Die wichtigsten Grenzwerte elektrischer Betriebsmittel nach DIN VDE 0701-0702
Die wichtigsten Grenzwerte elektrischer Betriebsmittel nach DIN VDE 0701-0702 Die Erstprüfung nimmt hier der Hersteller vor. Prüfung nach Instandsetzung, Änderung elektrischer Geräte Wiederholungsprüfung elektrischer Geräte nach DIN VDE 0701-0702. Schutzleiterwiderstand Bei Geräten mit Schutzleiter und berührbaren leitfähigen Teilen, die am Schutzleiter angeschlossen sind (Schutzklasse I Geräte) ist der ordnungsgemäße Zustand der elektrischen Verbindung zwischen der Anschlussstelle des Schutzleiters (Schutzkontakt des Netzsteckers) und jedem mit dem Schutzleiter verbundenen berührbaren Teil nachzuweisen. Grenzwerte für den Schutzleiterwiderstand 0,3 Ω bis 5 m Leitungslänge und Bemessungsstrom bis 16 A zzgl. 0,1 Ω je über 5 m Leitungslänge und Bemessungsstrom 7,5 m jedoch max. 1,0 Ω über 5 m Leitungslänge und Bemessungsstrom bis 16 A Hinweis: für andere Leitungen gilt als Grenzwert der errechnete Widerstandswert. Praxistipp! Leitungen während der Prüfung über die gesamte Länge bewegen! Handprobe an Befestigungen sowie an den Einführungen der betreffenden Leitung durchführen! Sondenanschluss an gut leitendes Teil am Prüfling anschließen, Übergangswiderstand geht in Messung ein. Isolationswiderstand Der Isolationswiderstand ist zwischen allen aktiven Teilen und dem Schutzleiter (bei Schutzklasse I) bzw. an allen berührbaren leitfähigen Teilen des Gehäuses (bei Schutzklasse II und III) zu messen. Dazu sind alle Stromkreise einzuschalten, ggf. sind die Messungen in mehreren Schalterstellungen vorzunehmen. Bei der Instandsetzung/Änderung ist zusätzlich eine Messung zwischen den aktiven Teilen eines SELV/PELV Stromkreises und den aktiven Teilen des Primärstromkreises erforderlich. S. 2
Die Prüfspannung beträgt 500 V DC, wenn Geräte mit Überspannungsableitern oder SELV/PELV-Geräte geprüft werden, darf hierfür die Messspannung auf 250 V DC reduziert werden. Geräteart Grenzwert nach DIN VDE 0701-0702 Mit Schutzleiter (SK I) Mit Heizelementen (SK I) Schutzisoliert * (SK II) Schutzkleinspannung (SK III) > 1,0 MΩ > 0,3 MΩ > 2,0 MΩ > 250 kω *Auch bei berührbaren leitfähigen Teilen von Geräten der SK I, welche nicht mit PE verbunden sind. Praxistipp! Bei Geräten der Informationstechnik oder anderen elektronischen Geräten kann die Isolationsmessung entfallen, jedoch ist die Messung des Schutzleiter- oder Berührungsstromes nach dem direkten oder Differenzstrommessverfahren zwingend erforderlich. Zusätzliche Messungen Nach DIN VDE 0701-0702 Anhang E darf anstelle der Isolationswiderstandsmessung eine Spannungsprüfung mit 1000 V (SK I) oder 3500 V (SK II) bzw. 400 V (SK III) (AC/50 Hz) durchgeführt werden. Schutzleiterstrom An jedem Gerät mit Schutzleiter (Geräte der SK I) muss der Schutzleiterstrom gemessen werden. Dafür können folgende Messverfahren angewendet werden: Die direkte Messung Die Differenzstrommessung Die Ersatz-Ableitstrommessung Bei der Messung muss der Netzstecker umgepolt werden, alle Stromkreise sind einzuschalten, ggf. sind die Messungen in mehreren Schalterstellungen vorzunehmen. S. 3
Hinweise Bei der direkten Messung muss der Prüfling von Erde isoliert werden, es darf keine Verbindung zur Erde (z. B. über Datenanschlüsse) bestehen. Das Ersatz-Ableitstrommessverfahren ist nur anwendbar, falls sich im Prüfling keine netzspannungsabhängigen (bzw. elektronischen) Schalter befinden und vorher eine Isolationswiderstandsmessung durchgeführt und bestanden wurde. Eine Messung des Schutzleiterstromes ist auch mit einer Leckstromzange und entsprechenden Messadaptern möglich. Geräteart Geräte allgemein Grenzwert 3,5 ma Geräte mit eingeschalteten Heizelementen 1 ma/kw bis zum Höchstwert von 10 ma Hinweis: Bei Überschreitung obiger Werte ist zu prüfen ob Grenzwerte laut Herstellerangaben bzw. Produktnormen gelten. Praxistipp! Verwechseln Sie nicht Ersatz-Ableitstrom oder Schutzleiterstrom bzw. Differenzstrom. In der Regel ist der Ersatz-Ableitstrom doppelt so hoch wie der Schutzleiterstrom bzw. der echte Ableitstrom. Eine empfindliche Stromzange, eine sogenannte Leckstromzange z.b. AC50A oder CHB5 mit einer Auflösung von 10 μa, ersetzt ein spezielles Prüfgerät. Diese Leckstromzange ermöglicht auch eine sehr schnelle und somit kostensparende Fehlersuche in Anlagen mit RCD/FI-Schutz. Berührungsstrom An allen berührbaren leitfähigen, und nicht mit einem Schutzleiter verbundenen Teil des Prüflings ist der Berührungsstrom zu messen. Dafür können folgende Messverfahren angewendet werden: Die direkte Messung Die Differenzstrommessung Die Ersatz-Ableitstrommessung S. 4
Bei der Messung muss der Netzstecker umgepolt werden, alle Stromkreise sind einzuschalten, ggf. sind die Messungen in mehreren Schalterstellungen vorzunehmen. Hinweise Bei der direkten Messung muss der Prüfling von Erde isoliert werden, es darf keine Verbindung zur Erde (z. B. über Datenanschlüsse) bestehen. Das Ersatz-Ableitstrommessverfahren ist nur anwendbar, falls sich im Prüfling keine netzspannungsabhängigen (bzw. elektronischen) Schalter befinden und vorher eine Isolationswiderstandsmessung durchgeführt und bestanden wurde. Geräteart Nicht mit dem PE verbundene berührbare leitfähige Teile Grenzwert 0,5 ma Geräte der Schutzklasse III Messung nicht erforderlich S. 5
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