Ulrich Köpf, Martin Luther: Wie man beten soll
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- Katarina Schmidt
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3 Ulrich Köpf / Peter Zimmerling (Hg.) Martin Luther Wie man beten soll Für Meister Peter den Barbier Vandenhoeck & Ruprecht
4 Umschlagabbildung: Ulrich Köpf, Martin Luther: Wie man beten soll akg images 1-L76-E1544 Luther betet für Melanchthon/Löwenstern Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN ISBN (E-Book) / Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Oakville, CT, U.S.A. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Printed in Germany. Satz: Punkt für Punkt GmbH Mediendesign, Düsseldorf Druck und Bindung: freiburger graphische betriebe GmbH, Freiburg Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
5 Inhalt Ulrich Köpf, Martin Luther: Wie man beten soll Vorwort... 7 Einleitung... 9 I. Ein Gebetslehrgang für Laien und andere Christen. 10 II. Kleine Theologie des Gebets nach Martin Luther Wenn wir beten, entsprechen wir der Bestimmung, zu der Gott uns geschaffen hat Gebet besitzt dialogischen Charakter Im Gebet darf alles zur Sprache kommen, was den Beter bewegt Die Grundformen des Gebetes sind für Luther Lehre, Danksagung, Beichte und Bitte Das Gebet geschieht in der Hoffnung auf Erhörung Im Gebet nimmt der Beter teil an der Weltregierung Gottes Ort des Gebetes ist und bleibt der Raum des Glaubens III. Konkrete Anleitungen zum Gebet Warum beten? Wo beten? Wann beten? Was beten? Wie beten? IV. Resümee Wie man beten soll Vorbemerkung Wie man beten soll, für Meister Peter den Barbier Das Vaterunser Die zehn Gebote Das Glaubensbekenntnis
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7 Vorwort Ulrich Köpf, Martin Luther: Wie man beten soll Der Plan zum vorliegenden Büchlein entstand bei einer Tagung zum Thema Wort und Erfahrung bei Martin Luther, die von beiden Verfassern in der Evangelischen Akademie Bad Herrenalb durchgeführt wurde. Die Beschäftigung mit diesem Thema führte immer wieder zur Frage nach Luthers Frömmigkeit, und da sich das Verhältnis des Christen zu Gott im Gebet zuspitzt, stellte sich die Frage nach Luthers eigenem Beten ein. In der kleinen Schrift Wie man beten soll von 1535 beruft sich der Reformator auf seine eigene Gebetspraxis. Diese Schrift eignet sich besonders gut dazu, Luthers Ratschläge für ein christliches Beten kennenzulernen. So kann sie auch heute der Anleitung zum eigenen Gebetsleben und zu geistlicher Übung dienen. Einleitung und sprachliche Bearbeitung sollen sie einem größeren Leserkreis nahebringen. Tübingen/Leipzig, im Sommer 2011 Ulrich Köpf/Peter Zimmerling 7
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9 Einleitung Ulrich Köpf, Martin Luther: Wie man beten soll von Peter Zimmerling Glaube und Denken Martin Luthers sind vielen evangelischen Christen fremd geworden. 1 Neben seiner nationalen Heroisierung im 19. Jahrhundert hat dazu vor allem die In strumentalisierung seiner antijudaistischen Schriften durch die Nazis beigetragen. Aber auch das inhaltliche Zentrum seiner Theologie und Spiritualität 2, die Rechtfertigungslehre, ist vielen Menschen heute unverständlich. Ihre Lebenswirklichkeit scheint von anderen Fragen als der nach dem gnädigen Gott geprägt zu sein. Junge Menschen werden viel eher von der Frage umgetrieben, wie sie sich selbst gnädig sein können. Anlässlich des 500jährigen Reformationsjubiläums im Jahr 2017 hat die Evangelische Kirche in Deutschland eine Lutherdekade ausgerufen. Sie bietet die Chance, die Fremdheit Luthers zu überwinden. Auf dem Weg dahin scheint mir die Beschäftigung mit seiner Spiritualität hilfreich zu sein. Sie lässt einen ganz neuen Zugang zu ihm als Mensch und im Gefolge davon auch zu seiner Spiritualität und Theologie 1 Vgl. dazu Manfred Seitz, Martin Luther. Versuch, einem Fremden zu begegnen, in: Ders., Erneuerung der Gemeinde. Gemeindeaufbau und Spiritualität, Göttingen , Ich verstehe unter dem Begriff den äußere Gestalt gewinnenden gelebten Glauben. Spiritualität umfasst den Rechtfertigungsglauben, die Frömmigkeitsübung und die Lebensgestaltung (vgl. im Einzelnen Peter Zimmerling, Evangelische Spiritualität. Wurzeln und Zugänge, Göttingen , 15f. 9
10 gewinnen. 3 Martin Luthers hier wieder vorgelegte Schrift Wie man beten soll, für Meister Peter den Barbier von 1535 erlaubt einen Blick in dessen eigene Spiritualität wie wenige andere Schriften des Reformators. Seine Ausführungen lassen erkennen, wie er seine Frömmigkeit ganz praktisch gelebt hat. Daneben zeichnet sie sich durch Einfachheit und Anschaulichkeit aus, was damit zusammenhängt, dass er diese Schrift für einen Handwerker verfasst hat. I. Ein Gebetslehrgang für Laien und andere Christen Luther hat in dem kleinen Büchlein für Meister Peter in pädagogischer Stufung einen Lehrgang des Betens entwickelt. 4 Er will einem Laien, der offensichtlich Schwierigkeiten mit dem Gebet hat, eine Gebetshilfe geben und ihn dadurch zum Beten ermutigen. Dabei erweist sich in concreto die Kraft der neuen reformatorischen Spiritualität. Sie ist sowohl eine alltagsverträgliche Spiritualität als auch eine Spiritualität für jedermann, wobei das eine das andere bedingt. 5 Luther und 3 Erstmals habe ich diesen Versuch unternommen in: Peter Zimmerling, Die Spiritualität Martin Luthers als Herausforderung, in: Helmar Junghans (Hg.), Lutherjahrbuch. Organ der internationalen Lutherforschung, 73. Jg., Göttingen 2006, Vgl. Christoph Bizer, In der Schule von Dr. Martin und Meister Peter. Andächtige theologische Erzählungen, in: Peter Stolt u. a. (Hg.), Kulte, Kulturen, Gottesdienste. Öffentliche Inszenierung des Lebens, Peter Cornehl zum 60. Geburtstag, Göttingen 1996, Vgl. hier und im Folgenden: Auf dem Weg zu einer trinitarischen Grundlegung evangelischer Spiritualität, in: Michael Welker/Miroslav Volf (Hg.), Der lebendige Gott als Trinität. Jürgen Moltmann zum 80. Geburtstag, Gütersloh 2006,
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