STATUS DES WINDENERGIEAUSBAUS

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Transkript:

Im Auftrag von: Deutsche WindGuard GmbH - Oldenburger Straße 65-26316 Varel 04451/95150 - info@windguard.de - www.windguard.de

Jährlich zu- / zurückgebaute Leistung [MW] Kumulierte Leistung [MW] Kumuliert 30.06. Entwicklung AN LAND Die vorliegende Statistik analysiert den Status des Ausbaus der Windenergie an Land in Deutschland mit Stand am 30. Juni. Sie gibt einen detaillierten Überblick über den Zubau im ersten Halbjahr sowie den Gesamtbestand und stellt unter anderem die durchschnittliche Anlagenkonfiguration und die regionale Verteilung dar. NETTO- UND BRUTTOZUBAU In Deutschland wurden im ersten Halbjahr an Land 790 Windenergieanlagen an Land (WEA) mit einer Gesamtleistung von 2.281 MW errichtet (Brutto-Zubau). Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres wurde somit ein um 11% erhöhter Leistungszubau erreicht. Es wurde weiterhin der Rückbau von 146 WEA mit einer Leistung von 167 MW festgestellt. Somit ergibt sich für das erste Halbjahr ein Netto-Zubau von 644 WEA mit 2.114 MW. Unter den zugebauten Anlagen befinden sich 151 Repoweringanlagen mit einer Leistung von 450 MW, die zurückgebaute Altanlagen ersetzten. Zum 30. Juni stieg der kumulierte Anlagenbestand auf Tabelle 1: Status des Windenergieausbaus an Land (30.06.) Status des Windenergieausbaus an Land Leistung [MW] Anzahl WEA Netto-Zubau im ersten Halbjahr 2.113,78 644 Brutto-Zubau im ersten Halbjahr 2.280,70 790 davon Repowering (unverbindlich) 449,75 151 Abbau im ersten Halbjahr (inkl. Nachmeldungen) (unverbindlich) Kumulierter WEA-Bestand Status: 30.06. (unverbindlich) 166,92 146 48.024,45 27.914 27.914 WEA mit zusammen 48.024 MW. Dies entspricht einem Anstieg der kumulierten Leistung um 5% gegenüber dem Bestand sechs Monate zuvor. Abbildung 1 zeigt die Entwicklung des Windenergieausbaus an Land im Zeitverlauf anhand der jährlich installierten, zurückgebauten und kumulierten Leistung. 5.000 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0-500 Kumulierte Leistung (Repowering) Kumulierte Leistung (Neuprojekte) Jährlich installierte Leistung (Repowering) Jährlich installierte Leistung (Neuprojekte) Jährlich zurückgebaute Leistung 50.000 45.000 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0-5.000 Abbildung 1: Entwicklung der jährlich installierten, zurückgebauten und kumulierten Windenergieleistung [MW] an Land in Deutschland inkl. Repowering und Abbau, Status 30.06. 1

ABBAU Im ersten Halbjahr konnten insgesamt 146 WEA auf Basis von Recherchen, einem Abgleich mit dem Anlagenregister der BNetzA sowie durch Nachmeldungen aus dem Vorjahr als abgebaut identifiziert werden. Mit der Stilllegung dieser Anlagen wurde eine Leistung von 167 MW zurückgebaut. Die durchschnittliche Anlagenleistung einer im ersten Halbjahr abgebauten WEA betrug 1.143 kw bei einem durchschnittlichen Anlagenalter von 16 Jahren. Zu den Gründen für den Abbau einer Anlage gehört unter anderem das Repowering, dass aufgrund der beschränkten Verfügbarkeit von Flächen auch ohne einen Anreiz durch EEG-Boni durchgeführt wird. Auch eine fehlende Zulassung der Technologie für einen Weiterbetrieb oder mangelnde wirtschaftliche Rentabilität kann ausschlaggebend für einen Rückbau sein. Noch haben auch alte WEA, die vor über 20 Jahren in Betrieb gingen, einen Anspruch auf EEG-Vergütung. Dies wurde mit Inkrafttreten des ersten EEG allen Bestandsanlagen bis Ende 2020 zugesichert. REPOWERING 151 der insgesamt 790 im Halbjahresverlauf neu installierten WEA wurden als Repowering- Anlagen identifiziert. Zusammen verfügen sie über eine Leistung von 450 MW. Damit entfällt ein Anteil von 2 des Brutto-Leistungszubaus auf Repoweringprojekte. Seit dem Wegfall des Repoweringbonus mit der EEG-Novelle 2014 ist die Definition einer Repoweringanlage enger gefasst. Zuvor wurde eine Anlage als Repoweringanlage mit Anspruch auf den Bonus eingestuft, wenn für deren Errichtung eine Altanlage im selben oder angrenzenden Landkreis abgebaut wurde. Ohne den Bonus gelten WEA als Repoweringanlagen, wenn der Ersatz einer Altanlage durch eine neue, moderne WEA am selben Standort erfolgt. Damit werden WEA nicht mehr als Repoweringanlagen angesehen, wenn der Rückbau von Altanlagen räumlich unabhängig beispielsweise in einem benachbarten Landkreis erfolgt. KUMULIERTER GESAMTBESTAND Insgesamt sind mit Stand vom 30. Juni 27.914 WEA mit einer Leistung von 48.024 MW in Deutschland errichtet. Gegenüber dem Vorjahresendstand konnte somit eine Leistungssteigerung von etwa 5% erreicht werden. Aufgrund einer wahrscheinlichen Unterschätzung des Abbaus in den Jahren vor Einführung des Anlagenregisters, können die erfassten kumulierten Werte vom tatsächlichen Anlagenbestand abweichen. Seit August 2014 ist mit dem Anlagenregister der BNetzA eine bessere Datenbasis insbesondere für Repowering und Abbau verfügbar. Für die weiter zurückliegenden Jahre wurde der Abbau nicht erfasst. Mit der Veröffentlichung des Marktstammdatenregisters, die voraussichtlich im Herbst erfolgen wird, kann sich die Datenlage nochmals auch in Hinblick auf den kumulierten Bestand verbessern. Im Zusammenhang mit weiteren Datenquellen ist darauf hinzuweisen, dass in der vorliegenden Statistik zum Status des Windenergieausbaus die von den Anlagenherstellern gemeldete Installation der WEA erfasst wird. Dies kann vom Inbetriebnahmedatum, das im Anlagenregister sowie zukünftig im Marktstammdatenregister erfasst wird, leicht abweichen. 2

Durchschnittliche Leistung [kw] DURCHSCHNITTLICHE ANLAGENKONFIGURATION Die durchschnittliche Anlagenkonfiguration der im ersten Halbjahr an Land in Deutschland errichteten Anlagen ist gegenüber den Vorjahresinstallationen nur wenig verändert. So beträgt die durchschnittliche Leistung der neu errichteten WEA 2.887 kw und stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 1%. Der durchschnittliche Rotordurchmesser beträgt 111 m, was einer Steigerung um 1% entspricht Tabelle 2: Durchschnittliche Anlagenkonfiguration von im ersten Halbjahr errichteten WEA, Status 30.06. Durchschnittliche Anlagenkonfiguration an Land, Errichtung im ersten Halbjahr Durchschnittliche Anlagenleistung Durchschnittlicher Rotordurchmesser Durchschnittliche Nabenhöhe Durchschnittliche spezifische Flächenleistung 2.887 kw 111 m 127 m 310 W/m² und die durchschnittliche Nabenhöhe sank um 1% auf 127 m. Die durchschnittliche Gesamthöhe ist somit nahezu unverändert. Die durchschnittliche spezifische Flächenleistung, die sich aus dem Verhältnis von Anlagenleistung und überstrichener Rotorfläche ergibt, sank um 1% auf 310 W/m². Die Entwicklung der durchschnittlichen Leistung der im jeweiligen Jahr errichteten Anlagen kann Abbildung 2 entnommen werden. Die Abbildung zeigt darüber hinaus den Anstieg der mittleren Anlagenleistung bezogen auf den Gesamtbestand von Windenergieanlagen in Deutschland. Mit 1.728 kw im ersten Halbjahr stieg die durchschnittliche Leistung im kumulierten Anlagenbestand weiter an. Der Anstieg im Vergleich zum Stand Ende 2016 beträgt 2%. 3.000 2.500 2.000 1.500 Durchschnittliche Leistung je WEA jährliche Neuinstallationen Durchschnittliche Leistung je WEA kumulierter Anlagenbestand 2.887 kw 1.728 kw 1.000 500 0 Abbildung 2: Entwicklung der durchschnittlichen Anlagenleistung der jährlich neu installierten WEA sowie der WEA im bundesweiten Gesamtbestand an Land, Status 30.06. 3

Rang REGIONALE VERTEILUNG DES WINDENERGIEZUBAUS Wie bereits im Vorjahr steht Niedersachsen an der Spitze des Bundesländervergleichs und stellt mit 203 WEA bzw. einer Leistung von 577 MW ein Viertel des Gesamtzubaus. An zweiter Stelle steht mit knapp 14% des Gesamtzubaus Nordrhein-Westfalen, wo 114 WEA mit 314 MW errichtet wurden. Brandenburg erreicht mit 78 WEA bzw. 238 MW den dritten Rang. Dies entspricht gut 1 der in Deutschland im ersten Halbjahr installierten Leistung. Knapp 1 und somit auf dem vierten Rang steht Schleswig-Holstein mit 73 WEA und 218 MW. Im regionalen Vergleich des Zubaus entfallen auf die Bundesländer im Norden 4, in der Mitte 38% und im Süden 22% des Brutto-Zubaus. Tabelle 3: Windenergiezubau (brutto) im ersten Halbjahr in den Bundesländern, Status: 30.06. Bundesland Brutto-Zubau Leistung [MW] Brutto-Zubau im ersten Halbjahr Brutto-Zubau Anzahl WEA Anteil am Brutto- Leistungszubau Durchschnittliche Anlagenleistung [kw] Durchschnittliche Anlagenkonfiguration Durchschnittlicher Rotordurchmesser [m] Durchschnittliche Nabenhöhe [m] Durchschnittliche spezifische Flächenleistung [W/m²] 1 Niedersachsen 576,65 203 25,3% 2.841 105 120 348 2 Nordrhein-Westfalen 313,50 114 13,7% 2.750 111 126 292 3 Brandenburg 238,15 78 10,4% 3.053 113 136 310 4 Schleswig-Holstein 217,90 73 9,6% 2.985 104 92 364 5 Bayern 181,90 66 8, 2.756 118 138 253 6 Rheinland-Pfalz 141,50 47 6,2% 3.011 114 142 302 7 Hessen 128,30 45 5,6% 2.851 119 140 257 8 Baden-Württemberg 120,10 41 5,3% 2.929 119 143 266 9 Mecklenburg-Vorpommern 99,35 33 4,4% 3.011 106 124 346 10 Sachsen-Anhalt 94,05 31 4,1% 3.034 116 135 293 11 Thüringen 65,65 23 2,9% 2.854 113 137 285 12 Saarland 53,80 19 2,4% 2.832 119 138 257 13 Sachsen 31,25 10 1,4% 3.125 109 119 347 14 Hamburg 18,60 7 0,8% 2.657 115 130 256 15 Berlin 0,00 0 0, - - - - 15 Bremen 0,00 0 0, - - - - Gesamt 2.280,70 790 10 2.887 111 127 310 Im ersten Halbjahr wurden mit einer durchschnittlichen Anlagenleistung von 3.125 kw die leistungsstärksten Generatoren in Sachsen errichtet. In Hamburg wurden mit 2.657 kw die durchschnittlich leistungsschwächsten Anlagentypen verwendet. Die durchschnittlichen Rotordurchmesser nach Bundesländern lagen zwischen 104 m und 119 m, wobei der durchschnittlich kleinste in Schleswig- Holstein und der größte in Hessen, Baden-Württemberg und Saarland installiert wurden. Mit einer durchschnittlichen Nabenhöhe von 92 m bleibt Schleswig-Holstein weiterhin deutlich unter der durchschnittlichen Nabenhöhe in anderen Bundesländern, die mindestens eine durchschnittliche Nabenhöhe von 119 m erreichen. Die höchsten Anlagen mit durchschnittlich 143 m Nabenhöhe wurden in Baden-Württemberg errichtet. Die spezifische Flächenleistung, die im Schnitt zwischen 253 W/m² und 364 W/m² lag, ist bei den WEA in Bayern am niedrigsten und in Schleswig-Holstein am höchsten. 4

Anteil an der kumulierten Leistung Süden Mitte Norden REGIONALE VERTEILUNG DES KUMULIERTEN GESAMTBESTANDS Niedersachsen verfügt mit 6.015 WEA und 9.855 MW über den größten Anteil des Anlagenbestands. An zweiter Stelle befindet sich Schleswig-Holstein mit 3.628 WEA und 6.630 MW. Brandenburg verfügt in den mittleren Bundesländern mit 3.669 WEA und 6.531 MW über die größte kumulierte Leistung bzw. die drittgrößte im Vergleich über alle Länder und liegt damit nur knapp hinter Schleswig-Holstein. Im Süden sind in Rheinland-Pfalz mit 1.659 WEA und 3.300 MW die meisten Anlagen mit der höchsten kumulierten Leistung errichtet. Zum Ende des ersten Halbjahres entfallen 41% Tabelle 4: Kumulierte Leistung und Anlagenanzahl in den Bundesländern, Status 30.06. Region / Bundesland Kumulierte Leistung [MW] Status: 30.06. Kumulierte Anzahl Status: 30.06. Niedersachsen 9.855 6.015 Schleswig-Holstein 6.630 3.628 Mecklenburg-Vorpommern 3.186 1.873 Bremen 174 85 Hamburg 88 53 Brandenburg 6.531 3.669 Sachsen-Anhalt 4.987 2.821 Nordrhein-Westfalen 4.906 3.447 Hessen 1.832 1.043 Thüringen 1.399 816 Sachsen 1.185 889 Berlin 12 5 Rheinland-Pfalz 3.300 1.659 Bayern 2.414 1.127 Baden-Württemberg 1.161 613 Saarland 363 171 Gesamt 48.024 27.914 der bundesweit installierten Leistung auf die Bundesländer im Norden, 43% auf die Länder in der Mitte und weitere 15% auf die südlichen Bundesländer. Tabelle 4 fasst die kumulierte Leistung und 10 Anlagenanzahl nach Bundesländern und Regionen 9 8 zusammen. Im Vergleich zum 7 Vorjahr hat sich die kumulierte Leistung der nördlichen 6 Bundesländer sowie in den 5 Ländern in der Mitte leicht 4 verringert. In den südlichen 3 Bundesländern steigt 2 entsprechend der Anteil der 1 kumulierten Leistung leicht an. In Abbildung 3 wird die Entwicklung der Verteilung der Norden Mitte Süden kumulierten Leistung auf die Regionen im Zeitverlauf Abbildung 3: Verteilung der bundesweit installierten Gesamtleistung auf die dargestellt. Regionen, Status: 30.06. 5

Monatliche Energieerzeugung (netto) [TWh] HOCHRECHNUNG DER MONATLICHEN STROMERZEUGUNG AUS WINDENERGIE Einen ersten Überblick über die voraussichtliche monatliche Verteilung der Windstromerzeugung im ersten Halbjahr ermöglichen die Hochrechnungsdaten der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB). Die Ermittlung der Daten erfolgt auf Basis von vermessenen Referenzanlagen, die auf die Summe aller Anlagen hochgerechnet werden. Auf diese Weise entsteht eine erste Einschätzung der ungefähren Höhe der Stromerzeugung aus Windenergie. Die Veröffentlichung der tatsächlichen Erzeugungsdaten erfolgt erst im Laufe des Folgejahres. Zur besseren Vergleichbarkeit werden auch für das Jahr 2016 die Hochrechnungsdaten herangezogen. Der Hochrechnung der ÜNB zufolge wurde im ersten Halbjahr eine Strommenge von rund 39 TWh von Windenergieanlagen eingespeist, was einem Anteil am Bruttostromverbrauch von etwa 13% entspricht. Im Vergleich zur Hochrechnung für das erste Halbjahr des Vorjahres ist eine Erzeugungssteigerung von 14% zu beobachten. Stärkster Monat im ersten Halbjahr war der Februar mit einer Stromerzeugung aus Windenergie von etwa 8 TWh. Mit 4,5 TWh war der Mai der bisher erzeugungsschwächste Monat des Jahres. 10 9 2016 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez [Datenquelle: 50 Hertz, Amprion, TenneT, Transnet BW] Abbildung 4: Hochrechnung der ÜNB zur Stromerzeugung aus Windenergieanlagen an Land für das erste Halbjahr und das Vorjahr 6

2 28% 2 52% 64% 52% 34% 37% 56% ERSTE AUSSCHREIBUNGSRUNDE FÜR WINDENERGIE AN LAND Im Mai wurde die erste Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land durchgeführt. 800 MW der insgesamt für das Jahr vorgesehenen 2,8 GW wurden dabei ausgeschrieben. Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgte am 19. Mai durch die Bundesnetzagentur (BNetzA). 256 Gebote mit einer Gesamtleistung von 2.137 MW wurden abgegeben. Damit wurde die Ausschreibung 2,6-fach überzeichnet. Für 70 Gebote wurden Zuschläge erteilt. Diese Gebote umfassen zusammen 224 WEA mit 807 MW. Hier dominieren die Bürgerwindgesellschaften mit 65 Zuschlägen bzw. 96% der bezuschlagten Leistung. Das für das Netzausbaugebiet zulässige Zuschlagsvolumen wurde mit 258 MW ausgeschöpft. Die bezuschlagten Gebotswerte lagen zwischen 4,20 und Leistung [MW] Niedersachsen Brandenburg Schleswig-Holstein Nordrhein-Westfalen Mecklenburg-Vorpommern Hessen Rheinland-Pfalz Bayern Sachsen-Anhalt Baden-Württemberg Thüringen Sachsen Berlin Bremen Hamburg Saarland Datenquelle: BNetzA k.a. Abbildung 5: Regionale Verteilung von Geboten und Zuschlägen der ersten Ausscheidungsrunde 5,78 ct/kwh. Nach der Anpassung der Werte für die Bürgerwindparks auf den höchsten bezuschlagten Gebotswert ergibt sich ein durchschnittlicher mengengewichteter Zuschlagswert von 5,71 ct/kwh bezogen auf den 10 Standort. Die regionale Verteilung der bezuschlagten Leistung sowie der Gebote ist in Abbildung 5 dargestellt. Gebote wurden von Projekten in zwölf Bundesländern abgegeben, die Zuschläge verteilen sich auf neun Bundesländer. In den Stadtstaaten und Saarland liegt keines der teilnehmenden Projekte. Die abgegebenen Gebote in Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen waren nicht erfolgreich. Mit 247 MW erzielen die Projekte in Niedersachsen die meisten Zuschläge. Die Erfolgsquote (Verhältnis von bezuschlagter zu gebotener Leistung) lag hier bei 52%. Ebenfalls mit einer hohen Erfolgsquote (über 5) Anteil bezuschlagter Leistung Anteil nicht bezuschlagter Leistung schnitten Brandenburg, Schleswig- 10 Holstein, Nordrhein-Westfalen 8 und Mecklenburg-Vorpommern 6 ab. Mit einer vergleichsweise schlechten Quote von nur 2 4 erreicht Nordrhein-Westfalen 2 trotz eines hohen Gebotsvolumens nur Zuschläge in Höhe von 97 MW. Die Erfolgsquote in den Bundesländern, in denen Gebote abgegeben wurden ist in Abbildung 6 dargestellt. 0 100 200 300 400 500 600 Gebote Zuschläge Datenquelle: BNetzA Abbildung 6: Erfolgsquote in der ersten Ausschreibungsrunde nach Bundesländern 7

WINDENERGIEANLAGEN IM ÜBERGANGSSYSTEM Windenergieanlagen, die bis zum 31. Dezember 2016 eine Genehmigung nach Bundes-Immissionsschutzgesetz erhalten haben und dem Anlagenregister der BNetzA rechtzeitig gemeldet wurden, können gemäß EEG nach der bisherigen Vergütungssystematik errichtet werden und müssen nicht am Ausschreibungssystem teilnehmen, wenn sie bis Ende 2018 in Betrieb genommen werden. Gemäß Anlagenregister (Stand 05/17) erfüllen 3.039 WEA mit 9.107 MW diese Anforderung. Davon wurden 475 MW für den freiwilligen Verzicht auf die Übergangsregelungen und somit die verpflichtende Teilnahme am Ausschreibungssystem gemeldet. Es verbleiben somit 8.632 MW, die in den Jahren und 2018 nach Übergangsregeln in Betrieb genommen werden können. Gemäß des Anlagenregisters (Stand 05/17) ist Ende Mai bereits für 607 dieser Anlagen mit 1.747 MW die Inbetriebnahme gemeldet worden. Somit verbleiben etwa 6.886 MW die noch nicht gemeldet sind und zwischen Mai und Ende 2018 in Betrieb genommen werden müssen, um im Übergangssystem zu bleiben. 9.107 MW 3.039 WEA 475 MW 1.747 MW 8.632 MW 6.886 MW Teilnahme am Übergangssystem /2018 davon bereits als in Betrieb gemeldet davon noch nicht als in Betrieb gemeldet Verzicht auf Übergangssystem / Teilnahme an Ausschreibungen Abbildung 7: Umsetzungsstand von WEA im Übergangssystem, Meldestand AnlReg 5/17 ZWEITE AUSSCHREIBUNGSRUNDE FÜR WINDENERGIE AN LAND Datenquelle: Anlagenregister der BNetzA, Stand 5/17 Die zweite Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land findet im August statt. Das Ausschreibungsvolumen beträgt 1.000 MW. Im Netzausbaugebiet dürfen 322 MW davon bezuschlagt werden. Laut BNetzA sind genehmigte Windenergieanlagen mit zusammen 1.225 MW für die Teilnahme zugelassen. Dies beinhaltet Projekte, die auf eine Teilnahme am Übergangssystem verzichtet haben, die zu spät gemeldet wurden um ins Übergangssystem zu fallen sowie die genehmigt und der BNetzA gemeldet wurden. Zudem können Projekte bieten, die noch nicht über eine Genehmigung verfügen, wenn sie als Bürgerwindenergiegesellschaften nach EEG organisiert sind. Solche Projekte machten in der ersten Ausschreibungsrunde einen erheblichen Anteil aus und werden dies voraussichtlich auch in den weiteren Ausschreibungsrunden, da Projekte ohne Genehmigung an den ersten beiden Ausschreibungsrunden in 2018 nicht teilnehmen Datenerhebung und Bearbeitung: werden dürfen. Deutsche WindGuard GmbH Silke Lüers Dr.-Ing. Knud Rehfeldt Anna-Kathrin Wallasch Kerstin Vogelsang www.windguard.de 8