Ordo Supremus Militaris Templi Hierosolymitani. Magistrales Großpriorat Deutschland

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Transkript:

Ordo Supremus Militaris Templi Hierosolymitani Magistrales Großpriorat Deutschland Ritterorden der Tempelherren von Jerusalem Deutsches Großpriorat e.v. (Seit 1963) Der Templer

1 Einleitung Liebe Ordensgeschwister, nach einem erlebnisreichen Konvent in Tholey / Weiskirchen kehrt nun der Alltag ein. Meine Ernennung und Investitur als Euer neuer Großprior war mit Sicherheit der Höhepunkt meines Templerlebens. Es kommen viele Aufgaben auf mich zu und ich bin bereit, die noch offenen Baustellen anzugehen. In erster Linie strebe ich eine rasche Geschäftsübergabe an, damit die Zentrale keinen Leerlauf hat. Hier werde ich mit unserem Magnus Prior Emeritus, Manfred und unserem Ordensrat eng zusammenarbeiten, damit wir für die anstehenden Aufgaben gerüstet sind. Ich kann euch versichern, dass wir im kommenden Jahr die Weichen stellen werden, damit unser altehrwürdiger Orden für die Zukunft gerüstet ist. Hier ist die Mithilfe und Unterstützung der gesamten Ritterschaft gefragt. Es gibt weder Die da oben noch Die da unten ; es gibt nur die Eine Ritterschaft, die sich einbringen muss, um unsere Stellung zu sichern und auszubauen. Wir werden neue Ordenshäuser und Komtureien gründen und entfernte Geschwister reintegrieren. Der Erfolg dieses Prozesses hängt davon ab, ob wir solide aufgestellt sind und ein festes Dach anbieten können. Mit Freude und Ehrfurcht schaue ich in die Zukunft und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam das Notwendige tun werden, um unseren Orden vorwärts zu bringen. Macht euch bitte Gedanken über Euren Orden und teilt mir diese Gedanken mit. Ich verspreche euch ein offenes Ohr. Non nobis Domini, non nobis, sed nomini tuo da gloriam! Euer Bruder F. Dr. Robert D. Fazzio, EMC Magnus Prior

2 Inhaltsverzeichnis Einleitung... 1 Inhaltsverzeichnis... 2 Leitartikel... 3 Zum Nachdenken... 4 Gedanken zum Ritterschlag... 6 Komtureien... 8 Zeugmeisterei... 9 Termine 2016... 9 Terminvorschau 2017... 9 Buch Empfehlung... 9

3 Leitartikel XVIII. St. Mauritius Konvent 30. September 02. Oktober 2016 Tholey / Weiskirchen An diesem Wochenende fand unter internationaler Beteiligung unser achtzehntes Konvent mit Investitur der neuen Ritter in der Abteikirche der Benediktinerabtei Tholey statt. Der Höhepunkt, neben der Ritterweihe, war mitnichten die Übergabe der von Pater Abt Mauritius gesegneten Amtsinsignien an unseren neuen Großprior. Der emeritierende Großprior und Legatus Magistralis S.E. Manfred F. Biewer legte seinem Nachfolger S.E. Dr. Robert D. Fazzio die Amtskette um und übergab ihm den Amtsring und beim Galadiner übergab er ihm dann die Ernennungsurkunde. Gäste aus nah und fern, ließen es sich nicht nehmen an diesem einmaligen Event teilzunehmen. Wir konnten OSMTH-Delegationen aus Belgien, Frankreich, Griechenland, Mazedonien, Portugal, Rumänien und Wales willkommen heißen. In einer nie da gewesenen Emotionalität wurde unser scheidender Großprior verabschiedet und der neue herzlich im Kreis der Großpriore begrüßt. Es kamen auch Delegationen von befreundeten Ritterorden, so erschien unser langjähriger Freund und Großmeister des Ordo-Balliolensis S.E. Robert Adelson Bels mit einer Delegation, auch der Sankt Stanislaus Orden, vertreten durch den Großprior S.E. Thaddäus Freiherr von Lison, war erstmalig zu Gast. Es fanden viele Gespräche mit unseren Gästen statt und wir freuten uns sehr über die Teilnahme an diesem so gefühlsbetonten Konvent. Das Magistrale Großpriorat verabschiedete Obr. Manfred am Gala-Abend, mit einer gerahmten Kopie der Charta Transmissionis des Larmenius. Diese Kopie wurde direkt dem Original in London abgenommen. Obr. Pierre Zarbock wurde vom Großprior zum Komtur der Komturei St. Konrad, Konstanz ernannt. Obr. Cosmin Todorut wurde als Hauslehrer des neu gegründeten Ordenshauses, St. Bernhard von Clairvaux in Bayern ebenfalls vom Großprior eingesetzt. Die neuen Ritter Helmut Beckers und Jakob Rattinger bereiteten für unseren Legatus Magistralis eine Überraschung vor. Obr. Jakob, ein begnadeter Konzertmusiker spielte zur Freude aller auf seiner Gamba auf. Das Konvent war geprägt von einer Atmosphäre der Geschwisterlichkeit und Freundschaft; für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis. Es sind Stunden wie diese, die einem Stolz machen, Templer zu sein.

4 Zum Nachdenken Die Zisterzienser und die Templer Wenn wir den Namen St. Bernhard von Clairvaux hören, müssen wir uns automatisch verbunden fühlen. Der heilige Bernard war quasi Mitbegründer des Templerordens. Es ist auch bemerkenswert, dass der Zisterzienserorden praktisch genauso alt ist wie der unsere. Der Orden wurde als Reformbewegung der Benediktiner von Robert von Molesme und Stephan Harding gegründet. Die Zisterzienser waren zugleich der erste zentralistisch organisierte Mönchsorden. So wie die Templer der erste zentralistisch organisierte Mönschs-Ritterorden waren. Robert von Molesme wurde bereits 1099 auf Betreiben seiner früheren Mitbrüder von Papst Urban II. nach Molesme zurückberufen. An seine Stelle als Abt von Cîteaux trat Alberich von Cîteaux, der das Kloster zehn Jahre lang leitete. 1109 löste ihn Stephan Harding ab, welcher der neuen Gemeinschaft mit seiner Carta Caritatis eine Verfassung gab; am 23. Dezember 1119 wurde diese durch Papst Calixt II. in der Bulle Ad hoc in Apostolicae Sedis bestätigt. Somit ist Stephan Harding der eigentliche Gründer des Zisterzienserordens. St. Bernhard trat im Alter von 22 Jahren in das Kloster Cîteaux ein und wurde in kürzester Zeit zum Aushängeschild des Ordens. Zisterziensisches Ideal Aus den Dokumenten der ersten fünf Jahrzehnte lässt sich das zisterziensische Ideal in nachstehenden Punkten zusammenfassen: 1. Die Rückkehr zur reinen Regula Benedicti durch eine geradezu revolutionär anmutende Purgierung der benediktinischen Überlieferung im Betrieb der klösterlichen Sitten (Consuetudines) und der Liturgie. 2. Das Bemühen um Authentizität (veritas), namentlich im Umgang mit den Grundtexten des mönchischen Lebens (Bibel, liturgische Bücher). 3. Die Betonung der Armut durch Handarbeit, Eigenwirtschaft (mit Hilfe der von den Zisterziensern zur Institution erhobenen Konversen) und durch das anfänglich radikale Meiden feudalistischer Abhängigkeitsstrukturen, darum suchten die Klöster die Einsamkeit (eremus), das heißt möglichst unbesiedelte Gegenden. 4. Die Forderung nach einheitlicher Lebensweise gemäß dem Vorbild von Cîteaux und den vom jährlichen Generalkapitel erlassenen Statuten.

5 Jedenfalls ist Bernhard von Clairvaux mit seinen Schriften der Theoretiker der zisterziensischen Spiritualität, als der Lehre vom Weg des Menschen zu Gott in der "Schule der Liebe" des Zisterzienserklosters. Ohne es zu wollen, wurde er zum Begründer einer eigenen Richtung innerhalb der christlichen Spiritualität, nämlich der Zisterzienserspiritualität und -mystik, die durch die Jahrhunderte einen nachhaltigen Einfluss bewahrt hat. Die Monastische Theologie des hl. Bernhard von Clairvaux Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es keinen Begriff, mit dem die Theologie Bernhards beschrieben werden konnte. Erst Dom Jean Leclerc definierte in seinem Werk Wissenschaft und Gottverlangen. Zur Mönchstheologie des Mittelalters" die Eigenart der Theologie des hl. Bernhard als Monastische Theologie" und setzte diese in Gegensatz zur scholastischen Theologie. Die Monastische Theologie" so sagt Ulrich Köpf, ist eine Theologie von Mönchen für Mönche, aber gleichzeitig mehr als nur Theologie des Mönchtums." (vgl.: Ritter für Ritter) Das Spezifische dieser Theologie ist nicht das diskursive und argumentative Denken, sie beschäftigt sich nicht mit dem forschenden und denkenden Durchdringen der Hl. Schrift oder einer Glaubenswahrheit das ist Sache der scholastischen Theologie. Das Spezifische der monastischen Theologie ist vielmehr die persönliche, individuelle Glaubenserfahrung der Mönche, die zur Sprache gebracht wird. Was diese Theologie beschäftigt ist die Betrachtung und Schau der Geheimnisse der Heilsgeschichte, die Freude an ihnen und schließlich die Vereinigung mit Gott selbst. Vier Schwerpunkte gibt es, die die monastische Theologie des hl. Bernhard kennzeichnen. 1. Das Wort Gottes die Hl. Schrift: Der Umgang mit dem Wort Gottes ist weniger intellektuell als vielmehr spirituell mystisch. Wichtig ist, dass es innere Wirkung zeigt. Mir liegt nicht so sehr daran, Worte zu erklären, als vielmehr Herzen zu bewegen" schreibt Bernhard. Denn die eigentliche Erfahrung mit dem Wort Gottes geschieht nur im Innersten des Menschen. Sinn und Triebfeder, Anfangs- und Ausgangspunkt aller Theologie ist die Sehnsucht und die Liebe. 2. Die Jesus-Mystik: Jesus ist so Bernhard - der Begleiter durch alle Lebensphasen, durch alle Höhen und Tiefen spirituellen Lebens. Das Anrufen seines Namens nimmt Dunkelheit, Lauheit und Traurigkeit von der Seele und schenkt ihr wieder Licht, Zuversicht und Stärke. So könnte man die. Ansprache zum Hohen Lied zusammenfassen. Hier liest man aber auch die folgenden Sätze, die mehr sagen als viele Erörterungen: Trocken ist jede Seelenspeise, wenn sie nicht mit diesem Öl (d.i. dem Namen Jesu) übergossen wird; sie ist ohne Geschmack, wenn sie nicht mit diesem Salz gewürzt wird.

6 Wenn du etwas schreibst, schmeckt es mir nicht, wenn ich darin nicht den Namen Jesu lese. Wenn du über etwas sprichst oder einen Gedanken darlegst, schmeckt es mir nicht, wenn darin nicht der Name Jesu erklingt. Jesus ist Honig im Munde, Gesang im Ohr, Jubel im Herzen. 3. Die Kreuzes- oder Leidensmystik Bernhards Theologie ist wesentlich Christologie und seine Frömmigkeit Christusfrömmigkeit. D.h. die Nachfolge Christi als Weg zur Vollkommenheit ist ein fortschreitender Übergang vom menschgewordenen Jesus zu dem in der Auferstehung und Himmelfahrt erhöhten Christus. 4. Die Marienminne Was der hl. Bernhard über Maria, die Gottesmutter, geschrieben und gesagt hat, gehört zu den kostbarsten Perlen der christlichen Literatur und Mariologie des Abendlandes Was hat das alles mit Templer zu tun? Als die ersten Tempelritter sich für das Mönchstum entschieden haben, fanden sie in St. Bernhard einen aktiven Partner. Es ist nicht von ungefähr, dass die Templerregel von ihm verfasst wurde. Selbst die Zisterzienserfarben, Schwarz und Weiß, machten die Templer sich zu eigen. St. Bernhard war auch maßgeblich beteiligt an der Anerkennung des Templerordens durch Papst Innozenz II. In seiner Lobrede auf die Tempelritter prangerte er das weltliche Rittertum als verderbt an und plädierte für ein geistliches Rittertum, das er bei den Templern verwirklicht sehen wollte. Gedanken zum Ritterschlag Wir haben in diesem Jahr in der Klosterkirche Tholey zwei neue Ritter aufgenommen. Sie wurden gebeten ein paar Zeilen über ihr Erlebnis zu schreiben. Hier ihre Ausführungen: Obr. Helmut Beckers Zunächst ist es die Geschichte des Ordens, die so unglaublich alt und bewegt ist, wie kaum etwas anderes. Gerade der Ritterschlag in Tholey war so ein Meilenstein, der mir deutlich gemacht hat, dass hier etwas existiert, das so viele Dinge und Umstände schon durchlebt hat, dass es unerschütterlich weiterleben wird. Davon ein Teil zu sein ist eine sehr große Herausforderung und Aufgabe. An der Geschichte des Ordens hat mich vor Allem fasziniert, dass die Ritter eigentlich immer ihr Ding gemacht haben, völlig egal, wer gerade König, Kaiser oder Papst war.

7 Sie sind von Ihren Ordensregeln nie abgewichen und waren in ihnen fest verankert. Diese Regeln hat sich der Orden selbst gegeben und gelebt. Sie wurden ihnen nicht verordnet. Diese Regeln sind in sich schlüssig und führen zu einem selbstbestimmten Leben weg von den übrigen Gesetzen der jeweils Herrschenden. Es war für mich daher klar, dass ich auch gerne diese Regeln adaptiere, um nach Ihnen zu Leben und auch etwas davon weiterzugeben, sofern mir dieses möglich ist. Hier fehlt es übrigens noch an den entsprechenden Unterlagen, die neuen Interessenten an die Hand gegeben werden könnten um sich mit der Lebensweise der Ritter vertraut machen zu können. Ich habe die Hoffnung und die Erwartung, weiter in die Geschichte des Ordens eindringen zu können, damit ich auf meinem Lebensweg als Ritter auch die notwendigen Leitplanken habe, die mir den rechten Weg weisen. Letztlich ist es die Herausforderung ritterlich zu leben, die zu einem selbstbestimmten Leben führt, nicht die Dinge, die uns glauben gemacht werden. Der Weg ist das Ziel. Obr. Jakob Rattinger Gedanken zum Ritterschlag. Meine Geschwister: Am 1.10.2016 wurde ich zum Ritter des Ordo Supremus Militaris Templi Hierosolymitani geschlagen - Ein großer Moment, wie ich berichten darf. Man weiß davor nie, was einen wirklich erwartet. Und das, obwohl ich mich durch diverse Gespräche und Literatur gut vorbereitet fühlte. Um es in ein paar Worten zusammenzufassen: Es gibt Dinge, die kann man erst erklären, wenn man sie erlebt hat. Und man kann sie nur jemanden erklären, der sie auch erlebt hat, und dann sind Erklärungen unnötig. Insofern ist es müßig darüber zu sprechen. Was ich aber an Rahmenhandlung gerne berichte: Besonders ansprechend fand ich die Ritterwache am Vormittag, die zur Haupthandlung in der großartigen Kirche von Tholey mit Priester einen großen Bogen spannte. (Auch nicht vergessen werde ich hier den verschreckten Blick des Pfarrers, als er die Schwerter vor dem Altar liegen sah). Auch der äußere Rahmen war ein gelungenes Fest. Es war eine Inspiration so viele internationale Geschwister kennenzulernen und eine besondere Ehre in die Verabschiedung des scheidenden und Angelobung des neuen Großpriors von Deutschlands eingebettet zu sein.

8 Nun freue ich mich schon, was die Zukunft in unserem alten ehrwürdigen Orden bringt, und was ich beitragen kann. Ich werde jedenfalls die Augen geöffnet halten, und schließe mit unserem Ordensmotto: non nobis domine, sed nomini tuo da gloriam. Komtureien St. Bernhard von Clairvaux: Die Komturei in Gründung hat jetzt einen Hauslehrer. Obr. Cosmin Todorut wurde beim Konvent in Tholey/Weiskirchen vom Großprior S.E. Robert D. Fazzio zum Hauslehrer ernannt. Gleich zu Beginn hat das Ordenshaus zwei gute Kandidaten gewinnen können und nach der entsprechenden Zeit als Knappen wurden sie in der Abteikirche zu Tholey in den Ritterstand erhoben. Helmut Beckers und Jakob Rattinger bilden zusammen mit zwei weiteren Rittern und zwei Damen den Kern dieser neuen Präsenz in Bayern. St. Martin: Die Komturei veranstaltete zum 12. Mal das Martinsfest zu Gunsten der Almosenkasse der Benediktiner Erzabtei Beuron. Leider konnte die Feier, wegen Geschäftsaufgabe, nicht wie gewohnt im Hotel Gasthof Pelikan stattfinden. Zum Ersten Mal waren wir im Hotel Gasthof Neumühle. Eingeladen waren nicht nur Ordensmitglieder, sondern auch Freunde und Gönner unseres Ordens. Nach der Vesper in der Klosterkirche St. Martin zu Beuron, hat der Erzabt Tuttilo Burger der Festgemeinde den Segen erteilt. Danach fanden neben dem guten Essen alle genügend Zeit sich miteinander auszutauschen.

9 St. Wendel: Die Komturei St. Wendel besteht schon eine Weile, war aber bisher autonom. Sie wurde auf ihren Antrag hin in unser Großpriorat aufgenommen. Es ist ein Zugewinn im Saarland und wir freuen uns auf unsere neuen Ordensgeschwister. Zeugmeisterei Wir überlegen uns ob wir den Bereich Merchandising weiter ausbauen. Das heißt Templer-Effekten z.b. Manschettenknöpfe, Feuerzeuge, Kaffeetassen o. ähnl. Anregungen zu diesem Thema sind willkommen. Termine 2016 10. Dezember: Weihnachtsfeier des Magistralen Großpriorats in Neuleinigen/Pfalz (eine gesonderte Einladung folgt). Terminvorschau 2017 11.-12. Februar: Workshop des Ordensrats in Stuttgart (eine gesonderte Einladung an die Ratsmitglieder folgt). 17.-19. März: Jaques de Moley Gedächtnisfeier in Paris (eine gesonderte Einladung folgt). Buch Empfehlung Die Templer: Die Geschichte der Tempelritter, des geheimnisvollen Ordens der Kreuzzüge von Piers P Read ISBN-10: 3865330312 ISBN-13: 978-3865330314 Impressum: Ordo Supremus Militaris Templi Hierosolymitani Magistrales Großpriorat, Deutschland Engener Straße 4 78576 Emmingen-Liptingen Email: magnusprior@osmth.de Web: www.osmth.de