Dekompressionsmodelle Einführung und Übersicht

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These Hält man sich stets an Tabellen bzw. Computer, wird eine DCS zuverlässig verhindert!

Übersicht Eine kurze Geschichte der Dekompression Klassische Dekompressionsmodelle Moderne Dekompressionsmodelle Vom Modell zum Computer Take-Home-Message

Robert Boyle (1627-1691)

James Buchanan Eads (1820-1887) Eads Bridge, St. Luis (Missouri) Brücke über den Mississippi (Bau: 1866-1876)

Bau: 1865-1883 Johann (John) August Roebling, später Washington R., dann Emily Warren R.

A disease frequently induced by remaining for some time in an atmosphere of high pressure, as in caissons, diving bells, etc. It is characterised by neuralgic pains and paralytic symptoms. 1913 Caisson disease (med.) It is variously explained, most probably as due to congestion of internal organs with subsequent stasis of the blood.

Erkennt die Bildung von Gasblasen in Blut und Gewebe als Ursache Erkennt Stickstoff als verantwortlichen Bestandteil der Atemluft Beschreibt die Therapie mit reinem Sauerstoff Beschreibt die Therapie durch Rekompression Paul Bert (1833-1886)

Erkennt größte Gefahr nahe der Oberfläche (relativer Druckunterschied) Betrachtung verschiedener Gewebe (Kompartimente) Berechnung der Gewebesättigung mit Halbwertszeiten Nimmt maximal tolerablen Gewebeüberdruck mit dem zweifachen Umgebungsdruck an John Scott Haldane (1860-1936) Entwickelt erste Tabellen für Taucher (Admirality s Diving Committee)

US Navy US Navy verwendet von 1912 bis 1960 das Modell von Haldane Robert D. Workman Captain in der NEDU (Navy Exerimental Diving Unit) Mediziner Erkennt Probleme mit den Haldane- Tabellen bei längeren, tieferen Tauchgängen Führt den M-Wert ein Führt zusätzliche langsamere Kompartimente ein Erkennt dir Verwendbarkeit von Computern zur Dekompression

Erste Untersuchungen zum Bergseetauchen M-Wert Definition unterschiedlich zu Workman Erweitert die Kompartimente auf zunächst 12 (ZHL12), dann 16 (ZHL16), später wieder 8 (ZHL8ADT), diese dafür adaptiv Grundlage für UWATEC Tauchcomputer seit 1982 (Aladin, Aladin Pro, Air X, ) Standardwerk: Tauchmedizin Albert Bühlmann (1923-1994) Vater der VDST/CMAS Tabelle (zusammen mit Max Hahn)

Entsättigung Fachbereich Ausbildung Das klassische Modell Haldane/Workman/Bühlmann Kompartimente als Modell für Gewebe Diffusion Motor: Ungleichgewicht von Konzentration (Druck) Luft Blut und Blut Gewebe Untersättigung = Ursache für Aufsättigung Übersättigung = Ursache für Entsättigung Perfusionskontrolle (keine Diffusionskontrolle) Starke Idealisierung Einphasenmodell: Keine Grenzflächen Keine Gasblasen K1 Lunge Blut K2 Diffusion Aufsättigung Perfusion Diffusion

Formelwerk Grundlage: Exponentieller Zerfall Analog: Zerfallsprozesse in der Natur z.b. radioaktiver Zerfall N t N 0 e k t N Sättigung t Zeit[ s] ln 2 k Halbwertszeit

Sättigung [%] (Entspricht dem Partialdruck) Fachbereich Ausbildung Sättigung der Kompartimente Tauchprofil 0 10 20 30 40 50 60 70 80 120,00 100,00 80,00 K1 (5 min.) K2 (10 min.) K3 (20 min.) 60,00 K4 (40 min.) K5 (80 min.) 40,00 K6 (120 min.) K7 (160 min.) K8 (200 min.) 20,00 0,00 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Zeit [min.]

Kritische Übersättigung Gasspannung im Gewebe darf bestimmten Wert nicht überschreiten, sonst bilden sich in DIESEM Gewebe Gasblasen p M

Kritische Übersättigung Haldane Haldane Modell: M = 2 [Umgebungsdruck] Gilt für jedes Gewebe/Kompartiment Gilt in jeder Tiefe Problem: Unfälle bei langen TG in großen Tiefen Verwendet bis 1960 (mit kleinen Modifikationen)

Kritische Übersättigung Workman Workman/Bühlmann Modell: M ist empirischer Wert Basis: gewünschte DCS-Häufigkeit M hängt von Tauchtiefe ab weiter unten werden geringere Überspannungen toleriert M ist, wie die Halbwertszeit auch, jeweils für das betrachtete Kompartiment charakteristisch Abgeleitete Tabellen gelten jeweils nur für eine definierte Aufstiegsgeschwindigkeit

Gewebepartialdruck absolut Oberflächendrucklinie M-Wert (Haldane) M-Wert (Workman) Kritische Übersättigung M Übersättigung Untersättigung M 0 0 Umgebungsdruck absolut (Tiefe)

Gewebepartialdruck absolut Oberflächendrucklinie M 1 M 2 Kompartiment 1 Kompartiment 2 Umgebungsdruck absolut (Tiefe)

Grenzen der klassischen Modelle von Haldane/Workman/Bühlmann Problem bei klassischer Dekompression Ultraschallmessungen zeigen Blasen auch wenn keine Symptome der DCS vorliegen auch wenn korrekt dekomprimiert wurde auch vor dem TG sind immer schon Blasen vorhanden Wenn aber immer Blasen vorhanden sind vergrößern sich diese bei JEDEM Aufstieg kann auch beim Einhalten der M-Wert Grenze eine DCS auftreten Beobachtungen Müdigkeit nach Tauchgängen insbesondere bei kurzen und tiefen Tauchgängen DCS trotz korrekter Austauchpausen individuelle Faktoren? (PFO, ) sehr selten, relativ zu anderen Tauchunfällen!

Entsättigung Fachbereich Ausbildung Einfluss symptomloser Blasen auf die Dekompression Partialdruck des gelösten Gases im Gewebe bzw. im Blut sinkt Lunge Folge Geringeres Diffusionsgefälle Geringere Entsättigungsrate Blut Sättigungsfalle K1 K2

Verbesserungsmöglichkeiten Sicherheitsstopps neo-haldane Modelle (z.b. Bühlmanns ZHL8ADT) längere Dekozeiten auf klassischen Dekotiefen kürzere Nullzeiten; vor allem bei Wiederholungs-TG Pyle Stops Gradientenmethode Zweiphasenmodelle (Blasenmodelle) Gänzlich andere Physik Deutlich komplexere Mathematik Drei unterschiedliche Ansätze Thermodynamisches Modell VPM Variable Permeability Model RGBM Reduced Gradient Bubble Model Ergebnis: Deep Stops

Bubble Score Index Fachbereich Ausbildung Einfluss von Sicherheitsstopps US-Navy Studie Tauchgang auf 30 m Tiefe, 25 min. Grundzeit Gruppe 1: steigt direkt auf Gruppe 2: Sicherheitsstopp 2 min. auf 3 m Gruppe 3: Sicherheitsstopps 1 min. auf 6 m und 4 min. auf 3 m

Gewebepartialdruck Fachbereich Ausbildung Deep Stops Ziel Reduktion des Gradienten der Gewebepartialdrucke zum Umgebungsdruck Deep Stops Pyle Stops nach tiefen Tauchgängen Gradientenmethode Zweiphasenmodelle Nachteile zus. Aufsättigung der langsameren Gewebe in der Tiefe muss später wieder kompensiert werden Gradient steigt leicht für die langsameren Gewebe am Ende des TG Balance zwischen Vor- und Nachteilen! TG klassisch TG mit Deep Stop Wassertiefe / Druck Druckgradient des Inertgases

Pyle Stops Richard Pyle (Meeresbiologe und Fisch-Verrückter ) Bei Fisch-Sammel-TG wesentlich weniger Müde als bei anderen TG auf gleiche Tiefe und mit gleicher Grundzeit Vorgehensweise Hälfte zwischen maximaler Tiefe und erster Dekotiefe (2-3min.) Wenn mehr als 9m zum ersten Dekostopp: erneut halbieren (usw.) Beispiel: 45m maximale Tiefe, 1. Dekostopp bei 9m Erster Pyle-Stop : (45+9)/2 = 27m Abstand zum Dekostopp: 27-9 = 18m (>9m) Nächster Pyle-Stop : (27+9)/2 = 18m

Pyle Stops Was bringt s? DAN Studie: 2 TG, 25m/25min., 3,5h Oberflächenpause, 25m/20min. Sicherheitsstopp (5min. auf 6m), verschiedene Aufstiegsgeschwindigkeiten

Gewebepartialdruck Fachbereich Ausbildung Gradientenmethode Wassertiefe / Druck

Zweiphasenmodelle Symptomlose Blasen sind immer vorhanden (im Gleichgewicht mit gelöstem Gas) Grund: u.a. Kavitation im Blutkreislauf Stabilisiert durch: Surfactant Wachstum der Blasen soll eingeschränkt werden Deep Stops Kräfteverhältnisse Gasdruck in der Blase Umgebungsdruck um die Blase Oberflächenspannung der Blase (Funktion der Blasengröße!) Druck in der Blase immer größer als Umgebungsdruck Große Blasen werden zu Lasten kleinerer Blasen größer Blasentoleranz? (Shunt)

Thermodynamisches Modell Brian Hills (1970) Australischer Doktorand Studie über japanische Perlentaucher vor Australien 90m Tiefe TG Tauchprofile mit Deep Stops aber wesentlich kürzeren flachen Deko Stopps Insgesamt wesentlich kürzere Tauchzeit Weit weg von klassischen Dekompressionsplänen Einigermaßen Funktional Artikel im Bennet/Elliot Thermodynamisches Gleichgewicht im Zweiphasenmodell Stieß auf massiven Gegenwind

VPM (Varying Permeability Model) David Yount (1980) Leiter einer Forschungsgruppe an der Universität Hawaii Surfactants stabilisieren die Blasen Kritisches Totalvolumen von freiem Gas führt zu DCS Maximalgradient während Aufstieg muss eingehalten werden Rechenmodell veröffentlicht Beliebt im Bereich des technischen Tauchens Viele Verbesserungen bis heute Shareware V-Planner (Hemingway/Baker)

RGBM (Reduced Gradient Bubble Model) Bruce Wienke (1995) Bereichsleiter Kernwaffensimulation im Los Alamos National Laboratory Aus VPM entwickelt Kein offener Algorithmus (Suunto, Mares) Berücksichtigt Sauerstofffenster Viele Gradientenfaktoren für Sonderfälle Wiederholungs-TG, Umkehrprofile, Non-Limit-Tauchen, Bergseetauchen

eine Auswahl an Deep Stoppers ZHL8ADT VPM RGBM ZHL8ADT ZHL8+ ZHL8ADT-GF

Zusammenfassung VPM/RGBM ist ebenso empirisch wie die klassischen Modelle Einzige echte Lösung: Blasendetektion Deep Stops verringern nicht die Tauchzeit/den Luftbedarf Deep Stops verringern die Bildung von Mikroblasen Aufstiegsgeschwindigkeiten nie überschreiten sonst sind alle Modelle überfordert Kein Nullzeitsurfen ggf. Aufstiegsgeschwindigkeiten in der Tiefe reduzieren Sicherheitsstopps durchführen ggf. Deep Stops einbauen besonders bei Tauchgängen mit kurzen Zeiten auf größeren Tiefen alte Computer rechnen danach korrekt weiter Neue Computer sind seit einiger Zeit auf dem Markt Je komplexer, desto fehleranfälliger

Antithese Dekompression ist (noch) keine völlig verstandene Wissenschaft! Die empirische Methodik, die starke Vereinfachungen der Realität und die rein statistische Erfolgskontrolle fordert vom Taucher Verständnis für die Anwendung der Methoden und für deren Grenzen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Ich vermute, dass das Universum nicht nur sonderbarer ist als wir vermuten es ist sonderbarer als wir überhaupt vermuten können. John Scott Haldane (1860-1936)