Die Kollesleukener Schweiz ein Dahner Felsenland im Kleinformat Das Dahner Felsenland im Pfälzer Wald ist in Südwestdeutschland ein Inbegriff für eine Erholungslandschaft mit bizarren und malerischen Buntsandstein-Felsformationen. Den berühmten Tischfelsen von Hinterweidenthal wählte der Umweltverband Pollichia zum Logo (Abb. 1). Abbildung 1 Wir brauchen aber gar nicht zum Pfälzer Wald zu fahren, um solche landschaftlichen Attraktionen zu sehen. Wir haben sie fast vor der Haustür, und zwar im Leukbachtal bei Kollesleuken, nicht weit von Saarburg. Die Gegend wird liebevoll Kollesleukener Schweiz" genannt. Eine Folge von Bildern von einer Wanderung Mitte Februar soll zusammen mit einer Kartenskizze (Abb. 2) dazu anregen, allein oder mit Familie einen Ausflug dorthin zu unternehmen. Seite 1
Abbildung 2 Bester Ausgangspunkt ist die Herrenmühle, wo es Parkgelegenheiten gibt. Man kann von hier aus zwar größere Rundwanderungen unternehmen. Um die interessantesten Felsbildungen auf möglichst kurzem Wege zu sehen, bieten sich allerdings zwei bis drei Stichwege (hin und zurück) an. Seite 2
Auf der Kartenskizze markieren die grünen Flächen die mehr oder weniger steilen, bewaldeten Hänge des Leukbachtales. Wie man sieht, ist dieses oberhalb der Herrenmühle ziemlich eng. Dort führt ein befestigter Wanderweg (gelb) unmittelbar am Bach bzw. an einem Mühlgraben entlang (Abb. 3) 1. Er ist wegen seiner geringen Steigung auch für Radtouren geeignet. Unmittelbar bei der Mühle, genauer gesagt in deren Garten, ragt ein erster kleiner Felsturm (Kartenpunkt 5) auf. Ein paar Schritte talaufwärts erreicht man die interessanteste Felsbildung, nämlich einen Tischfelsen (Kartenpunkt 6, Abb. 4). Weiter talaufwärts gibt es am Hang immer wieder hohe Felswände, die meist etwas überhängen (Kartenpunkt 8, Abb. 5). Ein weiterer Höhepunkt ist ein kleines Seitental (Kartenpunkt 9). Der kleine Ewigbach hat dort in eine harte Sandsteinpartie eine enge Kerbe eingeschnitten, eine wahre Höllenschlucht (Abb. 6). Hier wird einem bewusst, welche enorme Arbeit fließendes Wasser in Jahrmillionen leisten kann. Zunächst grub der Bach eine V-förmige Schlucht, in die von den Seitenwänden gewaltige Felsbrocken hineinstürzten. Zwischen diesen stürzt der der Bach in einem Wasserfall herab. An diesen führt etwas beschwerlicher Pfad (Rutschgefahr) heran. Ein kurzer Abstecher, zunächst über einen asphaltierten Wirtschaftsweg und dann ein kurzes Stück querfeldein über eine Böschung und auf Steinblöcken über einen Bach führt zum Punkt 7, wo der mäandrierende Bachlauf gegen eine Felswand gerichtet ist und dort Jahrtausende lang am Fuß der Felswand genagt hat, so dass diese weit überhängt (Abb. 7). Gelegentlich brechen dort gewaltige Steinblöcke ab und stürzen herunter (Abb. 8). Man kann nur hoffen, dass ein solch seltenes Ereignis oder gar das Umstürzen der gesamten Felswand nicht gerade geschieht, wenn sich dort jemand aufhält. Unterhalb Kollesleuken weitet sich das Tal, und die Felsbildungen liegen mehr versteckt an den oberen Hangpartien im Wald. Am lohendsten ist eine Wanderung auf der rechten Talseite. Bei Punkt 4 erreicht man eine tiefe Talkerbe in weicherem Gestein, in der mit starkem Gefälle ein kleiner Bach hinabfließt. Entlang dem weiteren Weg (Punkt 3) sieht man Felsen mit üppigem Moos- und Flechtenbewuchs (Abb. 9) und an senkrechten Wänden die interessante Erscheinung der Wabenverwitterung (Abb. 10), die für Sandstein charakteristisch ist und deren Entstehung mit Feuchtigkeit zusammenhängt, aber nicht mit wenigen Worten zu erklären ist. Bei Punkt 2 gibt es nochmals imposante Felstürme. Man kann den gleichen Weg wieder zurückgehen, was am bequemsten ist. Wer mit Gummistiefeln ausgerüstet ist, kann Richtung Punkt 1 weiterwandern, wo eine Brücke bei Hochwasser teilweise weggerissen wurde, weshalb man den Bach auf einer danebenliegenden Furt durchqueren muss. Auf der kleinen Landstraße, die von Trassem kommt, kann man nach Kollesleuken zurückwandern (Vorsicht! Gelegentlicher Autoverkehr). Ein weiterer Rückweg führt über einen kaum mehr erkennbaren Weg (gestrichelte gelbe Linie) durch Wiesen. 1 Alle Fotos ab Seite 5 Seite 3
Wer sich weiter über das Gestein informieren möchte und Internet-Anschluss hat, dem sei das Internet-Lexikon Wikipedia empfohlen. Leichter verständliche Informationen findet man unter dem Stichwort Sandstein, wissenschaftlich anspruchvollere unter dem Stichwort Buntsandstein. Text, Graphik und Fotos: Hans Reichert Seite 4
Fotos Abbildung 3 Abbildung 4 Seite 5
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Abbildung 6 Abbildung 7 Seite 7
Abbildung 8 Abbildung 9 Seite 8
Abbildung 10 Seite 9