Nr. 500 KFZ-Lacke - Staubeinschlüsse auspolieren A Beschreibung Bei Lackierarbeiten an Fahrzeugen können Verunreinigungen (Staubpartikel) den optischen Gesamteindruck einer Lackierung beeinträchtigen. Art und Menge ist von verschiedenen Umgebungsfaktoren wie z.b.: ungenügende Reinigung des Untergrundes vor dem Lackieren oder auch Flusen von der Kleidung, mangelnder Sauberkeit der Lackierkabine und der Spritzluft abhängig. Diese Staubpartikel erzeugen Fehlstellen auf den Oberflächen, welche später zu Kundenreklamationen führen. Merke: An den Staubeinschlüssen kommt es zu kleinen Wölbungen auf der Oberfläche. An diesen Stellen wird das Licht gestreut reflektiert (s. Abb. 500/01). Der Staubeinschluss erscheint wesentlich größer, als er tatsächlich ist. Bisher musste der Autolackierer bei einem Staubeinschluss das gesamte Karosserieteil anschleifen und nochmals neu Lackieren. Dieser Vorgang ist sehr zeitaufwendig und teuer. Mit dem Festool Schleif- und Poliersystem kann der Autolackierer durch punktuelles Anschleifen und anschließendem Aufpolieren die störenden Staubpartikel entfernen. Für die nötigen Schleifarbeiten können sowohl Druckluft wie auch elektrisch betriebene Schleifmaschinen eingesetzt werden. In diesem Anwendungsbeispiel werden exemplarisch die Schleifarbeiten mit dem ETS 125 EQ und die Polierarbeiten mit dem ROTEX RO 150 FEQ geschildert. 500/01 1/5
B Maschinen/Zubehör Bezeichnung Bestell-Nr. Schleifen-Elektro Exzenterschleifer ETS 125 EQ-Plus (s. Abb. 500/02) 571605 Schleifscheiben STF D125/0 P3000 TI2/100 492365 Schleifscheiben STF D125/0 S4000 PL2/15 492377 Schleifpilz RH-SK D 36/1 (s. Abb. 500/03) 493069 Schleifblüte SK D36/0 3000 TI2/100 495063 500/02 Schleifen-Druckluft Druckluft-Exzenterschleifer LEX 2 125/3 691128 Schleifscheiben STF D125/0 P3000 TI2/100 492365 Schleifscheiben STF D125/0 S4000 PL2/15 492377 500/03 Polieren Getriebe-Exzenterschleifer RO 150 FEQ-Plus (s. Abb. 500/04) 571570 FastFix Polierteller PT-STF D150 FX-RO150 493914 Rotationspolierer RAP 150.03 E 570729 Polierschwamm PS-STF-D150X30-M-OCS/5 493853 Polierschwamm PS-STF-D150X30-SF-OCS/5 493888 Poliermittel MPA 8000/1 493816 Finish-Reiniger MPA-F 493066 Microfasertuch MPA-Microfibre/2 493068 500/04 2/5
C Vorgehensweise Schleifen 500/05 Schleifscheibe STF D125/0 P3000 TI2 auf dem Schleifteller des ETS 125 EQ auflegen. Drehzahl der Maschine auf Stufe 1-3 einstellen. Staubpartikel vorsichtig ausschleifen. (s. Abb. 500/05) Abwischen der Oberfläche mit dem grünen Poliertuch (s. Abb. 500/06). Es entsteht nun ein kleiner, matter Schleiffleck. Die Lichtbrechung ist danach durch die angeschliffene Oberfläche immer noch gestört, sie erscheint für den Betrachter matt. Alternative zum ETS 125 EQ bei kleineren Staubpartikeln: 500/06 Den oben beschriebenen Vorgang von Hand mit dem Schleifpilz und der dazugehörigen Schleifblüte durchführen (s. Abb. 500/07). Schleifblüte befeuchten mit MPA-F Achten Sie hierbei auf eine lineare Schleifbewegung da sonst nach dem Poliervorgang mikroskopisch kleine Schleifspuren vor allem bei dunklen Farbtönen sichtbar werden können (s. Abb. 500/08). Polieren 500/07 Alternative Poliermaschinen zum ROTEX können der Tabelle am Ende des Dokuments entnommen werden. 500/08 Grobschliff am Kopf des ROTEX einstellen (s. Abb. 500/09). Um eine Steigerung in der Flexibilität zu erhalten kann der Absaugkanal des ROTEX entfernt werden. Polierschwamm PS-STF-D150X30-M-OCS auf Polierteller auflegen und Feinschleifpolitur MPA 8000 punktweise aufbringen. (Poliermittel vor Gebrauch gut aufschütteln.) (s. Abb. 500/10) Zur Verteilung des Poliermittels Drehzahl an der Maschine auf Stufe 1 stellen. Anschließend Hochfahren der Maschinendrehzahl auf Stufe 4-6. Geschliffene Fläche, bei planer Auflage der Maschine, polieren. Trockene Polierrückstände mit dem grauen Microfasertuch abwischen. Bei dunkleren Untergründen empfiehlt es sich, den Einsatz einer weiteren Politur um Hologrammbildungen zu vermeiden, um einen optimalen Glanzgrad zu erreichen. 500/09 Hierbei gehen Sie wie folgt vor: Grobschliff am Kopf des ROTEX einstellen (s. Abb. 500/09) Um eine Steigerung in der Flexibilität zu erhalten, kann der Absaugkanal des ROTEX entfernt werden. Polierschwamm PS-STF-D150X30-SF-OCS auf Polierteller auflegen und Feinschleifpolitur MPA 11000 punktweise aufbringen. (Poliermittel vor Gebrauch gut aufschütteln). (s. Abb. 500/10) Zur Verteilung des Poliermittels Drehzahl an der Maschine auf Stufe 1 stellen. Anschließend Hochfahren der Maschinendrehzahl auf Stufe 4-6. Geschliffene Fläche, bei planer Auflage der Maschine, polieren. Trockene Polierrückstände mit dem grauen Poliertuch abwischen. 500/10 3/5
C Sonstiges Anmerkungen Die ROTEX-Kurvenbahn sorgt für eine intensive Polierwirkung und verhindert, dass das Poliermittel weggeschleudert wird. Durch die geringe Drehzahl - im Vergleich zu Winkelpolierer - wird der Lack kaum erwärmt und Hologramme werden vermieden. Um ein Wegschleudern des Poliermittels beim Einschalten der Maschine zu verhindern, ist es wichtig, das Gerät erst dann zu starten, wenn es auf der zu behandelnden Fläche aufliegt. Polieren ist feinstes Schleifen. Aus Gründen der Hitzeempfindlichkeit des Lackes empfiehlt es sich, Polierarbeiten nicht in der prallen Sonne durchzuführen. Ebenfalls werden Polierrückstände und Schliererbildung vermieden Der Platz, an dem poliert wird, sollte staubgeschützt sein (Kratzervermeidung). Dies wird beim professionellen Autolackierbetrieb durch einen separaten, sogenannten Finish-Bereich ermöglicht. 4/5
D Übersicht Poliermaschinen Einsatzgebiet Empfehlung Polierteller Ø max. Gewicht (Schleifen + Polieren) Gefahrlos anzuwenden (auch für wenig geübte Anwender) 150 mm 2,3 kg RO 150 FEQ 503/16 (Schleifen + Polieren) Gefahrlos anzuwenden (auch für wenig geübte Anwender) 125 mm 1,9 kg RO 125 FEQ 503/17 Kleine Flächen (punktuelles Polieren) 80 mm 1,6 kg RAP 80 E 503/18 150 mm 2,7 kg RAP 150 E 503/19 Ideal auf mittel- bis großen Flächen 180 mm 3,6 kg POLLUX 180 E 503/20 Unser Anwendungsbeispiel ist eine in der Praxis erprobte und bewährte Emp - fehlung. Die unterschiedlichen Randbedingungen liegen allerdings völlig außerhalb unserer Einwirkungsmöglichkeit. Wir schließen daher jegliche Gewährleistung aus. Etwaige Rechtsansprüche können hieraus gegenüber Festool nicht hergeleitet werden. Beachten Sie in jedem Fall die dem Produkt beigelegten Sicherheitshinweise und die Bedienungsanleitung. www.festool.com 5/5