haben. Es ist also nicht so, dass sie die Krankheiten erst durch diese Kombinationen bekommen hätten, allerdings begünstigen die Kombinationen deren Fortbestand. Dieses Phänomen findet sich auch oft bei Menschen. Sie suchen sich immer wieder solche Häuser aus, die ihre Themen - seien es Krankheit, Beruf, Geld- oder Beziehungsdinge - widerspiegeln. Die vorgeschlagenen Maßnahmen können hier Abhilfe schaffen. 5