HofBlatt Aktuelles rund um das Wohnhuus Meilihof



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Pressemitteilung 60 /2014

Transkript:

HofBlatt Aktuelles rund um das Wohnhuus Meilihof HofBlatt Nr. 3 Dezember 2010 Inhalt Ein Wohnhaus voller Leben Liebe Leserinnen, liebe Leser Ursula Kleber Patrick Salvisberg: Webdesigner für die Stiftung WFJB Im Gespräch mit Michaela Ingelsberger Truniger: Freiwillige Helfende im Wohnhuus Meilihof Freiwillige Helfende gesucht! Spenden ja, aber wie? Im Wohnhuus Meilihof neigt sich ein ereignisreiches Jahr 2010 dem Ende zu. Wohnhuus Meilihof: Impressionen von der Einweihung Am 19. April fand nach nur einjähriger Bauzeit die Schlüsselübergabe statt. Am 1. Mai zog der erste Bewohner ein und am 27. August fand die feierliche Eröffnung des Hauses statt. Nach und nach füllten sich alle Räume mit Leben. Die Bewohner richteten sich in ihren Zimmern und Gemeinschaftsräumen häuslich ein, Mitarbeitende in ihren Büros und Therapieräumen. Anlässlich der Fussball-WM in Südafrika fieberten alle zusammen mit der Schweizer Nationalmannschaft. Das HofKafi öffnete seine Türen und machte im Sommer seinem Namen alle Ehre. Schnell wurde klar, wie viel der ruhige Hofplatz und die ländliche Umgebung zur Lebensqualität der Bewohner beitragen. Der Reiz des Neuen weicht langsam jenem der Vertrautheit. Mittlerweile geht niemand mehr «verloren» im Meilihof. Die Mitarbeitenden wissen, wie lange man von einem Haus ins nächste braucht oder wie die Haustechnik funktioniert, und die Bewohner, wo wer oder was zu finden ist. Die Wege in und um den Meilihof sind erschlossen. Wie die Pflanzen im Garten beginnen das Wohnhuus und seine Bewohner in Ebertswil und Umgebung Wurzeln zu schlagen. Das Zusammenleben scheint ganz selbstverständlich und der Meilihof nimmt seinen Platz in der Mitte des Weilers ein. Jetzt freuen wir uns auf die ersten Feiertage im neuen Haus und wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, frohe Festtage und ein glückliches neues Jahr. Auf Wiedersehen im neuen Jahr im Meilihof! Ursula Kleber Hausleiterin Wohnhuus Meilihof Impressum Tag der offenen Tür Konzept und Inhalt Stiftung WFJB 8942 Oberrieden Redaktion Sprache & Kommunikation Iris Vettiger, 8002 Zürich Druck Künzler Druck GmbH, 8800 Thalwil Wohnhuus Meilihof, Dorfstrasse 3c, 8925 Ebertswil, Tel. 043 366 10 40, info@meilihof.ch www.meilihof.ch, Spendenkonto PC 87-85201-8

Patrick Salvisberg: Webdesigner für die Stiftung WFJB Das Wohnhuus Meilihof hat eine neue Website: www.meilihof.ch Das Besondere daran ist, dass diese für Menschen mit und ohne Behinderung gleich zugänglich ist. Patrick Salvisberg von Schneider Communications zeichnet für das Webdesign dieser und aller weiteren Websites der Stiftung WFJB verantwortlich. Er ist selbst an den Rollstuhl gebunden und geht seiner Arbeit an einem geschützten Arbeitsplatz im Wohnhuus Meilihof nach. Das HofBlatt hat sich mit Patrick Salvisberg über den Webauftritt der Stiftung WFJB und barrierefreies Webdesign allgemein unterhalten. Auf den ersten Blick besticht die Website des Meilihofs durch ein schlichtes Design und tolle Fotos. Was bedeutet «barrierefreies Webdesign» genau? Barrierefreies Webdesign bedeutet, Websites so umzusetzen, dass sie von allen Nutzern unabhängig von einer körperlichen Behinderung uneingeschränkt, sprich barrierefrei, genutzt werden können. Menschen mit einer Sehbehinderung verwenden z. B. eine so genannte ScreenReader Software, welche die gesamte Website vorliest. Damit das aber korrekt funktioniert, muss die Website entsprechend programmiert sein, das heisst, das Layout sollte nicht mit Tabellen gestaltet werden, sondern mittels CSS (Stilvorlagen). Welche weiteren Richtlinien müssen beachtet werden, damit Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeiten auf dem Internet nutzen können? Ich persönlich halte mich hauptsächlich an die Richtlinien der Stiftung «Zugang für alle». Was fasziniert Sie persönlich am Internet? Was bedeutet das Internet für Menschen mit einer Behinderung? Am Internet fasziniert mich vor allem, dass ich trotz meinem Handicap produktiv sein kann und mich ohne fremde Hilfe über diverse Themen, die mich interessieren, informieren kann. Ich kann zwar nicht für andere sprechen, denke aber, dass das Internet für Menschen mit einer Behinderung viele Vorteile bietet wie z.b. die selbst bestimmte Teilnahme am sozialen, kulturellen und beruflichen Leben, was ein erhöhtes Mass an Selbstständigkeit bedeutet. Was zeichnet einen gelungenen Webauftritt Ihrer Meinung nach aus? Welche Ziele haben Sie bei der Kreation der Webpages der Stiftung WFJB verfolgt? Ein gelungener Webauftritt zeichnet sich vor allem durch eine ansprechende Optik, einfache Bedienbarkeit und schnellen Zugang zu den gewünschten Informationen aus. Eigentlich ist es nicht so einfach, eigene Ziele zu verfolgen, da bekanntlich der Kunde König ist. Sie sind selbst an den Rollstuhl gebunden und sensibilisiert für die Bedürfnisse anderer Menschen mit einer Behinderung. Inwiefern schränkt die Behinderung Ihre Arbeit ein? Gehen Sie anders vor als andere Webdesigner? Bei meiner Arbeit als Webdesigner schränkt mich die Behinderung nicht sehr ein, da ich an meinem Arbeitsplatz sehr gut ausgerüstet bin. Eigentlich gehe ich genau gleich vor wie andere Webdesigner. Patrick Salvisberg (Jahrgang 1981) befasst sich seit 2001 mit der Programmierung von Websites. Selbst an den Rollstuhl gebunden, entwickelt er barrierefreie Websites, indem er umfassendes theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung verknüpft. 2007 konnte er sich diesbezüglich an einem Projekt beteiligen, welches vom Verein Design4all in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB) ausgeschrieben wurde. 2

Im Gespräch mit Michaela Ingelsberger Truniger: Freiwillige Helfende im Wohnhuus Meilihof Was hat Sie bewogen, sich als Freiwillige Helfende im Meilihof zu engagieren? Von der Institution habe ich erstmals von einer Tenniskollegin im Juni dieses Jahres gehört. Sie erzählte mir von der Idee des Wohnhuus Meilihof und dass sie seit kurzem dort arbeite. Da ich mich selbst in einer beruflichen Neuorientierungsphase befinde, habe ich kurz entschlossen die Nummer des Meilihofs gewählt und einen Termin für ein Informationsgespräch vereinbart. Frau Hildebrand (Anmerkung der Redaktion: Ressortleiterin im Wohnhuus Meilihof) war so nett, alle meine Fragen zu beantworten, mir das Konzept zu erklären und das ganze Anwesen zu zeigen. Michaela Ingelsberger Truniger (links) mit der von ihr betreuten Bewohnerin Meine Begeisterung wuchs mit jeder Minute und unser Gespräch wurde zu einem Bewerbungsgespräch. Das hat dann leider nicht geklappt, aber ich habe noch beim ersten Besuch meinen Namen auf die Liste «Freiwillige Helfende» setzen lassen. Ausschlaggebend dafür war der Gedanke der grösstmöglichen Selbstbestimmung der Bewohner. Dass die Selbstbestimmung von behinderten Menschen noch in einem viel höheren Mass von der Unterstützung anderer abhängig ist als jene von gesunden, brachte mich zur Überzeugung, dass ich meinen Teil dazu beitragen möchte, damit die Bewohner des Meilihofs die Grenzen ein wenig leichter überwinden können. Welche Aufgabe haben Sie übernommen? Ursprünglich war ich lediglich für die dreimalige Begleitung einer Bewohnerin zu ihren Reha-Terminen in Luzern vorgesehen. Unser gemeinsam gesetztes Ziel war, dass die Bewohnerin diesen Weg mit den ÖV selbstständig bestreiten konnte. Aber schon am ersten Tag haben wir uns gemeinsam das Kloster Kappel angesehen und uns über einen wunderbaren Tag gefreut. Mittlerweile gehören gemeinsames Einkaufen, der wöchentliche Besuch der Probe des Kirchenchors von Hausen, wo wir reizend aufgenommen wurden, Arzttermine und ein Ausflug in den Tierpark Langenberg zu unseren gemeinsamen Beschäftigungen. Nächsten Sonntag erwarte ich meine neue Freundin zu meiner Geburtstagsparty. Was hat Sie im Umgang mit der Bewohnerin überrascht? Da gibt es mehrere Aspekte: Das gegenseitige Vertrauen vom ersten Moment an eine Erfahrung, die ich in dem Mass noch ausgesprochen selten machen durfte. Die unverblümte und erfrischende Direktheit, ohne dabei verletzend zu sein das hat mir in der Bankbranche in den letzten Jahren zunehmend gefehlt. Der feine Humor, der niemals auf die Kosten anderer geht. Und das ungefilterte und nicht wertende Wahrnehmen von allem und jedem ein unglaublicher Reichtum! Sie schenken der Bewohnerin Zeit und Aufmerksamkeit. Was bekommen Sie zurück? 3

Nun, wie Sie sehen, bekomme ich Vertrauen, ehrliches Feedback, darf viel lachen, lerne täglich Neues hinzu und bekomme auch Zeit und Aufmerksamkeit. Es ist eine Situation, in der beide Seiten laufend profitieren, und es macht enorm Spass. Können Sie uns eine Situation oder eine Anekdote schildern, die typisch für den Austausch mit der Bewohnerin ist? Gerne. Eines Tages sind wir am Bahnhof Luzern einem jungen Mann in die Arme gelaufen, der Werbung für eine Veranstaltung des Schweizerischen Gehörlosenbundes machte. Da wir noch Zeit hatten, bis unser Zug fahren sollte, sind wir in den Tourbus gestiegen und haben an drei Posten gelernt, unsere Namen in Gebärdensprache zu «sagen», ebenso zu danken und ein paar weitere Worte zu zeigen. Am vierten Posten haben wir bei einem Wettbewerb mitgemacht und waren beide tief beeindruckt, wie gekonnt die Gehörlosen, die die Posten betreuten, mit uns kommunizierten und öffentlich auf ihr Handicap aufmerksam machten. Auf dem anschliessenden Weg zum Zug blieb die Bewohnerin stehen und sagte: «Ich stelle es mir schrecklich vor, ein Leben ohne Geräusche zu führen. Ich bin froh, dass es mir so gut geht!» Und vergass dabei all die Herausforderungen, denen sie sich täglich stellen muss. Wie ich mich erst fühlte, brauche ich wohl nicht zu sagen. Würden Sie andere Menschen ermuntern, ebenfalls ein Engagement als freiwillige Helfende anzunehmen? Ich würde nicht nur, ich tue es! Es tut uns allen gut, schätzen zu lernen, was die eigene Gesundheit bedeutet, und zu sehen, dass jeder Einzelne von uns durchaus in der Lage ist, etwas zu verändern und einen Unterschied zu machen. Bisher konnte ich einen weiteren freiwilligen Helfenden rekrutieren und für unsere Vereinsversammlung plane ich, den Meilihof auch in diesem Rahmen näher vorzustellen. Frau Ingelsberger, wir danken Ihnen für das Gespräch. Michaela Ingelsberger Truniger ist verheiratet, wohnt in Rifferswil und ist von Beruf Juristin. Freiwillige Helfende gesucht! Während Aufgaben im Bereich der Pflege, Betreuung und Beschäftigung ausschliesslich von qualifizierten Mitarbeitenden wahrgenommen werden, übernehmen freiwillige Helfende Aufgaben, die im Idealfall von Angehörigen, Freunden oder Nachbarn erledigt werden. Sie begleiten einen Bewohner zum Einkaufen, gehen mit ihm spazieren oder ins Kino. Im Unterschied zu den Mitarbeitenden können sie dem Bewohner auf einer persönlichen Ebene begegnen und Zeitpunkt und Dauer des Einsatzes in Absprache mit dem Bewohner selbst bestimmen. Wie das obenstehende Gespräch mit Michaela Ingelsberger Truniger zeigt, ist der Kontakt für beide Seiten wertvoll. Eine einmalige Gelegenheit, das Leben für ein paar Stunden aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Eine Erfahrung, die viele freiwillige Helfende nicht mehr missem möchten. Melden Sie sich ganz unverbindlich bei der Hausleiterin, Ursula Kleber, unter Telefon 043 366 10 40. Sie gibt Ihnen gerne nähere Auskünfte. Früh übt sich, wer ein freiwilliger Helfender werden will! 4

Spenden ja, aber wie? Es gibt viele Wege, auf denen Sie uns eine Spende zukommen lassen können. Zu einem traurigen oder einem frohen Anlass. Einmal oder immer wieder. In Form einer Geldspende, einer Sachspende oder in Form von Zeit. Wir sind dankbar für jede finanzielle und ideelle Unterstützung und begrüssen daher auch die unterschiedlichsten Arten von Zuwendungen. Allgemeine Spende Sie unterstützen das Wohnhuus Meilihof mit einem Geldbetrag. Hier entscheiden wir, wie dieser eingesetzt wird. Zweckgebundene Spende Sie wissen genau, für welchen Zweck Sie spenden möchten. Eine zweckgebundene Spende wahrt Ihre Interessen. Sachspende Vielleicht stellen Sie etwas her, was die Bewohner brauchen, oder können etwas, was die Bewohner freut. Produkte oder Dienstleistungen, die von Herzen kommen, sind oft willkommene Spenden. Regelmässige Spenden Langfristige Unterstützung erfolgt am einfachsten mit Hilfe eines Dauerauftrags oder eines Lastschriftenverfahrens. Sie sparen wertvolle Zeit und Gebühren, wir können den administrativen Aufwand klein halten. Ereignisspende Haben Sie einen Anlass zum Feiern? Einen Geburtstag, Hochzeitstag oder ein Jubiläum? Und haben Sie eigentlich alles, was Sie brauchen? Dann verbinden Sie den Anlass mit einer Spende. Trauerspende Vielleicht ist es ja im Sinne des Verstorbenen, anderen Menschen zu helfen. Wenn Sie in Zeiten der Trauer an andere Menschen denken, setzen Sie ein Zeichen für das Leben. Erbschaften und Legate Mit einem Testament können Sie über den Tod hinaus helfen. Erbschaften und Legate sind steuerbefreit und erlauben uns eine nachhaltige und kontinuierliche Arbeit. Zeit Freiwilligenengagement Ein Freiwilligenengagement schenkt den Bewohnern Zeit. Zeit für individuelle Wünsche und Bedürfnisse. Das Wohnhuus Meilihof ist als Teil der Stiftung WFJB der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht unterstellt und steuerbefreit. Eine Spende berechtigt in den meisten Kantonen zu einem Steuerabzug. Bei der Annahme einer Spende beachten wir strenge ethische Grundsätze und das Datenschutzgesetz. Wir geben Spenderdaten grundsätzlich nicht weiter. Wenn Sie Fragen zum Thema Spenden haben, wenden Sie sich bitte an Thomas Albrecht, Geschäftsführer der Stiftung WFJB, oder an die Hausleiterin, Ursula Kleber. Spendenkonto PC 87-85201-8 Checkübergabe von 5 000 Franken der Finetra AG beim Benefiz-Golfturnier im Golfclub Affoltern beides zu Gunsten des Wohnhuus Meilihof 5

Wohnhuus Meilihof: Impressionen von der Einweihung In Anwesenheit von Dr. Hans Hollenstein, Regierungsrat des Kantons Zürich, und Georges Köpfli, Vizepräsident des Gemeinderats von Hausen am Albis und Vorsteher des Amtes Soziales, Kultur und Sicherheit, wurde der Meilihof am 27. August 2010 feierlich eingeweiht. Am 28. August öffneten sich die Türen für Nachbarn, Angehörige, Freunde und Bekannte. Sowohl die moderne Infrastruktur als das Betreuungskonzept fanden breiten Anklang unter den zahlreichen Besuchern. Die Wohn- und Therapieräume gehören nun ganz offiziell den Bewohnern. Besucher und Anwohner treffen sich von nun an im HofKafi. Die Stiftung WFJB und das Wohnhuus Meilihof danken allen, die dieses Bauprojekt in der einen oder anderen Weise unterstützt haben und hoffen, dass sie dem Meilihof auch in Zukunft verbunden bleiben. Aktivitäten am Tag der offenen Tür Thomas Albrecht, Geschäftsführer der Stiftung WFJB, mit dem Bild von Heiri Meili Symbolische Schlüsselübergabe an Ursula Kleber Regierungsrat Hans Hollenstein Auftritt der Rollisingers vom Wohnhuus Bärenmoos 6