Wälzlager für Drosselklappen. Automobil Produkt Information API 15

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Wälzlager für Drosselklappen Automobil Produkt Information API 5

Wälzlager für Drosselklappen Durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe entsteht Kohlendioxid, das in die Atmosphäre entweicht. Zur Verringerung der Schadstoff- Emissionen muss deshalb bei Kraftfahrzeugen der CO -Gehalt und so ursächlich der Kraftstoffverbrauch reduziert werden. Bei Otto-Motoren lässt sich das z.b. durch stark geschichtete Zylinderladungen und hohem Luftüberschuss im Teillastbereich erreichen. Die zum Verbrennen des Kraftstoffs notwendige Luft gelangt durch eine elektronisch gesteuerte, beidseitig gelagerte Drosselklappe (EGAS) in den Brennraum. Durch das Motormanagement wird die Stellung der Drosselklappe ständig dem Betriebspunkt des Motors angepasst. Neben dem korrekten Luftdurchsatz in allen Lastbereichen reguliert sie auch das Leerlauf- und Kaltstartverhalten, sowie Sicherheitssysteme wie ABS, ASR und ESP. Zur genauen Dosierung der Luftmenge muss die Drosselklappe äußerst exakt und reibungsarm arbeiten. Das ist jedoch nur möglich, wenn die Qualität der Lagerung entsprechend hoch ist. INA-Drosselklappenlager sind radial besonders klein bauende, befettete und beidseitig abgedichtete, luftdichte Nadelhülsen. Diese millionenfach bewährten, reibungsarmen Wälzlager sind beständig gegen Riffelbildung und haben eine sehr niedrige und konstante Radialluft. Durch ihre technischen Eigenschaften sind sie Kugel- und Gleitlagern deutlich überlegen und deshalb besonders wirtschaftlich. Sie haben somit einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass der CO -Ausstoß sinkt und der Wirkungsgrad des Motors während seiner Gebrauchsdauer nicht beeinträchtigt wird. Die vorliegende Automobil Produkt Information beschreibt das Standard-Programm der Drosselklappenlager. Zur Beratung bei der Auswahl der Lager sowie zur Gestaltung der Lagerung stehen die Fachingenieure der INA-Anwendungstechnik und des INA-Ingenieurdienstes zur Verfügung. Schaeffler KG Herzogenaurach

4

Inhaltsverzeichnis Seite 6 Wälzlager für Drosselklappen 6 Merkmale 8 Prüfverfahren zur Auslegung der Lager 8 Druckmessungen am Fahrzeug 8 Messaufbau 9 Messergebnisse beim Saugmotor 9 Messergebnisse beim Turbomotor 0 Prüfungen am Lager 0 Reibungsmoment der Lager Einfluss von Temperatur und methanolhaltiger Flüssigkeiten auf FPM-Dichtringe Verschleiß an befetteten und unbefetteten Dichtlippen Gestaltung der Anschlussbauteile Gehäuse Welle 4 Einbau der Lager 4 Lieferausführung 4 Aufbewahrung 4 Entnahme 4 Richtlinien für den Einbau 5 Lagerungsvarianten und axiale Fixierung der Welle 5 Montage und axiale Fixierung Variante 5 Montage und axiale Fixierung Variante 5 Montage und axiale Fixierung Variante 3 6 Maßtabelle 5

Wälzlager für Drosselklappen Merkmale Wälzlager für Drosselklappen sind Baueinheiten, bestehend aus dünnwandigen, spanlos geformten Außenringen, Nadelkränzen und.rs FPM DK-Dichtungen sind luftdicht bei Über- und Unterdruck die beidseitig abgedichteten Lager werden ungefettet auf Luftdichtheit geprüft (max. zulässige Leckage cm 3 /Min bei 400 mbar) haben optimierte Dichtungen aus Fluor-Elastomer FPM FPM ist besonders wärmebeständig sowie beständig gegen Kraftstoff, Mineralöl, Fett und blow by -Kondensat benötigen durch die integrierten Dichtungen keine zusätzliche Abdichtung in der Anschlusskonstruktion haben ein sehr niedriges Reibungsmoment bei +0 ºC max.,3 Ncm, bei 40 ºC max. 4 Ncm haben ein konstantes, kleines Betriebsspiel über ihre gesamte Gebrauchsdauer benötigen nur geringen radialen Bauraum bieten einen hervorragenden Schutz gegen Riffelbildung sind silikonfrei sind mit einem Spezialfett gebrauchsdauer-befettet können durch den fettfreien Hüllkreis problemlos neben elektronischen Bauteilen eingebaut werden durch Schleuderbefettung und optimierte Fettmengen gelangt bei Montage kein Fett in den Hüllkreis laufen auch auf ungehärteten Wellen sind deutlich wirtschaftlicher als Kugel- oder Gleitlager (siehe Tabelle Vergleich). Lagerbauarten für Drosselklappen-Lagerungen Vergleich Bewertungskriterien 3 niedriger Verschleiß/kleines Radialspiel ++ ++ + 00%ige Luft-Dichtheits-Prüfung ++ integrierte, schleifende Dichtungen ++ ++ Reibungsmoment-Prüfung ++ + geringe radiale Bauhöhe + ++ axiale Positionierung der Welle + beständig gegen Riffelbildung + ++ Preis (inklusive Dichtungen und Montageaufwand) + + Bewertung + Wälzlager für Drosselklappen HK...RS FPM DK B entsprechen in ihrer Bauart der INA-Nadelhülse HK Nadelrollen endprofiliert, Käfig aus Stahl und einsatzgehärtet beidseitig mit FPM-Lippendichtungen (Nachsetzzeichen.RS FPM DK), Härte 75 5 Shore A geeignet für Temperaturen von 40 ºC bis +50 ºC für Wellendurchmesser 8 mm und 0 mm Erforderlicher Bauraum Vergleich Drosselklappenlager HK...RS FPM DK B Kugellager Gleitlager 3 3 05 48 05 49 6

05 50 7

Prüfverfahren zur Auslegung der Lager Druckmessungen am Fahrzeug Drosselklappenlager müssen gegen Über- und Unterdruck abdichten. Deshalb prüft INA jedes Lager auf Luftdichtheit. Zur Prüfung stehen umfangreiche, speziell dafür entwickelte Einrichtungen, Prüfstände und Prüfverfahren zur Verfügung. Standardisierte INA- und Kunden-Prüfnormen sichern eine gleichbleibend hohe Qualität der Prüfergebnisse. Entscheidende Prüfkriterien zur Dichtheitsprüfung bei INA sind: das Druckniveau an den Dichtungen der Lager das Druckniveau im Lager. Zur technisch optimalen Gestaltung der Lager werden die Druckverhältnisse direkt im INA-Fahrzeugversuch ermittelt. Für exakte Ergebnisse ist dazu die Stellung der Drosselklappen sowie der Druck im Stutzen maßgebend. Die Messungen am Fahrzeug: liefern die notwendigen, betriebsspezifischen Daten unter denen Drosselklappenlager arbeiten ergeben die Datenbasis als Lastenheft zur Auslegung der Lager und Dichtungen. Messaufbau Motoren und Messparameter Die Daten werden an einem Saug- und einem Turbomotor ermittelt. Gemessen werden (Bild ): der Druck im Stutzen der Druck vor der ersten Dichtung 3 der Druck im Lager 4 die Winkelstellung der Drosselklappe. Ausführung der Lager Die Welle der Drosselklappe ist in Drosselklappenlagern HK...RS FPM DK B gelagert. Die Lager sind trockenkonserviert, nicht befettet und beidseitig mit FPM-Dichtungen abgedichtet. Die Dichtlippen sind nach außen gerichtet. Die Dichtungen wurden so optimiert, dass sie nur minimale Reibung verursachen, höchstmögliche Dichtheit bieten und über gute Notlaufeigenschaften verfügen. Filter 3 4 Bild Druckmessung am Fahrzeug Messpunkte Motor 05 5 8

Messergebnisse beim Saugmotor Beim Saugmotor liegt nur Unterdruck vor. Die Druckverhältnisse beschreibt Bild. Der Unterdruck nach der Drosselklappe beträgt: maximal 800 mbar bei ganz geschlossener Klappe annähernd 0 mbar bei voll geöffneter Klappe. Der Unterdruck an der ersten Dichtung liegt bei etwa 00 mbar und verläuft synchron zum Unterdruck nach der Drosselklappe. 3 Das Druckniveau im Lager ist klein und bewegt sich durchgehend und sehr gleichmäßig nahe 0 mbar. Bewertung Die konstanten Druckverhältnisse der Kurve 3 zeigen die Dichtwirkungen des Lagers. Man sieht, dass die gewählten Dichtungen bereits im nicht befetteten Zustand des Lagers ein hohes Maß an Dichtheit der Lagerstelle gewähren. Die serienmäßige Befettung vor der Auslieferung verstärkt die Wirkung der Abdichtung und verbessert den Korrosionsschutz. Druck 0 mbar 00 00 300 400 500 600 700 800 900 000 0 50 00 50 00 50 sec Zeit Bild Druckverhältnisse beim Saugmotor 3 05 5 Messergebnisse beim Turbomotor Beim Turbomotor liegt Über- oder Unterdruck vor. Die Druckverhältnisse beschreibt Bild 3. Der Druck im Stutzen bewegt sich zwischen 400 mbar Über- und 800 mbar Unterdruck. Der Überdruck an der ersten Dichtung steigt beim schnellen Schließen der Drosselklappe durch das Nachschieben des Laders kurzzeitig bis auf etwa 700 mbar. 3 Das Druckniveau im Lager ist wie beim Saugmotor gleichmäßig und konstant niedrig. 000 mbar 500 0 3 Bewertung Die nahezu konstanten Druckverhältnisse der Kurve 3 zeigen die Dichtwirkung des Lagers. Man sieht, dass die gewählten Dichtungen bereits im nicht befetteten Zustand des Lagers ein hohes Maß an Dichtheit der Lagerstelle gewähren. Die serienmäßige Befettung vor der Auslieferung verstärkt die Wirkung der Abdichtung und verbessert den Korrosionsschutz. Druck 500 000 8.96 sec Zeit Bild 3 Druckverhältnisse beim Turbomotor 6. 05 53 9

Prüfverfahren zur Auslegung der Lager Prüfungen am Lager Zur optimalen Auslegung der Lager werden unterschiedliche Lagerbauformen auf Prüfständen miteinander verglichen. Im einzelnen werden geprüft: das Reibungsmoment der Lager der Einfluss der Temperatur und methanolhaltiger Flüssigkeiten (nach DIN 5 604- und -) auf FPM-Dichtringe 3 der Verschleiß an unbefetteten Dichtlippen der Lager. Reibungsmoment der Lager Die Reibungsleistung eines Lagers setzt sich aus mehreren Reibungsanteilen zusammen: der Rollreibung der Gleitreibung der Wälzkörper und Käfige der Fettreibung der Dichtungsreibung. Bild 4 beschreibt das Reibungsverhalten gefetteter Lager, abhängig von Lagergröße, Anzahl der FPM-Dichtungen und Temperatur. Die oberen Kurven zeigen den Reibungsmomentverlauf beim Öffnen der Drosselklappe, die unteren den Verlauf beim Schließen. Bewertung Das Reibungsverhalten ist beim einseitig abgedichteten Lager am niedrigsten. Es verändert sich geringfügig mit der Abmessung, der Dichtungsanzahl und zunehmenden Minus- Temperaturen. Ursachen dafür sind die oben erwähnten Reibungsanteile und die sich bei niedrigen Temperaturen veränderte Betriebsviskosität des Schmierstoffs. Ncm 3 Drosselklappe schließen öffnen Reibungsmoment 0 40 30 0 0 0 0 C 0 HK 8 HK 8 4 HK 0 4 4 3 Temperatur einseitig abgedichtet beidseitig abgedichtet beidseitig abgedichtet Bild 4 Reibungsmoment der Lager abhängig von Lagergröße, Dichtungsanzahl, Temperatur 05 54 0

Einfluss von Temperatur und methanolhaltiger Flüssigkeiten auf FPM-Dichtringe Bild 5 beschreibt das Verhalten der FPM-Dichtungen bei gefetteten Lagern, abhängig von Lagergröße und Temperatur. Um die Temperaturbeständigkeit zu überprüfen, werden die Lager einem Temperatur-Wechselzyklus unterzogen (siehe Bild 5). Zusätzlich werden die Lager nach DIN 5604- und - geprüft (Lagerung in methanolhaltigen Flüssigkeiten). Die oberen Kurven zeigen das Verhalten beim Öffnen der Drosselklappe, die unteren das beim Schließen. Bewertung Der Reibungsmomentverlauf dient zur Beurteilung der Lagerfunktion. Da FPM-Dichtungen besonders wärmebeständig sowie resistent gegen Kraftstoffe, Mineralöle, Fette und blow by -Kondensat sind, zeigen sie im Temperatur- Wechselzyklustest sowie im Test mit methanolhaltigen Flüssigheiten keine Unregelmäßigkeiten oder Undichtigkeiten. So bleibt das Reibungsmoment insgesamt sehr niedrig. Verschleiß an befetteten und unbefetteten Dichtlippen Um Funktionseinwirkungen zu überprüfen, wurden mit gefetteten und unbefetteten Dichtungen Million Umdrehungen gefahren. Bewertung Der Verschleiß an den gefetteten sowie ungefetteten Dichtlippen ist unerheblich und beeinflusst die Dichtfunktion nicht. Nach dem Einlaufen tritt Verschleiß-Stillstand an den Lippen ein. Dadurch sind die Lager luftdicht auf Gebrauchsdauer. Im Betrieb werden die Dichtlippen durch das Fett im Lager geschmiert. Darüber hinaus hat der Dichtringwerkstoff durch spezifische Zusätze selbstschmierende Eigenschaften. Diese Notlaufeigenschaften stellen sicher, dass die Lippenkante immer mit genügend Schmierstoff versorgt wird. 4 Ncm 3 Temperatur - Wechselzyklus 0 in 4h 50 C 30 Min. Drosselklappe schließen öffnen Reibungsmoment 0 Temperatur 0 40 Zyklus 30 Min. h 3 4 40 30 0 0 0 0 0 30 40 50 60 70 80 90 00 0 C 0 Temperatur neu methanolhaltige Flüssigkeit Temperatur-Wechselzyklus HK 8 4 Temperatur-Wechselzyklus HK 0 4 4 methanolhaltige Flüssigkeit neu Bild 5 Einfluss der Temperatur und methanolhaltiger Flüssigkeiten auf FPM-Dichtringe, abhängig vom Hüllkreis F W des Lagers 05 55

Gestaltung der Anschlussbauteile Die Anschlussbauteile Welle und Gehäusebohrungen bestimmen die Funktion und Gebrauchsdauer der Drosselklappe entscheidend mit. Die folgenden Empfehlungen zur Auslegung der Gehäusebohrungen und Wellen sind für Standard-Lagerungen geeignet. Werden diese Angaben eingehalten und die Lager korrekt eingebaut, ist die volle Funktion der Nadelhülsen sichergestellt. Weichen die Anschlussbauteile von den angegebenen Werten ab, bitte bei INA rückfragen. Gehäuse Drosselklappenlager benötigen maß- und formgenaue Bohrungen im Stutzen, da sich die dünnwandigen Außenringe der Hülsenlager der Maß- und Formgenauigkeit der Gehäusebohrungen anpassen. Die notwendige Form- und Lagegenauigkeit der Lagersitzflächen für Gehäuse zeigt Bild 6. Starke Schwankungen der Gehäuse-Wanddicken, aber auch Gehäuserippen im Bereich der Lagersitze, beeinflussen den Festsitz und die Rundlauf-Genauigkeit der Nadelhülsen negativ. Toleranzfelder für Gehäusebohrungen Für Aluminium-Gehäuse sollten die Bohrungen mit dem Toleranzfeld N6 ausgeführt werden. Werden diese Maßtoleranzen eingehalten, sitzen die Lager axial fest in den Bohrungen. Außerdem ist die Rundlauf-Genauigkeit ausreichend. Bei optimierten Gehäusegeometrien keine Versteifungsrippen, möglichst zylindrische Absätze usw. sind Bohrungen in den Toleranzfeldern R6 oder S6 möglich. Das ist besonders bei zusätzlich axial belasteten Lagern notwendig. Welle Die Lagerlaufbahnen der Wellen müssen mit der für Wälzlager üblichen Qualität gefertigt sein. Die erforderlichen Form- und Lagegenauigkeiten zeigt Bild 6. Toleranzfelder für Wellen Bei der Gehäusetoleranz N6 kann für Wellen das Toleranzfeld m6 gewählt werden. Weicht das Feld von N6 ab, müssen die Wellentoleranzen dem Feld der Bohrungen angepasst werden z.b. Bohrungstoleranz R6, Wellentoleranz h6. Der Festsitz der Lager muß dann durch Einpressversuche geprüft werden. Versuche dazu führt INA auf Anfrage durch. A C B A 0,003 0,005 C C B 0,003 0,005 B 0,/00 0,0 A A 0,004 0,004 C 0,004 0,004 B 0,/00 A 0,0 A Bild 6 Form- und Lagegenauigkeit der Lagersitze für Welle und Gehäusebohrungen 05 57

Werkstoffe und Oberflächenhärte der Welle Geeignet sind: durchhärtende Stähle nach DIN 7 30 Einsatzstähle nach DIN 7 30 bzw. DIN 7 0 Stähle für Flamm- und Induktionshärtung nach DIN 7 30 bzw. DIN 7 Nirosta-Stähle z.b. X CrMoS 7, ungehärtet. Die Oberflächenhärte der Wellen soll 550 HV betragen, eine Härtungstiefe von 0, mm Eht oder Rht sichergestellt sein. Aus Kostengründen werden mittlerweile auch Wellen aus Nirosta-Stahl als technischer Standard eingesetzt. Da diese Wellen jedoch nicht gehärtet werden können, ist ihre Härte zum Teil deutlich niedriger als 550 HV. Vor dem Einsatz müssen die Wellen deshalb einem Vibrationstest unterzogen werden, um die Lebensdauer und die Sicherheit gegenüber Riffelbildung zu bestätigen. Hier wird am Aggregat und unter motorspezifischen Bedingungen geprüft, ob die niedrigere Härte alle Laufbahn-Anforderungen und Betriebsbedingungen erfüllt. Ausführung der Welle Damit die geprüfte Luftdichtheit der Lager erhalten bleibt, dürfen die Dichtlippen beim Einbau der Welle nicht beschädigt werden. Deshalb unter Berücksichtigung der Montagerichtung (Bild 7): alle scharfen Kanten mit Schlupffasen versehen alle Grate an Bohrungen, Einstichen, Nuten usw. entfernen zum Entgraten eignet sich das Bürsten oder Strahlen (z.b. Glasperlen-Strahlen) Gewinde-Durchmesser am Wellenende kappen er soll mindestens 0,5 mm kleiner sein als der Bohrungs-Durchmesser der Lager. Die Rauheit der Laufbahn soll den Wert R z 6,3 m nicht überschreiten. R 6,3 z Schlupffasen gekapptes Gewinde Bild 7 Gestaltung der Welle 05 58 3

Einbau der Lager Lager für Drosselklappen müssen vor und während des Einbaus sehr sorgfältig behandelt werden. Ihre störungsfreie Funktion hängt wesentlich von der Sorgfalt beim Einbau ab. Lieferausführung Die Lager werden silikonfrei und trockenkonserviert mit VCI-Papier geliefert. 5 Aufbewahrung Lager aufbewahren: nur in der Original-Verpackung in trockenen, sauberen Räumen mit konstanter Temperatur bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von max. 65%. Die Lagerfähigkeit ist durch die Haltbarkeit des Fettes begrenzt. Entnahme Handschweiß führt zu Korrosion: Hände deshalb sauber und trocken halten, ggf. Schutzhandschuhe tragen. Lager erst unmittelbar vor der Montage aus der Originalverpackung entnehmen. Werden Lager aus einer Sammelpackung mit Trockenkonservierung entnommen, Verpackung anschließend sofort wieder verschließen. Die schützende Dampfphase, bewirkt durch das VCI-Papier, bleibt nur in der geschlossenen Verpackung erhalten. Richtlinien für den Einbau Zur Sicherstellung der vollen Lagerfunktion empfehlen wir: Lager und Montageplatz vor Silikon, Staub, Schmutz, Feuchtigkeit schützen. Verunreinigungen beeinflussen die Funktion und Gebrauchsdauer der Lager nachteilig. Silikon führt an elektronischen Bauteilen z.b. am Potentiometer zu gravierenden Unterbrechungen der elektrischen Leitung. Diese Unterbrechungen können zum Motorstillstand führen Maß-, Form- und Lagegenauigkeit der Lagersitze auf der Welle und im Gehäuse prüfen (Bild 6) scharfe Kanten an der Welle und allen Bohrungen, Einstichen, Nuten usw. entgraten (siehe Bild 7) Lager mit speziellem Einpressdorn einpressen: Hülsen dabei nicht verkanten (Bild 8). Der Dorn muss zum Einpressen eine 5º-Fase haben. Die Lager können von der beschrifteten oder unbeschrifteten Seite aus eingepresst werden für Drosselkappenstutzen keine senkrechte Einbaulage der Welle vorsehen. Das Kondenswasser, das sich betriebsbedingt an der Klappe bildet, kann sich am unteren Lager sammeln und hier Korrosion verursachen. Für ausreichenden Spritz- und Schmutzschutz sorgen! Die Lager müssen im eingebauten Zustand sicher vor Spritzwasser, Reinigungsmitteln, den Einfluss von Hochdruckreinigern usw. sowie vor Verschmutzung von außen geschützt sein! Bild 8 Lager mit Einpressdorn einpressen 05 59 4

Lagerungsvarianten und axiale Fixierung der Welle Die folgenden Beispiele zeigen, wie Lagerungen für Drosselklappen ausgeführt und axial fixiert werden können. Montage und axiale Fixierung Variante (Bild 9) Beide Drosselklappenlager in das Gehäuse pressen. Welle 3 mit Potentiometer 4 oder Sicherungsring 5 axial fixieren. Betätigungshebel 6 mit Rückstellfeder 7 positionieren. 4 F 7 6 3 Vorteil Die Lagerung wird über die Rückstellfeder 7 vorgespannt und ist dadurch axial spielfrei durch die axiale Vorspannung zwischen Potentiometer 4 bzw. Sicherungsring 5 und Lagerbord ist die Reibung geringfügig erhöht. 5 Bild 9 Montage und axiale Fixierung Variante 05 60 Montage und axiale Fixierung Variante (Bild 0) Rechtes Drosselklappenlager in das Gehäuse pressen. Linkes Drosselklappenlager 3 mit Welle 4 und Sicherungselement 5 auf Anschlag einpressen. 3 5 4 Vorteil Die Reibung in der Lagerung erhöht sich nicht es bleibt ein Axialspiel von ca. 0, mm. Bild 0 Montage und axiale Fixierung Variante 05 6 Montage und axiale Fixierung Variante 3 (Bild ) Beide Drosselklappenlager in das Gehäuse pressen. Welle 3 mit Axialscheibe 4 und Sicherungsring 5 auf Anschlag einschieben. Potentiometer 6 auf Anschlag aufpressen die Welle 3 kann dabei leicht zurückfedern. 6 4 3 Vorteil Die Reibung in der Lagerung erhöht sich nicht das geringe Axialspiel kann bei der Montage eingestellt werden. 5 Bild Montage und axiale Fixierung Variante 3 05 6 5

Maßtabelle Wälzlager für Drosselklappen r C Baureihe HK...RS FPM DK B D F w HK...RS FPM DK B 05 68 4 Maßtabelle Abmessungen in mm Wellen- Kurzzeichen Gewicht Abmessungen Tragzahlen durch- messer W D C r dyn. stat. F C C 0 g 0,3 0,6 kn kn 8 HK 08.RS FPM DK B 3 8,75,6 HK 084.RS FPM DK B 4 8 4 3,8 3,95 0 HK 0.RS FPM DK B 4 0 4 3, 3,35 HK 04.RS FPM DK B 5 0 4 4 4,4 5, 6

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MATNR 005478383-0000/API 5 D-D 0806 Printed in Germany Schaeffler KG Industriestraße 3 9074 Herzogenaurach Internet www.ina.de E-Mail Info@de.ina.com In Deutschland: Telefon 080 500387 Telefax 080 5003873 Aus anderen Ländern: Telefon +49 93 8-0 Telefax +49 93 8-4950 Alle Angaben wurden sorgfältig erstellt und überprüft. Für eventuelle Fehler oder Unvollständigkeiten können wir jedoch keine Haftung übernehmen. Änderungen, die dem Fortschritt dienen, behalten wir uns vor. Schaeffler KG 006, August Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit unserer Genehmigung. API 5 D-D