Technisches Merkblatt Ausgabe 05.06 TM-Kennziffer: 1605 Icosit -255 Epoxid-Bindemittel für Mörtel auf Beton und Stahl Sika Deutschland GmbH Stuttgart Werk Stuttgart Zulassung Z-36.1-30 MPA BS Icosit -277 (Icosit -277 Stahllaschenprimer) Epoxid-Bindemittel standfest für Dickschichtbeschichtungen und Mörtel Construction Produktbeschreibung Anwendungsgebiete: Produktmerkmale/ Vorteile: Icosit-255 und Icosit-277 sind 2-Komponenten-Bindemittel auf Epoxidharzbasis. Icosit-277 und Icosit-277 Stahllaschenprimer sind thixotrop (standfest) eingestellt. Durch Mischen mit entsprechenden Zuschlagstoffen (feuergetrockneter Quarzsand, Hartbetonstoffe) können Beschichtungsmassen und Kunststoffmörtel mit hoher mechanischer und chemischer Widerstandsfähigkeit hergestellt Icosit-255 und Icosit-277 sind zugelassen und überwacht nach TL/TP-KOR-Stahlbauten, Blatt 84. In Kombination mit einem Glasfasergewebe wurde Icosit-277 auf rissüberbrückende Eigenschaften geprüft. Lösemittelarm nach Fachgruppe Korrosionsschutz-Beschichtungsstoffe im VdL Icosit-255: Verlauf- und Grobmörtel. Icosit-277: Egalisierspachtel, Feinmörtel, Ausgleichspachtel und Dickschichtbeschichtung. Für Beton, Zementmörtel und Stahl. Als Schutzüberzug gegen chemisch aggressive Medien, wie z. B.: in Kläranlagen für die Beschichtung von Wand- und Bodenflächen, sowie mechanisch belastete Flächen, wie z. B. Brückentrögen. In Kombination mit dem Aufbau einer Gewebeeinlage kann von moderaten risseüberbrückenden Eigenschaften ausgegangen Im Zuge von Bauteilverstärkungen wird Icosit-277 Stahllaschenprimer als Korrosionsschutz für Stahllamellen und Schubbügel eingesetzt und ist Bestandteil der bauaufsichtlichen Zulassung Z-36.1-30. Sehr gute Haftung auf Beton, Zementmörtel, PCC, SPCC und Faserzement und Stahl Zähhart Abrieb- und schlagbeständig Ausgezeichnete Chemikalienbeständigkeit Risseüberbrückend in Kombination mit einem Glasfasergewebe Prüfungen/ Zulassungen: Prüfung der Risseüberbrückungsfähigkeit gemäß "Zulassungsgrundsätze für Beschichtungssysteme für Auffangwannen, Auffangräume und Flächen aus Beton in Anlagen zum Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Flüssigkeiten", Ausgabe Oktober 2003 beim Polymer Institut Dr. Stenner GmbH, Prüfbericht Nr. 4039 und 4039-1 Prüfung der Beständigkeit von Beschichtungen gegenüber Reinigungsmitteln, Institut für Korrosionsschutz Dresden, Prüfbericht Nr. 320/17/98 Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Schubfeste Klebeverbindung zwischen Stahlplatten und Stahlbeton- und Spannbetonbauteilen Prüfbericht zur Prüfung von verschleißfesten Beschichtungen gemäß TL/TP- KOR-Stahlbauten, Anhang E, Blatt 84, Ausgabe 12.02. Icosit -255, Icosit -277 1/5
Produktdaten Farbton: Gebindegrösse: Lagerfähigkeit/ Lagerbedingungen: Icosit-255: ca. RAL 7001, ca. RAL 7016, ca. RAL 7030, ca. RAL 7032 Icosit-277: ca. RAL 1014, ca. RAL 7010, ca. RAL 7030, ca. RAL 7032, ca. RAL 7035 Geringe Farbtonabweichungen von den aufgeführten Farbtönen sind aus rohstoffbedingten Gründen unvermeidbar. Icosit-255: 10 kg netto Icosit-277: 10 kg netto Icosit-277 Stahllaschenprimer: 3 kg netto Verdünnung K: 25; 10 und 3 Ltr. Nicht angebrochene Gebinde bei trockener und kühler Lagerung 2 Jahre haltbar. Technische Daten Chemische Basis: Dichte (bei 23 C): Festkörpervolumen: Festkörpergehalt: Biegezugfestigkeit: Druckfestigkeit: Chemische Thermische Mechanische Risseüberbrückung: Lösemittelarmes Epoxidharz Dichte flüssig: ca. 1,4 kg/ltr. ca. 95% ca. 95% Icosit-255: 25-30 N/mm 2 (in Anl. An DIN 1164) Icosit-277: 25-30 N/mm 2 (in Anl. An DIN 1164) Icosit-255: 50-60 N/mm 2 (in Anl. An DIN 1164) Icosit-277: 50 N/mm 2 (in Anl. An DIN 1164) Dauerbeständig gegen Süßwasser, Meerwasser, verdünnte Säuren und Laugen, Salze, Mineral- und Heizöle, fette Öle, Waschmittel etc. Nicht dauerbeständig gegen Phenol und phenolhaltige Stoffe, Säuren höherer Konzentrationen, Ameisensäure, Essigsäure und Milchsäure. Trockene Hitze bis ca. + 120 C, feuchte Hitze und Warmwasser bis ca. + 60 C; kurzzeitige Spitzenbelastung bis max. + 80 C möglich. Icosit-277 ist bei Temperaturwechselbeanspruchung nicht beständig. Icosit-277 ist abriebfest, zähhart und witterungsbeständig. Kein Anriß bei einer Rissweitenöffnung von 0,40 mm (Prüfbericht 4039-1) Kein Anriß bei einer Rissweitenöffnung von 0,60 mm (Prüfbericht 4039) Systemeigenschaften/-aufbau Beschichtungsvorschläge: Beton 1.Starrer Beschichtungsaufbau 1.1 Verlaufmörtel: 1,0 Gew.-Teil Icosit-255 Bindemittel + 0,7 Gew.-Teile Quarzsand F 34 (0,1-0,3 mm). Materialverbrauch: 1,8-2,0 kg/m 2 /mm 1.2 Grobmörtel: 1,0 Gew.-Teil Icosit-255 Bindemittel + 3,5 Gew.-Teile Quarzsand 0-4 mm. Materialverbrauch: 2,0-3,0 kg/m 2 /mm 1.3 Egalisierspachtel (Kratzspachtel): 1,0 Gew.-Teil Icosit-277 Bindemittel + 0,5-0,7 Gew.-Teile Quarzsand 0,1-0,3 mm. Materialverbrauch: 1,8-2,0 kg/m 2 /mm 1.4 Ausgleichmörtel: 1,0 Gew.-Teil Icosit-277 Bindemittel + 1,0-1,25 Gew.-Teile Quarzsand 0,1-0,3 mm. Materialverbrauch: 1,8-2,0 kg/m 2 /mm Zum Ausgleichen und Egalisieren von Löchern, Lunkern, Fehlstellen usw. kann der Quarzanteil noch erhöht Icosit -255, Icosit -277 2/5
1.5 Haftbrücke: 1 x Icosit-255 oder Icosit-277 zwischen Alt- und Frischbeton bzw. -mörtel. Materialbedarf: 1,0-1,5 kg/m 2. Keinesfalls Verdünnung zugeben! Frisch in frisch arbeiten, d.h. der Frischbeton muss auf die noch klebrige Haftbrücke aufgebracht Werden sehr dicke Haftbrücken verlangt, kann noch mit Feinsand verfüllt 1.6 Dickschichtbeschichtung: 2 x Icosit-277 auf PCC, ECC oder PC-Spachtel Materialbedarf: 0,6-0,8 kg/m 2 Außerhalb von kleinflächigen Anwendungen darf die Trockenschichtdicke von 500 µm pro Arbeitsgang und 1000 µm im Gesamtaufbau nicht überschritten 2. Risseüberbrückender Beschichtungsaufbau Aufbau für Rissweitenöffnung von max. 0,40 mm (siehe Prüfbericht Nr. 4039-1; Auftragsmenge 1.700 gr/m 2 in 2 AG) - Kratzspachtel Icoment-520 1200 g/m 2 - Feinspachtel Icoment-520 1800 g/m 2 - Einbettschicht Icosit-277 1000 g/m 2 - Gewebematte, Glasfaser 250 g/m 2 - Deckschicht Icosit-277 700 g/m 2 - Kopfversiegelung *) Icosit EG 5 100 g/m 2 Aufbau für Rissweitenöffnung von max. 0,60 mm (siehe Prüfbericht Nr. 4039; Auftragsmenge 2.800 gr/m 2 in 2 AG) Hinweis: Nur für kleinflächige Bereiche - Kratzspachtel Icoment-520 1200 g/m 2 - Feinspachtel Icoment-520 1800 g/m 2 - Einbettschicht Icosit-277 1000 g/m 2 - Gewebematte, Glasfaser 250 g/m 2 - Deckschicht Icosit-277 1800 g/m 2 Kopfversiegelung *) Icosit EG 5100 g/m 2*) Die Kopfversiegelung ist nicht bindend für die Risseüberbrückung Stahl I. Chemisch und mechanisch beanspruchte Flächen: 2-3 x Icosit-277 II. Trogbrücken mit Schotterbett (DB): Grobmörtel auf waagrechten Flächen: 1. Grundbeschichtung: 1 x Icosit-277, 300 µm, DB Mat.- Nr. 684.24 Vollflächige Absandung mit Quarzsand 0,1-0,3 mm. Nach Erhärtung überschüssigen Sand entfernen. 2. Grundbeschichtung: 1 x Icosit-255, 400 µm nass, DB Mat.-Nr. 684.25 Deckbeschichtung: Nass in nass: 1 x Icosit-255 Grobmörtel. Grobmörtel, 4000 µm, Mat.-Nr. 684.27: 1,0 Gew.-Teil Icosit-255 Bindemittel + 4,0 Gew.-Teile Quarzsand 0,1-2,0 mm. Feinmörtel auf senkrechten und geneigten Flächen: 1. Grundbeschichtung: 1 x Icosit-277, 300 µm, Mat.-Nr. 684.24 Vollflächige Absandung mit Quarzsand 0,1-0,3 mm. Nach Erhärtung überschüssigen Sand entfernen. Deckbeschichtung: 1 x Icosit-277 Feinmörtel. Feinmörtel, 2000 µm, Mat.-Nr. 684.26: 1,0 Gew.-Teil Icosit-277 Bindemittel + 1,25 Gew.-Teile Quarzsand 0,1-0,3 mm. Materialverbrauch: Dichte Feststoff- Theoretische Schicht- Theoretischer Materialflüssig gehalt dicke b. 100 g/m 2 verbrauch für mittlere Verbrauch Trockenschichtdicke ca. kg/ltr. Gew. nass µm trocken µm µm ca. kg/m 2 Icosit-277 1,4 97 68 65 250 0,370 Icosit -255, Icosit -277 3/5
Untergrundbeschaffenheit (Beton): Vorbereitung des Untergrundes: Der Untergrund muß ausreichend tragfähig sein (mind. C20/25 oder ZE 30); die Abreißfestigkeit f ctm muß im Mittel 1,5 N/mm 2 betragen. Der Betonuntergrund muß trocken, griffig, frei von losen und absandenden Teilen, Zementschlämme, Staub und sonstigen Verunreinigungen. Geeignete Oberflächenvorbereitungsverfahren entsprechend den einschlägigen Regelwerken sind anzuwenden. Stahl: Strahlen im Vorbereitungsgrad Sa 2 1 / 2 nach DIN EN ISO 12 944, Teil 4. Frei von Schmutz, Fett und Öl. Bauteilverstärkung: Strahlen im Vorbereitungsgrad Sa 3 laut Zulassung Z-36.1-30 Verarbeitungsbedingungen Relative Luftfeuchtigkeit: Taupunkt: Minimal + 10 C Maximal + 30 C Minimal + 10 C Maximal + 30 C < 4% Feuchte; (gemessen mit CM-Gerät) Maximal 85% Eine Betauung muss ausgeschlossen werden; die Oberflächentemperatur des zu bearbeitenden Bauteils muss 3K über der Taupunkttemperatur liegen. Verarbeitungshinweise Mischungsverhältnis; Untergrundtemperatur: Umgebungstemperatur: Untergrundfeuchtigkeit: Mischanweisung/- dauer: Mischwerkzeuge: Verarbeitungsmethoden/-geräte: Icosit-255: 80 Gew.-Teile Komp. A 20 Gew.-Teile Komp. B Icosit-277: 80 Gew.-Teile Komp. A 20 Gew.-Teile Komp. B Bindemittel Icosit-277 wird in 2 Komponenten (Komponente A = Harz und Komponente B = Härter) im abgestimmten Mischungsverhältnis geliefert. Das verarbeitungsfertige Material wird durch intensives maschinelles Mischen hergestellt. Hierzu wird die Komponente B restlos in die Komponente A entleert. Sofort im Anschluss daran erfolgt das gründliche Zusammenmischen mit einem langsam laufenden Elektrorührer (z.b. Bohrmaschine mit Quirl), und zwar so lange, bis die Mischung homogen ist. Es ist darauf zu achten, dass auch im Rand- und Bodenbereich des Mischgefäßes eine vollständige Durchmischung stattfindet. Umtopfen in ein sauberes Gefäß und nochmaliges Mischen ist erforderlich. Icosit-277 kann auf der Baustelle mit mineralischen Füllstoffen gefüllt werden Hierzu sind die Zuschlagstoffe in das homogen gemischte Epoxidharz einzuarbeiten. Das Anmischen von Icosit-277 erfolgt mit einem elektromotorischen Rührgerät mit max. 300 400 U/min.. Je nach Zusammensetzung wird das Material im Streich-, Roll oder Spritzverfahren (airless) aufgetragen werden; gefüllte Abmischungen müssen gespachtelt Icosit-277 Dickbeschichtung: Wird bei tiefen Temperaturen gestrichen oder gerollt, können max. 5 Gew.-% Verdünnung K zugegeben Airless-Verarbeitung: Hochleistungsfähiges Airlessgerät (Förderung 9 Ltr/min). Spritzdruck in der Pistole von mind. 200 bar. Schlauchdurchmesser mind. 3/8 Zoll bzw. 8 mm Düse von 0,53 0,66 mm, Spritzwinkel 40 80 Material- und Gerätetemperatur mind. 30 C (der Einsatz eines Durchlauferhitzers ist empfehlenswert). Icosit -255, Icosit -277 4/5
Grobmörtelverarbeitung auf waagrechten Flächen: In die noch nasse 2. Grundbeschichtung ist der Icosit-255-Mörtel in der vorgeschriebenen Schichtdicke von 4-5 mm (+ 1 mm) aufzulegen, abzuziehen und zu verdichten. Auf eine gleichmäßige und geschlossene Oberfläche ist zu achten. Für die Verdichtung und Glättung ist ein Flügelglätter, z.b. Hexa der Fa. R. Grüb, 73614 Schlichten/Schorndorf, zu verwenden. Für die Fein- und Grobmörtelverarbeitung nach TL 918300, Bl. 84-Rezeptur kann bei tieferen Temperaturen max. 3 Gew.% Verdünnung K (bezogen auf die Bindemittelmenge!) zugegeben Gerätereinigung: Gebindeverarbeitungszeiten: Verdünnung K + 10 C + 20 C + 30 C Icosit-255/277 ca. 70 min. ca. 30-40 min. ca. 15-20 min. Construction Wartezeiten zwischen den Arbeitsgängen/ Überarbeitbarkeit: Wichtige Hinweise Gefahrenhinweise: + 10 C + 20 C + 30 C Begehbarkeit 35 Std. 15 Std. 10 Std. Überarbeitungszeit < 72 Std. < 48 Std. < 48 Std. Schlusstrockenzeit 14 d 7 d 5 d Abgesandete Flächen können auch nach längeren Wartezeiten überarbeitet GISCODE: RE 1 Für den Umgang mit unseren Produkten sind die wesentlichen physikalischen, sicherheitstechnischen, toxikologischen und ökologischen Daten den stoffspezifischen Sicherheitsdatenblättern zu entnehmen. Die einschlägigen Vorschriften, wie z.b. die Gefahrstoffverordnung, sind zu beachten. Auf Wunsch stellen wir Ihnen unser System-Merkblatt (TM-Kennziffer 7510) Hinweise zum Arbeitsschutz beim Umgang mit Produkten der Sika Deutschland GmbH zur Verfügung. Die vorstehenden Angaben, insbesondere die Vorschläge für Verarbeitung und Verwendung unserer Produkte, beruhen auf unseren Kenntnissen und Erfahrungen im Normalfall, vorausgesetzt die Produkte wurden sachgerecht gelagert und angewandt. Wegen der unterschiedlichen Materialien, Untergründen und abweichenden Arbeitsbedingungen kann eine Gewährleistung eines Arbeitsergebnisses oder eine Haftung, aus welchem Rechtsverhältnis auch immer, weder aus diesen Hinweisen, noch aus einer mündlichen Beratung begründet werden, es sei denn, dass uns insoweit Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last fällt. Hierbei hat der Anwender nachzuweisen, dass er schriftlich alle Kenntnisse, die zur sachgemäßen und erfolgversprechenden Beurteilung durch Sika erforderlich sind, Sika rechtzeitig und vollständig übermittelt hat. Der Anwender hat die Produkte auf ihre Eignung für den vorgesehenen Anwendungszweck zu prüfen. Änderungen der Produktspezifikationen bleiben vorbehalten. Schutzrechte Dritter sind zu beachten. Im übrigen gelten unsere jeweiligen Verkaufs- und Lieferbedingungen. Es gilt das jeweils neueste Technische Merkblatt, das von uns angefordert werden sollte. Sika Deutschland GmbH Kornwestheimer Str. 107 70439 Stuttgart Telefon (07 11) 80 09-0 Telefax (07 11) 80 09-321 Sika Deutschland GmbH Stuttgarter Str. 139 72574 Bad Urach Telefon (0 71 25) 9 40-0 Telefax (0 71 25) 9 40-321 Sika Korrosionsschutz GmbH Buschgrundstr. 10-12 45894 Gelsenkirchen Telefon (0 209) 3601-0 Telefax (0 209) 3601-8655 REG. NR. 39116 Icosit -255, Icosit -277 5/5