Einhaltung der Zielwerte / P-Elimination an praktischen Beispielen

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Transkript:

Einhaltung der Zielwerte / P-Elimination an praktischen Beispielen RhönEnergie Effizienz + Service GmbH Dr.-Ing. Sebastian Tews Heinrichstraße 17-19 36037 Fulda Sebastian.Tews@re-effizienz.de; Tel.: 0661/12-1360; Mobil: 0171 3554873 2017-04-19 RES 1

Gliederung Vorstellung RhönEnergie Effizienz + Service GmbH, Fulda Einleitung Praxisbeispiele Kläranlage Lauterbach Kläranlage Neuenhaßlau Kläranlage Niedermittlau Zusammenfassung und Ausblick 2017-04-19 RES 2

RES im Überblick Gesellschaftsrechtliche Umfirmierung der GKU (HRB 1848) Neue Aufstellung seit 1. Januar 2017 88 Mitarbeiter Umsatz (Plan 2017): ca. 13 Mio. Bilanzsumme (Plan 2017): ca. 8 Mio. Sitz Verwaltung: Heinrichstr. 17/19, 36037 Fulda Standort Technik/Betrieb: Daimler-Benz-Str. 7, Geb. P, 36043 Fulda Alleinstellung: Verbindung von hochqualifiziertem Ingenieur-Know-how und umfangreicher betrieblich-technischer Erfahrung 2017-04-19 RES 3

Ein Komplettdienstleister Infrastruktur/ Abwasser Geo- Informatik Heizung Licht/PV Energiemanagement Anlagenplanung und -optimierung 2017-04-19 RES 4

Referenzen Anlagenservice Wasser/Abwasser Betriebsführung / Personalgestellung von / bei insgesamt 30 Kläranlagen mit einem Volumen von mehr als 210.000 EW, ca. 180 Sonderbauwerken und rd. 600 km Kanal Kreisstadt Lauterbach Beginn: 2013 3 KA, 62.000 EW AV Oberes Fuldatal Beginn: 2013 7 KA, 22.360 EW AV Freigericht Beginn: 2011 2 KA, 50.500 EW Gemeinde Flieden Beginn: 2010 2 KA, 15.000 EW ZV GKW Hosenfeld- Großenlüder Beginn: 2009 1 KA, 8.500 EW EB GW Großenlüder Beginn: 2001 3 KA, 8.200 EW Gemeinde Rasdorf Beginn: 2000 3 KA, 2.470 EW Gemeinde Feldatal Beginn: 2014 2 KA, 4.200 EW Gemeinde Schwalmtal Beginn: 2014 2 KA, 3.700 EW ZV GKW Bad Salzschlirf- Wartenberg Beginn: 2015 1 KA, 8.500 EW Gemeinde Oberaula Beginn: 2016 2 KA, 3.200 EW Stadt Bad Soden-Salmünster Beginn 2017 2 KA, 22.000 EW 2017-04-19 RES 5

Einleitung und Zielvorgaben 2017-04-19 RES 6

Einleitung und Zielvorgaben Anforderungen an die Kläranlagen der GK 2-5 bis 31.12.2018 Quelle: F. Reißig, Stand der Umsetzung WRRL, vermehrte P-Elimination aus dem Abwasser in Hessen, 29.11.2016 2017-04-19 RES 7

Einleitung und Zielvorgaben Anforderungen an die Kläranlagen der GK 2-5 bis 31.12.2018 Quelle: G. Hofmann, Regierungspräsidium Darmstadt, Phosphordialog Rhein-Main und Südhessen, Maßnahmenprogramm 2015-2021 Stand der Umsetzung WRRL, vermehrte P-Elimination aus dem Abwasser in Hessen, 2016 2017-04-19 RES 8

Praxisbeispiele Kläranlage Lauterbach 2017-04-19 RES 9

Kläranlage Lauterbach im Überblick Ausbaugröße: 40.000 EW Belastung: 25.000 EW, 280 l/s Standort der zeitweisen Vorfällung (Versuch) Dosierung Fällmittel Ortho-Phosphat- Online-Messung und Regelung 2017-04-19 RES 10

Kläranlage Lauterbach im Überblick 2017-04-19 RES 11

Kläranlage Lauterbach - Fragestellungen Können die neuen Überwachungswerte durch die bereits bestehende Verfahrenstechnik eingehalten werden? Wird durch eine Zweipunktfällung Fällmittel eingespart? Ist eine Zweipunktfällung zur Einhaltung der strengeren Überwachungswerte erforderlich? Wie wirkt sich die maschinelle Schlammentwässerung auf die Ablaufwerte aus? Wie zuverlässig ist die Online-ortho-Phosphat-Messung im Ablauf BB? Gibt es ggf. Rücklösungen im Bereich der Nachklärung? Wie ist das Verhältnis zwischen ortho-phosphat und P ges im Ablauf? Kann ich über eine P ges -Messung auf den ortho-phosphat schließen? Welcher Sollwert muss am Regler eingestellt werden, um die Werte zuverlässig einhalten zu können? 2017-04-19 RES 12

Kläranlage Lauterbach - Ergebnisse Korrelation P ges und ortho-phosphat? Ergebnis: Eine zuverlässige Korrelation ist nicht gegeben. Trübung war im untersuchten Zeitraum auf gutem Niveau. Hinweis: Analyse erfolgte mittels Stichprobe 2017-04-19 RES 13

Kläranlage Lauterbach - Ergebnisse Einfluss der Entwässerung auf die Ablaufwerte? Hinweis: Analyse erfolgte mittels Stichprobe 2017-04-19 RES 14

Kläranlage Lauterbach - Ergebnisse Einfluss der Entwässerung auf die Ablaufwerte? Ergebnis: Im Mittel erhöhte Ablaufwerte durch die Rückbelastung aus der Schlammentwässerung. Konzentrationsspitzen bei Schlammentwässerung. Fazit: Die Fällmittelzugabe in das hochbelastete Trübwasser erscheint sinnvoll, um Spitzen zu kappen und die Betriebssicherheit zu steigern. Hinweis: Analyse erfolgte mittels Stichprobe 2017-04-19 RES 15

Kläranlage Lauterbach - Ergebnisse Einfluss der Zweipunktfällung auf den Fällmittelbedarf? Ergebnis: Bei Einsatz einer Zweipunktfällung konnte im untersuchten Zeitraum eine Fällmitteleinsparung von etwa 13 % erzielt werden. Hinweis: Analyse erfolgte mittels Stichprobe 2017-04-19 RES 16

Kläranlage Lauterbach - Ergebnisse Einfluss der Zweipunktfällung auf den Fällmittelbedarf? Hinweis: Analyse erfolgte mittels Stichprobe Ergebnis: In der untersuchten Stichprobe wurden die strengeren Anforderungen nicht sicher eingehalten. 2017-04-19 RES 17

Kläranlage Lauterbach - Ergebnisse Einfluss der Probenahme auf die Ablaufkonzentrationen? Ergebnis: In der untersuchten 24 h Mischprobe wurde der zukünftige Grenzwert für ortho-p sicher eingehalten. 2017-04-19 RES 18

Kläranlage Lauterbach - Zwischenfazit Korrelation zwischen ortho-p und P ges nur bedingt gegeben Ortho-P in der Stichprobe konnte nicht sicher eingehalten werden ortho-p in der 24 h-mischprobe lag deutlich unterhalb des geforderten Grenzwertes von 0,2 mg/l Erhöhte Fällmittelmenge bei Einpunktfällung zu erwarten Während der Versuchsdurchführung wurde die Schlammentwässerung ausgetauscht ggf. zu hoher TS-Gehalt und Rücklöseeffekte durch Schlammspeicherung Mit bestehender Anlagentechnik (Online-Messung und Regelung der Dosierung) können die neuen Grenzwerte eingehalten werden Rücklöseeffekte im Bereich der Nachklärung nachgewiesen 2017-04-19 RES 19

Kläranlage Lauterbach - Zwischenfazit Weitere Ansätze zur Optimierung der P-Elimination (Spitzen vermeiden): Verlagerung der Trübwasserfracht auf die Abendstunden und damit Vergleichmäßigung der Belastung Optimierung der Rücklaufschlammförderung inklusive der Nachklärung (Schlammflockenabtrieb reduzieren, bedarfsgerechte Rücklaufschlammförderung zur Vermeidung von Rücklöseeffekten in der NK) Grunddosierung bei Aktivierung der Schlammentwässerung einstellen, um Spitzen vorzubeugen Hohe Wassermenge kann zu Frachtstößen führen Grunddosierung bei einsetzender erhöhter Wassermenge Mehrpunktfällung sinnvoll: neben Ablauf Sandfang, Ablauf Belebungsbecken zusätzlich ins Trübwasser aus der Schlammentwässerung 2017-04-19 RES 20

Praxisbeispiele Kläranlage Neuenhaßlau 2017-04-19 RES 21

Kläranlage Neuenhaßlau - Einführung Die bald 50 Jahre alte Kläranlage wurde immer mal wieder modernisiert, aber nicht grundlegend verändert. Die Kläranlage (ÜW: 5 mg/l NH 4 -N, 12 mg/l N ges ) ist bereits mit ca. 15 % über dem Ausbauwert belastet: 17.500 EW PLAN 19.950 EW IST Die Grenzwerte für Stickstoff und Phosphor wurden früher wiederholt überschritten. Bildquelle: Hasselroth Nitri-Becken 1 (500 m 3 ) Nachklärbecken (2.625 m 3 ) Deni-Becken (215 m 3 ) Nitri-Becken 2 (650 m 3 ) Rohabwasser Bild: Luftbild des Kombibeckens 3 2017-04-19 RES 22

Kläranlage Neuenhaßlau - Einführung Zulauf Rohabwasser Aluminiumlösung (konstante Dosierung) Interne Rezirkulation NKB Ablauf Denitrifikationsstufe Belebung 1 (Dauerbelüftung) Belebung 2 (Dauerbelüftung) Rücklaufschlamm Bild: Verfahrensprinzip der KA Neuenhaßlau vor Beginn der Optimierung (vorgeschaltete Denitrifikation) nicht maßstabsgetreu 2017-04-19 RES 23

Kläranlage Neuenhaßlau - Optimierung Zulauf Rohabwasser Eisenlösung (Grunddosierung) i.d.r. außer Betrieb Interne Rezirkulation Aluminiumlösung (geregelte Dosierung mit Grunddosierung) NH 4 -N, NO 3 -N, PO 4 -P NKB Ablauf Denitrifikationsstufe (meist anaerob) Belebung 1 (Intermittierende Belüftung) Rücklaufschlamm Belebung 2 (Intermittierende Belüftung) Bild: Verfahrenstechnische Änderungen (Stufe 1) der KA Neuenhaßlau ( = Änderungen der Stufe 1) ( = Änderungen der Stufe 2) nicht maßstabsgetreu 2017-04-19 RES 24

Kläranlage Neuenhaßlau - Optimierung Laboranalysen im KA Ablauf: 0,11 mg/l Mittelwert 0,36 mg/l Maximum Bild: Ganglinie der PO 4 -P-Konzentrationen im Ablauf des Belebungsbeckens bei einer 2-Punktfällung mit Regelung 2017-04-19 RES 25

Praxisbeispiele Kläranlage Niedermittlau 2017-04-19 RES 26

Kläranlage Niedermittlau - Ausgangssituation Beispiel: Dosieranlage zur Reduzierung der Rückbelastung Der Betrieb zeigte nach der Modernisierung einige Schwächen: Phosphatfällung: Fällung über eine Steuerung mittels online-po 4 -P-Messung Starke Konzentrationsschwankungen im Kläranlagenablauf mit gelegentlicher Grenzwertüberschreitung Hohe interne Rückbelastung durch Mitbehandlung der Schlämme der Kläranlage Neuenhaßlau, dadurch zeitweise hohe Belastungsspitzen (bis 40.000 EW). Sehr hohe H 2 S-Konzentrationen im Klärgas (bis 1.000 ppm) Schlechte Umgebungsluft im Gebäude der Schlammbehandlung Was wurde verändert? Umstellung der Fällmittelzugabe auf eine Regelung, d. h. PO 4 -P-Messung im Auslauf und Fällmitteldosierung in den Auslauf der beiden Belebungsbecken Dosierstelle für Eisensalzlösungen in den statischen Voreindicker 2017-04-19 RES 27

Kläranlage Niedermittlau - Ausgangssituation BB 1 NKB 1 Fällmitteldosierstation Verteilbauwerk BB 2 NKB 2 Bisher: Fällung mit Al-Polymer über PO 4 - P-Messung DN 1 DN 2 PO 4 -P-online-Messung Rohabwasser Rückbelastung Maschinelle Voreindickung Faulturm Voreindicker Schlammstapel Schlammentwässerung 2017-04-19 RES 28

Kläranlage Niedermittlau - Optimierung Auslauf PO 4 -P-online-Messung BB 1 NKB 1 Fällmittelzugabe (Al) Verteilbauwerk BB 2 NKB 2 Heute: Regelung mit Al- Polymer über PO 4 -P- Messung inkl. Grunddosierung DN 1 DN 2 Rohabwasser Rückbelastung Fällmittelzugabe (Fe) Neu: Eisensalzzugabe in den Voreindicker Maschinelle Voreindickung Faulturm Voreindicker Schlammstapel Schlammentwässerung 2017-04-19 RES 29

Kläranlage Niedermittlau - Ergebnisse Beginn der Fe- Dosierung Fazit: Extremer Rückgang der H 2 S-Konzentration Bessere Arbeitsbedingungen in der Schlammentwässerung Geringerer Verschleiß 2017-04-19 RES 30

Kläranlage Niedermittlau - Ergebnisse Beginn der Fe- Dosierung Fazit: Seit Beginn der Eisensalz- Dosierung geht die interne Rückbelastung zurück! Dadurch werden auch die Belastungsspitzen im Zulauf reduziert! 2017-04-19 RES 31

Kläranlage Niedermittlau - Ergebnisse Beispiel: Dosieranlage zur Reduzierung der Rückbelastung (neu) Beginn der Fe- Dosierung Fazit: Nach Beginn der Eisensalz- Dosierung ist der Schlammindex tendenziell besser geworden. Davon profitiert die Leistungsfähigkeit der Nachklärbecken. 2017-04-19 RES 32

Zusammenfassung Die Anforderungen aus dem Maßnahmenkatalog geben Anlass, das gesamte Konzept der P-Elimination einzelner Kläranlagen zu überdenken. Vorstehend wurde aufgezeigt, dass mit kostengünstigen Lösungen die zukünftigen Anforderungen eingehalten werden können. Dazu erforderlich sind: Verfahrenstechnische Änderung Optimierung der Mess- und Regeltechnik Versuche im Vorfeld der großtechnischen Umsetzung Verschiedene Ansatzpunkte führen zum Ziel 2017-04-19 RES 33

Fragen? Anregungen? RhönENERGIE EFFIZIENZ + SERVICE GmbH Heinrichstraße 17/19 36037 Fulda Telefon: 0661 12-1303 Telefax: 0661 12-1302 Email: info@re-effizienz.de Internet: www.re-effizienz.de 2017-04-19 RES 34