Phonak Insight. AutoSense OS. In jeder Hörumgebung gut zu hören war noch nie einfacher. Einleitung. Wie hat sich die Automatiktechnologie entwickelt?

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Transkript:

Phonak Insight August 2016 AutoSense OS In jeder Hörumgebung gut zu hören war noch nie einfacher Einleitung Ohne jeden Zweifel hat sich das technische Niveau von Hörgeräten im Laufe der Zeit drastisch erhöht. Vorbei sind die Zeiten, als analoge einkanalige Hörgeräte mit einem Schraubenzieher eingestellt wurden. Die Lebensdauer der Batterien hat sich verlängert und die Hörgeräte sind kleiner geworden. Auch die Hörprogramme sind technisch ausgeklügelter und spezifisch für die Anpassung an zahlreiche unterschiedliche Hörumgebungen geeignet, für die sie bis auf kleinste Nuancen wie Nachhall abgestimmt werden können. Mit der zunehmenden Komplexität geht jedoch auch die Notwendigkeit für das Management dieser Komplexität einher, ohne die zusätzliche Verantwortung den Hörgeräteträgern oder Hörgeräteakustikern aufzubürden. Traditionell haben Hörgeräteakustiker die Hörgeräteträger mit zwei Programmen ausgestattet: eines für alltägliche Bedingungen, das ein omnidirektionales Mikrofon aktivierte, und eines für Störgeräusche, das mit einem Richtmikrofon-Modus arbeitete. Natürlich ist es angesichts unseres hektischen Alltags unrealistisch, mit entweder oder zwischen Hörsituationen zu unterscheiden. Die Nuancen von Hörumgebungen sind selten schwarz und weiß und natürlich kann sich die Akustik einer bestimmten Situation jeden Moment ändern. Heutzutage gehen Hörprogramme auf die spezifische Hörumgebung ein. Phonak bietet etwa Hörprogramme, die Zeitkonstanten, Kompression sowie Verstärkung und Störgeräuschunterdrückung abhängig von der Akustik einer Umgebung anpassen. Die Automatisierung ist ein notwendiger Aspekt der zunehmenden technischen Komplexität und Spezifität von Hörprogrammen. Mit der zunehmenden Anzahl von Hörprogrammen für spezifische Umgebungen wächst aber auch die Schwierigkeit für Hörgeräteträger, auf ein anderes Hörprogramm zu wechseln. Untersuchungen zeigen, dass das richtige und über längere Zeit konsistente manuelle Wechseln auf ein traditionelles Programm zur Störgeräuschunterdrückung schwierig sein kann, auch für erfahrene Hörgeräteträger. Außerdem ist die Automatisierung notwendig, damit Hörgeräteträger nicht mehr aktiv an den Wechsel zwischen Hörprogrammen denken müssen. Die Zielsetzung der Anbieter von Hörgeräten ist es, wieder ein normales Hören zu ermöglichen, das über die Wiederherstellung der Hörbarkeit hinausgeht. Dieses Ziel sollte auch auf die Rolle des Hörgeräts jedes einzelnen Kunden übertragen werden. Der Hörgeräteträger sollte möglichst nie an sein Hörgerät denken müssen ebenso wenig wie sich normalhörende Menschen Gedanken über die jeweilige Hörumgebung machen. Auf diese Weise erhöht sich die Abhängigkeit vom Hörgerät, das hinsichtlich der Hörumgebung eigene Entscheidungen zu treffen hat. Diese erfordern ein besonders leistungsfähiges Gehirn, mit dem das Hörgerät diese Entscheidungen trifft. Eine fehlerhafte Klassifizierung der Hörumgebung könnte zu einer suboptimalen Hörerfahrung führen. Die derzeit erhältlichen automatischen Systeme unterscheiden sich je nach Hersteller in ihrer Fähigkeit, akustische Merkmale in der Umgebung zu erkennen sowie in der Anzahl der Parameter, die zur Anpassung an die Umgebung verändert werden können. Wie hat sich die Automatiktechnologie entwickelt? Systeme zur Geräuschklassifikation entstanden nicht im Bereich der Hörgeräte, sondern wurden erstmals bei der Transkription von Sprache sowie in den Bereichen Sicherheit und Militär angewendet. Bei Hörgeräten wurde die Geräuschklassifikation erstmals in den 90er Jahren eingesetzt.

Dabei wurde die zugrunde liegende Verarbeitung dieser Klassifikation nach akustischen Funktionsanalysen modelliert, wie sie auch vom menschlichen Gehör verwendet werden. Einfach ausgedrückt arbeitete dieses System, indem es akustische Merkmale aus der Umgebung identifizierte und diese Merkmale mit einer Auswahl vorgegebener akustischer Szenarien abglich. Seit der Einführung der automatischen Geräuschklassifikation wurden diese Algorithmen zur Erkennung von Szenarien immer komplexer und die Anzahl der Parameter, die an eine Umgebung angepasst werden können, hat sich dramatisch erhöht. Im Fall der automatischen Systeme für Hörgeräte liegt der Schwerpunkt heutzutage nicht nur auf einer Optimierung der Sprachverständlichkeit. Die akustische Klassifikation muss bei der bestmöglichen Anpassung von Parametern an eine bestimmte Umgebung auch den Komfort und die Klangqualität berücksichtigen. Es gibt zahlreiche Grenzen und Probleme bei der Entwicklung eines präzisen und schnell arbeitenden automatischen Klassifikationssystems. Das Arbeiten innerhalb der zeitlichen und leistungstechnischen Beschränkungen eines Hörgeräts stellen eine erhebliche Herausforderung dar. Darüber hinaus ist die korrekte Identifizierung einer Umgebung unerlässlich, da eine falsche Klassifikation zur irrtümlichen Aktivierung eines Algorithmus führen und der Sprachverständlichkeit oder Komfort abträglich sein könnte. Zudem kann es zu schnellen und drastischen Veränderungen der Hörumgebung kommen, die von der automatischen Klassifikation nicht nur erkannt werden müssen, sondern auch eine schnelle Antwort und Anpassung mit möglichst wenigen oder keinen hörbaren Artefakten erfordern. Seit ihrer Einführung vor mehr als einem Jahrzehnt sind die Phonak-Klassifikationssysteme in dieser Hinsicht immer ausgeklügelter und komplexer geworden. Wie arbeiten automatische Klassifikationssysteme? Akustische Klassifikationssysteme werden anfänglich durch einen Trainingsprozess aufgebaut, in welchem ein großer Datensatz an akustischen Szenarien aufgezeichnet wird. Diese werden jeweils als repräsentativ für eine bestimmte Hörumgebung (z. B. ruhige Umgebung) gekennzeichnet. Es ist unerlässlich, dass eine breite Auswahl an Geräuschen sowie zahlreiche Beispiele von bestimmten akustischen Szenarien präsentiert werden. Für diese Prototypen von akustischen Szenarien werden zahlreiche spezifische akustische Merkmale identifiziert, die für eine Definition der akustischen Merkmale des jeweiligen Szenarios in Betracht kommen. Beispielsweise können der Grad der Synchronie des zeitlichen Einsetzens über die Frequenzbänder hinweg, Lautstärkeunterschiede über die Frequenzbänder hinweg, der geschätzte Signal- Rausch-Abstand über die Frequenzbänder hinweg sowie Informationen zu Amplitude und Frequenzspektrum Merkmale sein, mit denen ein akustisches Szenario definiert wird. Später filtert das Hörgerät die gleichen Merkmale aus der Umgebung in Echtzeit heraus und vergleicht die erfassten akustischen Merkmale mit den vorgegebenen, im Trainingsprozess festgelegten Charakteristika. AutoSense OS absolviert dies probabilistisch, wobei das Ausmaß der Übereinstimmung mit den definierten akustischen Parametern berechnet wird. Dies eröffnet die Möglichkeit einer Mischung aus verschiedenen Programmen, abhängig davon, wie groß die Übereinstimmung mit den jeweiligen akustischen Klassifikationen ist. Diese Systeme müssen solide sein, sodass sie eine große Spanne an Klangfarben, Geräuscharten und Szenarien in vorgegebene akustische Klassen allgemein einordnen können, aber auch detailliert genug, um akustische Nuancen zu erkennen, die für eine bestimmte Umgebung spezifisch sein könnten. Leistung und Flexibilität des AutoSense OS Das erste automatische System von Phonak zur Geräuschklassifikation, AutoSelect, konnte abhängig von der Umgebung zwischen zwei Programmen auswählen. Ein Programm verwendete ein omnidirektionales Mikrofon, das für eine ruhige Hörumgebung konzipiert war; das andere Programm für Umgebungen mit Störgeräuschen aktivierte ein Richtmikrofon und eine Geräuschunterdrückung. Das AutoPilot-Programm baute auf AutoSelect auf und beinhaltete zahlreiche Verbesserungen. Dieses System konnte sich an drei verschiedene akustische Klassen anpassen: Ruhige Umgebung, Verstehen im Störgeräusch und Komfort im Störgeräusch. Später kam eine vierte Klasse hinzu: Musik. Die Grenzen dieses Systems lagen darin, dass jeder Hörumgebung nur eine Klasse zugeordnet werden konnte und dass der Übergang zwischen den Klassen zu hörbaren Artefakten führte. SoundFlow, die nächste Generation der Phonak-Programmautomatik, war darauf ausgerichtet, die Genauigkeit der Geräuschklassifikation zu verbessern und die Übergänge beim Wechsel zwischen den Geräuschklassen zu glätten. Es waren nicht nur fünf verschiedene Geräuschklassen verfügbar, sondern es war auch eine Mischung der Klassen möglich. AutoSense OS AutoSense OS wählt die bestmöglichen Einstellungen für eine maximale Hörleistung aus. Es repräsentiert die neueste Generation der automatischen Klassifikationssysteme von Phonak. Der weiterentwickelte proprietäre Chip ermöglicht eine schnellere Verarbeitung, hat eine größere Insight AutoSense OS 2

Speicherkapazität und einen geringeren Stromverbrauch. Derzeit gibt es sieben unterschiedliche Geräuschklassen: Ruhige Umgebung, Verstehen im Störgeräusch, Verstehen im lauten Störgeräusch, Verstehen bei Fahrgeräuschen, Komfort im Störgeräusch, Komfort in halligen Situationen und Musik. Drei dieser Programme Verstehen im Störgeräusch, Musik und Verstehen bei Fahrgeräuschen sind exklusive Klassen. Dies bedeutet, dass das Hörgerät sobald es eines dieser Szenarien erkennt vorsichtig und vollständig in das exklusive, speziell für dieses Szenario entwickelte Programm wechselt. Jedes der anderen vier Programme kann in Fällen von komplexeren, realistischen Szenarien, die sich nicht durch eine akustische Klasse definieren lassen, gemischt aktiviert werden. Beispielsweise können die Klassen Komfort in halligen Situationen und Ruhige Umgebung miteinander vermischt werden, und zwar in Abhängigkeit davon, wie hoch die Gewichtung dieser Klassen jeweils in der Umgebung erkannt wird. AutoSense OS unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen automatischen Klassifikationssystemen. Zunächst bildet die Bandbreite der verfügbaren Programme zur Verbesserung von Hören und Komfort in den komplexesten und schwierigsten Hörsituationen die Basis von AutoSense OS. Diese Programme umfassen eine große Spanne von Hörsituationen und beinhalten ein Programm und Einstellungen speziell für Umgebungen mit Nachhall. Aus dieser großen Auswahl an umgebungsoptimierten Programmen bedient sich AutoSense OS in Echtzeit. Darüber hinaus können Hörgeräteakustiker die Mischungsmerkmale von AutoSense OS nicht nur individuell anpassen, sondern sie können auch zahlreiche Parameter innerhalb eines jeden einzelnen Programms in der Anpasssoftware steuern, um den Bedürfnissen des jeweiligen Hörgeräteträgers am besten gerecht zu werden. Geschwindigkeit und Präzision des Mischungsverhaltens von AutoSense OS ermöglichen es dem Hörgerät, sich spezifisch an eine beliebige komplexe Hörsituationen anzupassen. Dies führt zu zahlreichen Durchläufen und Mischungen von Hörprogrammen, die über eine manuelle Drucktaste niemals möglich wären. Die Übergänge zwischen den Programmen sind nahtlos, sodass Wechsel selbst zwischen Programmen mit stark unterschiedlichen Verstärkungen und Parametereinstellungen für den Hörgeräteträger unhörbar erfolgen. Zudem ist AutoSense OS so konzipiert, dass es falsche Klassifikationen minimiert. Es gewichtet bestimmte Klassifizierungsfehler stärker als andere, um Fehler im Hörgerät zu vermeiden, die sich nachteilig auf Komfort oder Sprachverständlichkeit auswirken könnten. Ein Satz komplexer statistischer Regeln überlagert das gesamte System. Um kontinuierliche Wechsel zwischen den Programmen zu verhindern, muss das Hörgerät eine bestimmte Hörumgebung über einen bestimmten Zeitraum und mit einer bestimmten Lautstärke erfassen, bevor ein vollständiger Wechsel erfolgt. AutoSense OS sorgt dabei für ein Gleichgewicht im Hinblick auf die Notwendigkeit einer nicht zu großen Verzögerung beim Umschalten des Hörgeräts, sodass der Hörgeräteträger während dieser Verzögerungsphase keine Konversation verpasst. Das Übergangsverhalten selbst ist ebenso wichtig wie das technische Niveau der Funktionen innerhalb des Hörgeräts. Automatiktechnologie für Kinderohren Der Einsatz von zusätzlichen manuellen Programmen bei Hörgeräten für Kinder ist selten (1). Die meisten Hörgeräteakustiker versorgen Kinder zuerst mit einem Programm für eine ruhige Umgebung oder mit einem FM- Programm. Es können Bedenken bestehen, dass es bei der Versorgung mit einem einem Richtmikrofon-Programm zu einem versehentlichen Wechsel in dieses Programm und damit zu einer potenziell verschlechterten Hörsituation kommen könnte. Zudem könnte weniger Gelegenheit für beiläufige und zufällige Hörerfahrungen bestehen, falls das Richtmikrofon in ungeeigneten Situationen verwendet wird. Ein automatisches Programm zerstreut diese Bedenken, da es das Richtmikrofon nur dann aktiviert, wenn dies aufgrund der Umgebung erforderlich wird. Darüber hinaus haben Untersuchungen gezeigt, dass sich die Hörumgebungen von Kindern sehr stark von denen der Erwachsenen unterscheiden. In einer von Phonak durchgeführten Studie stellte sich heraus, dass Umgebungen, wie ein Klassenzimmer, das Arbeiten in kleinen Gruppen und das Schreien von Kindern, sehr spezifische akustische Szenarien sind, mit denen Kinder täglich konfrontiert sind. (1) Automatische Systeme für die Hörgeräte von Erwachsenen werden im Hinblick auf diese Arten von Hörsituationen nicht optimiert. AutoSense OS Sky, das neue Automatik- Betriebssystem für die Sky Venture Produkte von Phonak, wurde speziell dafür entwickelt, Situationen in Arbeitsgruppen und die Kommunikation mit Gleichaltrigen besser zu erkennen und den Komfort in Situationen zu verbessern, in denen Kinder im Hintergrund schreien. AutoSense OS Sky ist das erste automatische System, das für die Hörbedürfnisse von Kindern entwickelt wurde. Die Implikationen eines automatischen Klassifikationssystems für Kinder sind enorm. Die Nutzung dieser Art von Technologie kann Kindern eine Auswahl an Hörprogrammen zur Verfügung stellen, die speziell auf die alltäglichen Situationen von Kindern ausgerichtet sind. Dadurch kann ein Hören ermöglicht werden, das mehr Komfort und Sprach- Insight AutoSense OS 3

verständlichkeit bietet als ein einzelnes manuelles Programm, das Kindern typischerweise zur Verfügung gestellt wird. Daten zur Genauigkeit von AutoSense OS Aktuelle im Phonak Audiology Research Center (PARC) durchgeführte Untersuchungen zielten speziell auf die Untersuchung der Genauigkeit von AutoSense OS und der daraus resultierenden Sprachverständlichkeit im Vergleich zu manuellen Programmen für Hörgeräte ab. In dieser Studie wurde die Leistungsfähigkeit von Hörgeräteträgern in Umgebungen untersucht, mit denen sie täglich konfrontiert sind. Drei schwierige Hörsituationen aus dem Alltag wurden definiert und im Hinblick auf deren Komplexität, Schwierigkeit und Anwendbarkeit auf den Alltag ausgewählt. Die Teilnehmer durchliefen Tests zur Sprachverständlichkeit und gaben subjektive Rückmeldungen zu Situationen wie einer Autofahrt, einem Café und in einem Raum mit Nachhall im PARC ab. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten letztlich eine Gleichwertigkeit des vom AutoSense OS gewählten mit dem manuellen Programm bei der Sprachverständlichkeit und bei den subjektiven Bewertungen. Dies verdeutlicht die Leistungsfähigkeit dieser Technologie (2). Nutzenorientiert Die Leistungsfähigkeit von AutoSense OS bei der Erkennung und Anpassung der Parameter des Hörgeräts in alltäglichen Hörumgebungen sollte es Hörgeräteakustikern erleichtern, die Hörgeräte mit einer Reihe von Hörprogrammen auszustatten, die den Hörgeräteträgern nicht zur Verfügung stehen würden, wenn sie manuell zwischen Programmen auswählen würden. Es sollte Hörgeräteakustikern zudem die Sicherheit geben, dass AutoSense OS kein Kompromiss ist, sondern tatsächlich zu einheitlicheren, besser geeigneten Höreinstellungen führen kann als sie ein erfahrener Hörgeräteträger mit einer Drucktaste erzielen kann. (4) entsprechenden übergangslosen Anpassung nuancierter Algorithmen im Hörgerät. Diese Ausgereiftheit und die Transparenz und mögliche Flexibilität für den Hörgeräteakustiker machen AutoSense OS einzigartig. Diese leistungsfähige Technologie wurde auch in die Sky V Produktpalette von Phonak integriert und im Hinblick auf die Erkennung von spezifischen Umgebungen von Kindern weiterentwickelt. Der Hörgeräteträger sollte möglichst nie an sein Hörgerät denken müssen ebenso wenig wie sich Menschen mit gesundem Gehör Gedanken über die jeweilige Hörumgebung machen. Referenzen 1. Feilner, M. Jones, C. and Rich, S (2016 April) Automatic and directional for kids. Phonak Insight 2. Jones, C. and Feilner, M. (2013, November). Fitting and usage of hearing instruments in pediatrics. 3. Proceedings of a sound foundation through early amplification. Retrieved from http://www.phonakpro.com/content/dam/phonak/gc_hq/ b2b/en/events/2013/chicago/fitting_and_usage_of_his_i n_peds_sf2013_jones.pdf 4. Rakita, L and Jones, C. (December 2015) Performance and Preference of an Automatic Hearing Aid System in Real- World Listening Environments. AutoSense OS. Hearing Review. 5. Latzel M, Übelacker E, Tchorz J (January 2015) Objective and Subjective Benefit of an Automatic Classification System Poster at the AudiologyNow conference, San Antonio. 6. Überlacker,E, Tchorz,J, Latzel.M, and Appleton,J, (January 2015) Benefit of the next generation of technology automation Field Study. Autorin Die Automatisierung ist ein wichtiger Faktor für das individuelle Hörerlebnis; daher genießt dieser Aspekt bei Phonak Priorität. Eine freihändige Hörerfahrung ermöglicht es Hörgeräteträgern, in jedem Moment des Alltags präsent zu sein und das Leben in seiner Komplexität zu genießen, ohne auf einen Knopf drücken zu müssen. Zusammenfassung AutoSense OS repräsentiert die neueste Generation der automatischen Klassifikationssysteme von Phonak. Neben einer schnelleren Verarbeitung verfügt AutoSense OS über eine größere Leistungsfähigkeit bei der schnellen Erkennung von akustischen Szenarien in Echtzeit und bei einer Lori Rakita ist Hörgeräteakustikerin und arbeitet seit Juli 2014 in der Forschung im Phonak Audiology Research Center. Sie führt technische Messungen zur Untersuchung von Hörgeräten und deren Funktionen durch und nutzt diese Insight AutoSense OS 4

Informationen zur Erstellung von Protokollen und zur Beurteilung dieser Funktionen im Rahmen von Probandentests. In früheren Untersuchungen hat sie sich mit dem Hören beim Fernsehen, Richtmikrofonen und CROS- Geräten beschäftigt. Lori Rakita hat im Rahmen zahlreicher interner Phonak-Meetings und auf nationalen und internationalen Konferenzen über diese und andere Themen referiert. Lori hat an der University of Wisconsin-Madison Psychologie studiert und promovierte an der Washington University in St. Louis im Fach Audiologie. Insight AutoSense OS 5