Unsere Kursfahrt nach Florenz Unsere Kursfahrt ging in die toskanische Stadt Florenz. In dieser Woche konnten wir die Stadt und die Umgebung mit all ihren Facetten kennenlernen. Warum ausgerechnet Florenz? Florenz bietet mit seinem Stadtbild zahlreiche Ansätze für geographische Analysen. Zum einen bietet die Stadt mit vielen Gebäuden aus Mittelalter und Renaissance ein ausgeprägtes historisches Stadtbild. Hierbei dominieren die städtebaulichen Merkmale der Renaissance. Zum anderen lockt die Toskana mit ihren mediterranen Eigenschaften wie Klima, Landschaft und gutem Essen. In den folgenden Tagen wurden diese Aspekte mithilfe von geführten Touren und einem ausgewählten Programm näher untersucht. Kathedrale Santa Maria del Fiore bei Nacht Städtebauliche Merkmale: Florenz im Mittelalter enge Gassen: Breite entspricht einem im Mittelalter üblichen Karren Kirche im Zentrum der Stadt Stadtmauer (südliche Grenze durch den Fluss Arno)
Kirche im Zentrum der Stadt Schmale Torbögen: entsprechen in Höhe und Breite den Karren und Kutschen im Mittelalter
Epochenumbruch - vom Mittelalter zur Renaissance Die Stadt Florenz ist sowohl durch mittelalterliche, als auch durch Bauweisen der Renaissance geprägt. Folge des Epochenumbruches war eine drastische Stadterweiterung. Während im Mittelalter die Kirche im Zentrum der Stadt und somit auch der Gesellschaft stand, war dies in der Renaissance nicht mehr der Fall. Adel und Bürgertum werden selbstbewusster, überschreiten den engen Rahmen des Mittelalters und bauen sichtbare Zeichen der neuen Stellung auf. In Florenz sind es besonders die Medici, die ihre Spuren hinterlassen. Durch die wachsende Macht der Adelsfamilie Medici kam es während des Epochenumbruches zu einem großen Konflikt zwischen den Medici und der restlichen Gesellschaft. Macht, Reichtum und Habgier veranlassten die Medici dazu, sich gegen die Gesellschaft zu stellen. Als Waffe diente den Medici der eigennützige Bau des imposanten Palazzo Vecchio im Zentrum von Florenz. Dieses Bauwerk entspricht derselben Höhe der Kathedrale Santa Maria del Fiore. Das Gebäude geht mit der Kathedrale eine von außerhalb erkennbare, geografisch lineare Duellstellung ein. Der Balkon des Palazzo Vecchio ist zudem noch in Blickrichtung der Eingangsportals der Kathedrale angebracht. Aber auch den Bereich der Kunst ließen die Medici nicht unbeachtet. Zahlreiche Statuen aus hochwertigem Marmor und ähnlich hochwertigem Material, sowie detailierte Nachbildungen stellten sich den traditionell einheitlichen, einfarbigen Figuren der Kirche entgegen. Somit weisen sowohl der Palazzo Vecchio, als auch viele künstlerisch gestaltete Statuen auf einen erheblichen Einfluss der Medici hin. Balkon des Palazzo Vecchio & Marmorstatuen: Waffen gegen die Gesellschaft
Duellstellung des Palazzo Vecchio und der Kathedrale Santa Maria del Fiore (freundliche Leihgabe von OliK aus www.nikonpoint.de) Marmorstatuen: in Auftrag der Medici entworfen
Florenz in der Renaissance Sehenswürdigkeiten: Kathedrale Santa Maria del Fiore: Sie ist weltbekannt für ihre gewaltige Kuppel, die als technische Meisterleistung der frühen Renaissance gilt. Palazzo Pitti: Ist ein Renaissance-Palast in Florenz im Stadtteil Oltrarno und ist das größte Gebäude dieses Stadtteils auf der südlichen Arnoseite. (Um 1458) Palazzo Pandolfini: Der Palazzo Pandolfini ist ein Palast in der florentinischen Via San Gallo 74 im Stil der Spätrenaissance. Palazzo Medici Riccardi: Der Palazzo Medici Riccardi in Florenz ist der erste Profanbau der Frührenaissance und wurde von der Familie Medici bei dem Architekten Michelozzo in Auftrag gegeben.
Kathedrale Santa Maria del Fiore: Sie ist weltbekannt für ihre gewaltige Kuppel, die als technische Meisterleistung der frühen Renaissance gilt.
Palazzo Pandolfini: Der Palazzo Pandolfini ist ein Palast in der florentinischen Via San Gallo 74 im Stil der Spätrenaissance. Florenz - Global City früher und heute? Florenz war aufgrund des Handels im Mittelalter eine der wichtigsten Städte Europas. Durch den damals noch schiffbaren Fluss Arno wurde die Verbindung zum Mittelmeer hergestellt. Diese Verbindung nutzten die Florentiner vor allem für den Transport mit Leder- und Keramikwaren. Der Arno bei Nacht Katalysator für die starken Handelsaktivitäten waren die Medici. Diese machten Florenz im 15./16. Jahrhundert zu einem Handelszentrum, da sie ein stabiles Bankensystem nach Florenz brachten. So entstand ein Handelsimperium, das sich so weit in Europa und Afrika erstreckte, dass Florenz zur Global City des Mittelalters wurde. Durch den Reichtum der Medici wurde auch das Stadtbild entscheidend geprägt. Auch heute noch lässt sich die Medici -Achse in Florenz erkennen. Sie verläuft von der im Norden liegenden Fortezza da Basso (Renaissancefestung) Richtung Süden über den Dom, den Plaza Signoria bis zu den Boboli Gärten.
Fortezza del Basso Boboli Gärten Der Plaza Signoria an dem der Palast der Medici steht ( Palazzo Vecchio ) ist als Machtdemonstration und Herausforderung der Kirche gebaut worden, da dieser größer ist als der Dom.
Palazzo Vecchio bei Nacht Im 17. Jahrhundert starben die Medici aus und die kulturelle Bedeutung von Florenz schwand. Des Weiteren verlor Florenz seine wichtigste Verbindung durch den nun nicht mehr schiffbaren Fluss Arno und die Bedeutung der Stadt nahm drastisch ab. Heute hat Florenz nicht mehr die Bedeutung, die es im Mittelalter hatte. Trotzdem gibt es viele Filialen von Banken und Versicherungen, die aber keine internationale Bedeutung haben, sondern nur von regionaler Bedeutung sind. Aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten und Museen hat Florenz allerdings eine kulturell hohe Bedeutung, die für einen großen Touristenstrom sorgt.
Fazit: Florenz