Kanton Zürich Gesundheitsdirektion Veterinäramt. Codex. Regeln für Kinder

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Tapsi hat keine Hände. Er nimmt die Sachen mit seinen Zähnen oder bewegt sie mit seinen Pfoten.

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Transkript:

Kanton Zürich Gesundheitsdirektion Veterinäramt Codex Regeln für Kinder

Die Broschüre «Codex Kind und Hund» zeigt dir auf, wie du dich Hunden gegenüber verhalten sollst. Wenn du weisst, worauf du im Umgang mit Hunden achten musst, nützt das deiner eigenen Sicherheit. Veterinäramt des Kantons Zürich Hunde können nicht sprechen wie du. Sie verstehen auch nicht alles, was du ihnen sagst. Und manche Dinge oder Bewegungen verstehen sie anders, als du sie gemeint hast. Das ist so, weil Hunde von den Wölfen abstammen und manchmal noch immer so reagieren wie ihre wilden Vorfahren. Deshalb ist es wichtig, dass du weisst, wie ein Hund dein Verhalten deutet.

Regeln

Ein Hund rennt auf dich zu: Bleib ganz ruhig stehen. Schau ihm nicht in die Augen. Lass deine Arme hängen. Warte, bis er weg ist. 01

Wieso? Ein Hund registriert aufmerksam jede Bewegung und reagiert darauf. Wenn du vor ihm davonrennst und sogar noch schreist, wirst du für ihn interessant. Dann rennt er dir hinterher, beginnt vielleicht zu bellen und springt dich an. Wenn du aber ruhig stehen bleibst, verliert der Hund das Interesse an dir und lässt dich in Ruhe.

Ein Hund möchte dir etwas wegnehmen, das du in der Hand hältst: Lass es zu Boden fallen. Bleib ganz ruhig stehen. Schau ihm nicht in die Augen. Lass deine Arme hängen. Warte, bis er weg ist.. 02

Wieso? Wenn der Hund bekommt, was er möchte, lässt er dich in Ruhe. Wenn du dem Hund aber das nicht gibst, was er gerne hätte, und es sogar noch in die Höhe hältst, wird er an dir hochspringen und versuchen, es dir zu entreissen. Dabei kann er dich umwerfen oder dich sogar verletzen.

Du möchtest einen Hund streicheln: Halte Abstand. Frag die Leute, die mit ihm spazieren, ob du ihn streicheln darfst. Wenn sie «Ja» sagen, dann sprich den Hund freundlich an. Warte, bis er zu dir kommt. Dann darfst du ihn streicheln. 03

Wieso? Die Leute kennen ihren Hund gut und sie wissen, ob er sich gerne von Fremden streicheln lässt. Wenn du den Hund rufst, kann er entscheiden, ob er zu dir kommen mag oder nicht. Wenn die Leute «Nein» sagen oder der Hund nicht zu dir kommt, dann geh weiter. Vielleicht hat er Schmerzen und ist deshalb schlecht gelaunt. Oder er mag einfach nicht angefasst werden. Dann darfst du ihn nicht streicheln.

Du begegnest einem angebundenen Hund: Halte Abstand. Schau ihm nicht in die Augen. Geh ruhig an ihm vorbei. Geh niemals auf ihn zu. Fass ihn niemals an. 04

Wieso? Ein Hund, der auf seine Leute wartet, ist vielleicht ängstlich. In dieser Situation will er nicht gestreichelt werden. Weil er angebunden ist, kann er nicht ausweichen, wenn ihm jemand zu nahe kommt. Es ist auch möglich, dass er nicht gerne angefasst wird. Deshalb versucht er dir vielleicht zu zeigen, dass du nicht näher kommen sollst. Dann knurrt er, bellt oder zeigt seine Zähne. Beachtest du diese Signale nicht, kann es sein, dass er sich mit Beissen verteidigt.

Ein Hund steht hinter einem Zaun: Halte Abstand. Geh ruhig an ihm vorbei. Geh niemals auf ihn zu. Fass ihn niemals an. Schau ihm nicht in die Augen. 05

Wieso? Der Hund hinter dem Zaun verteidigt sein Territorium, sein Zuhause. Fremde Leute betrachtet er als unerwünschte Eindringlinge. Auch wenn du den Hund kennst und ihn sogar schon gestreichelt hast, musst du ihn in Ruhe lassen. Vielleicht versucht er dir zu zeigen, dass du nicht näher kommen sollst. Dann knurrt er, bellt oder zeigt seine Zähne. Beachtest du diese Signale nicht und gehst zu nahe an den Zaun, kann es sein, dass er sein Territorium mit Beissen verteidigt.

Du willst an einem Hund vorbeigehen: Halte Abstand. Schau ihm nicht in die Augen. Geh ruhig vorbei. Auf der Seite der Leute. 06

Wieso? Wenn du schnell auf einen Hund zu gehst, kann er Angst bekommen. Denn Hunde reagieren auf schnelle Bewegungen. Das gilt auch, wenn du an ihm vorbeirennst oder vorbeifährst. Wenn du mit dem Skateboard, dem Velo oder mit Rollerblades vorbeifahren willst, können die Geräusche den Hund zusätzlich erschrecken. Halte deshalb an und steig nach Möglichkeit ab. Wenn es eng ist, dann bleib ruhig stehen und lass dem Hund den Vortritt.

Ein Hund ist beim Fressen: Bleib weg von ihm. Stör ihn nicht. 07

Wieso? Futter ist für den Hund sehr wichtig. Wenn du zu nahe an sein Futter gehst, denkt der Hund, du möchtest es ihm wegnehmen. Das gefällt ihm gar nicht und er verteidigt es. Möglicherweise beginnt er zu knurren. Damit sagt er: «Geh weg. Das Futter gehört mir, ich will es nicht teilen.»

Ein Hund liegt auf seinem Platz: Bleib weg von ihm. Stör ihn nicht. 08

Wieso? Für den Hund ist sein Liegeplatz der Ort, an den er sich gerne zurückzieht, um zu schlafen oder sich auszuruhen. Sein Lieblingsplatz gehört allein ihm und er will ihn nicht teilen. Wenn der Hund auf seinem Platz liegt oder schläft, dann lass ihn in Frieden und warte, bis er aufsteht und den Platz verlässt.

Ein Hund hat dich umgeworfen oder du spielst am Boden: Roll dich zusammen. Schütze deinen Kopf mit den Händen. Beweg dich nicht. Sei ganz still. Warte, bis der Hund weg ist. 09

Wieso? Ein Hund reagiert auf schnelle Bewegungen. Wenn du hinfällst oder auf dem Boden sitzt oder liegst, findet er das interessant. Wenn du zusammengerollt und still bist und dich nicht mehr bewegst, verliert der Hund das Interesse und trottet davon.

Der Hund

Weshalb der Hund so ist, wie er ist, erzählt der folgende Text. Er zeigt, weshalb ein Hund kein Spielzeug ist, selbst wenn er der allerbeste Freund des Menschen ist. Denn ursprünglich stammt er vom Wolf ab. Wolf und Mensch In der Urzeit der Menschheit hatten Menschen und Wölfe ähnliche Ernährungsgewohnheiten: Sie jagten Bären, Hirsche und Auerochsen. Beiden gemeinsam war auch das Leben in sozialen Gruppen. Wölfe lebten in Rudeln, unsere Urahnen in Horden und Stämmen. Mit der Zeit entwickelten sich die Menschen weiter. Aus den herumziehenden Jägern und Sammlern wurden Ackerbauern und Viehzüchter. Und die Wölfe?

Eine neue Futterquelle Die neu entstandenen menschlichen Siedlungen blieben nicht lange unentdeckt. Die umherstreifenden Wölfe merkten bald, dass es bei den Menschen Futter gab in Form von essbaren Abfällen. Mit dieser Entdeckung gingen die einzelnen Wölfe unterschiedlich um. Die einen waren sehr scheu und trauten sich nicht in die Nähe der menschlichen Siedlungen. Die anderen hingegen waren neugierig und mutig genug, um sich heranzuwagen. Die Zähmung der Wölfe Damit begann eine folgenreiche Entwicklung: Im Laufe der Zeit trennten sich die scheuen und die zutraulicheren Wölfe und gingen verschiedene Wege. Die scheuen Wölfe blieben in den Wäldern und jagten weiter wie bis anhin. Die zutraulicheren Wölfe hingegen schlossen sich den Menschen an und wurden von ihnen gezähmt. So entwickelten sie sich allmählich zu den treusten Weggefährten der Menschen. Und sie sind es bis heute geblieben. Damit sind die Hunde, die von den Wölfen abstammen, die älteste Haustierart.

Herausgeber Veterinäramt des Kantons Zürich Gestaltung Feurer Network AG, Zürich Zeichnungen Philipp Dornbierer, Zürich Produktion kdmz, Zürich gedruckt im FM-Raster, hergestellt in nachhaltigen Prozessen (Umweltmanagementsystem ISO 14001), klimaneutral gestellt Papier Refutura, Recycling, matt, hochweiss, 100% Altpapier, FSC-zertifiziert, Blauer Engel, CO 2-neutral Broschüre zum richtigen Umgang mit Hunden für Kinder der Unterstufe Ausgabe September 2017