I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer am 28. Februar 2007 zum Thema für Schulen, Kinder und Jugendliche aus Oberösterreich Weiterer Gesprächsteilnehmer: Gottfried Gusenbauer, Verein lin_c Mag. Dr. Julius Stieber, Kulturdirektion
Seite 2 Comicwettbewerb für Schulen, Kinder und Jugendliche aus Oberösterreich "Phantasie ist wichtiger als alles Wissen, denn Wissen ist begrenzt" - Albert Einstein Comics gibt es überall auf der Welt und in jedem nur erdenklichen Bereich unseres täglichen Lebens. Comicfiguren sind so sehr ein Teil unserer Alltagskultur geworden, dass wir sie auf all den T-Shirts und Ansichtskarten, in Kinofilmen, Fernsehserien und in der Werbung gar nicht mehr als solche wahrnehmen. Comics als Teil der Lebensrealität von Kinder und Jugendlichen Die Palette reicht von billigen Comic-Heften und anspruchsvollen Comic-Alben über edel gemachte Comic-Bücher und antiquarische Sammelstücken bis hin zu Werbe- und Sachcomics und vieles andere mehr. In der Schule und insbesondere Kunstpädagogik, aber auch in der universitären Ausbildung ist das Comic bislang aber eher ausgespart worden. Es lohnt sich daher, sich diesem Thema auch einmal aus dem Blickwinkel der Kunst und kunstpädagogischen Ansätzen zu widmen. Comics sind ein nicht weg zu denkender Teil der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen ein Teil ihres kulturellen Selbstverständnisses und Ausdrucks.
Seite 3 Ausstellung "Comic-Land Schweiz" als Ausgangspunkt Das Land Oberösterreich greift daher heuer als Schwerpunkt seiner Kinder- und Jugendkulturaktivitäten in Kooperation mit dem Landesschulrat für Oberösterreich, dem Verein lin_c und der Schweizer Botschaft das Thema Comic auf. Ausgangspunkt ist eine Ausstellung der Schweizer Botschaft, die unter dem Titel "Comic-Land Schweiz" vom 4. bis 30. Mai 2007 im Landeskulturzentrum Ursulinenhof zu sehen sein wird und die Geschichte und Gegenwart der international erfolgreichen Comicszene Schweiz zeigt. Die Ausstellung machte bereits in Wien und Graz mit großem Publikumszuspruch Station. Im April ist sie in Villach zu Gast und schließt dann im Mai die Bundesländertour in Linz ab. Comicwettbewerb für Oberösterreichs Jugend Der erste oberösterreichische Comicwettbewerb kam auf Anregung des Vereins lin_c zustande. Dieser Verein kümmert sich seit ein paar Jahren um die Organisation der Comicszene Oberösterreich und setzt viele Impulse im Bereich der Comickunst. So wird u.a. einmal jährlich eine Zeitschrift herausgegeben, die Beispiele von oö. Comickünstlern im internationalen Vergleich zeigt, und für Linz 09 ist ein eigenes Comicfestival in Planung (derzeit Vorprojektstadium). Zum Comicwettbewerb sind alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis 20 Jahren eingeladen, die gerne Comics zeichnen oder sich auch erstmals in diesem Genre versuchen wollen. Wählen kann man zwischen drei Themen:
Seite 4 1. Weichei oder Brutalo? Was bedeutet Toleranz im Alltag? 2. Traumschiff oder SpaceInvader? Hier geht es um den ultimativen fahrbaren Untersatz, z.b. U-Boot, Flugzeug oder Crossbike 3. Manga Hier ist eine Idee für einen Manga Charakter gefagt Die Entwürfe sind bis 15. März 2007 an die Landeskulturdirektion OÖ., Kennwort "Comicwettbewerb", Promenade 37, 4021 Linz zu senden. Weitere Informationen gibt es unter: www.lin-c.net Der große Preis! Die prämierten Arbeiten sowie eine weitere Auswahl der Einsendungen werden von 4. - 30. Mai 2007 im Rahmen der Ausstellung "Comic-Land Schweiz" im 1. und 2. Stock des Landeskulturzentrums Ursulinenhof, Landstraße 31, 4020 Linz gezeigt. Die Gewinner werden außerdem im neuen lin_c 2007 (Heft für Comics und Bildliteratur) sowie in der Mai-Nummer des OÖ. Kulturberichts publiziert. Es gibt viele Preise zu gewinnen, u.a. Klassenfahrten zu einer OÖ. Sternwarte, Zeichentablett, Digitalkamera, Sparbücher, Büchergutscheine etc. Die Bewertung erfolgt in verschiedenen Kategorien Bei jedem Thema gibt es drei Alterskategorien, in denen man einen Preis erzielen kann. Kategorie 1: 6-10 Jahre, Kategorie 2: 11-14 Jahre, Kategorie 3: 15-20 Jahre.
Seite 5 Für die Gruppenarbeiten im Klassenverband werden ebenfalls Preise in den angegeben Alterskategorien vergeben. Darüber hinaus wird es sechs Sonderpreise geben. Teilnahmebedingungen und Jury Wenn Einsendung erfolgen, so sind Name, Adresse, Geburtsdatum sowie Telefon und Email anzugeben. Die Zeichnungen sollten im Format A 4 sein und maximal 4 Seiten umfassen. Als Juroren stehen bekannte Comiczeichnerinnen und -zeichner sowie Comicexpertinnen und -experten zur Verfügung: Gerhard Haderer (Zeichner und Karikaturist), Mag. Günter Mayer (Zeichner und Kurator MKH Wels), Mag.art Sibylle Küblböck (lin_c Redaktion), Harald Gebhartl (Theater Phönix), Mag. Nina Dietrich (Comic Zeichnerin ), Tara Starnegg (Manga Zeichnerin), FI Prof. Mag. Markus Riebe (Landesschulrat für OÖ). Die Prämierung der Sieger Die Prämierung des lin_c-comicwettbewerbes findet am 3. Mai 2007 im Rahmen der Ausstellungseröffnung "Comic-Land Schweiz" statt. Dabei sind auch die prämierten Arbeiten ausgestellt. Am 4. und 7. Mai 2007 sind außerdem renommierte Comic-Zeichner aus der Schweiz und Österreich zu Gast und bieten Workshopprogramme für Schulen an. Anmeldung sind ab Anfang Februar möglich unter: Tel. (+43 732) 77 20 148 75.
Seite 6 Comic- Geschichte(n) Die Hochburg des anspruchsvollen Albencomics ist der französische Sprachraum, also in erster Linie Frankreich und Belgien. In diesen Ländern ist das Medium der bunten Bilder voll etabliert und wird als 9. Kunst bezeichnet und auch so behandelt. Im deutschsprachigen Raum wurde, nach ersten zarten Versuchen in der Zwischenkriegszeit, die Entwicklung der Comics lange Zeit von politischer und pädagogischer Seite unterbunden, wovon sie sich erst langsam erholt. In vielen europäischen Ländern gibt es aber vielfach etablierte Comicfestivals. Bekannte Beispiele sind: Int. Comic Festival in Lodz / PL, Erlangen/D, Berlin, Turin, Lucca/I, Luzern/CH, Contern /Lx, Barcelona/E, Helsinki,.... Der Kunstverein lin_c arbeitet gerade an einem Vorprojekt für ein Comicfestival 2009 in Linz. Von der Höhlenmalerei zum modernen Comic Der Ursprung der Comics liegt eigentlich schon in der Urzeit. Höhlenmalereien, Fresken, Bildsäulen und Bildteppiche waren eine Urform der Comics. Es wurde mit Symbolen gearbeitet und anhand mehrerer Bilder eine Geschichte erzählt. Sogar die Multiplizierung von Beinen, etwa um Bewegung anzudeuten, taucht bereits in einigen altsteinzeitlichen Höhlenmalereien Altamiras auf. Weitere prominente Beispiele von historischen Comics sind u.a. der Teppich von Bayeux - ein historischer Comic, der in bunten, gestickten Bildern die Geschichte der Eroberung Englands im Jahre 1066 erzählt, oder die
Seite 7 Bildgeschichten von Wilhelm Busch (1832-1908), der oft auch als Urvater der modernen Comics bezeichnet wird. Historische, politische und soziale Bedeutung Comics, Cartoon und Karikaturen sind ein Spiegel unserer Gesellschaft. Die Themen und Inhalte von Comics sowie die Daily strips in Zeitungen, satirische Cartoons und Karikaturen verdeutlichen die Geschehnisse, Trends, Vorstellungen und technischen Entwicklungen verschiedener Zeitperioden. Sowohl politische und wirtschaftliche Probleme als auch sozialkritische Themen oder die ganz einfachen Hindernisse im Alltagsleben einer Generation werden dabei aufgegriffen und meist satirisch verarbeitet. Obwohl der Comic in unserer modernen Form erst seit ungefähr hundert Jahren existiert, haben die Charaktere und Gestalten, die sich in der Cartoonwelt tummeln, eine erstaunliche Entwicklung in ihrer Einstellung, ihren Problemen und ihrem Erscheinungsbild( z. B auch Mode) durchgemacht. Dem Medium Comic sollte daher nicht nur als Kunstform, sondern auch als wichtiger Teil unserer Alltagskultur und der Geschichtserzählung Bedeutung und Anerkennung zukommen.