DAS RÜBCHEN. nach einem russischen Volksmärchen

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Transkript:

Kathrin Baltzer DAS RÜBCHEN nach einem russischen Volksmärchen Diese Theaterstück wurde in meinem eigenen Theaterverein - der Wernigeröder Theaterverein "Die Gänse" e.v. - erprobt und aufgeführt. Ich gebe das Stück frei zur kostenlosen Nutzung für andere Laientheater. Ich bitte jedoch bei Auff ührungen um Nennung der Autorin. Danke Kathrin Baltzer

PERSONAL Großvater Großmutter Enkelein Hündlein Kätzchen Häschen Igelchen Mäuslein Rübchen (entweder so - oder man braucht jemanden, der eine Rübe nach oben schiebt) KOSTÜME Großvater, Großmutter, Enkelein ärmlich gekleidet (da es ein russisches Volksmärchen ist, gern auch typisch russisch) Tierkostüme entweder ein Rübenkostüm oder man braucht eine große Rübe als Requisite BÜHNENBILD Hintergrund: ein Haus Vordergrund: Rübenbeet eine niedrige Wand bemalt wie Erde damit sich der Statist dort zunächst liegend verbergen kann und dann Stück für Stück heraus wachsen kann oder das Rübchen Stück für Stück heraus schiebt REQUISITEN 1 Pflanzstecher 1 Rübensamentüte 1 Gießkanne evtl. 1 Rübchen (wenn es kein Statist spielt) aus biegsamem Material, das Stück für Stück nach oben geschoben werden kann 2

1. Szene Der Großvater tritt aus seinem Haus mit einem Pflanzstecher. Komm Großmutter und vergiss den Rübensamen nicht! Die Großmutter kommt hinterher. Ja ich komme schon. Der Großvater ist schon an der Stelle, wo die Rübe eingepflanzt werden soll und schaut nach seiner Frau. Die Großmutter hält die Samentüte in der Hand und eilt zu ihm. Der Großvater sticht ein Loch in die Erde und die Großmutter schaut zu. So, und jetzt gib mir den Rübensamen, damit ich ihn einpflanzen kann. Großmutter gibt ihm die Tüte. Er entnimmt feierlich den Rübensamen und pflanzt ihn ein. Dann stehen sie beide andächtig vor der Pflanzstelle. Ich hoffe es wird ein gutes Rübchen werden, denn wir haben nur diesen einen Samen. Es wird kaum zum statt werden reichen. Wir werden es gießen müssen. Ja, richtig. (sie ruft) Enkelein! Enkelein! 3

Das Enkelein guckt aus dem Haus. Schnell Enkelein, bring Wasser, damit unser Rübchen wachsen kann. Das Enkelein kommt mit einer Gießkanne aus dem Haus und gießt das Rübchen. Die Großeltern schauen dabei andächtig zu. Wenn das Enkelein fertig ist, sieht es sich sein Werk an. Hoffentlich wird es eine gute Rübe werden. Das wir wenigstens einmal alle satt werden. Wie großzügig es von unserm Nachbarn war, dass er uns den Rübensamen geschenkt hat. Wachse, mein Rübchen, wachse, werde süß! Wachse, Rübchen, wachse, werde fest! Der Großvater gießt noch mal ein bisschen nach zur Sicherheit. So wird es wohl gut sein. Großmutter und Großvater nicken sich zu und gehen wieder ins Haus. Das Enkelein folgt ihnen. 4

2. Szene Das grüne Büschel der Rübe guckt aus der Erde heraus. Der Großvater tritt aus seinem Haus und eilt zum Rübchen. Das Grüne ist schon zu sehen. Wie schnell du wächst? Bald werden wir schönes Rübengemüse habe. Wachse, mein Rübchen, wachse, werde süß! Wachse, Rübchen, wachse, werde fest! Das Hündlein kommt hinzu. Wuff! Was machst du da Großvater? Wir haben ein Rübchen gepflanzt und ich sehe zu, wie es wächst. Waff! Ein Rübchen. Hm, wie lecker. Mal etwas anderes als Knochen. Kann ich etwas davon abhaben? Das tut mir leid Hündlein. Aber das Rübchen wird kaum für das Enkelein, die Großmutter und mich reichen. Das Hündlein schleicht traurig davon. Der Großvater geht wieder in das Haus. Das Rübchen wächst weiter. Die Großmutter kommt aus dem Haus und eilt zu dem Rübchen. 5

Ei, was sehe ich da. Das Rübschen schaut schon mit dem Köpfchen heraus. Das wir eine gute, große Rübe. Wachse, mein Rübchen, wachse, werde süß! Wachse, Rübchen, wachse, werde fest! Das Kätzchen kommt hinzu. Miau! Was machst du da Großmutter? Wir haben ein Rübchen gepflanzt und ich sehe zu, wie es wächst. Das Hündlein kommt wieder hinzu. Hmmm Miau! Ein Rübchen, wie lecker. Ich denke, ich werde gern davon essen. Das tut mir leid Kätzchen. Aber das Rübchen wird kaum für das Enkelein, den Großvater und mich reichen. (seufzt) Ach ja, das hat mir der Großvater auch schon gesagt. KÄTZLEIN Aber wenn es noch wächst und weiter wächst, dann könnte es vielleicht für uns alle reichen. 6

Das kann ich kaum glauben. Es ist ja nur ein Rübchen. Aber wenn! Ja wenn das Rübchen groß genug wird, dann sollt ihr nicht lehr ausgehen. Au fein! Wuff! Großmutter krauelt das Hündlein und das Kätzchen. Dann streichelt sie auch noch einmal das Rübchen und geht wieder ins Haus. Das Hündlein und das Kätzchen beobachten das Rübchen. Das Rübchen wächst weiter. Hast du das gesehen? Wuff! Wuff! Es wächst! Ja, ich habe es gesehen. Das Enkelein kommt aus dem Haus und eilt zu dem Rübchen. Sieh sich einer das an. Das Rübchen schaut schon mit dem Köpfchen heraus. Das wird eine gute, große Rübe. und Wir haben es gesehen! 7

Wachse, mein Rübchen, wachse, werde süß! Wachse, Rübchen, wachse, werde fest! Das Häschen kommt hinzu. HÄSCHEN Was macht ihr da? Der Großvater hat ein Rübchen gepflanzt und wir sehen ihm beim wachsen zu. Und wenn es groß genug wird, bekommen wir auch etwas davon ab. HÄSCHEN Was? Ein Rübchen? Ich will auch etwas davon abhaben. Ich bin ein Hase und wenn es einen Grund gibt, weshalb Rübchen auf der Welt sind, dann dafür, damit sie von Hasen gegessen werden. Das weiß jeder. Aber nur, wenn es groß genug ist. Ansonsten wird es gerade noch für mich das Hündlein, das Enkelein, die Großmutter und den Großvater reichen. Wir waren zuerst da! 8

(lacht) Moment mal! Ihr könnt doch nicht schon eine Rübe verteilen, die noch gar nicht da ist. Im Moment ist es noch eine normale Rübe und die Großmutter, der Großvater und ich sind schon lange nicht mehr satt geworden. (geht wieder ins Haus) Der Hase guckt sich das Rübchen genauer an. Das Rübchen wächst wieder. HÄSCHEN Aber schaut doch! Es wächst doch! Es wächst doch! Es wird für uns alle reichen. Das Igelchen kommt hinzu. IGELCHEN Was macht ihr da, wenn ihr mir erlaubt zu fragen? Der Großvater hat ein Rübchen gepflanzt und wir sehen ihm beim wachsen zu. Und wenn es groß genug wird, bekommen wir auch etwas davon ab. IGELCHEN Oh, wirklich? Ich vielleicht, eventuell auch? Das wäre hinreißend. So ein Rübchen. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Ach wenn ihr erlauben würdet, nur ein klitzekleines Stückchen. Mehr möchte ich ja nicht. 9

HÄSLEIN Wir waren zuerst da! Und außerdem, ich bin ein Hase und wenn es einen Grund gibt, weshalb Rübchen auf der Welt sind, dann dafür, damit sie von Hasen gegessen werden. Das weiß jeder. IGELCHEN Oh, bitte, selbstverständlich. Ich will niemanden etwas wegnehmen. Ich meine ja nur, wenn so ein klitzekleines Stückchen übrig bleiben würde, dann würde es mich sehr freuen. (Es geht zum Rübchen hin und beschnuppert es.) Wie ist es denn. Wächst es denn noch? Das Rübchen wächst weiter. IGELCHEN Oh, seht nur. Ich glaube es hat sich ein Stückchen bewegt. Nach ob, meine ich. Ich denke es ist gerade etwas gewachsen. Oder nicht? Alle sehen gespannt hin. Der Großvater kommt aus dem Haus und eilt zu dem Rübchen. Na, wie sieht es aus. Ist es weiter gewachsen? IGELCHEN Es wächst und wir bekommen alle etwas ab!... eh... na ja, davon habe ich jedenfalls gehört.... Ich meine ja nur... 10

Donnerwetter, wie ist das Rübchen groß geworden. Das ist ja eine Riesenrübe. Großmutter! Enkelein! Kommt schnell und seht euch das Rübchen an! Großmutter und Enkelein kommen aus dem Haus und eilen zum Rübchen. Ei, was sehe ich da! Das ist ja kaum zu glauben. Das wird ein Fest, wenn wir das Rübchen ernten. Ein Rübenfest. IGELCHEN Eh... und... wenn ich fragen darf,... bekommen wir etwas davon ab? Nur ein klitzekleines Stückchen? So ist es ausgemacht! Wuff! So ist es. Ich habe es genau gehört. HÄSCHEN Aber bitte kein klitzekleines Stückchen. Jedenfalls nicht für mich. Ich bin ein Hase und wenn es einen Grund gibt, weshalb Rübchen auf der Welt sind, dann dafür, damit sie von Hasen gegessen werden. Das weiß jeder. (lacht) Geduld! Geduld, meine Lieben! Wir lassen das Rübchen noch eine Nacht ruhen und morgen werden wir es ernten. 11

Und dann feiern wir ein Rübenfest! Ach, endlich werden wir einmal alle satt werden. Ich werde gut schlafen können, heute Nacht, und von unserem Rübchen träumen. Großvater, Großmutter und Enkelein lachen und gehen ab ins Haus, voller Vorfreude. Geht auch ihr schlafen. Das Rübchen wächst auch ohne Euch. (ab) Die Tiere freuen sich ebenfalls und gehen fröhlich ab. 3. Szene Das Rübchen wächst über Nacht noch mehr. Großvater kommt aus dem Haus und eilt zu dem Rübchen. Was bist du für eine schöne große Rübe geworden. So etwas hat noch niemand gesehen. (Er betastet die Rübe.) Gut. Du bist gut gewachsen und ich denke reif für die Ernte. Er zieht an der Rübe und bekommt sie nicht raus. Er versucht noch verschiedenen Methoden aus, sie herauszuziehen und gibt es dann auf. 12

Großmutter! Großmutter, komm her und hilf mir die Rübe zu ernten! Die Großmutter eilt aus dem Haus, um dem Großvater zu helfen. Ei, was ist das Rübchen groß geworden. So etwas hat noch niemand gesehen. Endlich werden wir einmal satt werden. Dann hilf mir, die Rübe zu ernten. Sie ziehen beide an der Rübe und bekommen sie nicht heraus. Sie versuchen verschiedene Methoden aus, sie herauszuziehen und geben auf. Wir müssen das Enkelein bitten, uns zu helfen. Enkelein! Enkelein, komm her und hilf uns die Rübe zu ernten! Das Enkelein eilt aus dem Haus, um dem Großvater und der Großmutter zu helfen. Sieh sich einer das an, wie das Rübchen groß geworden ist. Wir können heute ein Rübenfest feiern. Dann hilf uns, die Rübe zu ernten. Sie ziehen zu dritt an der Rübe und bekommen sie nicht heraus. Sie versuchen verschiedene Methoden aus, sie herauszuziehen und geben auf. 13

Wir müssen das Hündlein bitten, uns zu helfen. Hündlein! Hündlein, komm her und hilf uns die Rübe zu ernten! Das Hündlein eilt herbei. Wuff! Waff! Wie ist das Rübchen groß geworden. Endlich werde ich einmal etwas anderes bekommen außer Knochen. Dann hilf uns, die Rübe zu ernten. Sie ziehen zu viert an der Rübe und bekommen sie nicht heraus. Sie versuchen verschiedene Methoden aus, sie herauszuziehen und geben auf. Wir müssen das Kätzchen bitten, uns zu helfen. Kätzchen! Kätzchen, komm her und hilf uns die Rübe zu ernten! Das Kätzchen eilt herbei. Miau! Wie ist das Rübchen groß geworden. Ich denke, ich werde gern davon essen. Dann hilf uns, die Rübe zu ernten. Sie ziehen zu fünft an der Rübe und bekommen sie nicht heraus. Sie versuchen verschiedene Methoden aus, sie herauszuziehen und geben auf. 14

Wir müssen das Häschen bitten, uns zu helfen. Häschen! Häschen, komm her und hilf uns die Rübe zu ernten! Das Häschen eilt herbei. HÄSCHEN Nein, wie ist das Rübchen groß geworden. Ich werde ein großes Stück davon abbekommen, denn ich bin ein Hase und wenn es einen Grund gibt, weshalb Rübchen auf der Welt sind, dann dafür, damit sie von Hasen gegessen werden. Das weiß jeder. Dann hilf uns, die Rübe zu ernten. Sie ziehen zu sechst an der Rübe und bekommen sie nicht heraus. Sie versuchen verschiedene Methoden aus, sie herauszuziehen und geben auf. HÄSCHEN Wir müssen das Igelchen bitten, uns zu helfen. Igelchen! Igelchen, komm her und hilf uns die Rübe zu ernten! Das Igelchen eilt herbei. IGELCHEN Oh, wie ist das Rübchen groß geworden. Es sieht ganz danach aus, als wenn ich vielleicht doch ein ganz klitzekleines Stückchen davon abbekommen könnte, oder? HÄSCHEN Dann hilf uns, die Rübe zu ernten. 15

Sie ziehen zu siebent an der Rübe und bekommen sie nicht heraus. Sie versuchen verschiedene Methoden aus, sie herauszuziehen und geben auf. IGELCHEN Oh, nein, wie soll ich nur ein Stückchen, wenn auch nur ein klitzekleines, von dem Rübchen abbekommen, wenn wir sie nicht herausziehen können? Das Mäuschen tritt auf. MÄUSCHEN Was macht ihr da? Wir haben ein Rübchen gepflanzt und es ist riesengroß geworden. Endlich könnten wir einmal alle satt werden, und wir bekommen die Rübe nicht heraus. Wir wollten ein Rübenfest feiern. Ich sollte endlich einmal etwas anderes bekommen außer Knochen. Ich dachte, ich werde gern davon essen. HÄSCHEN Ich wollte ein großes Stück davon abbekommen, denn ich bin ein Hase und wenn es einen Grund gibt, weshalb Rübchen auf der Welt sind, dann dafür, damit sie von Hasen gegessen werden.... 16

ALLE... Das weiß jeder. IGELCHEN Mit einem klitzekleinen Stückchen wäre ich auch zufrieden gewesen, aber wir bekommen die Rübe nicht heraus. MÄUSCHEN Dann will ich euch helfen. ALLE Du?! Die Sieben sehen das Mäuschen erst skeptisch an aber dann versuchen sie es doch noch einmal. Der Großvater fasst an der Rübe an. Die Großmutter fasst den Großvater an. Das Enkelein fasst die Großmutter an. Das Hündlein fasst den Enkelein an. Das Kätzchen fasst das Hündlein an. Das Häschen fasst den Kätzchen an. Das Igelchen fasst das Häschen an. Sie ziehen und ziehen und bekommen die Rübe nicht heraus. Da fasst das Mäuschen das Igelchen an, zieht ein bisschen mit und wupps ist das Rübchen draußen. Alle fallen dabei ein wenig übereinander und versuchen sich wieder aufzurappeln. MÄUSCHEN Bekomme ich den auch etwas von der Rübe ab? 17

Aber ja mein kleines Mäuschen. Ohne dich hätten wir die Rübe nie ernten können. Jetzt werden wir alle satt. ALLE TIERE Hurra! Jetzt feiern wir ein Rübenfest. ALLE TIERE Hurra! Sie versuchen die Rübe anzuheben, um sie ins Haus zu tragen, aber schaffen es nicht. Da fasst das Mäuchen mit an und sie schaffen gemeinsam und fröhlich trällernd die Rübe in das Haus. Vor dem Haus tanzen sie gemeinsam um die Rübe und singen ein Lied. ALLE (nach der Melodie von Ein Männlein steht im Walde ) Ein Rübchen stand im Felde ganz still und stumm. Es wurde immer größer und gar nicht krumm. Sag, wer mag das Rüblein sein, das da stand im Feld allein mit dem orangefarbenen Mäntelein. ENDE 18