MIT DEN SCHLANGENLINIEN IM STEIN GRIFF BILDHAUER TONI SCHEUBECK DIE MÄANDER DES FLUSSES AUF. INFOS GIBT ES BEI DER TOURIST-INFO CHAM /// PROPSTEISTRASSE 46 /// 93413 CHAM /// 0 99 71 / 80 34 93 /// WWW.CHAM.DE /// WWW.ATELIER-SCHEUBECK.DE ///
EIN STEIN AM REGEN Cham Rossschwemme 3 Keilförmig, groß und schwer liegt bei der Rossschwemme am Regen- Ufer in Cham ein Findling aus Granit. Er ist gerade so hoch, dass die Kinder, die im Sommer hier baden gehen, auf ihm kraxeln und herumrutschen können. Und er liegt gerade so tief, dass er vom letzten Hochwasser fast vollständig umspült wurde.»der ganze Uferbereich war überschwemmt, auch mein Stein«, erzählt Bildhauer Toni Scheubeck (Jahrgang 1948),»nur die höchste Linie war noch sichtbar. Das hat mir gefallen.«die höchste Linie ist das einzige Element, das Toni Scheubeck überhaupt bearbeitet hat. Schlängelnd und dunkelgrau glänzend hebt sie sich vom Rest des Steins ab wie der Regen selbst, wenn man ihn von oben betrachtet.»ein Granitfindling ist an sich schon eine Skulptur. Ich lege nur seine Besonderheiten frei«, erklärt der Künstler, der im nahen Arnschwang lebt und Kunsterzieher am Chamer Gymnasium war. Entstanden ist sein Werk im Jahr 2001, als zur Gartenschau in Cham ein europäisches Bildhauersymposium stattfand. Weitere Skulpturen, etwa die Stufen des tschechischen Künstlers Václav Fiala, sind am gegenüberliegenden Flussufer zu bewundern. Dahin gelangt man über die Florian-Geyer-Brücke die Brücke aus dem gleichnamigen und preisgekrönten Antikriegsfilm von Bernhard Wicki aus dem Jahr 1959. Zwar existiert das Bauwerk von damals nicht mehr, doch an der heutigen Brücke erinnern Edelstahlstreifen mit Szenenfotos an die Dreharbeiten eine Idee von Toni Scheubeck, die er im Auftrag des örtlichen Lions Clubs realisierte.»als Kulisse für den Film diente hier auch das so genannte Biertor, das als einziges von vier Stadttoren erhalten geblieben ist«, erklärt Scheubeck.»Ursprünglich wurde es Burgtor genannt, doch seit aus der früheren Burg ab 1642 eine Brauerei wurde, nennen es die Chamer Biertor.«Nebenan ist das Museum der Künstlergruppe SPUR. Toni Scheu beck empfiehlt auch das Cordonhaus, die städtische Galerie für zeitgenössische Kunst. 19
GEMEINDE RUNDING / BURGFREUNDE RUNDING E. V. /// KIRCHSTRASSE 6 /// 93486 RUNDING /// 0 99 71 / 85 62 15 /// WWW.BURG-RUNDING.DE ///
WAS EINE BAYERWALD-BURG MIT MACHU PICCHU GEMEINSAM HAT Runding Burgruine 4 Die Burg liegt auf einem Berg im Wald. Sie wurde aus Granit erbaut, geplündert, beinahe vergessen, wiederentdeckt, vom Bewuchs befreit und zugänglich gemacht. Ist das Machu Picchu, die alte Inkastätte in Peru? Ja, auch aber die Beschreibung trifft ebenso auf die Burgruine Runding bei Cham zu. Natürlich lassen sich die Dimensionen kaum vergleichen: Während Machu Picchu auf 2.360 Metern Meereshöhe liegt und etwa 20 Hektar bedeckt, befindet sich die Ruine Runding auf 553 Metern und umfasst nur einen halben Hektar. Sie zählt weder zu den»sieben neuen Weltwundern«noch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Doch sie ist die größte Burgruine des Bayerischen Waldes und gut drei Jahrhunderte älter als die Inkastätte in Peru. In jahrelangen Ausgrabungs- und Sanierungsarbeiten, unterstützt durch den Verein der Burgfreunde, hat die Gemeinde Runding ein archäologisches Freilichtmuseum daraus gemacht. Erbaut wurde die Anlage um 1100 von den Runtingern, Dienstmannen der Markgrafen von Cham, später der Wittelsbacher. Im Laufe der Zeit änderten sich mehrmals die Eigentumsverhältnisse, seit 1934 gehört die Anlage der Familie Amberger. Den früheren Herren diente die Burg als verteidigungsfähiger Wohnsitz. Gleichzeitig war sie der wirtschaftliche Mittelpunkt der Umgebung, von wo aus der Burgherr seine Aufgaben in Justiz und Verwaltung ausübte. Bei einem Streifzug entdecken Sie unter anderem den Wohnturm, die Überreste der Burgkapelle, wo sich oberhalb heute ein Aussichtsplatz befindet, den Palas, den Pferdestall mit seinen Boxenabmauerungen, dahinter die Sattelkammer. Die Beschilderung ist informativ, die Vorstellungskraft tut ihr Übriges, um vor Ihrem geistigen Auge das einstige Leben hier vorbeiziehen zu lassen. Klar ist die Anlage weniger spektakulär als Machu Picchu, dafür nicht so überlaufen, näher und ihr Eintritt kostenlos. In der Nähe bietet sich eine leichte Wanderung auf den Haidstein an. An seinem Fuße steht in Ried die 1000-jährige Wolframslinde. 21
JOSEF UND SUSANNE GIGLER /// KOLLMITZ 1 1 / 2 /// 93466 CHAMERAU KOLLMITZ /// 0 99 44 / 30 21 97 /// WWW.LAMA-ALPAKA-UND-MEHR.DE ///