Ulrike Chuchra (Hrsg.) Überreich beschenkt. 52 Zusagen Gottes

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Ulrike Chuchra (Hrsg.) Überreich beschenkt 52 Zusagen Gottes

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Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 2013 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG Bodenborn 43 58452 Witten Internet: www.scm-brockhaus.de E-Mail: info@scm-brockhaus.de Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen: Neues Leben. Die Bibel, der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten. Weiter wurden verwendet: Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (GNB) Hoffnung für alle (Brunnen Verlag Basel und Gießen), Copyright 1983, 1996, 2002 by International Bible Society. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Verlags. (HFA) Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (LUT) Umschlaggestaltung: Kathrin Retter, Weil im Schönbuch Satz: Christoph Möller, Hattingen Druck und Bindung: CPI Ebner & Spiegel, Ulm Gedruckt in Deutschland ISBN 978-3-417-26554-5 Bestell-Nr. 226.554

Inhalt Vorwort Woche 1: Wurzelkraft 6 Woche 2: Tun, was ihm Freude macht 10 Woche 3: Wie Gott mir, so ich dir 13 Woche 4: Lichtblick 16 Woche 5: Ein Ort der Gegenwart Gottes 20 Woche 6: Früchte oder: Was bleibt, wenn am Ende alles wieder in die Kiste kommt 24 Woche 7: Wie eine Fahrt ins Ungewisse? 28 Woche 8: Schattenkünstlerin 31 Woche 9: Von Gott wahrgenommen und geleitet 34 Woche 10: Licht für den nächsten Schritt 37 Woche 11: Das Leben in seiner ganzen Fülle 40 Woche 12: Geborgen wie ein gestilltes Kind im Arm der Mutter 43 Woche 13: Wie ich meinen Vater kennenlernte 46 Woche 14: Ewige Liebe garantiert Scheidung ausgeschlossen 49 Woche 15: Der Brückenbaumeister 52 Woche 16: Ein feste Burg ist unser Gott 56 Woche 17: Notruf 59 Woche 18: Engel fliegen auch im Regen 62 Woche 19: Wenn alles zerbricht 65 Woche 20: Hoffnung inmitten der Trostlosigkeit 69 Woche 21: Mit Gott über Mauern springen 72 Woche 22: Täglicher Jungbrunnen 75 Woche 23: Eine Badewanne voll Frieden 78 Woche 24: Landlust 81 Woche 25: Bei Gott sind meine Bedürfnisse und Wünsche gut aufgehoben! 84 Woche 26: Es geht nicht um eine Diät 87 Woche 27: Ein wunderbares Erbe 90 Woche 28: Das Ziel bestimmt den Stil 93 3

Woche 29: Gott meint genau mich 96 Woche 30: Zur Freiheit berufen 99 Woche 31: Vom Richtigsein und Falschsein 102 Woche 32: Es bleibt nur das, was man verschenkt hat 106 Woche 33: Entlastetes Leben 109 Woche 34: Gott zeigt sein Gesicht 112 Woche 35: In Gottes Arme fallen 115 Woche 36: Durch die Blume 118 Woche 37: Das Fest des Lebens ist vorbei Jetzt fängt s an 121 Woche 38: Schatzkiste ohne Schlüssel? 124 Woche 39: Gottes kleine Funzel Woche 40: Nur ein paar Meter 131 Woche 41: Gott ist da! 134 Woche 42: Eine neue Dimension für mein Leben 137 Woche 43: In Gottes Kaderschmiede 140 Woche 44: Darauf stehe ich 143 Woche 45: Graue Haare sind schön! 146 Woche 46: Gott schenkt mir den Himmel 149 Woche 47: Bei Jesus zu Hause 152 Woche 48: Das Geschenk des Miteinanders 155 Woche 49: Mit unerfüllten Wünschen leben 158 Woche 50: Einmal volltanken, bitte! 161 Woche 51: Mitten rein! 165 Woche 52: Tag der offenen Tür in Gottes Atelier! 168 Bibelstellenverzeichnis 171 Verzeichnis der Autorinnen 172 Quellenverzeichnis 176 4

Vorwort Oasen im Alltag, das sind diese Andachten von Frauen für Frauen. Sie öffnen in 52 Wochen neue Türen in verschiedene Welten. Gemeinsam ist allen, dass Frauen aus ihrem Leben erzählen, von Erlebnissen mit Gott. Diese Frauen legen biblische Texte so aus, dass sie auch etwas mit meinem Leben zu tun bekommen. Viele der Erfahrungen, von denen die Frauen sprechen, habe ich auch gemacht. Ganz direkt sprechen sie in mein Herz, ermutigen mich, fordern mich heraus. Ganz unterschiedliche Frauen kommen zu Wort. Es sind Frauen dabei, deren Namen bislang noch gar nicht viel öffentlich aufgetaucht sind. Frauen, die aus ihrem Alltag erzählen, die die Leserin mit in ihr Leben, ihre Familie, ihren Urlaub oder ihre Arbeitswelt nehmen. Sie zeigen in den Andachten, dass Gott auch dort zu finden ist, auch dort wirkt und mit Frauen redet. Gerade die unspektakulären Situationen sind es oft, in denen Gott uns begegnet. Und genau solche beschreiben die Frauen. Deshalb bleibt dieses Andachtsbuch so spannend. In jeder Woche berichtet eine andere Frau, schenkt uns einen Einblick in ihr Leben. Für jede Woche finde ich einen neuen und guten Gedanken über meine Beziehung zu Gott. So hautnah, wie es eben nur bei Frauen sein kann. Hier wird nichts beschönigt, nichts verheimlicht. Hier kommen Glauben und Leben so glaubwürdig zusammen, dass man lernt, an Gott zu glauben, in allen Lebenslagen. Das macht Mut, gerade im Alltag Gott zu entdecken! Denn: Er ist schon da. Und das entspannt, wie der Aufenthalt in einer Oase. Die Wüste des Alltags für ein paar Minuten verlassen und gestärkt wieder weiterziehen. Ein Oasenbuch mit 52 Zusagen Gottes für den Alltag! Elke Werner 5

Woche 1 Wurzelkraft Wie ihr nun Christus Jesus als euren Herrn angenommen habt, so lebt auch mit ihm und seid ihm gehorsam. Senkt eure Wurzeln tief in seinen Boden und schöpft aus ihm, dann werdet ihr im Glauben wachsen und in der Wahrheit, in der ihr unterwiesen wurdet, standfest werden. Und dann wird euer Leben überfließen von Dankbarkeit für alles, was er getan hat. Kolosser 2,6-7 Wo bin ich verwurzelt? Die Frage entscheidet darüber, wie ich mein Leben gestalte und seine Herausforderungen bewältige. Der Verfasser von Psalm 1 schreibt: Wohl dem Menschen, der ( ) begeistert ist von den Weisungen Gottes und über sie unablässig nachdenkt. Der ist wie ein Baum, an Wasserbächen gepflanzt, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Blätter nicht verwelken... (eigene Übersetzung). In Israel ist Regen selten, deshalb hat ein Baum, der am Wasser steht, für seine Wurzeln die beste Versorgungslage. Paulus verwendet dieses Bild aus Psalm1 für unser Verhältnis zu Jesus. Durch Jesus haben wir Menschen einen leichten und fassbaren Zugang zu Gott, unserem Schöpfer. Durch Jesus bekommen wir ein Bild von Gott, er stellt durch sein Leben und Sterben eine Brücke zum Vater dar. Ich möchte beim Bild des Baumes verweilen, denn es gehört zu meinen Lieblingsbildern in der Bibel und in meinem Leben. Bäume faszinieren mich nicht nur, weil sie groß und mächtig, schön und anmutig, langlebig und zäh sind, sondern auch, weil ich in ihnen vieles von dem wiederfinde, wonach ich strebe: feste Verwurzelung, gleichzeitig ein elastisches Mitschwingen mit dem Wind. Zuverlässigkeit und Standhaftigkeit, aber auch Verletzlichkeit. Die Wurzeln sind dabei lebenswichtig. Sie geben dem Baum nicht nur Halt und Stabilität, sondern sie führen ihm auch durch das Wasser, das sie aus der Erde aufnehmen, all das zu, was er zu Wachstum und Gedeihen braucht. Ein gesunder Baum wächst deshalb immer in 6

drei Richtungen: in die Höhe und Breite und in die Tiefe. Auf uns Menschen übertragen bedeutet dies: Je mehr wir im sichtbaren Bereich Zeit und Kraft investieren in Arbeit und Leistung, Aussehen und Ansehen usw., desto mehr Zeit und Kraft müssen wir auch für die Entwicklung und Pflege eines gesunden Wurzelballens aufbringen. Entscheidend für das Schicksal des Baumes ist der Grund, in dem er verankert ist. Während ein Baum sich seinen Standort nicht aussuchen kann, ist dies bei uns Menschen anders. Zwar sind wir als Kinder in eine bestimmte Familie ungefragt hineingeboren worden sie schenkte uns im Idealfall Liebe und Geborgenheit, aber auch bestimmte Werte und Normen, doch je älter und erwachsener wir wurden, desto mehr stellte sich uns die Aufgabe, uns selbst auf den Weg zu machen und unseren eigenen Wurzelgrund zu suchen. Hölderlin schreibt in der letzten Strophe seines Gedichtes Lebenslauf: Alles prüfe der Mensch, dass, kräftig genähret, er danken für alles lern, und verstehe die Freiheit, aufzubrechen, wohin er will. Diese Freiheit bedeutet gleichzeitig eine große Verantwortung, denn die Wahl unseres Wurzelgrundes entscheidet über unsere Gestaltung von Gegenwart und Zukunft! Dabei gilt: In Krisen und Belastungszeiten zeigt sich besonders deutlich die Qualität der Verankerung, in der ein Baum genauso wie ein Mensch seinen Halt hat. Bäume, die von Natur aus sogenannte Flachwurzler sind (z. B. Tannen und Fichten), haben bei Sturm und Dürre weniger Überlebenschancen als Tiefwurzler, die mehr Halt haben und auch dann noch an Wasseradern herankommen, wenn das Nass von oben lange Zeit ausbleibt. (Beim letzten schweren Orkan in unserer Gegend überraschte es nicht, dass vorwiegend Flachwurzler dem Druck des Windes nicht standhalten konnten.) Doch was die Pflanze nicht bestimmen kann, kann der Mensch sehr wohl entscheiden niemand muss lebenslang zu den Flachwurzlern gehören. Allerdings befassen sich viele Menschen heute zu wenig mit der Frage: Was gibt mir Halt? Woher beziehe ich Kraft in Krisenzeiten? Wenn eine schwere Belastung beispielsweise Krankheit, Trennung, Verluste aller Art über sie hereinbricht, merken sie, dass sie für ihre Wurzelpflege zu wenig getan haben. Die Folge: Immer mehr Menschen verlieren bei schweren Belastungen oder bei einer unerwarte- 7

ten Häufung von Belastungen den Halt und werden seelisch oder körperlich (meist ist beides verbunden) krank. Sie sind ausgebrannt (Burn-out) oder chronisch niedergedrückt (depressiv), was ja nichts anderes bedeutet, als dass der Energiehaushalt mit dem Energieverbrauch nicht Schritt halten konnte. Fazit: Bäume sind eine eindrucksvolle Bestätigung der tiefen Wahrheit, die der Fuchs dem kleinen Prinzen in der Erzählung von Saint-Exupéry mitteilt: Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Das Wesentliche es bedeutet mehr, als freundliche Gedanken über Gott zu haben und seiner hin und wieder im Gebet zu gedenken. Jesus als unseren Herrn angenommen zu haben bedeutet, dass der Glaube an Gott ein unser Leben durch und durch prägendes und bestimmendes Vertrauen ist. Unser Leben damit sind unsere Gedanken, Hoffnungen und Gefühle ebenso gemeint wie unsere Ziele, Aktivitäten und ganz konkreten Entscheidungen und Verhaltensweisen. Alles soll unter dem Einfluss jener Beziehung stehen, die unser Lebensfundament bildet. Deshalb ist es nur konsequent, wenn der Vers im Kolosserbrief einen ganz direkten Zusammenhang herstellt zwischen einerseits der Tiefe unserer Wurzeln sowie dem Ort, an dem wir verwurzelt ( in Jesus ) sind, und andererseits unserer Lebensqualität und Lebenshaltung. Von überfließender Dankbarkeit spricht Paulus. Die Dankbarkeit beruht nicht darauf, dass vieles im Leben nach Wunsch läuft oder besonders beglückend ist, sondern darauf, dass es der/die Glaubende im Lichte des Vertrauens sieht. Eines Vertrauens, das daran glaubt, dass auch im Schweren ein Segen ruhen kann, oder wie Paulus in seinem Brief an die Römer schreibt (8,28; eigene Übersetzung): Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Guten (agathon!) dienen. Grund genug, dankbar zurück, aber auch getrost nach vorne zu schauen. Ja, ich bin dankbar: dass ich mein Leben nicht alleine leben muss und nicht nur auf meine eigene Kraft oder die anderer Menschen angewiesen bin. Ich könnte auf diesen Halt nicht verzichten und will auch andere daran teilhaben lassen. 8

Zum Nachdenken Woran können Sie sich im Alltag festhalten? Woher bekommen Sie Kraft, wenn Probleme und Herausforderungen auf Sie zukommen? Je näher ein Betender zu Gott kommt, umso mehr wird er ein Dankender. Peter Lippert Beate Weingardt 9

Gott hat Ihnen viel versprochen! Zum Beispiel, dass er Sie bedingungslos liebt dass er immer für Sie da ist dass er Sie beschützt Was Sie dafür tun müssen? Nichts außer diese Zusagen Gottes für sich in Anspruch zu nehmen. Dabei stehen Ihnen die 52 Autorinnen mit ihren mal nachdenklichen, mal herausfordernden oder auch unterhaltsamen Andachten hilfreich zur Seite. Sie beschäftigen sich mit 52 Versprechen Gottes und überlegen, was diese für uns heute bedeuten und wie sie uns in unserem Alltag begleiten können. Sie erzählen von ihren eigenen Erfahrungen und machen Mut, Gott zu vertrauen. So erhalten Sie Kraft und neuen Schwung für Ihren Alltag. Machen Sie sich mit autorinnen wie Cornelia Mack, Antje Rein, Elisabeth Büchle und Dr. Beate M. Weingardt Woche für Woche auf den Weg und entdecken Sie, welche Zusagen und Versprechen Gott für Sie bereithält! www.scm-brockhaus.de D 12,95 A 13,40 sfr. 19,50 ISBN 978-3-417-26554-5 9 7 8 3 4 1 7 2 6 5 5 4 5