Digital Rights Management (DRM) Verfahren, die helfen Rechte an virtuellen Waren durchzusetzen. Motivation und Überblick



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Transkript:

Digital Rights Management (DRM) Verfahren, die helfen Rechte an virtuellen Waren durchzusetzen Vorlesung im Wintersemester 2012/13 an der Technischen Universität Ilmenau von Privatdozent Dr.-Ing. habil. Jürgen Nützel, Vorstand der 4FriendsOnly.com Internet Technologies AG (4FO AG) JN (at) 4FO (dot) DE Motivation und Überblick Diese Folien dienen der Einführung in die Vorlesung. Weitere Folien liefern ergänzende/vertiefende Informationen. Die Vorlesung richtet sich an Studierende der Informatik, der Ingenieurinformatik, Wirtschaftsinformatik, Medienwirtschaft Angewandten Medienwissenschaft und Medientechnik. Diese Folien und weitere Informationen unter: www.juergen-nuetzel.de/drm_lecture.html Die Vorlesung wird im WS 2013/14 durch die Vorlesung: Content-Verwertungsmodelle und ihre mobile Umsetzung abgelöst: www.juergen-nuetzel.de/content_verwertungsmodelle_mobile_umsetzung.html Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 1

Der Dozent Jürgen Nützel Geb. 1967 in Schweinfurt, verheiratet, 2 Kinder Historie Promotion 1999, Habilitation 2006 Privatdozent für Informatik (seit 2006) Mitgründer und Vorstand der 4FO AG (seit 2000) 4FO AG (4FriendsOnly AG), www.4fo.de Ausgründung der TU Ilmenau und Fraunhofer IDMT Sitz im Technologieterminal Ilmenau (Bahnhof) Implementierungspartner der Intershop AG Betreiber des Internet-Bezahlsystems www.paybest.de OMA DRM 2.0 Implementierung mit Fraunhofer IIS E-Commerce-Software-Entwicklung (Intershop 7) Entwicklung von Apps für iphone, Android... Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 2

Lernziele Was kann ich lernen? Bedeutung digitalisierter virtueller Waren Die technische Hintergründe Aufwand und Nutzen Folgen der DRM Technik Die ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen Nicht alles ist erlaubt bzw. sinnvoll Konkrete DRM Systeme verstehen und anwenden DRM Systeme anwenden DRM Systeme umsetzen Alternative Ansätze kennenlernen Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 3

Motivation Virtuelle Waren Beispiel: Musik-Download Vertrieb digital über das Internet Digitale Nutzdaten: 0101101 Endgerät: PC/ Handy Konsum über Endgerät Content Server Illegale Verbreitung durch Konsumenten Digitale Nutzdaten: 0101101 Auch der Konsument kann die Ware verteilen Die Anbieter fürchten daher um ihre Geschäftsmodelle (Free-Rider-Problem) Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 4

Motivation Neue Geräte Neuartige mobile Endgeräte Einsatz mehrerer DRM Systeme Z.B. Nokia Serie 60 Reihe (ca. 2006) Ablösung der Blue-ray Disc Oder: iphone/ipad DRM (für Musik,) Video und Software In-App-Payment DRM in jeder App möglich Amanzons Kindle E-Books, E-Paper Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 5

Weitere Termine 2. Unterschiedliche Sichten und Definitionen 3. Wirtschaftliche und rechtliche Aspekte 4. Technische Grundprinzipien 5. Rechte und ihre formale Notation 6. Public-Key-Kryptographie (in 2 Teilen) 7. 8. DRM-Referenz-Modell 9. Windows Media DRM, Apple & andere 10. Open Mobile Alliance (OMA) DRM Standard 2.0 11. Wasserzeichen und Fingerprinting 12. Wiederholung, Zusammenfassung und Vertiefung 13.Klausur Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 6

Unterschiedliche Sichten & Definitionen Technologie DRM Recht 2. Vorlesung Virtuelle Waren und ihre Probleme DRM ist nicht nur Technik DRM ist nicht gleich Kopierschutz Es gibt keine einheitliche Definition für DRM Positive und negative Sicht auf DRM Geschäft(smodell) Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 7

Wirtschaftliche und rechtliche Aspekte $ 3. Vorlesung Öffentliche versus private Güter Unterschiedliche Erlösmodelle Alte und neue Geschäftsmodelle Urheberrecht im Wandel der Zeit Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 8

Technische Grundprinzipien = = 4. Vorlesung 0110 1110 1010 0111 0011 1110 Verschlüsselung der Nutzdaten Symmetrische Verschlüsselung Kontrolle des Schlüssels CEK auf dem Endgerät Lizenzen mit Rechten und Schlüssel Sichere Speicherung der Lizenzen Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 9

Rechte und ihre formale Definition Dieses Stück darf dreimal abgespielt werden 3 5. Vorlesung <o-ex:permission> <o-dd:play> <o-ex:constraint> <o-dd:count>3</o-dd:count> </o-ex:constraint> </o-dd:play> </o-ex:permission> Nutzungsrechte Mögliche Nutzungsrechte Spezieller Geschäftsmodelle Rechtebeschreibungssprachen MPEG-21, ODRL, XrML Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 10

Public-Key-Kryptographie Public Key Private Key 6. Vorlesung (in 2 Teilen) Anwendungen (bei DRM) Geheime Übertragung des CEK Zertifikate Digitale Signatur Hash-Funktion RSA-Verfahren Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 11

DRM-Referenz-Modell Content Server Lizenz Server Digitale Nutzdaten: 0101101 Rechte r 7. Vorlesung Grundsätzlicher Aufbau eines DRM- Systems der 2. Generation Lizenz-Server (Rights Issuer) Content-Server DRM Agent (im Endgerät) cek rsa.cek Typische Abläufe Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 12

Windows Media, Apple & andere Systeme 8. Vorlesung Windows Media Rights Manager Amazons Kindle Mögliche Geschäftsmodelle Apple s FairPlay in itunes DRM weiterhin für Filme? Auch im iphone und ipad für Software Mit In-App-Payment DRM für alle neuen Inhalte? UltraViolet Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 13

Open Mobile Alliance (OMA) DRM 2.0 9. Vorlesung www.openmobilealliance.org Offener Standard in der Version 2.0 DCF DRM Content Format ROAP Rights Object Acquisition Protocol Rechte Objekte Domains Superdistribution Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 14

Wasserzeichen-Verfahren und Fingerprinting-Technologien 10. Vorlesung Was steckt hinter den Wasserzeichen-Verfahren Illegale Verbreitung nicht verhindern aber erkennen können. Welche Möglichkeiten bietet die Fingerprinting-Technologie Black-List Systeme für Online- Plattformen Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 15

Weitere Informationen Wikipedia zu DRM: http://en.wikipedia.org/wiki/digital_rights_management OMA DRM Standard Version 2.0: www.openmobilealliance.org/technical/release_program/drm_v2_0.aspx Microsoft Windows Media DRM: windows.microsoft.com/de-de/windows-vista/windows-media-player-drmfrequently-asked-questions Wikipedia zu Kindle: http://en.wikipedia.org/wiki/amazon_kindle Wikipedia zu Apple s FairPlay DRM: http://en.wikipedia.org/wiki/fairplay Rosenblatt, Trippe, Mooney: Digital Rights Management, 2001, John Wiley & Sons Jürgen Nützel: Die informatorischen Aspekte virtueller Güter und Waren, Oktober 2006 im Universitätsverlag Ilmenau, www.juergen-nuetzel.de/habilitation.html Winter 2012/13 Digital Rights Management Motivation und Überblick, PD Dr. habil. Jürgen Nützel 16