Mit der Turnabteilung nach Sardinen und Korsika vom 5. bis 12. September 2017 An der Fahrt der Turnabteilung der Spvg Steinhagen nach Sardinien und Korsika nahmen 44 Interessierte voller Erwartung an dem für nahezu alle unbekannten Reiseziel teil. Unsere Reise begann am Dienstag, dem 5. September, 11:05 Uhr, vom Flughafen Düsseldorf nach Olbia, an der Nordostküste Sardiniens, wo wir um 13:10 Uhr eintrafen. Dort erwarteten uns Maria und Calle Weber von der Weber Touristik Steinhagen. Vom Flughafen fuhren wir zunächst zu der nahe von Olbia nördlich gelegenen Costa Smeralda. Die Costa Smeralda, der heute weltberühmte Küstenstreifen, wurde von Karim Aga Khan IV., dem reichen Unternehmer und geistigem Oberhaupt der Ismailiten, in den 1950erJahren erschlossen. Die Costa Smeralda, insbesondere der Hauptort Porto Cervo, bietet alles, was Wohlhabende an Luxus erwarten. Eine Nacht im Hotel kostet bis zu 30.000 Euro. Anschließend fuhren wir quer über die Insel bis zur Westküste und bezogen in Alghero unsere Zimmer im 4-Sterne-Hotel Carlos V.
2 Durch die wunderschöne Lage, auf einer kleinen Landzunge erbaut, an drei Seiten von Wasser umgeben, ist Alghero, die Stadt an der Westküste etwas Besonderes. Algheros Altstadt gleicht mit den dicken Befestigungsmauern und trutzigen Wachtürmen einer uneinnehmbaren Festung. Alghero hatte schon immer mit Besatzern zu tun. Erste Befestigungsanlagen wurden von den Genuesen errichtet. Nach der spanischen Eroberung erweiterte man die Anlagen. Sarden und Genuesen vertrieb man aus der Stadt, die nun eine rein katalanische Bevölkerung hatte. Die Befestigungen und Bastionen auf der Seeseite mit ihren meterdicken Mauern und Türmen sind noch gut erhalten. Im historischen Stadtzentrum gibt es viele mittelalterliche Gebäude. Schon von Weitem kann man die auffällig bunt gekachelte Kuppe der Kirche San Michele sehen. Auf unserer Fahrt am nächsten Tag entlang der Küste machte uns unsere örtliche Reiseleiterin Rina mit Sardinien näher vertraut. Wir erfuhren, dass Sardinien die zweitgrößte Insel des Mittelmeeres ist und dass es hier seit 2 Jahren nicht mehr geregnet hat. Auf Sardinien wird sardisch (eine vorindogermanische Sprache) und italienisch gesprochen, in Alghero zusätzlich katalanisch. Südlich von Alghero erstreckt sich eine eindrucksvolle Felsküste in Richtung Bosa - eine der schönsten Panoramastrecken von Sardinien.
3 Am Ufer des Flusses Temo, überragt von einem 447 m hohen Berg, schmiegen sich die bunten Häuser von Bosa in die Landschaft. Die Altstadt wird von der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burgruine des Castello Malaspina überragt. Auf der Rückfahrt fielen uns einige Nuraghen auf. Es sind Rundtürme aus tonnenschweren Steinbrocken, die bereits um 1400 v. Chr. von den alten Sarden errichtet wurden. Die Nuraghen konnten unterschiedliche Funktionen haben wehrhafte Burgen, Grabbauten oder Kultstätten. An einer Besichtigung der touristisch erschlossenen und besonders sehenswerten Nuraghe Santu Antine kamen wir nicht vorbei.
4 Unser Ziel am Donnerstag war die wohl berühmteste Kirche der Insel, Santissima Trinitá, ehemals ein Kloster, das jedoch völlig zerstört ist. Gut erhalten ist dagegen das um 1200 vollendete einschiffige Gotteshaus, dessen effektvolle Querstreifen aus weißem Sandstein und schwarzem Basalt bestehen. Der Legende nach kniete vor der Kirche Santissima Trinitá eine Kuh zum Gebet nieder. Auf der Fahrt nach Castelsardo machten wir einen Fotostopp bei einem Wahrzeichen Sardiniens, dem steinernen Elefanten, ein durch Verwitterung geformter etwa 5 Meter hoher Felsbrocken. Er ist eine Sehenswürdigkeit Sardiniens.
5 Gruppenfoto in Castelsardo Am Freitag, dem 8. September, erreichten wir Santa Teresa an der Nordspitze Sardiniens und setzten mit einem Fährschiff nach Korsika über. Korsika ist von Sardinien nur 12 km entfernt. Als Erstes kam die Hafenstadt Bonifacio in Sicht. Bonifacio ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Korsika. Die Altstadt mit ihren engen Gassen steht auf einem 60 80m hohen und teilweise vom Meer unterspülten weißen Kalksteinplateau, sodass die Häuser fast wie auf einem Balkon stehen. Die vordersten Häuser könnten nicht enger am Abgrund sein.
6 Mit einem Panoramazug fuhren wir die Straßen bergan bis zur Zitadelle, die den größten Teil der Oberstadt ausmacht. Sie ist eine der imposantesten und mächtigsten Festungsanlagen der Mittelmeerregion. Anschließend fuhren wir in unser Hotel Résidence Suite Home in Porticcio, das wir kurz nach 22:00 Uhr erreichten.
7 Das Ziel unseres nächsten Tages, am Samstag, dem 9. September, war Ajaccio, die Hauptstadt Korsikas und auch größte Stadt Korsikas. Hier wurde 1769 Napoleon Bonaparte geboren. Unsere örtliche Reiseleiterin Katrin führte uns durch Ajaccio und erklärte uns viele Sehenswürdigkeiten. Von Ajaccio fuhren wir in nördlicher Richtung über die Bucht von Liscia an der Küste entlang nach Sagone und von dot ins Landesinnere in die Calanche. Die Calanche ist eine bizarre Felsenlandschaft und zählt zu den schönsten Landschaften von Korsika. Dort ragt wild verwittertes rotes Porphyrgestein in bizarren Formen in die Höhe.
8 Auf unserer Fahrt sahen wir zu unserer Straße wiederholt wild lebende Schweine. Überraschung am Straßenrand und auf der Auf einer Straße liefen Ziegen und ließen sich durch den Verkehr nicht stören. Am Sonntag, dem 10. September, fuhren wir zum Seebad Porto, von wo aus wir mit einem Schiff das ehemalige Piratennest Girolata besichtigen wollten. Wegen stürmischen Wetters musste jedoch die Fahrt mit dem Schiff abgesagt werden. Wir blieben darum in Porto. In der Bucht von Porto blickt man auf einen genuesischen Wachturm, der auf einem rötlichen Felsvorsprung steht. Einige Reiseteilnehmer scheuten nicht die Strapazen, auf den Turm zu steigen.
9 Corte durfte natürlich in unserem Programm nicht fehlen. Corte, im Herzen der Insel gelegen, war die ehemalige Hauptstadt Korsikas und ist heute auch Sitz der einzigen Universität der Insel. Die korsische Sprache ist an dieser Universität Pflichtfach. Seine abgeschiedene Lage bot Corte in der Vergangenheit oft Schutz vor Feinden. Die in der Oberstadt gelegene Zitadelle zeugt bis heute eindrucksvoll vom Widerstand gegen die Besatzer aus Genua. Mit einem Minizug fuhren wir zur Oberstadt und Zitadelle. Am 8. Tag unserer Reise, am Dienstag, dem 12. September, hieß es Abschied nehmen von Korsika. Wie wir uns erinnern, hat es in 2 Nächten geregnet, tagsüber schien stets die Sonne. Von unserer Reiseleitung erfuhren wir, dass es auf Sardinien zum Leidwesen der Einheimischen nicht geregnet hat. Am frühen Nachmittag startete unser Direktflug von Bastia nach Köln-Bonn, von wo wir mit dem Transferbus die Rückfahrt nach Steinhagen antraten. Hildegard Dreyer
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