KOMPAKTKURBELN 26 TOUR 5/2005
PERFEKT GETARNT Auf den ersten Blick merkt s keiner: Kompaktkurbeln haben etwas kleinere Kettenblätter als übliche Rennradkurbeln und bieten vor allem Hobbysportlern ein sinnvolles Übersetzungsspektrum. Wir haben 18 Modelle getestet TEXT: MANUEL JEKEL FOTOS: DANIEL KRAUS Kaum ein Bauteil fürs Rennrad legte in den vergangenen beiden Jahren eine rasantere Karriere hin als die Kompaktkurbel. Als sich vor knapp zwei Jahren andeutete, dass Rennradkurbeln mit kleinen Ketten blättern ein Trend werden könnten, fanden wir für einen Test gerade mal zwei Lieferanten: FSA und TA. Inzwischen ist die Zahl der Hersteller und Modelle kaum noch über schaubar. Kleine Anbieter sehen das Lochkreis-Maß von 110 Millimetern als Chance, den Branchenriesen Campagnolo und Shimano Marktanteile abzujagen. Ausnahmsweise zählen die beiden Erzrivalen bei der Kompaktwelle nämlich zu den Nachzüglern. Lange Zeit verkannte man in Vicenza und Osaka den Wunsch vieler Hobbyfahrer nach einer Alternative zu den üblichen Zweiund Dreifachantrieben. Standardkurbeln werden in der Regel mit zwei Kettenblättern à 53 und 39 Zähnen angeboten perfekt für Profis, aber für weniger PS-starke Freizeitradler vor allem an Anstiegen nicht ideal (s. TOUR 1/2005, Seite 36). Als Alternative offerierten Campagnolo und Shimano bislang nur Dreifachkurbeln, die bei vielen Rennradpuristen verpönt sind. Geringerer Schaltkomfort, höheres Gewicht, größerer Pedalabstand so die sachlichen Argumente gegen Dreifach. Ein irratio naler Vorbehalt wiegt genauso schwer: Das dritte Kettenblatt wird gerne als Eingeständnis der Schwäche missverstanden. AUS JAPAN NICHTS NEUES Im vergangenen Herbst erhörte auch Campagnolo den Ruf des Radlervolkes und präsentierte drei Kompaktkurbel- Modelle zur allgemeinen Enttäuschung alle aus dem teuren Trendwerkstoff Carbon. Schon die günstigste Version für die Mittelklasse-Gruppe Centaur schlägt mit über 400 Euro ins Kontor; eine preiswerte Alu-Variante ist vorerst nicht geplant. Noch immer nichts Neues zum Thema TOUR 5/2005 27
KOMPAKTKURBELN Kompakt antrieb gibt es unterdessen bei Shimano: Ob es 2006 eine Rennradkurbel mit 110er-Lochkreis geben wird, wollte bei den Japanern bislang niemand bestätigen. Die Marktchancen für andere Anbieter sind also weiterhin gut. Unsere Auswahl berücksichtigt die gestiegene Markenvielfalt und zeigt Nachrüst-Optionen für alle gängigen Innenlager-Standards: Für die klassische Vierkant- Achse, die es in zwei nicht kompatiblen Varianten (ISO und JIS) gibt, sowie für zwei Systeme mit Vielzahn verbindung zwischen Kurbel und Achse: den Octalink-Standard von Shimano und den von einem Konsortium mehrerer Hersteller als Alternative etablierten ISIS-Standard. Außerdem zeigen wir vier Tretlager garnituren, bei denen die Kugel lager wie bei den neuesten Shimano-Gruppen neben dem Tretlagergehäuse sitzen. Dieses Konstruktionsprinzip wurde inzwischen mehrfach kopiert, unter anderem von FSA und Truvativ. Es ermöglicht eine größere Abstützbreite zwischen den Lagern sowie eine dickere Welle. Beide Maßnahmen erhöhen die Steifigkeit des Gesamtsystems. Getestet wurde dies auf einem Prüfstand, bei dem ein Pneumatik-Zylinder im simulierten Wiegetritt eine Kraft von 500 Newton rund einen Zentner auf das linke Pedal aufbringt, während die rechte Kurbel mit den Kettenblättern durch eine Kette auf dem kleinen Blatt fixiert wird. Gemessen wird die Ausweichbewegung des gesamten Systems aus Kurbeln, Kettenblättern und Welle. Nur 3,1 Millimeter weicht das steifste System die Carbonkurbel SL-K von FSA mit außenliegenden Lagern unter der Kraft des Zylinders aus, womit sie sogar geringfügig steifer ist als die Dura-Ace- Garnitur mit Hollowtech-2-Innenlager und der Kettenblatt-Kombination 53/39. Am anderen Ende des Spektrums: Die Bigfoot-Kurbel von Tune, die 5,4 Millimeter nachgibt. KURZ & KNAPP Kompaktkurbeln sind für viele Hobbyradler eine Alternative zu herkömmlichen Zweifach-Kurbeln. Sie erlauben, besonders an Anstiegen, länger mit kraftsparender, hoher Trittfrequenz zu fahren. Wichtige Kriterien sind Schalteigenschaften und Haltbarkeit der Kettenblätter, Steifigkeit von Kurbel und Innenlager sowie Gewicht. Die ideale Kurbel, die alle Anforderungen gleich gut erfüllt, gibt es unter den getesteten Modellen nicht. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten die Alu-Kurbeln von FSA und Miche. WIE STEIF IST STEIF GENUG? Ist die Tune-Garnitur damit unfahrbar weich? Ganz so ist es nicht. Nur wer oft kraftvoll sprintet oder Wiegetritt fährt, bei dem besteht die Gefahr, dass die Kette mit hässlichem Geräusch am Umwerfer entlang schrammt. Fahrer bis 80 Kilo jedoch sollten auch mit dieser Kurbel klar kommen, deren Steifigkeit auf dem Niveau der Centaur-Alu-Kurbeln von Campagnolo liegt. Der Test zeigte auch, wie wichtig das Innenlager für die Steifigkeit des Gesamtsystems ist. Die leichte Deda-Carbonkurbel mit Stahlwelle zählt zu den steifsten Konstruktionen, rutscht in der Variante mit Titan-Innenlager aber ans Ende des Testfeldes. Stronglights Titanlager schlägt sich zwar besser, doch auch hier ist die Stahlwelle steifer. Titan-Innenlager sind deshalb eher für leichte Fahrer ein Tuning-Tip. Für die Praxis eher entscheidend als die Kurbel steifigkeit ist das Schaltverhalten. Für diese Untersuchung wurden alle Kurbeln nacheinander an zwei Rahmen von Can yon beziehungs weise Cube montiert, von denen einer mit Campagnolo-Centaur-Schaltung, der andere mit Shimanos neuer Ultegra-Gruppe ausgestattet war. Anschließend wurden die Kombinationen auf Rollentrainern von zwei Testfahrern im Normalbetrieb und im Wiegetritt mehrfach durchgeschaltet. Zusätzlich wurde jede Kurbel mit dem neuen CT-Umwerfer von Campagnolo ausprobiert, den die Italiener für die Kombination mit ihren eigenen Kompaktkurbeln entwickelt haben. HILFE FÜR DIE KETTE Erste Erkenntnis dieses zeitaufwändigen Wechselspiels: In Sachen Schaltkomfort setzt Shimano weiter den Standard was Kompaktkurbel-Fans wenig hilft, da Shimano- Rennradblätter vorerst nicht für den 110er-Lochkreis lieferbar sind. Immerhin haben andere Hersteller beim Schaltkomfort stark aufgeholt: Bei Campagnolo, FSA und Truvativ lässt sich ernsthaft nichts kritisieren. Alle drei bieten ihre Kurbeln mit verschiedenen Kettenblatt abstufungen an; für butterweiches Schalten besitzen sie spezielle, auf die jeweilige Kombination abgestimmte Schaltweichen und Fanghaken auf der Rückseite des großen Blattes. Es gibt aber auch Kettenblätter mit weniger guten Schalteigenschaften. Bei mehreren Kurbel-Umwerfer- Kombinationen ließ sich die Kette nur mit erheblichem Kraftaufwand am Schalthebel zum Wechsel aufs große Blatt bewegen. Bei zwei Kurbeln TA und Tune mit TA- Blättern versagten nicht nur unsere Handkräfte, sondern auch die Schrauberkünste; die Kette wollte einfach nicht aufs große Blatt. Allerdings trat dieser Extremfall bei besagten Kurbeln nur in Kombination mit Campas neuem CT-Umwerfer auf was insofern überrascht, als die speziell auf kleinere Blätter abgestimmte Form des Umwerferblechs ein gutes Schaltverhalten erwarten ließ. Aber der CT-Umwerfer drückte die Kette nur gegen das große Blatt, zum Blattwechsel kam es nicht. Ähnliche Probleme traten auch bei der Kombination des CT-Werfers mit den Steifigkeitsmessung: Der Hydraulikzylinder drückt aufs linke Pedal; die Kette auf dem kleinen Blatt hält dagegen. Gemessen wird so die Elastizität des Gesamtsystems 28 TOUR 5/2005
Kurbeln von Deda und Stronglight auf, auch wenn die Gangwechsel hier mit etwas Geduld gelangen. Je weniger ausgeprägt die Steighilfen für die Kette auf der Innenseite des großen Kettenblattes, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kombination dieser Blätter mit dem CT-Umwerfer nicht funktioniert. Erstaunlicherweise klappten die Kettenwechsel mit den Standardwerfern von Campagnolo und Shimano in allen Fällen einigermaßen problemlos, wenn auch teilweise nur mit hoher Handkraft. Der CT-Umwerfer eine Fehlkonstruktion? Nein. Zusammen mit Campas Kompaktkurbeln funktionierten die Gangwechsel perfekt und genau dafür ist der Werfer optimiert. Campagnolo schreibt zwingend vor, die eigenen Kompaktkurbeln nur mit CT-Werfern zu kombinieren und lehnt die Gewährleistung in Verbindung mit Standardwerfern ab. Laut Bastian Petri, bei Campagnolo Deutschland für technisches Marketing verantwortlich, ergaben interne Tests mit Kompaktkurbeln und Standardwerfern, dass die Kette beim Wechsel zum kleinen Blatt nach innen aufs Tretlagergehäuse fallen kann. Diese Möglichkeit, die nach unseren Erfahrungen sehr selten auftritt (in diesem Test gar nicht), will Campagnolo ausschließen. Übrigens bestätigte Petri das Ergebnis unserer Untersuchung. Auch Innenlager-Vielfalt: Vierkant- und Vielzahn-Achsen sind weit verbreitet. Einen Sonderweg geht Tune mit seinem exotischen Sechskant (oben rechts). Im Kommen sind Systeme, bei denen die Lager neben dem Tretlagergehäuse sitzen (Mitte rechts) den Campa-Technikern fiel auf, dass die CT-Umwerfer mit Kompaktkurbeln anderer Anbieter oft nicht harmonieren. Erstaunlich bleibt, dass wir bei der Kombination von Campas Kompaktkurbeln mit dem Campa-Standardumwerfer keine Funktionsunterschiede zum CT-Werfer feststellen konnten die Gangwechsel klappten stets perfekt. In manchen Fällen ist die Kombination mit einem Standardumwerfer für Campa- Fahrer sogar die einzig mögliche Lösung, wenn sie Kompaktkurbeln verwenden wollen. Besitzer von Rahmen mit Umwerfer-Anlötsockel sollten unbedingt prüfen, ob der CT-Umwerfer tief genug montiert werden kann. Sitzt der Sockel zu hoch am Rahmen, thront der CT-Werfer selbst in der tiefsten Stellung mit deutlichem Abstand über dem großen Blatt Fehlfunktionen nicht ausgeschlossen. KLEINER UNTERSCHIED Noch ein Befund zum Thema Schaltverhalten: Die Kurbeln von Sugino und Miche erhielten wir nur mit 48er- TOUR 5/2005 29
KOMPAKTKURBELN Blatt. Trotz einfacher Schalthilfen an den großen Blättern arbeiteten sie mit allen Umwerfern gut. Daraus schließen wir: Der kleine Unterschied von zwei Zähnen zu den 50er- Blättern anderer Kurbeln macht offenbar einen großen Unterschied im Schaltkomfort aus. Ein wichtiges Argument bei der Entscheidung für ein neues Tretlager ist die Lebensdauer der Kettenblätter. Indikator für deren Lebenserwartung ist die Materialhärte. Hier zeigte sich: In Sachen Haltbarkeit spielen die Kettenblätter von Campagnolo in einer eigenen Liga; kein anderer Hersteller in diesem Test fertigt annähernd so harte Blätter mit Ausnahme von Tom Ritchey, der an seine Kompaktkurbel ein kleines Kettenblatt aus hartem Stahl montiert. Eine Vorhersage, wie viele Kilometer die Kettenblätter halten, ist allerdings schwierig, weil Pflege, Fahrstil und Witterungseinflüsse eine erhebliche Rolle spielen. LEICHT UND STEIF: CARBON-KURBELN Der Vormarsch von Carbon ist auch bei den Kurbeln nicht aufzuhalten und ermöglicht beeindruckende Ergebnisse, vor allem bei den leichten und dabei steifen Konstruktionen wie SL-K von FSA, DPower von Deda und Pulsion von Stronglight. Als eine der leichtesten Kurbeln auf dem Markt überzeugte die wuchtige Pulsion mit den charakteristischen Aussparungen in beiden Kurbelarmen durch sehr gute Steifigkeit. 90 bis 70 Gramm Gewichtsersparnis gegenüber einer Dura-Ace-Kurbel stehen unterm Strich je nachdem, ob das Innenlager mit Titan- oder Stahlwelle montiert wird. Den Gewichts- und Steifigkeitsvorteilen stehen in der Praxis mehrere Nachteile gegenüber. Nach Stürzen oder heftigen Aufsetzern in Kurven sollten Carbonkurbeln sicherheitshalber ausgetauscht werden, da Schädigungen in der Faserstruktur, die erst später zum Bruch führen können, oft nicht mit bloßem Auge erkennbar sind. Anders als bei Alu-Kurbeln, lassen sich kleinere Kratzer aus Carbon auch nicht herauspolieren. Und was schwarz eloxierten Alu- Kurbeln gerne passiert, droht auch teuren Carbonkurbeln: Der Lack kann, etwa durch das Schleifen von Überschuhen, schnell matt werden. Reif fürs Altmetall sind Alu-Kurbeln jedenfalls noch lange nicht. Speziallösung: Auf die kleineren Kettenblätter abgestimmte Umwerfer optimieren den Schaltkomfort bei Campagnolos Kompaktkurbeln. Mit Modellen anderer Anbieter harmoniert der Werfer nicht immer 30 TOUR 5/2005 Campagnolo Centaur CT Campagnolo Record CT Preis 418 Euro 600 Euro Händlernachweis, Telefon Campagnolo Deutschland, 0 21 71/7 24 30 Campagnolo Deutschland, 0 21 71/7 24 30 www. campagnolo.com campagnolo.com Innenlager: Typ Preis/Achslänge Centaur 45 Euro/111 mm Record 102 Euro/102 mm Systemgewicht kompl. 842 g 781 g Kurbel inkl. Blätter 609 g 590 g Innenlager 233 g 191 g Achsstandard ISO Vierkant ISO Vierkant Lieferbare 170; 172,5; 175 170; 172,5; 175 Kurbellängen (mm) Lieferbare Kettenblätter/Kombinationen 50/34; 50/36; 48/34 50/34; 50/36; 48/34 Kompatibilität Zehnfach Zehnfach Neunfach/Zehnfach* Integrierter Nein Nein Kurbelabzieher BEWERTUNG Gewicht (inkl. Innenlager) Härte Kettenräder klein/groß (Vickers) 200/201; 204/201; Schaltverhalten Steifigkeit** Verarbeitung Beschreibung Unterschiede zur Record resultieren vor allem aus dem schwereren, biegefreudigeren Innenlager, das wegen einer anderen Form des Kurbelsterns nicht durch das Record-Lager ersetzt werden kann. Gleiche Oberfläche wie bei Record. Silberfarbene Kettenblätter, die nicht durch Blätter anderer Hersteller ersetzt werden können. Sündhaft teuer, mit marmoriert glänzender Oberfläche. Technisch in allen Disziplinen überzeugend. Kettenblätter glänzen titanfarben Folge einer angeblich reibungsmindernden Beschichtung. Blätter mit 110er-Lochkreis von anderen Herstellern passen nicht. Steifes, bewährtes Vierkant- Innenlager mit ballonartig aufgeblasener Welle. ** Die Ergebnisse der Steifigkeitsmessungen gelten nur für die angegebene Kombination aus Kurbel und Innenlager. Gemessen wurde jeweils mit 172,5 Millimeter langen Kurbeln. Alle Garnituren wurden mit der Kettenblattabstufung 50/34 Zähne gewogen und gemessen. Ausnahmen: Miche, Sugino (je 48/34) und Truvativ (je 50/36).
Deda DPower FSA Gossamer Compact FSA Gossamer Compact MegaExo FSA SL-K Compact MegaExo Miche Primato Grantour Ritchey WCS Compact 609 Euro 110 Euro 221 Euro 467 Euro 149 Euro 299 Euro Stier, 07 11/61 88 01; Raiko, 0 22 25/70 67 10 Van Bokhoven, 07 51/7 69 63 30; Van Bokhoven, 07 51/7 69 63 30; Van Bokhoven, 07 51/7 69 63 30; Miler Industrievertretung, 0 81 91/97 12 21; Cosmic Sports, 09 11/3 10 75 50 MCG, 0 71 59/94 59-0 MCG, 0 71 59/94 59-0 MCG, 0 71 59/94 59-0 Raiko, 0 22 25/70 67 10 dedaelementi.com fullspeedahead.com fullspeedahead.com fullspeedahead.com miche.it cosmicsports.de Deda MSRP 30 Euro/108 mm FSA Platinum 54 Euro/108 mm Integriertes System Integriertes System Primato 49 Euro/102 mm Shim. Dura-Ace 7700 ca. 60 Euro/109,5 mm 796 g 855 g 875 g 798 g 865 g 796 g 573 g 646 g Integriertes System Integriertes System 660 g 621 g 223 g 209 g Integriertes System Integriertes System 205 g 175 g (Dura-Ace) ISIS ISIS Integriertes System Integriertes System ISO Vierkant Octalink 170; 172,5; 175 170; 172,5; 175 170; 172,5; 175 170; 172,5; 175 170; 172,5; 175 170; 172,5; 175 außen: 54,53,50,48, 52/36; 50/34; 50/36; 52/36; 50/34; 50/36; 52/36; 50/34; 50/36; 53, 52, 50, 48, 47, 46, 50/34; 50/36; 48/34 46; innen 39,36,34,33 48/34 48/34 48/34 39, 36, 34 beides beides beides beides Zehnfach beides Nein Ja Linke Kurbel mit Außenklemmung Ja Nein Ja m. Titanwelle 185/164; 164/162; 164/162; 131/128; / 189/187; 122/303; / (mit Titanwelle) Avantgardistisch, leicht, sehr steif, extrem teuer. Verbesserungspotenzial vor allem bei der Schaltqualität. Ein Vorteil sind zahlreiche mögliche Kettenblattkombinationen. Mit Titan-Innenlager (161 g/ 100 Euro) deutlich nachgiebiger. Die Kettenblätter sollten harmonischer am Kurbelstern anliegen. Elegante, schwarz eloxierte Alu-Kurbel, die technisch, optisch und beim Preis überzeugt. Nachteil ist eine für Zehnfach-Schaltsysteme etwas ungünstige Kettenlinie; das führt zu deutlichem Kettenschräglauf in einigen Gängen; das Schaltverhalten war dennoch gut. Besser zur Nachrüstung von Neunfach- Antrieben geeignet. Technisch sehr gut, steif und dabei recht preiswert. Der Auf - bau erinnert an die aktuellen Tretlager von Shimano. Eine Oversized-Welle ist fest mit dem Kurbelstern verbunden, die Lager sitzen neben dem Tretlagergehäuse, die linke Kurbel wird außen auf der Achse geklemmt. Auch in Silber lieferbar. Diese Carbonkurbel sieht Campagnolo- Modellen ähnlich und ist das steifste System im Test. Anders als bei Deda und Campagnolo sind die Faserlagen um ein Rück grat aus Alu laminiert, was die Fertigung erleichtert. Gleiche Lagertechnik wie beim Modell Gossamer MegaExo des selben Herstellers. Weiche Kettenblätter. Gute, preiswerte Kurbel für kurze Vierkantachsen mit ISO-Norm (wie Campa Record/ Chorus). Sie stammt aus der gleichen Schmiedeform wie die Sugino XD, wir kt aber dank aufwändigerer Nachbearbeitung und schwarzer Eloxierung hochwertiger. Viele Kettenblattkombinationen. Haltbare Kettenblätter. Besondere Optik durch Ausfräsungen an Kurbeln und Stern. Das gute Ergebnis verdankt die Kurbel auch der Kombination mit dem leichten, bie gesteifen Dura-Ace-Innenlager von Shima no. Das kleine, stärker belas tete Kettenblatt ist aus Stahl, seine Lebenserwartung liegt weit über der des weichen großen Alu-Blattes. Bewertungsschlüssel: herausragend; sehr gut; gut; befriedigend; schlecht * Herstellerangabe TOUR 5/2005 31
KOMPAKTKURBELN Stronglight Pulsion Compact Stronglight Z-Light Compact Sugino Alpina 8000D SP Sugino XD TA Carmina Preis 520 Euro 239 Euro 230 Euro 76 Euro 259 Euro Händlernachweis, Telefon Zéfal, 0 71 95/58 09 85 Zéfal, 0 71 95/58 09 85 FACT, 0 21 02/89 56 23 FACT, 0 21 02/89 56 23 Hanrahan, 08 21/52 25 71 www. stronglight.com stronglight.com keine keine specialites-ta.com Innenlager: Typ Preis/Achslänge Stronglight Twister Inox 100 Euro/108 mm Stronglight Twister Inox 100 Euro/108 mm Shimano D-A 7700 ca. 60 Euro/109,5 mm Stronglight JP400 30 Euro/110 mm TA Axix Light 75 Euro/107 mm Systemgewicht kompl. 688 g 888 g 749 g 958 g 884 g Kurbel inkl. Blätter 478 g 678 g 574 g 688 g 675 g Innenlager 210 g 210 g 175 g (Dura-Ace) 270 g 209 g Achsstandard ISIS ISIS Octalink JIS Vierkant ISO-Vierkant Lieferbare Kurbellängen (mm) 170; 172,5; 175 165; 170; 172,5; 175; 180 165; 167,5; 170; 172,5; 175 155; 160; 165; 170; 175 155; 160; 162,5; 165; 170; 172,5; 175; 177,5; 180; 185 Lieferbare Kettenblätter/Kombinationen 50/34; 50/36; 48/34 50/34; 50/36; 48/34 50/36; 48/34 48/36; 48/34; 46/36; 46/34 stufenlos von 33 bis 61 Zähne Kompatibilität beides beides beides beides beides Neunfach/Zehnfach* Integr. Kurbelabzieher Ja Ja Ja Ja Ja BEWERTUNG Gewicht (inkl. Innenlager) Härte Kettenräder klein/groß (Vickers) 164/164; 164/164; 150/163; 124/150; / 158/166; Schaltverhalten Steifigkeit** m. Titanwelle Verarbeitung Beschreibung Sehr leichte, steife Carbon-Kurbel in avantgardistischem Design. Für Leichtbau-Freaks ist optional ein Titan- Innenlager erhältlich (149 Euro/185 g); der damit verbundene Steifigkeitsverlust ist relativ gering. Schaltverhalten mit Standard- Umwer fern o.k., mit Campagnolos neuem Kompaktumwerfer jedoch schlecht. Sehr steife Alu- Kur bel, durchschnittlich verarbeitet. Die Kettenblätter sind identisch mit denen der Pulsion- Kurbel und schalten genauso mäßig. Die Kombination mit Campagnolos Kompaktumwerfer funktionierte hier ebenfalls nicht. Leichte Alu-Kurbel mit ähnlichem Design wie die alte Dura-Ace- Kurbel. Abzüge in der Schönheitsnote, weil die Kettenblätter nicht bündig am Kurbelstern anliegen. Option auf drittes Kettenblatt (längere Achse erforderlich). Wie bei Ritchey geht das gute Ergebnis auch auf das Konto des Shimano-Innenlagers. Viele Längen. Preiswerte Kurbel mit schnell verschleißenden, billig wirkenden Blättern. Die Kurbeln selbst sind ansprechend verarbeitet. Auch in Schwarz lieferbar. Bau gleich als Stronglight Impact Compact mit schwarz eloxierten, qualitativ etwas besseren Kettenblättern im Handel (Vertrieb: Zéfal, 119 Euro ohne Innenlager). Stärke der sehr gut verarbeiteten TA-Kurbel ist die konkurrenzlose Wahlfreiheit bei Kettenblättern und Kurbellängen. Das Schalt verhalten ist mit Standard-Umwerfern o.k., mit Campas CT- Werfern indiskutabel. Technisch ähnlich: das schwarze Modell Vega (189 Euro). Innenlager mit einstellbarer Kettenlinie. Bewertungsschlüssel: herausragend; sehr gut; gut; befriedigend; schlecht * Herstellerangabe 32 TOUR 5/2005
Truvativ Rouleur Truvativ Rouleur Carbon Tune Bigfoot 300 Euro 440 Euro 235 Euro (o. Kettenbl.) Truvativ, 0 23 02/39 57 70 Truvativ, 0 23 02/39 57 70 Tune, 0 76 31/7 48 07 30 truvativ.com truvativ.com tune.de Integriertes System Integriertes System Tune Sixpack Ti 199 Euro/103 mm 821 Gramm 825 Gramm 683 Gramm Integriertes System Integriertes System 559g (TA-Zephyr-Blätter) Integriertes System Integriertes System 124 Gramm Integriertes System Integriertes System Tune-Sechskant 170; 172,5; 175; 177,5 170; 172,5; 175; 177,5 170; 172,5; 175; 180 50/36; 50/34 (ab Mitte 50/36; 50/34 (ab Mitte siehe TA 2005) 2005) beides beides beides Ja Ja Ja 159/163; 159/163; siehe TA Extrem steife Alu- Kurbel mit ähnlicher Lagertechnik wie die neuen von Shimano. Die Kugellager sitzen neben dem Tretlagergehäuse; die linke Kur bel wird auf eine konische Vielzahnwelle gezogen. Auffällige verchromte Alu-Kettenblätter. Leichter, steifer und billiger als die Rouleur Carbon. Auch in Schwarz. Carbon-Garnitur mit vielen Parallelen zur Rouleur-Kurbel. Kettenblätter, Achse und Lager sind identisch. Gegenüber der sehr steifen Alu- Version ist die Faserkonstruktion bei immer noch guter Steifigkeit etwas nachgiebiger. Auch beim Gewicht bietet die Carbonkurbel keinen Vorteil. Geringes Gewicht, edle Optik und gute Verarbeitung wiegen praktische Nachteile nicht auf. Wegen ungünstiger Kettenlinie ist das Schaltverhalten miserabel; mit Campas CT-Umwerfer gelang der Gangwechsel nicht. Trotz groß dimensionierter Titan welle mit Sechskant-Aufnahme weichste Kurbel im Test. Viele Eloxalfarben. **Die Ergebnisse der Steifigkeitsmessungen gelten nur für die angegebene Kombination aus Kurbel und Innenlager. Gemessen wurde jeweils mit 172,5 Millimeter langen Kurbeln. Alle Garnituren wurden mit der Kettenblattabstufung 50/34 Zähne gewogen und gemessen. Ausnahmen: Miche, Sugino (je 48/34) und Truvativ (je 50/36). TOUR 5/2005 33