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Transkript:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Wenn die Angst zum Scheitern zwingt - Stefan Zweigs "Angst" Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

S 1 Wenn die Angst zum Scheitern zwingt Stefan Zweigs Angst Eine Novelle als Grundlage für eine Kommunikationsanalyse Nina Thiele-Azadian, Berlin Illustration: Julia Lenzmann Und das Bekenntnis, die sichere Hilfe, blieb ihr verwehrt, das wußte sie nun. Ein einziger Weg war noch frei, aber von dem gab es keine Wiederkehr. Irene verzweifelt so sehr an ihrer Situation, dass sie über Suizid nachdenkt. Irene führt ein sorgenfreies Familienleben an der Seite ihres Mannes. Sie hat jedoch ein Geheimnis einen jüngeren Geliebten. Plötzlich taucht eine Unbekannte auf, die von der Affäre zu wissen scheint und erpresst Irene. Die Angst vor der Enthüllung wächst stetig und belastet Irene stark. Ihre Schüler analysieren und interpretieren sowohl die Novellenstruktur als auch die Beziehungs- und Handlungsebene, indem sie kommunikationsorientierte Untersuchungsverfahren anwenden. Die neurobiologische Entstehung der Angst und ihre sprachliche Ausgestaltung im Text treten ebenfalls in den Fokus der Betrachtung. Das Wichtigste auf einen Blick Klasse: Dauer: Kompetenzen: 10 (G8); 11 (G9) 14 Stunden + LEK den Inhalt und Aufbau einer Novelle analysieren und interpretieren die Hauptfiguren analysieren und vor dem Hintergrund ihrer Zeit deuten die sprachliche Ausgestaltung des Gefühls Angst untersuchen die Beziehung der Protagonisten anhand eines Kommunikationsmodells erschließen

S 2 Die Wahl des Themas Jeder kennt das Gefühl, aber keiner will es haben die Angst. Auch den Schülerinnen und Schülern 1 wird die Angst schon in der ein oder anderen Form und Ausprägung begegnet sein. Daher eignet sich die Novelle Angst von Stefan Zweig auch für die Behandlung im Unterricht, indem die Schüler untersuchen, wie das Gefühl entsteht und wie es in der Novelle inhaltlich und sprachlich dargestellt wird. Zudem bieten die beiden Protagonisten, die Eheleute Fritz und Irene, den Lernenden durch ihr Beziehungsmodell Raum zur Identifikation und Gelegenheit zum Hinterfragen und Diskutieren des partnerschaftlichen Umgangs miteinander. 1 Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur Schüler verwendet. Fachwissenschaftliche Orientierung Der Autor Stefan Zweig und sein Werk Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren und starb 1942 in Petrópolis, Brasilien. Der österreichische Schriftsteller stammte aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie und studierte in Wien und Berlin Germanistik, Philosophie und Romanistik. 1904 schloss er sein Studium mit einer Promotion in Philosophie ab. Anschließend bereiste er Europa, Amerika, Afrika und Indien. Während des Ersten Weltkriegs engagierte er sich für den Frieden. Nach Kriegsende lebte er bis 1934 mit seiner Frau Friderike in Salzburg. Im Zuge einer Übersiedlung nach England trennte er sich von ihr und zog 1941 weiter nach Petrópolis im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro. Da er unter Depressionen litt, nahm er sich dort gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lotte das Leben. Seine Novelle Angst entstand 1910 in Wien. Der Erzähltext, der die Ängste einer Ehebrecherin darstellt, wurde sowohl für die Bühne als auch für den Film unter gleichem Titel aufgearbeitet. Hauptsächlich erweckten Zweigs Prosawerke und seine romanhaften Biografien das Interesse der Leser, sodass sich Zweigs Gesamtwerk durch eine hohe Dichte an Novellen und historisch basierten Erzählungen charakterisiert. Nahezu alle Novellen weisen das von Johann Wolfgang von Goethe als strukturbildend herausgestellte Merkmal der sich ereigneten unerhörten Begebenheit, eines ungewöhnlichen Ereignisses, auf. Das Ende von Zweigs Werken verläuft oftmals tragisch, melancholisch oder resignativ. Der Inhalt der Novelle Angst Angst thematisiert die Gefühlswelt der Ehebrecherin aus Langeweile, Irene Wagner. Irene ist mit dem erfolgreichen, wohlhabenden Juristen Fritz Wagner verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat. Als Irene eines Tages von ihrem Liebhaber auf dem Weg nach Hause ist, wird sie von einer Frau angesprochen, die beginnt, von Irene Geld zu erpressen. Geht diese nicht auf die Forderungen der Frau ein, will sie Irenes Mann von dem Verhältnis erzählen. Ab diesem Zeitpunkt fordert die Unbekannte in Briefen und persönlichen Treffen steigende Geldbeträge, die Irene kaum aufbringen kann. Schließlich fordert die Frau Irenes Verlobungsring. Die Angst vor der Entdeckung beginnt Irene zu beherrschen. Dazu kommen Anspielungen ihres Mannes, die Irene darauf schließen lassen, dass er Verdacht schöpfen könnte. Das Verschwinden ihres Verlobungsringes bringt Irene in Erklärungsnot. Sie beginnt, sich in ein Lügengebilde zu verstricken, aus dem sie sich so glaubt sie nur noch durch einen Suizid befreien kann. Doch bevor sie sich das Leben nimmt, greift ihr Mann ein, der bereits von Irenes Affäre wusste und der die Unbekannte selbst geschickt hatte. Sie sollte seine Frau zu einem freiwilligen Geständnis ihres Liebesverhältnisses bringen. Hierzu baute er Irene mehrmals Brücken, die sie jedoch nicht zu nutzen vermochte. Fritz rationales Kalkül geht nicht auf. Stattdessen erkennt er rechtzeitig, dass er mit seinem Vorhaben beinahe das Gegenteil erreicht und Irene verloren hätte. Ihm wird bewusst,

S 3 dass sie durch ihre Angst genug für ihren Seitensprung büßt, aber auch, dass er als erfolgreicher und vermeintlich souveräner Vater, Gatte und Jurist in den Grundfesten seiner Existenz erschüttert wurde. Der totale Zusammenbruch beider am Ende der Handlung ermöglicht einen Neuanfang der Beziehung, verspricht diesen jedoch nicht. Aufbau und sprachliche Besonderheiten der Novelle Angst Bei dem Erzähltext Angst handelt es sich um eine Novelle, die den allgemeinen Strukturmerkmalen ihrer Gattung entspricht. Zweig schildert die Begebenheiten und Irenes innere Befindlichkeiten in stringenter, konsequenter und konzentrierter Form bis zum Wendepunkt der Handlung. In der Konzentration auf das Ereignis, nämlich das Scheitern Irenes, ihr Geheimnis preiszugeben hat die Novelle etwas Dramatisches. Den Mittelteil der Handlung bildet eine nahezu parabolische Episode: Die Wagner-Kinder müssen sich auf Anleitung des Vaters einem Gerichtsverfahren unterziehen, da sie sich gegenseitig Spielzeug zerstört haben. Diesem Verfahren wohnt Irene bei. Die Schlussfolgerungen und Weisheiten ihres Gatten zeigen ihr die Möglichkeit und die Notwendigkeit auf, selbst zu gestehen. Als Erzählperspektive dominiert über weite Passagen eine zwischen den Stimmen von Erzähl_instanz und -figur hin- und herwechselnde erlebte Rede der Protagonistin. Angeboten wird dem Leser auf diese Weise das Bewusstseinsprotokoll der in eine existenzielle Krise Geworfenen. Im Vordergrund steht dabei Irenes Zerrüttung, deren Sehnsucht nach Entdeckung ebenso wächst wie die Angst und der Schrecken vor dem Aufdecken des Geheimnisses. Sprachlich ist die Novelle gut verständlich. Veraltete Wörter und Begriffe sind nicht selten, können aber im Unterrichtsgespräch im Zusammenhang erläutert werden. Didaktisch-methodische Überlegungen Die Voraussetzungen in der Lerngruppe Die Schüler sind mit der angeleiteten Analyse und Deutung eines literarischen Textes vertraut. Darüber hinaus sind sie bereit, sich mit dem Thema Angst inhaltlich und sprachlich sowie auf der Sachebene auseinanderzusetzen. Die Lernenden verfügen über Basiskenntnisse zum Thema Kommunikation. Das zu bearbeitende Aufgabenformat in der Klausur ist das erörternde Erschließen einer strittigen, textimmanenten Problemfrage. Auf das Üben der Erörterung während der Unterrichtsreihe wird bewusst verzichtet, da diese Kompetenzen in der Einführungsphase der Sekundarstufe II vorausgesetzt werden. Die verwendete Textausgabe und die Organisation des Leseprozesses Die vorliegende Unterrichtseinheit bezieht sich auf die folgende Ausgabe der Novelle: Zweig, Stefan: Angst. Stuttgart: Reclam 2013. ISBN 978-3-15-019049-4. Preis: 2,60 Euro. Die erste Stunde findet vor der Lektüre statt. Anschließend lesen die Schüler die Novelle bis zur 4./5. Stunde zuhause. Ausgewählte Textstellen lesen sie während der Unterrichtsreihe wiederholt, um sie zu analysieren und interpretieren. Methodische Schwerpunkte und Aufbau der Unterrichtsreihe Als methodische Schwerpunkte überwiegen in der vorliegenden Reihe die konventionell-analytischen Erschließungsmethoden Textanalyse und -interpretation. In M 9 kommt ein szenisches Verfahren zur Deutung der Analyseergebnisse zum Einsatz. Für das Erschließen von Sachinformationen in M 4 und M 10 sowie zum Teil in M 12 wurden Verfahren zum intensiven Lernen und nachhaltigen Behalten der Unterrichtsinhalte gewählt. Die Mehrheit der Erschließungsverfahren sieht kooperative Arbeitsformen vor.

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