Inhalt Industrie- und Kraftwerkemission... 230 Kalk/Zement (und Reinigungsmittel)... 232 Ruß... 234 Saurer Regen... 236 Notizen... 238 228 Lackschäden durch industrielle Einflüsse
Hinweis: Alle Lackschäden die in diesem Kapitel beschrieben sind können im Vorfeld durch eine qualitativ hochwertige Lackschutzversiegelung vermieden oder stark verringert werden. (Siehe dazu Kapitel Möglichkeiten zur Beseitigung und Reduzierung von Lackschäden Thema: Reduzierung von Lackschäden durch Lackversiegelung ) Lackschäden durch industrielle Einflüsse 229
Lackschäden durch industrielle Einwirkungen Schadens-Charakteristik Punktuell auftretende Korrosionserscheinungen, die sich flächig, oft auch über das gesamte Objekt, auf der Lackoberfläche verteilen. Bei längerer Einwirkzeit bilden sich um diese Partikel Rosthöfe. Diese Schäden treten auf Metall- sowie auf Kunststoffteilen und Scheiben auf. Mögliche Schadensquellen Niederschläge aus Kaminen von Gießereien und eisenverarbeitenden Betrieben Bohr- oder Feilspäne durch nachträgliche Einbauten Funkenflug oder Abbrand von Eisenbahnoberleitungen Bremsstaub von Kraftfahrzeugen Metallteilchen in Verbindung mit Rollsplitt von Straßenbauarbeiten Industrie- und Kraftwerkemission Einfache Prüfmethode Sofortiges Waschen. Mit einem Mikroskopierbesteck die beaufschlagten Teilchen auf der Lackoberfläche ablösen. Dann ein Blatt weißes Papier über die abgelösten Teilchen legen und einen Magnet auflegen. Anschließend das Papier wenden und den Magneten bewegen. Prüfergebnis: Wenn sich die abgelösten Teilchen mit dem Magneten bewegen, handelt es sich Metallpartikel. Was ist zu tun wenn? Sofortiges Waschen. Wenn die Oberfläche nach einigen Tagen matt, stumpf und unansehnlich wird, hilft nur noch eine meist spurenfreie Reinigung mit Silikonentferner und anschließend mit Industriestaubentferner. Als Notlösung ist eine dreiprozentige Salzsäurelösung oder eine zehnprozentige Oxalsäurelösung anzuwenden. Sollten alle Reinigungsversuche erfolglos geblieben sein, müssen die Schadflächen bis auf den intakten Untergrund heruntergeschliffen werden und es ist neu zu lackieren. Hinweis zur Reinigung: Siehe Kapitel Möglichkeiten zur Beseitigung und Reduzierung von Lackschäden Seite 392 und 393 230 Lackschäden durch industrielle Einflüsse
Bild 5-001 Vergrößerung Bild 5-002 Partikelablagerung Bild 5-003 Gebündelte Partikelablagerungen Lackschäden durch industrielle Einflüsse 231
Lackschäden durch industrielle Einwirkungen Schadens-Charakteristik Punktuelle Verätzungen, begünstigt durch Luftfeuchtigkeit. Je nach Konzentration, Temperatur und Einwirkdauer des tropfenförmigen Niederschlags reicht das Schadensbild von geringfügigen Verfärbungen bis zu Pigment- und Bindemittelzerstörungen. Betroffen sind meist horizontale Flächen. Mögliche Schadensquellen ¾ Ausgestoßener Ruß, vorwiegend aus Ölfeuerungsanlagen von Kraftwerken, Industrie und privaten Haushalten. Dieser Ruß enthält Schwefeldioxid. Es ist der Grund für sauren Regen, wobei das Schwefeldioxid zunächst von Sauerstoff zu Schwefeltrioxid oxidiert wird und dann mit Wasser zu Schwefelsäure umgewandelt wird. Je nach Konzentration wirkt sich der Ruß mehr oder weniger ätzend auf den Lack aus. Was ist zu tun wenn? ¾ Bei geringer Schädigung: Meistens genügt ein Polieren. ¾ Bei mittlerer Schädigung: Schadstelle mit Schleifpapier P 1200 anzuschleifen und aufpolieren. ¾ Bei starker Schädigung: Schadstelle ausschleifen und neu lackieren. Ruß 234 Lackschäden durch industrielle Einflüsse
Bild 5-007 Ätzung eines Rußpartikels Bild 5-008 Rußpartikel auf der Lackoberfläche Grafik 5-002 Lackschäden durch industrielle Einflüsse 235