Sei wachsam und sei auf der Hut

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Epheser 6, 10-18 (Luther) Dies ist der Titel eines Liedes von Reinhard May und auch der Titel meiner Predigt. Nun, das tönt ja ganz schön nach Warnung. Ich zitiere nochmals Eph. 6, die Vers 11-12 aus der zürichdeutschen Übersetzung:. Wir sehen, nicht nur Luther wagte diese Stelle so fadengerade zu übersetzen, auch in dieser Übersetzung wird von Teufel und Finsternis gesprochen. Am Ende des Epheserbriefes, der vermutlich ein Rundbrief auch an andere Gemeinden in Kleinasien war, ruft Paulus die Gläubigen auf, standhaft und für den Konflikt und Kampf gerüstet zu sein. Er empfiehlt den Briefempfängern ganz ernsthaft eine Waffenrüstung, als hiesse es in den Krieg zu ziehen. Ja, es kommt mir vor, als dass er ihnen zum Schluss noch eine besonders wichtige Botschaft, möglichst anschaulich mitgeben will. Das Bild des gerüsteten Soldaten ist eingängig. Doch, von welchem Kampf spricht hier Paulus? Das Leben ist ein Kampf, seufzen wir oftmals zu Recht. Zu Lebzeiten des Paulus kannten die Menschen der Antike sogar noch mehr sichtbare Schrecken als wir heute. Unsere aufgeklärte Gesellschaft macht sich oft lustig über Dämonen und Teufel und böse Geister, die Menschen damals glaubten noch daran. Da waren aber auch äussere sichtbare Angriffe und Bedrohungen. Überall gab es römische Soldaten, die vor Gewalt nicht zurückschreckten. Krankheit, Behinderung und Tod waren allgegenwärtig und nicht wie heute, an Spitäler oder Heime delegiert und in die Unsichtbarkeit abgeschoben. Für die Epheserbrief-Empfänger war diese Bild der Waffenrüstung sehr gut verständlich. Auch wenn heute manches anders, ja besser ist als damals, so wissen wir trotzdem, was Kampf bedeutet. Unsere Lebenskämpfe sind anders, doch sie sind da und wir alle kennen unsere ganz persönlichen Kämpfe und Nöte. Wir leben in einer aufgeklärten Zeit, in der von der Obrigkeit keine sichtbare Gewalt gegen unser Leben ausgeht. Vordergründig ist alles sauber, transparent, frei, tolerant. Doch der Schein trügt. Wir werden angelogen, verführt, die Werte verfallen, Gottferne ist angesagt. Genderismus ist ein allgegenwärtiges Thema, das unsere Gesellschaft zu zerstören droht. Wir wissen von Drogenhandel, Frauen- und Kinderhandel, Organhandel, von Blutdiamanten und vielen anderen Schrecknissen. Besessenheit von Geld, Macht und Sex, das sind die modernen Dämonen.

Auch wenn manches von dem Genannten weit ausserhalb unseres persönlichen Erlebnishorizontes geschieht, macht uns diese Aufzählung bewusst, mit was für einer Macht und Gewalt das Böse in dieser Welt zurzeit noch regiert. Zum eigenen Erlebnishorizont aber gehört folgendes: Wir Menschen - und da sind wir Christen eben nicht ausgenommen - sind voller Widersprüche. Wir befinden uns im Widerstreit mit den guten und bösen Kräften in uns. Ein ständiger Kampf, ein Hin- und Hergerissensein zwischen Gut und Böse findet in unseren Leben statt. Wir wissen, wie es ist, wenn wir zur Sünde verleitet werden in welcher Gestalt auch immer. Das tönt nach Schwarzmalerei, ist es aber nicht. Wir wissen genau, dass es eine jenseitige Welt gibt, eine Geistwelt in der ein Kampf stattfindet. Weil Paulus um diesen Kampf auch wusste, verweist er auf die Waffenrüstung Gottes, die es anzuziehen gilt. Vers 13: Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. Also vorher müssen wir uns vorsehen, nicht erst, wenn Gefahr droht. Es muss zu einer Lebenshaltung werden, diese sieben Teile der Waffenrüstung anzuziehen: Paulus war zu der Zeit, als er den Epheserbrief schrieb in Gefangenschaft, vermutlich ständig an einen römischen Soldaten gekettet, um Flucht zu vermeiden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass er zu diesem Waffenrüstungsbild kommt, das er kurzerhand mit christlichen Begriffen füllt. Paulus geht in seinen Überlegungen alles durch, was zur Verteidigung gegen das Böse wirksam sein könnte. Und bedenken wir, diese Rüstung ist nicht sichtbar jedenfalls nicht mit unseren normalen Sinnen. Aber in der unsichtbaren Welt ist sichtbar, wer diese Rüstung trägt und so für den Kampf gerüstet ist. Wir schauen uns jetzt diese Waffenrüstung Stück für Stück etwas genauer an. Der Gurt der Wahrheit Als erstes fordert Paulus uns auf, den Gurt der Wahrheit zu ergreifen. Die römischen Soldaten trugen über einer Art Tunika einen Gürtel an dem das Schwert befestigt war, sodass sie sich frei bewegen konnten. Was heisst nun der Gurt der Wahrheit praktisch für uns? Wir sind aufgefordert, in Wahrheit zu leben. Keine Lügengeschichten oder auch nur kleinste Unwahrheiten in unseren Leben zu dulden. Schon in den zehn Geboten heisst es Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Eine Lebensführung in Wahrheit ist eine grosse Herausforderung an uns. Kein Heucheln, keine Schauspielerei, keine Notlügen mehr. Wahr vor dem Arbeitgeber, wahr vor dem Ehepartner, wahr vor den eigenen Kindern

sein. Wir sind das nicht von Natur aus. Es muss immer wieder neu ein Entschluss sein, diesen Gürtel der Wahrheit anzulegen und darin zu leben. Der Panzer der Gerechtigkeit Weiter empfiehlt uns Paulus den Panzer der Gerechtigkeit. Was verstehen wir unter Gerechtigkeit? Gerechtigkeit wäre ein idealer Zustand des sozialen Miteinanders, in dem unparteiisch miteinander umgegangen wird. Indem alle Güter und Interessen gerecht verteilt wären und jeder gleiche Chancen hätte. Grundnormen, Gesetze und Rechtssprechung basieren auf dem Wunsch nach Gerechtigkeit. Sie sind da, um das gesellschaftliche Zusammenleben jeder Gemeinschaft, jedes Staates zu regeln. Wir wissen, dass Theorie und Praxis enorm auseinanderklaffen. Unsere Welt ist geprägt von Ungerechtigkeit. Und wir alle sehnen uns nach einer gerechteren Welt. Da kommt mir das Wort aus Römer 3, Vers 10 in den Sinn:...dass wir allzumal Sünder sind und keiner gerecht ist, auch nicht einer. Also gibt es gar keine Gerechtigkeit? Fordert Paulus etwas Unmögliches von uns? Ergreift den Panzer der Gerechtigkeit. Das heisst, unsere innere Einstellung soll immer wieder geprüft werden. Lasse ich mich von meinem Begehren leiten oder denke ich auch an andere? Handle ich mutwillig oder habe ich das Interesse meines Nächsten auch im Sinn? Ist mein Handeln und Entscheiden vernünftig und gerecht? Damit wir diese Fragen nicht egoistisch und subjektiv beantworten, müssen wir den Panzer der Gerechtigkeit täglich bewusst überziehen und uns von der Gesinnung Jesu leiten lassen. Er hat uns gerecht gesprochen. Wenn wir uns immer wieder unter diesen Freispruch stellen, wenn wir uns ihm hingeben und ihn bitten, dass wir selber gerecht handeln können, können wir in unserem Umfeld einen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten: Am Arbeitsplatz, in der Ehe, bei der Kindererziehung, im Zusammenleben mit andern Menschen. Dazu empfiehlt uns Paulus auch noch die Friedensstiefel. Nicht nur nach Gerechtigkeit, auch nach Frieden sehnt sich diese Welt. Wir, die wir uns durch Jesus Christus zu den Erlösten zählen, sind die Friedensboten in dieser Welt. Wenn wir diese Stiefel tragen, haben wir festen Stand und leben in der Gewissheit, dass wir mit Gott Frieden haben. Diese Stiefel anziehen ist ebenfalls ein täglich neuer Entscheid. Ist in unseren Häusern etwas von diesem Frieden zu spüren?

Sind die Früchte unseres Glaubens - Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Sanftmut - für unsere Umwelt spürbar? In manchen Übersetzungen wird bei den Stiefeln die Betonung auf die Bereitschaft gelegt. Die Bereitschaft, über dieses friedenbringende Evangelium zu reden. Ziehen wir diese Bereitschaftsstiefel doch täglich an! Dass wenn wir gefragt werden, wenn wir spüren, dass jemand offen ist, wenn wir merken, dass jemand sich nach dieser Friedensbotschaft sehnt, dass wir dann freudig unseren Glauben teilen und andern Menschen die frohe Botschaft weitersagen. Der Schild des Glaubens Und schliesslich sollen wir vor allen Dingen! - den Schild des Glaubens ergreifen, der die feurigen Pfeile des Bösen abwehren kann. Der glühende Pfeil war die gefährlichste Waffe der Antike. Der mannshohe Schild aus doppellagigem Holz und meist lederüberzogen, war da, um diese gefährlichen Pfeile abzuwehren. Was heisst das für uns? Gläubige sind doch erlöst und angeblich hat der Feind keinen Anspruch mehr auf uns. Doch er versucht wieder Anspruch auf uns zu bekommen durch Verunsicherung, durch Entmutigung, durch Verleumdung, durch aggressive Attacken anderer Menschen, durch Verführung zur Sünde! Mit dem Schild des Glaubens sind unsere persönliche Beziehung und unser Vertrauen zu Jesus Christus gemeint. Jesus, der den endgültigen Sieg am Kreuz errungen hat und der von den Toten auferstanden ist. Je näher wir bei ihm stehen, desto weniger können uns die Pfeile des Bösen treffen. Praktisch heisst das: Ich bleibe in der Gewissheit, dass ich ein geliebtes Kind Gottes bin und dass nichts aber auch gar nichts mich von Gott trennen kann. Ich bleibe in dem Vertrauen, dass Gott in allem für mich sorgt, und dass mir alles, wirklich alles zum Besten dienen muss (Röm. 8,28). Ich bleibe in dem Vertrauen, dass Jesus alles überwacht, dass Er keine Fehler macht und dass Er der Herr ist und niemand sonst. Solcher Glaube an Jesus und das Wort Gottes sind unser Schild. Ergreifen wir ihn jeden Tag neu! Das kommt nicht einfach so, es ist auch immer wieder eine Willensentscheidung. Dazu gehört auf der Helm des Heils. Wenn wir an die Vergebung unserer Sünden glauben, haben wir den Helm des Heils ergriffen, nämlich eine geheilte Beziehung zu Gott, die Rettung aus Sünde und Verlorenheit. Doch wir haben diese Vergebung immer wieder nötig. Nicht von ungefähr setzt Paulus uns das Heil als Helm auf den Kopf. In unserem Kopf geht

etwas ab. Hier sind Gedanken, Ohren, Augen, Mund. Was ist damit doch alles an Sündigem möglich! Unsere Ohren hören oft Dinge die nicht gut für uns sind. Unsere Augen sehen Schlechtes, unsere Gedanken gehen Irrwege. Und unser Mundwerk erst! In dem wir den Helm des Heils bewusst aufsetzen, schützen wir uns. Und weiter soll uns der Helm des Heils immer wieder daran erinnern, worauf wir als Gläubige zugehen: Das ewige Leben in der Herrlichkeit, die Wiederkunft Jesu und die Neuschaffung der Welt. Diese Perspektive auf das zukünftig kommende Heil soll unsere Ermutigung sein den Helm des Heils täglich zu ergreifen. Das Schwert des Geistes Bis dahin nannte Paulus lauter Waffen, die zum Schutz sind, mit denen wir nicht angreifen können. Mit dem Schwert des Geistes fordert uns Paulus auf, eine Kampfwaffe zu ergreifen. Nämlich Gottes Wort, die Bibel. Jesus selber hat uns ein Beispiel gegeben, wie das Schwert des Geistes eingesetzt wird: Als er in der Wüste vom Satan versucht wurde hatte er mit Worten aus der heiligen Schrift den Versucher schachmatt gesetzt. Damit wir dem Feind, wenn er uns angreift auch so entgegentreten können, müssen wir die Bibel gut kennen. Wir leben in einer Zeit, in der die Bibel als absolute Wahrheit kritisiert und angegriffen wird. Bibelkritik zerstört unsere stärkste Waffe. Bibelkritik zerstört unsere Kirchen in den Grundfesten. Bibelkritik ist eine der Ursachen für die vielen fast leeren Kirchen in unserem Land. Wenn die Achtung vor dem Wort Gottes, als absolute Wahrheit verloren geht, geht die Grundlage unseres Glaubens verloren und der Feind ist nicht mehr zu bremsen. Wenn wir uns in den geistlichen Kampf begeben wollen und die Waffenrüstung anziehen wollen, ist die heilige Schrift unsere bedingungslose und kompromisslose Grundlage zum Kampf. Zuletzt nennt uns Paulus die stärkste Waffe: das Gebet. Dafür findet er keinen vergleichbaren Gegenstand beim Soldaten. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist es der wichtigste Ausrüstungsgegenstand, der gerne überlesen wird. Dreierlei sagt Paulus an dieser Stelle: 1. Wir dürfen niemals aufhören zu beten, eine betende Haltung soll uns durchs ganze Leben begleiten. Die Kraft und Beziehung zu Gott erwächst aus dem täglichen Gebet. Wenn wir den ganzen Tag hindurch mit Gott immer wieder betend in Verbindung treten, ist das wie eine Waffe.

2. Sollen wir eindringlich mit Bitten und Flehen beten. Stossgebete sind gut, doch es braucht auch das Gebet in Konzentration und Hingabe, wo wir alle unsere Kräfte auf Gott konzentrieren. Wie gut uns das gelingt, wissen wir alle... 3. Im Gebet können wir mit Inbrunst für uns und unsere Probleme flehen. Doch wir sollen nicht nur um uns kreisen, ebenso sollen wir mit Inbrunst Fürbitte tun für unsere Mitchristen und für Menschen, die noch auf der Suche sind. Weiter liegt auf dem gemeinschaftlichen Gebet eine besondere Verheissung. Mir ist aufgefallen, dass mir persönlich einige dieser Waffen vertrauter sind. Andere Waffenrüstungsgegenstände gehören noch wenig zu meinem täglichen Kampfanzug. Ich möchte Sie ermuntern, in der Stille diese Waffenrüstung nochmals zu studieren und mit Gottes Hilfe hinzuschauen, wo sie eher gerüstet sind und wo es noch Angriffsstellen für den Feind gibt. Denken wir nur, wenn beispielsweise jemandem der Schild des Glaubens fehlt, fehlt ihm ein wesentlicher Schutz. Oder jemand hat den Helm des Heils nicht auf dem Kopf. Nicht auszudenken, wie ungeschützt er in dem Kampf ziehen muss! Zum Schluss fasse ich kurz zusammen: Wir stehen im Kampf Wir haben eine überlegene Ausrüstung Diese Waffenrüstung ist von Gott gefertigt und vollkommen. Sie genügt, um jeden Angriff des Feindes abzuwehren. Gurt, Panzer, Stiefel, Schild, Helm, Schwert und Gebet. Ob wir die Waffenrüstung ergreifen, liegt in unserer Verantwortung. Ob wir sie tragen, ist mit den normalen Sinnen nicht sichtbar. Aber in der unsichtbaren Welt ist sichtbar, wer diese Rüstung trägt und damit für den Kampf gerüstet ist. Seid wachsam und seid auf der Hut. Diese Warnung soll uns nicht ängstlich machen. Sie soll uns ermutigen, mit den uns gegebenen Waffenbestandteilen bewusst und freudig im Glauben zu stehen. Amen.