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Transkript:

Adventzeit Ingrid Lorenz ADVENT Das Wort stammt aus dem Lateinischen adventus, was so viel bedeutet wie Ankunft. Der Kirchenschriftsteller Tertullian benutzte dieses Wort um 200 nach Christi Geburt, als er über die Ankunft Christi berichtete. In der Adventzeit werden viele Bräuche gepflegt.

ADVENTKALENDER Erfunden wurde dieser schöne Brauch von einer Mutter. Ihr Sohn wollte jeden Tag wissen, wie oft er noch schlafen müsse, bis endlich das Christkind käme. Die Mutter nahm einen großen Karton, zeichnete 24 Felder darauf und spießte in jedem Feld mit einer Nadel ein Zuckerl fest. Nun durfte der Junge jeden Tag eine Süßigkeit abzupfen und dabei selbst die Tage zählen. Als dieser Bub ein Mann war, erinnerte er sich an den Kalender seiner Mutter und beschloss, von nun an selbst Adventkalender herzustellen und zu verkaufen. Dieser Mann hieß übrigens Gerhard Lang. Er lebte bis 1974 in München, wo er als sehr alter Mann verstarb. KERZEN Die Lichter der Römer, mit Pech und Wachs getränkte Flachsschnüre, waren wohl die Vorläufer unserer Kerzen. Später, im Mittelalter verdrängte die Kerze den Kienspan und wurde sogar als Zeitmesser eingesetzt. Im 14. Jahrhundert wurden in den Kirchen über 14 000 Kerzen im Jahr angezündet. Die größte Kerze der Welt wurde in den USA am 9. Mai 1971 angezündet. Sie war über 15 Meter hoch. Bis heute ist die Kerze für uns ein Symbol für Dankbarkeit und Feierlichkeit geblieben.

ADVENTKRANZ 1 Als man noch an Hexen, Zauberer und böse Geister glaubte, erfand man den Ringzauber. Geflochtene Kränze aus Stroh, die mit Zweigen geschmückt waren, wurden an die Haustüren gehängt, damit kein böser Zauber ins Haus kommen konnte. Irgendwann geriet dieser heidnische Zauber in Vergessenheit. 1838 errichtete Johann Heinrich Wichert in Hamburg ein Kinderheim. In Erinnerung an den Ringzauber hängte er im großen Speisesaal einen riesigen Kronleuchter aus Holz auf. Täglich in der Adventzeit wurde eine Messe gelesen und eine Kerze auf den Kranz gesteckt. Diese schöne Erfindung fand bald Nachahmer. ADVENTKRANZ 2 1860 kam man in Berlin auf die Idee, einen geflochtenen Tannenreisigkranz zu verwenden. Statt der 24 Kerzen nahm man nur mehr 4 Kerzen, eine für jeden Adventsonntag. Endlich war der Kranz so klein, dass man ihn in jede Wohnung stellen konnte. Aber erst seit zirka 1950 ist der Adventkranz so weit verbreitet wie heute. Ursprünglich waren die Kränze aber mit drei violetten und einer rosa Kerze bestückt. Violett ist die Farbe der Buße und Umkehr zu Gott. Die rosa Kerze wird am dritten Adventsonntag angezündet. Vor einigen Jahren entsann sich ein geschäftstüchtiger Gärtner des Ringzaubers und stellte Kränze für Haustüren her. Diese Türkränze findest du heute an vielen Wohnungstüren.

4. DEZEMBER-BARBARATAG Am 4. Dezember ist der Namenstag der Heiligen Barbara. Sie war die Tochter eines reichen Händlers in Kleinasien. Das schöne und kluge Mädchen begann einen Briefwechsel mit einem Kirchenfürsten und erfuhr so viel über Gott. Als der Vater einmal auf Reisen war, ließ sich Barbara taufen. Darüber war ihr Vater so böse, dass er sie einsperren ließ. Weil Barbara weiterhin an Gott glaubte, musste sie sterben. Niemand weiß genau, warum man am 4. Dezember Barbarazweige schneidet. Meistens nimmt man Kirschzweige. Wenn die Zweige bis Weihnachten aufblühen, so soll das Glück bringen oder ein Wunsch in Erfüllung gehen. NIKOLAUS Nikolaus war ein guter und weiser Bischof, der in Myra (in der heutigen Türkei) lebte. Er war wegen seiner guten Taten überall beliebt. Eine Legende erzählt, dass ein Vater 3 Töchter hatte, die wegen ihrer Armut keinen Mann bekamen. Der Vater wollte die 3 Mädchen als Sklavinnen verkaufen. Als Bischof Nikolaus davon erfuhr, warf er den Mädchen heimlich in der Nacht 3 Goldklumpen durchs Fenster in die Stube. Die Mädchen glaubten an ein Wunder Gottes und ließen sich taufen. Wir erinnern uns jedes Jahr an den guten Bischof Nikolaus, wenn wir unsere Stiefel vor das Haus stellen, damit sie mit Süßigkeiten gefüllt werden. Der Nikolausbrauch wird in vielen Ländern verschieden gefeiert. Bei uns wird der Heilige Nikolaus oft vom Krampus begleitet.

13. DEZEMBER-LUCIATAG Die Heilige Lucia lebte in Sizilien (Italien). Obwohl sie einem jungen Mann versprochen war, beschloss sie Christus zu dienen. Dafür wurde sie eingesperrt und enthauptet. Nach altem Brauch erschien Lucia am Vorabend ihres Tages, um den Mädchen Geschenke zu bringen. Früher erhielten nämlich die Buben am Nikolaustag und die Mädchen am Luciatag Geschenke. In Schweden ist der Luciabrauch weit verbreitet. Am Abend vor Lucia ziehen junge Mädchen mit weißen langen Kleidern und einem grünen Kranz mit Kerzen am Kopf von Haus zu Haus und teilen Gaben aus. WEIHNACHTSKARTEN Die erste Weihnachtskarte soll im Jahr 1841 ein Buchhändler in Schottland in sein Schaufenster gestellt haben. Zwei Jahre später wurden die ersten nachweisbaren Weihnachtskarten verschickt. Henrik Cole, einem Londoner Geschäftsmann, wuchs seine Weihnachtspost buchstäblich über seinen Kopf. So ließ er von einem bekannten Zeichner, John Calcott Hersley, eine Weihnachtsbotschaft entwerfen, die gedruckt und verschickt wurde. Alle Karten, die er selber nicht mehr brauchte, verkaufte er. So verbreitete sich der Brauch rasch, und heute kann man Weihnachtskarten jeglicher Art kaufen.

MISTELZWEIG Misteln sind Schmarotzer. Sie wachsen in den Baumkronen und nehmen dem Baum Nährstoffe weg. Misteln werden nicht nur für verschiedene Medizinarten verwendet, früher glaubte man auch, dass sie böse Geister vertreiben. Bei uns werden in der Adventzeit oft Mistelzweige über die Tür gehängt, die Glück bringen sollen. In England müssen sich ein junger Mann und ein junges Mädchen küssen, wenn sie unter dem Mistelzweig zusammentreffen. Man meint, beide würden auch bald heiraten. Ob das wohl stimmt? WEIHNACHTSSTERN Der Weihnachtsstern kommt ursprünglich aus Mexiko, wo er als riesiger Strauch bis zu drei Meter hoch wird. Auch dort blüht er zur Weihnachtszeit. Du kennst ihn bestimmt. Er hat riesige rote, rosa oder auch weiße Blüten, die eigentlich nur Hochblätter sind. Die wirkliche Blüte sind kleine zarte gelbe Blüten in der Mitte. Vorsicht! Wenn du einen Zweig abschneidest, rinnt ein weißer, milchiger Saft heraus. Dieser Saft ist giftig! Wasch dir also unbedingt die Hände!

DER RAUSCHGOLDENGEL Ihm geht eine traurige Geschichte voraus. Vor etwa 300 Jahren starb einem Puppenmacher seine wunderschöne Tochter Anna. Als er eines Abends nach Hause kam, fand er seine Frau schlafend vor einem Berg von Stoffresten und Rauschgold (goldene Folie). Sie hatte eine Puppe machen wollen. Schnell verschwand er in seiner Werkstatt und fertigte eine engelsgleiche Puppe an, die die Gesichtszüge seiner Tochter hatte. Die Puppe legte er seiner Frau in den Arm. So war der Rauschgoldengel entstanden, den der Puppenmacher später auf Weihnachtsmärkten und in Geschäften verkaufte. WEIHNACHTSKRIPPE Schon vor zirka 900 Jahren wurden zur Weihnachtszeit in Kirchen und Klöstern Krippen aufgestellt. 1223 feierte dann der Heilige Franz von Assisi die Geburt Christi mit einem lebensgroßen Krippenspiel. Das war der Anfang unseres Krippenbrauches. Aber erst in der Biedermeierzeit (1815 1850) begannen die Bürger sich Krippen in den Wohnungen aufzustellen.

WEIHNACHTSFEST Als das Christentum noch nicht lange bestand, feierte man am 6. Jänner die Taufe des Heilands. Eine alte heidnische Sitte war aber, am 25. Dezember die Geburt des Sonnen- und Lichtgottes zu feiern. Da sich der Heiland selbst als Licht der Welt bezeichnete und man seinen Geburtstag nicht genau wusste, beschloss man, das alte Heidenfest, den Tag des Lichtes, zu einem Christenfest zu erheben. So kam es, dass man ab dem 4. Jahrhundert die Heilige Nacht am 25. Dezember zu feiern begann. Der 24. Dezember gehört also eigentlich noch zur Adventzeit. Das Weihnachtsfest wird allerdings in vielen Ländern der Erde verschieden gefeiert. CHRISTBAUM Den Christbaum gab es nicht immer. Die erste Nachricht über eine geschmückte Tanne gibt es aus dem Jahr 1606. Damals schrieb ein Bürger aus Straßburg (Frankreich), dass man in seiner Heimatstadt Tannenbäumchen mit Papierrosen, Äpfeln, Keksen und Zuckerln herausputzte. Der Weihnachtsbaum wanderte im 18. Jahrhundert mit den Auswanderern nach Amerika aus. In Österreich wurde 1816 erstmals ein Christbaum von einer Erzherzogin aufgestellt. Im 19. Jahrhundert fand der Weihnachtsbaum Einzug in fast allen Häusern.

WEIHNACHTSLIEDER Stille Nacht, heilige Nacht, das schönste Weihnachtslied, entstand als Überraschung. 1818 hörten die Menschen in der Kirche von Oberndorf (Salzburg) am 24. Dezember überrascht ein neues Weihnachtslied. Der Lehrer Gruber hatte zum Gedicht seines Freundes Josef Mohr eine Melodie geschrieben. Beide sangen es erstmals zum Abschluss der Christmette. Joseph Mohr begleitete es nur mit der Gitarre, da die Orgel nicht spielbereit war. Wer hätte damals auch nur geahnt, dass dieses Lied zu dem meist gesungenen Weihnachtslied werden sollte? WEIHNACHTSGESCHENKE Bis ins 14. Jahrhundert fand das Weihnachtsfest nur in der Kirche statt. Man kam zur Messe und bestaunte die geschmückte Kirche und die Weihnachtskrippe. Es wurde gesungen, gebetet und ein Hirtenspiel aufgeführt. Erst Martin Luther machte Weihnachten zum großen Tag der Kinder. Zum Andenken an das Christkind, das so arm in der Krippe gelegen hatte, führte er den Brauch ein, dass Kinder beschenkt wurden. Zuerst waren es nur kleine Gaben, Spielzeug gab es selten. Erst vor zirka 100 Jahren machte man sich Gedanken über die Wünsche von Kindern und begann auch Spielsachen zu verschenken.

CHRISTKIND Früher brachte der Nikolaus die Geschenke für die Kinder. Erst seit Martin Luther gibt es das Christkind. Es wird immer mit Engelsflügel dargestellt und legt heimlich die Geschenke unter den Christbaum. Das Christkind ist eigentlich das Baby Jesus Christus, dessen Geburt uns überhaupt erst den Anlass zum Feiern gibt. Leider wird das Christkind immer mehr von Zipfelmützen tragenden Weihnachtsmännern verdrängt. CHRISTBAUMKUGELN Bevor es Christbaumkugeln gab, wurde der Weihnachtsbaum mit Früchten und Zuckerwaren behängt. Die Früchte, zumeist eingelagerte Winteräpfel, waren in den harten Wintermonaten Mangelware und hatten für die Menschen damals eine große Bedeutung. In den Schlössern und der adeligen Bevölkerung wurden die Früchte später zuerst vergoldet, dann durch wertvolle, versilberte Glaskugeln ersetzt. Bis heute hat sich der Brauch des Weihnachtsbaumschmückens und der Glaskugel auf der ganzen Welt verbreitet.

WEIHNACHTSMARKT Christkindlmärkte gibt es bereits seit dem 14. Jahrhundert. So versuchten besonders Handwerker wie Spielzeughersteller und Zuckerbäcker in der Vorweihnachtszeit das Spielzeug auch verkaufen zu können. Sie kamen auf die Idee, um eine Erlaubnis zu bitten, auf Marktplätzen Stände errichten zu dürfen. So wurde der Brauch schnell verbreitet. Leider gleichen heute die Weihnachtsmärkte oft eher einem Rummelplatz als einem Christkindlmarkt.