Bundestagswahl. 24. September Ergebnisse und Schnellanalysen auf Basis der Kurzfassung des Infratest-dimap-Berichts für die SPD

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Gewinn/ Verlust SPD 40,9% + 4,5% CDU/CSU 35,1% - 6,3% Grüne 6,7% - 0,6% FDP 6,2% - 0,7% PDS 5,1% + 0,7% andere 5,9% + 2,3%

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Transkript:

Bundestagswahl 24. September 2017 Ergebnisse und Schnellanalysen auf Basis der Kurzfassung des Infratest-dimap-Berichts für die SPD

Zusammenfassung Die Bundestagswahl endet mit Einbußen für die regierenden Volksparteien. Die beiden Unionsparteien geben gegenüber 2013 8,6 Punkte ab und erzielen zusammen mit 32,9 Prozent der Zweitstimmen ihr historisch zweitschlechtestes Ergebnis. Die CDU kommt auf 26,8 Prozent, 7,4 Punkte weniger als 2013. Die CSU kommt bundesweit auf 6,2 Prozent, 1,2 Punkte weniger als 2013. Die SPD verliert zur letzten Bundestagswahl 5,2 Punkte und erreicht mit 20,5 Prozent einen neuen Tiefstand. Zusammen binden CDU/CSU und SPD 53,4 Prozent der Zweitstimmen, der schlechteste Wert in der Bundestagswahlgeschichte. Beteiligung Zweit-Stimmenanteile 76,2 Union SPD Linke Grüne FDP AfD Son +4,6 32,9 20,5 9,2 8,9 10,7 12,6 5,0 Veränderungen jeweils zu 2013-8,6-5,2 +0,6 +0,5 +6,0 +7,9-1,2 Mandate 709 246 153 69 67 80 94 +78-65 -40 +5 +4 infratest dimap / Bundeswahlleiter Die Bundestagsopposition aus Linken und Grünen profitiert von den Verlusten der Volksparteien leicht. Die Linke erzielt 9,2 Prozent der Zweitstimmen 0,6 Punkte mehr als vor vier Jahren. Die Grünen erhalten einen Stimmenanteil von 8,9 Prozent, 0,5 Punkte mehr als 2013. Sie bleiben damit nicht nur hinter der Linkspartei, sondern auch hinter AfD und FDP. Gemessen an den Anteilszugewinnen sind FDP und AfD die eigentlichen Wahlgewinner. Die FDP legt gegenüber 2013 um 6,0 Punkte zu und kehrt mit 10,7 Prozent der Zweitstimmen nach vier Jahren wieder in den Bundestag zurück. Nachdem die AfD bei den letzten dreizehn Landtagswahlen durchweg die Mandatsschwelle überwinden konnte, gelingt ihr dies mit 12,6 Prozent auch zur Bundestagswahl. Die Partei verbessert sich gegenüber 2013 um 7,9 Punkte und wird drittstärkste Kraft. Mit der AfD zieht nach dem PDS-Erfolg von 1990 erstmals wieder eine Partei neu in den Bundestag ein. Nachdem bereits die letzten acht Landtagswahlen mit einer gestiegenen Wahlbeteiligung endeten, sorgt auch die Bundestagswahl für einen Mobilisierungssprung. Die bundesweite Wahlbeteiligung steigt gegenüber 2013 um 4,6 Prozentpunkte auf 76,2 Prozent. Der Bundestag ist mit seinen künftig sechs Fraktionen fragmentiert wie lange nicht. Sechs Parteien 1 zogen zuletzt 1953 in den Bundestag ein. Der kommende Bundestag verfügt über insgesamt 709 Sitze, 78 mehr als in der vorhergehenden Legislaturperiode. Damit ist der 19. Bundestag zugleich der bislang größte Bundestag. 1 CDU und CSU wegen der Fraktionsgemeinschaft als eine Partei gezählt. Willy-Brandt-Haus 2

Von den 709 Mandaten entfallen 246 Mandate auf die CDU/CSU (bisher 311), 153 Sitze auf die SPD (bisher 193). Die drittgrößte Fraktion stellt die AfD mit 94 Sitzen, gefolgt von der Fraktion der FDP mit 80 Sitzen und der Linken mit 69 Abgeordneten (bisher 64). Kleinste Fraktion im Sechs-Fraktionen- Bundestag sind die Grünen mit 67 Mandaten (bisher 63). Die bisherige große Koalition aus CDU/CSU und SPD käme mit zusammen 399 Sitzen erneut auf eine Mehrheit im Bundestag. Die Drei-Parteien-Regierung mit CDU/CSU, FDP und Grünen hätte 393 mit Sitzen im Bundestag eine Mehrheit von 38 Sitzen. Wahlverhalten in Bevölkerungsgruppen CDU/CSU SPD Linke Grüne FDP AfD Alter 18-24 J. 24-7 19-5 11 +3 13 +2 12 +8 10 +4 25-34 26-11 18-4 11 +2 10 +0 11 +6 14 +9 35-44 30-10 16-6 8 +0 11 +0 12 +6 16 +10 45-59 31-7 20-7 9-1 10-0 11 +6 14 +9 60+ 40-9 24-4 8 +1 6 +1 10 +5 10 +7 Frauen 36-8 21-4 9 +1 11 +1 10 +6 10 +6 18-24 J. 26-7 19-4 11 +2 16 +3 9 +5 8 +3 25-34 29-10 18-4 10 +2 13 +1 9 +5 11 +7 35-44 33-9 17-5 9 +0 13 +0 10 +6 12 +8 45-59 34-6 20-6 9-1 12 +1 10 +6 11 +6 60+ 43-9 23-3 8 +1 6 +2 10 +6 7 +5 Männer 30-9 21-6 9 +1 8 +0 12 +6 15 +10 18-24 J. 22-7 19-6 11 +3 10 +1 15 +10 11 +4 25-34 24-12 17-5 12 +3 8 +0 13 +8 17 +10 35-44 28-11 16-7 8 +0 9 +0 13 +7 19 +13 45-59 29-7 20-8 9-0 9-1 11 +6 17 +11 60+ 37-8 25-5 9-0 5 +1 11 +5 12 +8 Beruf/ Tätigkeit * Arbeiter 25-10 24-3 10-2 5 +2 8 +5 21 +15 Angestellte 31-9 20-6 9 +2 11 +6 11 +6 12 +7 Beamte 36-8 18-10 5 +1 16 +13 11 +8 10 +5 Selbstständige 36-13 11-3 8 +2 10 +0 19 +9 12 +7 Rentner 41-8 24-5 8 +1 6 +1 10 +5 11 +7 Arbeitslose 20-4 23-3 11-12 7 +3 7 +3 21 +18 Bildung * hoch 31-8 18-6 10 +2 14 +0 13 +8 9 +4 mittel 33-10 21-4 10-1 6-1 9 +5 17 +12 niedrig 38-7 26-5 6-1 4 +1 8 +4 14 +10 Eigene w irtschaftliche Lage * Zufriedene 35 20 8 9 11 11 Unzufriedene 18 23 15 7 7 22 Zeilen-%, Differenzen zu 2013 in %Punkten ARD / infratest dimap-exit Poll Datenbasis: 91.088 Wähler 14.177 Wähler * Willy-Brandt-Haus 3

Endergebnis 2017 17-13 2013 2017 17-13 2013 Wahlberechtigte 61.675.529-271.371 61.946.900 Nichtw ähler 14.701.730-2.935.245 17.636.975 23,8-4,6 28,5 Wähler 46.973.799 +2.663.874 44.309.925 76,2 +4,6 71,5 Zw eitstimmen ungültige 466.942-116.127 583.069 1,0-0,3 1,3 gültige 46.506.857 +2.780.001 43.726.856 99,0 +0,3 98,7 Union 15.315.576-2.849.870 18.165.446 32,9-8,6 41,5 CDU 12.445.832-2.476.045 14.921.877 26,8-7,4 34,1 CSU 2.869.744-373.825 3.243.569 6,2-1,2 7,4 SPD 9.538.367-1.713.848 11.252.215 20,5-5,2 25,7 Linke 4.296.762 +541.063 3.755.699 9,2 +0,6 8,6 Grüne 4.157.564 +463.507 3.694.057 8,9 +0,5 8,4 FDP 4.997.178 +2.913.645 2.083.533 10,7 +6,0 4,8 AfD 5.877.094 +3.820.109 2.056.985 12,6 +7,9 4,7 Piraten 173.867-785.310 959.177 0,4-1,8 2,2 NPD 176.715-384.113 560.828 0,4-0,9 1,3 Freie Wähler 463.052 +39.075 423.977 1,0 +0,0 1,0 Tiersch.part. 373.278 +232.912 140.366 0,8 +0,5 0,3 ÖDP 144.772 +17.684 127.088 0,3 +0,0 0,3 Die PARTEI 452.922 +374.248 78.674 1,0 +0,8 0,2 BP 57.952 +557 57.395 0,1-0,0 0,1 Volksabst. 9.894-18.760 28.654 0,0-0,0 0,1 PDV 532-24.187 24.719 0,0-0,1 0,1 MLPD 29.928 +5.709 24.219 0,1 +0,0 0,1 BüSo 6.735-6.079 12.814 0,0-0,0 0,0 SGP 1.346-3.218 4.564 0,0-0,0 0,0 DIE RECHTE 2.070-175 2.245 0,0-0,0 0,0 All. Deut. Dem. 41.178 +41.178 0,1 +0,1 Tierschutzall. 32.218 +32.218 0,1 +0,1 B*-bergpartei 932 +932 0,0 +0,0 BGE 97.386 +97.386 0,2 +0,2 DiB 60.826 +60.826 0,1 +0,1 DKP 11.713 +11.713 0,0 +0,0 DM 63.133 +63.133 0,1 +0,1 Die Grauen 9.874 +9.874 0,0 +0,0 du 3.018 +3.018 0,0 +0,0 MG 5.606 +5.606 0,0 +0,0 Menschl. Welt 11.653 +11.653 0,0 +0,0 Humanisten 5.989 +5.989 0,0 +0,0 Ges.forschg. 23.597 +23.597 0,1 +0,1 V-Partei 3 64.130 +64.130 0,1 +0,1 infratest dimap / Bundeswahlleiter 2017 nicht angetreten 274.201 0,6 Willy-Brandt-Haus 4

Endergebnis Erststimmen 2017 17-13 2013 2017 17-13 2013 ungültige 593.161-91.722 684.883 1,3-0,3 1,5 gültige 46.380.638 +2.755.596 43.625.042 98,7 +0,3 98,5 Union 17.283.408-2.494.313 19.777.721 37,2-8,1 45,2 CDU 14.027.804-2.205.838 16.233.642 30,2-7,0 37,2 CSU 3.255.604-288.475 3.544.079 7,0-1,1 8,1 SPD 11.426.613-1.416.845 12.843.458 24,6-4,8 29,4 Linke 3.966.035 +380.857 3.585.178 8,6 +0,3 8,2 Grüne 3.717.436 +537.137 3.180.299 8,0 +0,7 7,3 FDP 3.248.745 +2.220.100 1.028.645 7,0 +4,6 2,4 AfD 5.316.095 +4.505.180 810.915 11,5 +9,6 1,9 Piraten 93.173-870.450 963.623 0,2-2,0 2,2 NPD 45.239-589.896 635.135 0,1-1,4 1,5 Freie Wähler 589.116 +157.476 431.640 1,3 +0,3 1,0 Tiersch.part. 22.887 +18.450 4.437 0,0 +0,0 0,0 ÖDP 166.132 +37.923 128.209 0,4 +0,1 0,3 Die PARTEI 245.415 +206.027 39.388 0,5 +0,4 0,1 BP 62.556 +34.126 28.430 0,1 +0,1 0,1 Volksabstimmun 6.315 +4.567 1.748 0,0 +0,0 0,0 PDV 242 +242 0,0 +0,0 MLPD 35.835 +22.931 12.904 0,1 +0,0 0,0 BüSo 15.993-1.995 17.988 0,0-0,0 0,0 SGP 903 +903 0,0 +0,0 DIE RECHTE 1.166 +1.166 0,0 +0,0 All. Deut. Dem. 0 + 0,0 0,0 Tierschutzall. 6.108 +6.108 0,0 +0,0 B*-bergpartei 672 +48 624 0,0 +0,0 0,0 BGE 0-1.431 1.431 0,0-0,0 0,0 DiB 0 + 0,0 0,0 DKP 7.514 +5.815 1.699 0,0 +0,0 0,0 DM 0 + 0,0 0,0 Die Grauen 4.311 +4.311 0,0 +0,0 du 767 +767 0,0 +0,0 MG 2.568 +2.568 0,0 +0,0 Menschl. Welt 2.144 +2.144 0,0 +0,0 Humanisten 0 + 0,0 0,0 Ges.forschg. 1.524 +1.524 0,0 +0,0 V-Partei3 1.204 +1.204 0,0 +0,0 Bündnis C 1.715 +1.715 0,0 +0,0 DIE EINHEIT 373 +373 0,0 +0,0 DIE VIOLETTEN 2.187 +2.187 0,0 +0,0 FAMILIE 505 +505 0,0 +0,0 DIE FRAUEN 431 +431 0,0 +0,0 MIETERPARTEI 1.322 +1.322 0,0 +0,0 Neue Liberale 877 +877 0,0 +0,0 UNABHÄNGIGE 2.455 +2.455 0,0 +0,0 Willy-Brandt-Haus Einzelbew erber 100.657 +23.351 77.306 0,2 +0,0 0,2 5 infratest dimap / Bundeswahlleiter 2017 nicht angetreten 54.264 0,0

Ergebnisse in den Bundesländern 2017 60 50 40 30 20 10 0 60 50 40 30 20 10 0 60 50 40 30 20 10 0 CDU/CSU 38,8 34,4 35,9 32,4 30,9 32,6 34,9 34,0 27,2 25,0 26,9 28,8 30,3 26,7 SPD Linke BY BW RP SL HE NW NI SH HH HB SN TH ST BB BE MV 15,3 16,4 24,2 27,2 23,5 26,0 27,4 23,3 23,5 26,8 10,5 13,2 15,2 17,6 17,9 15,1 BY BW RP SL HE NW NI SH HH HB SN TH ST BB BE MV 6,1 6,4 6,8 12,9 8,1 7,5 6,9 7,3 22,7 33,1 12,2 13,5 16,1 17,8 17,8 17,2 18,8 17,8 BY BW RP SL HE NW NI SH HH HB SN TH ST BB BE MV 60 50 40 30 20 10 0 60 50 40 30 20 10 0 60 50 40 30 20 10 0 Grüne 9,8 13,5 7,6 9,7 6,0 7,6 8,7 12,0 13,9 11,0 12,6 4,6 4,1 3,7 5,0 4,3 BY BW RP SL HE NW NI SH HH HB SN TH ST BB BE MV FDP 10,2 12,7 10,4 7,6 11,6 13,1 9,3 12,6 10,8 9,3 8,2 7,8 7,8 7,1 8,9 6,2 BY BW RP SL HE NW NI SH HH HB SN TH ST BB BE MV AfD 27,0 22,7 19,6 20,2 12,4 12,2 11,2 10,1 11,9 9,4 9,1 8,2 7,8 10,0 12,0 18,6 BY BW RP SL HE NW NI SH HH HB SN TH ST BB BE MV Säulenwerte = Zweitstimmenanteile 2017 in den Ländern Strichellinien = Zweitstimmenateile 2013 in den Ländern infratest dimap / Landeswahlleiter / Bundeswahlleiter Willy-Brandt-Haus 6

Hintergründe und Erklärungen Abschneiden der SPD Wanderungs- und Regionalanalyse SPD-Ergebnisse Stimmenanteile 1949-2017 Stimmen 2017 Absolut 9.538.367-1.713.848 % 20,5-5,2 1949 2017 Zw eitstimmen Erststimmen ######## -1.416.845 24,6-4,8 Mandate Gesamt 153-40 SPD 2017 Direkt 59 +1 Wanderungsmodell von infratest dimap Zweitstimmenanteile in Ländern % +/- Saldo-Verluste/-Gew inne Schlesw ig-h. 23,3-8,3 Nichtw ähler +360.000 Hamburg 23,5-8,9 Zu-/ Fortgezogene +30.000 Niedersachsen 27,4-5,6 Andere -10.000 Bremen 26,8-8,8 Union -20.000 Nordrhein-W. 26,0-5,9 GRÜNE -380.000 Hessen 23,5-5,3 Erstw./ Verst. -380.000 Rheinland-Pfalz 24,2-3,3 LINKE -430.000 Baden-Württbg. 16,4-4,2 FDP -450.000 Bayern 15,3-4,7 AfD -470.000 Saarland 27,2-3,9 Berlin 17,9-6,7 Brandenburg 17,6-5,6 Mecklenbug-V. 15,1-2,7 Sachsen 10,5-4,1 Sachsen-Anhalt 15,2-3,0 Veränderungen jeweils zu 2013 Thüringen 13,2-2,9 infratest dimap / Bundeswahlleiter SPD profitiert von höherer Wahlbeteiligung, starke Verluste durch Wanderung Die SPD erzielt 9.538.367 Zweitstimmen und verliert damit gegenüber 2013 insgesamt 1.713.848 Stimmen. Profitieren können die Sozialdemokraten laut Wanderungsmodell von Infratest dimap von der höheren Wahlbeteiligung (+360.000). Die Verluste gegenüber AfD (-470.000), FDP (-450.000), Linken (-430.000) und Grünen (-380.000), sowie in geringerem Umfang gegenüber der Union (-20.000) können dadurch jedoch ebenso wenig kompensiert werden wie die Einbußen aufgrund des Generationenwechsels und der Überalterung ihrer Wählerschaft (-380.000). Willy-Brandt-Haus 7

Verluste in allen Bundesländern Die SPD büßt in allen Bundesländern, insbesondere in Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein Stimmenanteile ein, den größten Einbruch erfährt sie in den Wahlkreisen Gelsenkirchen (-10,6) und Kiel (-10,8). Vergleichsweise begrenzen kann sie ihre Verluste in Bitburg, Düren und Heinsberg (jeweils - 0,5). Gegen den bundesweiten Trend legt die SPD in dem Wahlkreis Aachen II zu (+2,7). Ihre besten Ergebnisse erzielt sie nach wie vor in Niedersachsen (27,4), ihre schlechtesten Ergebnisse in Sachsen (10,5) und Thüringen (13,2). Das beste Wahlkreisergebnis erreicht die SPD in Aurich-Emden (37,8) und Aachen II (35,3), das schlechteste in Meißen (8,7) und Sächsische Schweiz Osterzgebirge (7,8). SPD gewinnt 59 Direktmandate SPD-Direktkandidaten liegen bei dieser Wahl in 59 der 299 Wahlkreise vorne (2013: 58 Wahlkreise). Das mit 49,6 Prozent beste Erststimmenergebnis unter den SPD-Kandidaten erzielt Johann Saathoff im Wahlkreis Aurich-Emden. Den größten Personenbonus (mehr Erst- als Zweitstimmen) unter den SPD- Kandidaten erreicht hingegen Ulrich Kelber im Wahlkreis Bonn. Die SPD erhält auch insgesamt mehr Erst- als Zweitstimmen, wobei die SPD-Spanne zwischen Erst- und Zweitstimmen sich auf nur leicht höherem Niveau als 2013 bewegt. Wähleranalyse Verluste in allen Bevölkerungsgruppen Der SPD-Rückhalt geht in allen Alters-, Bildungs- und Berufsgruppen im Vergleich zu 2013 zurück. Besonders bei Männern im Alter von 35-59 Jahren, bei formal hoch Gebildeten und Beamten gibt sie deutlich ab. Insgesamt etwas erfolgreicher ist die SPD in Deutschland bei ihren traditionellen Wählergruppen: bei Wählern ab 60 Jahren, Arbeitern, Rentnern, Wählern mit formal niedriger Bildung und wirtschaftlich Unzufriedenen. Kaum Stimmensplitting Jeder dritte SPD-Wähler legte sich erst in den letzten Tagen vor der Wahl bzw. am Wahltag selbst fest. Vier von zehn entschieden sich dagegen bereits vor längerer Zeit bzw. wählen immer die Sozialdemokraten. Die Anhänger der SPD entschieden sich damit etwas später als die Wähler anderer Parteien. Von der Möglichkeit des Stimmensplittings machten die SPD-Wähler in Deutschland so gut wie keinen Gebrauch: Von den SPD-Zweitstimmenwählern haben 83 Prozent auch den SPD-Kandidaten im Wahlkreis gewählt, sechs Prozent votierten für den Bewerber der CDU/CSU und vier Prozent gaben ihre Erststimme dem Kandidaten der Grünen. SPD-Wahlmotive: Wahl aufgrund von Sachlösungen, kaum taktisches Wählen Für jeden fünften SPD-Wähler war Kanzlerkandidat Martin Schulz der entscheidende Grund, die SPD zu wählen. Der Anteil derjenigen, die vornehmlich wegen ihrer langfristigen Parteibindung für die SPD stimmten, ist mit 22 Prozent ebenfalls ähnlich zu dem aus 2013. Gut jeder zweite SPD-Wähler entschied sich vornehmlich aufgrund der Sachlösungen für die SPD, genauso viele wie vor vier Jahren. Entsprechend ihrer Rolle als Volkspartei ist das SPD-Votum mehrheitlich ein Überzeugungsvotum. Taktische Überlegungen spielen für acht von zehn SPD-Wähler keine Rolle. Willy-Brandt-Haus 8

SPD Unterstützung in Bevölkerungsgruppen Wahlmotive Gesamt Beruf / Tätigkeit SPD-Wahl aus Ges. 18-24 J. 19-5 Arbeiter 24-3 Überzeugung 65 63 25-34 18-4 Angestellte 20-6 Enttäuschung 28 30 35-44 16-6 Beamte 18-10 SPD-Wahl aufgrund 45-59 20-7 Selbständige 11-3 Spitzenkandidat(in) 22 +1 60+ 24-4 Rentner 24-5 Sachlösungen 55 +1 Frauen 21-4 Arbeitslose 23-3 Bindung 22 +1 18-24 J. 19-4 SPD-Wahl, w eil Ges. 25-34 18-4 Splitting bevorzugte Partei 79 75 35-44 17-5 SPD-Wähler * taktische Wahl 16 19 45-59 20-6 gaben Erststimme an 60+ 23-3 SPD 83 Männer 21-6 Grüne 4 Nächste Bundesregierung 18-24 J. 19-6 CDU/CSU 6 Koalition finde ich gut Ges. 25-34 17-5 Andere 6 CDU/CSU-geführte Koalition 35-44 16-7 * laut Zweit st imme mit.. 45-59 20-8 SPD 53 39 60+ 25-5 Entscheidungszeitpunkt...Grünen 17 25 Bildung SPD-Wähler entschieden...fdp 11 35 hoch 18-6 sich Ges....Grünen, FDP 11 23 mittel 21-4 am Wahltag 14 13 SPD-geführte Koalition niedrig 26-5 letzte Tage 21 18 mit Persönliche w irtschafliche Lage letzte Wochen 21 23...Linken, Grünen 42 25 Zufriedene 20 früher 42 45...Grünen, FDP 37 19 Unzufriedene 23 ARD / infratest dimap-exit Poll f rüher = vor längerer Zeit / wähle immer gleich Ges. = alle Wähler Anteile in %, Differenzen zu 2013 in %Pkt. Willy-Brandt-Haus 9

Abschneiden der CDU/CSU Wanderungs- und Regionalanalyse Unions-Ergebnisse Stimmenanteile 1949-2017 Stimmen 2017 Absolut % 15.315.576 32,9-2.849.870-8,6 1949 2017 Zw eitstimmen Erststimmen 17.283.408 37,2-2.494.313-8,1 Mandate Gesamt 238-73 Union 2017 Direkt 231-5 Wanderungsmodell von infratest dimap Zweitstimmenanteile in Ländern % +/- Saldo-Verluste/-Gew inne Schlesw ig-h. 34,0-5,2 Nichtw ähler +380.000 Hamburg 27,2-4,8 Zu-/ Fortgezogene +70.000 Niedersachsen 34,9-6,1 SPD +20.000 Bremen 25,0-4,2 GRÜNE -30.000 Nordrhein-W. 32,6-7,1 Andere -60.000 Hessen 30,9-8,3 LINKE -90.000 Rheinland-Pfalz 35,9-7,4 Erstw./ Verst. -810.000 Baden-Württbg. 34,4-11,3 AfD -980.000 Bayern 38,8-10,5 FDP -1.360.000 Saarland 32,4-5,4 Union verliert über zwei Millionen Stimmen an FDP und AfD In absoluten Zahlen erzielen CDU/CSU 15.315.576 Zweitstimmen, 2.849.870 weniger als 2013. Die Union verliert im Wählerwanderungsmodell von Infratest dimap Wählerstimmen an alle Parteien. Besonders stark verlieren CDU und CSU an FDP (-1.360.000) und AfD (-980.000) sowie im Zuge des Generationenwechsels (-810.000). Diese Verluste können bei Weitem nicht durch Zugewinne aufgrund der gestiegenen Wahlbeteiligung und der Mobilisierung früherer Nichtwähler ausgeglichen werden (+380.000). Flächendeckende Verluste, hohe Einbußen im Osten Berlin 22,7-5,7 Brandennburg 26,7-8,1 Mecklenbug-V. 33,1-9,4 Sachsen 26,9-15,8 Sachsen-Anhalt 30,3-10,9 Veränderungen jeweils zu 2013 Thüringen 28,8-10,0 infratest dimap / Bundeswahlleiter Die CDU/CSU büßt insbesondere in Sachsen, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt Stimmenanteile ein, den größten Einbruch erfährt sie in den sächsischen Wahlkreisen Sächsische Willy-Brandt-Haus 10

Schweiz-Osterzgebirge und Meißen. Vergleichsweise gering fallen ihre Verluste in den Wahlkreisen Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg Prenzlauer Berg Ost und Hamburg-Mitte aus. Ihre besten Ergebnisse erzielt sie in Bayern und Rheinland-Pfalz, ihre schlechtesten Ergebnisse in Berlin und Bremen. Unter den Wahlkreisen sticht der Wahlkreis Cloppenburg Vechta mit dem besten Ergebnis hervor. Das schlechteste Zweitstimmenergebnis erzielt die Union im Wahlkreis Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg Prenzlauer Berg Ost. Union erringt 231 der 299 Direktmandate Unions-Direktkandidaten gehen bei dieser Wahl in 231 der 299 Wahlkreise als Sieger hervor (2013: 236 Wahlkreise). Das beste Erststimmenergebnis unter den Unions-Kandidaten erzielte Silvia Breher im Wahlkreis Cloppenburg Vechta. Den größten Personenbonus (mehr Erst- als Zweitstimmen) unter den Unions-Kandidaten erreichte hingegen Carsten Linnemann im Wahlkreis Paderborn Gütersloh III. Auch das Unionsgesamtergebnis weist mehr Erst- als Zweitstimmen aus, wobei die Unions-Spanne zwischen Erst- und Zweitstimmen im Vergleich zu 2013 leicht größer geworden ist. Wähleranalyse Verluste in allen Bevölkerungsgruppen Die Union verliert in allen Bevölkerungsgruppen an Zustimmung, besonders hoch fallen die Verluste bei Selbstständigen, Arbeitern, Personen mit einem hohen Bildungsniveau sowie den 25- bis 44-Jährigen aus. Hier muss sie jeweils zweistellige Einbußen hinnehmen. Bei älteren Wählern (60 Jahre und älter) vor allem Frauen dieser Altersgruppe, Rentnern sowie Personen mit niedrigen formalen Bildungsabschluss schneidet die Union im Vergleich zu ihrem Bundesergebnis überdurchschnittlich gut ab, obwohl sie auch in diesen Bevölkerungsgruppen deutliche Einbußen verzeichnet. Kaum Stimmensplitting Knapp jeder vierte Unions-Wähler legte sich erst in den letzten Tagen vor der Wahl bzw. am Wahltag selbst fest, gut jeder zweite Unions-Wähler entschied sich bereits vor längerer Zeit bzw. wählt immer Union. Die Unions-Wähler machten kaum von der Option des Stimmensplittings Gebrauch: Von den CDU/CSU- Zweitstimmenwählern unterstützten knapp neun von zehn auch den Unions-Kandidaten im Wahlkreis, 5 Prozent votierten für den Bewerber der SPD und 3 Prozent für den Kandidaten der FDP. Unions-Wahlmotive: Merkel mit genauso viel Zugkraft wie 2013 Bundeskanzlerin und CDU-Spitzenkandidatin Angela Merkel entwickelte an den Wahlurnen genauso viel Zugkraft wie 2013. Auch der Anteil derjenigen, die vornehmlich wegen ihrer langfristigen Parteibindung an die Urnen traten und derjenigen, die für die Sachlösungen der Union maßgeblich sind, blieb nahezu unverändert. Entsprechend ihrer Rolle als Volks- und Regierungspartei ist das Unions- Votum mehrheitlich ein Überzeugungsvotum. Taktische Überlegungen spielten nur für jeden zehnten Unions-Wähler eine Rolle. Willy-Brandt-Haus 11

CDU/CSU Unterstützung in Bevölkerungsgruppen Wahlmotive Gesamt Beruf / Tätigkeit CDU/CSU-Wahl aus Ges. 18-24 J. 24-7 Arbeiter 25-10 Überzeugung 78 63 25-34 26-11 Angestellte 31-9 Enttäuschung 15 30 35-44 30-10 Beamte 36-8 CDU/CSU-Wahl aufgrund 45-59 31-7 Selbständige 36-13 Spitzenkandidat(in) 38 +0 60+ 40-9 Rentner 41-8 Sachlösungen 38 +1 Frauen 36-8 Arbeitslose 20-4 Bindung 23 +1 18-24 J. 26-7 CDU/CSU-Wahl, w eil Ges. 25-34 29-10 Splitting bevorzugte Partei 84 75 35-44 33-9 CDU/CSU-Wähler * taktische Wahl 10 19 45-59 34-6 gaben Erststimme an 60+ 43-9 CDU/CSU 87 Männer 30-9 SPD 5 Nächste Bundesregierung 18-24 J. 22-7 FDP 3 Koalition finde ich gut Ges. 25-34 24-12 Andere 6 CDU/CSU-geführte Koalition 35-44 28-11 * laut Zweit st imme mit.. 45-59 29-7 SPD 56 39 60+ 37-8 Entscheidungszeitpunkt...Grünen 33 25 Bildung CDU/CSU-Wähler entschieden...fdp 55 35 hoch 31-10 sich Ges....Grünen, FDP 31 23 mittel 33-9 am Wahltag 11 13 SPD-geführte Koalition niedrig 38-8 letzte Tage 13 18 mit Persönliche w irtschafliche Lage letzte Wochen 20 23...Linken, Grünen 4 25 Zufriedene 35 früher 55 45...Grünen, FDP 6 19 Unzufriedene 18 ARD / infratest dimap-exit Poll f rüher = vor längerer Zeit / wähle immer gleich Ges. = alle Wähler Anteile in %, Differenzen zu 2013 in %Pkt. Willy-Brandt-Haus 12

Abschneiden der Linken Wanderungs- und Regionalanalyse Linken-Ergebnisse Stimmenanteile 1949-2017 Stimmen 2017 Absolut 4.296.762 +541.063 % 9,2 +0,6 1949 2017 Zw eitstimmen Erststimmen 3.966.035 8,6 +380.857 +0,3 Mandate Gesamt 66 +2 Linke 2017 Direkt 5 +1 Wanderungsmodell von infratest dimap Zweitstimmenanteile in Ländern % +/- Saldo-Verluste/-Gew inne Schlesw ig-h. 7,3 +2,1 SPD +430.000 Hamburg 12,2 +3,4 Nichtw ähler +270.000 Niedersachsen 6,9 +1,9 GRÜNE +170.000 Bremen 13,5 +3,4 Union +90.000 Nordrhein-W. 7,5 +1,3 Zu-/ Fortgezogene +10.000 Hessen 8,1 +2,1 Andere -50.000 Rheinland-Pfalz 6,8 +1,4 FDP -60.000 Baden-Württbg. 6,4 +1,5 AfD -400.000 Bayern 6,1 +2,3 Wanderungsgewinne von SPD und Grünen In absoluten Zahlen erzielt die Linke 4.296.762 Zweitstimmen, 541.063 mehr als 2013. Die Partei gewinnt im Wählerwanderungsmodell von infratest dimap insbesondere von SPD (+430.000) und Grünen (+170.000) sowie ehemaligen Nichtwählern (+270.000). Große Verluste muss sie gegenüber der AfD verzeichnen (-400.000). Verluste in ostdeutschen Bundesländern Saarland 12,9 +2,9 Berlin 18,8 +0,3 Brandennburg 17,2-5,3 Mecklenbug-V. 17,8-3,7 Sachsen 16,1-3,9 Sachsen-Anhalt 17,8-6,2 Veränderungen jeweils zu 2013 Thüringen 16,9-6,6 infratest dimap / Bundeswahlleiter Die Linke büßt insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern Thüringen und Sachsen-Anhalt Stimmenanteile ein, den größten Einbruch erfährt sie im Wahlkreis Mansfeld. Gleichzeitig verbessert sie sich in Bremen und Hamburg. Ihre besten Ergebnisse erzielt sie in Mecklenburg-Vorpommern und Willy-Brandt-Haus 13

Sachsen-Anhalt, ihre schlechtesten Ergebnisse in Bayern und Baden-Württemberg. Das beste Wahlkreisergebnis erzielt die Linke in Berlin-Lichtenberg, das schlechteste in Borken II. Linke gewinnt 5 Direktmandate Linken-Direktkandidaten gehen bei dieser Wahl in 5 Wahlkreisen als Sieger mit dem besten Erststimmenergebnis hervor (2013: 4 Wahlkreise): Neu hinzugewonnen werden konnte Leipzig II. Das mit 39,9 Prozent beste Erststimmenergebnis unter den Linken-Kandidaten erzielt Gregor Gysi im Wahlkreis Berlin-Treptow-Köpenick. Den größten Personenbonus (mehr Erst- als Zweitstimmen) unter den Linken-Kandidaten erreicht ebenfalls Gregor Gysi. Die Linke erhält insgesamt mehr Zweit- als Erststimmen, wobei die Linken-Spanne zwischen Zweit- und Erststimmen sich auf nur leicht höherem Niveau als 2013 bewegt. Wähleranalyse Linke stark bei Jungen, Arbeitslosen und wirtschaftlich Unzufriedenen Die Linke gewinnt im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 bei jüngeren Wählern und höher Gebildeten leicht hinzu. Den größten, zweistelligen Verlust muss sie bei den Arbeitslosen verzeichnen. Die stärkste Unterstützung erhält sie dennoch von Arbeitslosen, darüber hinaus von Arbeitern, Jungen und insbesondere von wirtschaftlich Unzufriedenen. Kaum Stimmensplitting Von der Möglichkeit des Stimmensplittings machten die Linken-Wähler kaum Gebrauch. Von den Zweitstimmenwählern der Linke haben 67 Prozent auch den Linken-Kandidaten im Wahlkreis gewählt, 16 Prozent votierten für den Bewerber der SPD. Jeder dritte Linken-Wähler legte sich erst in den letzten Tagen vor der Wahl bzw. am Wahltag selbst fest. Vier von zehn Urnen-Wählern entschieden sich dagegen bereits vor längerer Zeit bzw. wählen immer die Linke. Die Anhänger der Linken entschieden sich damit ein wenig später als die Wähler anderer Parteien. Linken-Wahlmotive: Sachlösungen und Enttäuschung Die Themenangebote der Partei waren der insgesamt stärkste Grund die Linke zu wählen. 77 Prozent der Linken-Wähler entschieden sich deshalb für die Partei, deutlich mehr als vor fünf Jahren. Für 13 Prozent der Linken-Wähler waren Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch der entscheidende Grund, die Linke zu wählen. Wie in der Vergangenheit fungiert die Linke auch bei dieser Bundestagswahl zu einem Gutteil als Auffangbecken für unzufriedene Protest-Wähler: 39 Prozent der Linken-Wähler geben an, aus Enttäuschung gegenüber anderen Parteien für die Linke gestimmt zu haben, 54 Prozent dagegen aus Überzeugung. Nicht zuletzt aufgrund der Ablehnung als Koalitionspartei im Bund spielten Koalitionserwägungen bei der Wahl der Linken nur eine vergleichsweise geringe Rolle. Willy-Brandt-Haus 14

Linke Unterstützung in Bevölkerungsgruppen Wahlmotive Gesamt Beruf / Tätigkeit Linken-Wahl aus Ges. 18-24 J. 11 +3 Arbeiter 10-2 Überzeugung 54 63 25-34 11 +2 Angestellte 9 +2 Enttäuschung 39 30 35-44 8 +0 Beamte 5 +1 Linken-Wahl aufgrund 45-59 9-1 Selbständige 8 +2 Spitzenkandidat(in) 13-1 60+ 8 +1 Rentner 8 +1 Sachlösungen 77 +4 Frauen 9 +1 Arbeitslose 11-12 Bindung 7-2 18-24 J. 11 +2 Linken-Wahl, w eil Ges. 25-34 10 +2 Splitting bevorzugte Partei 73 75 35-44 9 +0 Linken-Wähler * taktische Wahl 22 19 45-59 9-1 gaben Erststimme an 60+ 8 +1 Linke 67 Männer 9 +1 SPD 16 Nächste Bundesregierung 18-24 J. 11 +3 Grüne 5 Koalition finde ich gut Ges. 25-34 12 +3 Andere 12 CDU/CSU-geführte Koalition 35-44 8 +0 * laut Zweit st imme mit.. 45-59 9-0 SPD 17 39 60+ 9-0 Entscheidungszeitpunkt...Grünen 16 25 Bildung Linken-Wähler entschieden...fdp 8 35 hoch 10 +2 sich Ges....Grünen, FDP 11 23 mittel 10-1 am Wahltag 14 13 SPD-geführte Koalition niedrig 6-1 letzte Tage 20 18 mit Persönliche w irtschafliche Lage letzte Wochen 26 23...Linken, Grünen 77 25 Zufriedene 8 früher 40 45...Grünen, FDP 19 19 Unzufriedene 15 ARD / infratest dimap-exit Poll f rüher = vor längerer Zeit / wähle immer gleich Ges. = alle Wähler Anteile in %, Differenzen zu 2013 in %Pkt. Willy-Brandt-Haus 15

Abschneiden der Grünen Wanderungs- und Regionalanalyse Grünen-Ergebnisse Stimmenanteile 1949-2017 Stimmen 2017 Absolut % 4.157.564 8,9 +463.507 +0,5 1949 2017 Zw eitstimmen Erststimmen 3.717.436 8,0 +537.137 +0,7 Mandate Gesamt 65 +2 Grüne 2017 Direkt 1 0 Wanderungsmodell von infratest dimap Zweitstimmenanteile in Ländern % +/- Saldo-Verluste/-Gew inne Schlesw ig-h. 12,0 +2,6 SPD +380.000 Hamburg 13,9 +1,3 Nichtw ähler +230.000 Niedersachsen 8,7-0,1 Erstw./ Verst. +180.000 Bremen 11,0-1,1 Union +30.000 Nordrhein-W. 7,6-0,4 Zu-/ Fortgezogene +10.000 Hessen 9,7-0,3 AfD -40.000 Rheinland-Pfalz 7,6-0,1 Andere -40.000 Baden-Württbg. 13,5 +2,4 FDP -110.000 Bayern 9,8 +1,4 LINKE -170.000 Saarland 6,0 +0,3 Berlin 12,6 +0,2 Brandennburg 5,0 +0,3 Mecklenbug-V. 4,3-0,1 Sachsen 4,6-0,3 Sachsen-Anhalt 3,7-0,3 Veränderungen jeweils zu 2013 Thüringen 4,1-0,8 infratest dimap / Bundeswahlleiter Wanderungsgewinne von SPD und Nichtwählern In absoluten Zahlen erzielen die Grünen 4.157.564 Zweitstimmen, 463.507 Stimmen mehr als 2013. Die Grünen gewinnen im Wählerwanderungsmodell von infratest dimap von der SPD (+380.000), Nichtwählern (+230.000) und Erstwählern (+180.000). Die größten Stimmverluste müssen die Grünen gegenüber der Linken (-170.000) und FDP (-110.000) hinnehmen. Gewinne in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg Die Grünen gewinnen insbesondere in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg Stimmenanteile hinzu. Den größten Zuwachs erfahren sie in den Wahlkreisen Ulm und München-Süd. In urbanen Gebieten wie Berlin und Hamburg sowie im grün regierten Baden-Württemberg sind sie stärker als im Bundesdurchschnitt. Die stärksten Verluste müssen die Grünen in Bremen hinnehmen und in den Willy-Brandt-Haus 16

Wahlkreisen Aachen II und Groß-Gerau. Ihre besten Ergebnisse erzielt sie in Hamburg, ihre schlechtesten Ergebnisse in den ostdeutschen Flächenländern, allen voran Sachsen-Anhalt. Das beste Wahlkreisergebnis erzielen die Grünen in Freiburg, das schlechteste im Erzgebirgskreis I. Grüne verteidigen Direktmandat in Berlin Canan Bayram, die Nachfolgerin von Hans-Christian Ströbele, verteidigt das einzige Direktmandat der Grünen im Wahlkreis 83 (Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost). Den größten Personenbonus (mehr Erst- als Zweitstimmen) unter den Grünen-Kandidaten erreicht hingegen Cem Özdemir im Wahlkreis Stuttgart I. Die Grünen erhalten insgesamt mehr Zweit- als Erststimmen Wähleranalyse Zugewinne bei jungen Frauen, Angestellten und Beamten Die Grünen gewinnen im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 in vielen Bevölkerungsgruppen nur minimal dazu. Größere Zugewinne erreichen sie bei jungen Frauen bis 24 Jahren, Angestellten und insbesondere bei Beamten. Traditionell stark sind die Grünen bei jungen Wählern, Frauen und formal höher gebildeten Wählern. Für formal niedrig Gebildete, Arbeiter, Arbeitslose und Ältere sind die Grünen dagegen kaum eine Option an den Urnen. Späte Grünen-Wahlentscheidung, ausgeprägtes Stimmensplitting Vier von zehn Grünen-Wähler legten sich erst in den letzten Tagen vor der Wahl bzw. am Wahltag fest, ein knappes Drittel entschied sich bereits vor längerer Zeit bzw. wählt immer die Grünen. Die Grünen-Wähler legten ein ausgeprägtes Stimmensplitting an den Tag: Von den Grünen- Zweitstimmenwählern hat gut die Hälfte den Grünen-Kandidaten im Wahlkreis gewählt. 26 Prozent stimmten dagegen für den SPD-Kandidaten im Wahlkreis, 13 Prozent für den Kandidaten der CDU/CSU. Grünen-Wahlmotive: Sachthemen und Überzeugung Grünen-Wähler entschieden sich in erster Linie aufgrund der Sachlösungen für diese Partei und das in noch stärkerem Maße als 2013. Die Spitzenkandidaten und eine langfristige Bindung spielten jeweils eine vergleichsweise geringe Rolle. Im Vergleich zu 2013 ist die Bedeutung des Spitzenpersonals etwa gleichgeblieben. Dagegen hat die langfristige Bindung an die Grünen bei dieser Wahl einen geringeren Stellenwert als bei der letzten Bundestagswahl. Im Unterschied zu Linke, FDP und AfD mobilisierten die Grünen nicht mit Protestthemen. 73 Prozent der Grünen-Wähler stimmten für ihre Partei aus Überzeugung. Lediglich bei 21 Prozent geht das Grünen-Votum primär auf Enttäuschung gegenüber anderen Parteien zurück. Zugleich waren Koalitionserwägungen für viele Grünen-Wähler wichtig. Für immerhin 26 Prozent sind die Grünen bei dieser Wahl vor allem als Koalitionspartei interessant. Sie stimmten für die Partei primär aus koalitionstaktischen Überlegungen und nicht, weil es die eigentlich von ihnen bevorzugte Partei war. Willy-Brandt-Haus 17

Grüne Unterstützung in Bevölkerungsgruppen Wahlmotive Gesamt Beruf / Tätigkeit Grünen-Wahl aus Ges. 18-24 J. 13 +2 Arbeiter 5 +2 Überzeugung 73 63 25-34 10 +0 Angestellte 11 +6 Enttäuschung 21 30 35-44 11 +0 Beamte 16 +13 Grünen-Wahl aufgrund 45-59 10-0 Selbständige 10 +0 Spitzenkandidat(in) 11 +1 60+ 6 +1 Rentner 6 +1 Sachlösungen 71 +3 Frauen 11 +1 Arbeitslose 7 +3 Bindung 18-2 18-24 J. 16 +3 Grünen-Wahl, w eil Ges. 25-34 13 +1 Splitting bevorzugte Partei 70 75 35-44 13 +0 Grünen-Wähler * taktische Wahl 26 19 45-59 12 +1 gaben Erststimme an 60+ 6 +2 Grüne 53 Männer 8 +0 SPD 26 Nächste Bundesregierung 18-24 J. 10 +1 CDU/CSU 13 Koalition finde ich gut Ges. 25-34 8 +0 Andere 8 CDU/CSU-geführte Koalition 35-44 9 +0 * laut Zweit st imme mit.. 45-59 9-1 SPD 29 39 60+ 5 +1 Entscheidungszeitpunkt...Grünen 60 25 Bildung Grünen-Wähler entschieden...fdp 13 35 hoch 14 +0 sich Ges....Grünen, FDP 38 23 mittel 6-1 am Wahltag 12 13 SPD-geführte Koalition niedrig 4 +1 letzte Tage 28 18 mit Persönliche w irtschafliche Lage letzte Wochen 28 23...Linken, Grünen 49 25 Zufriedene 9 früher 32 45...Grünen, FDP 39 19 Unzufriedene 7 ARD / infratest dimap-exit Poll f rüher = vor längerer Zeit / wähle immer gleich Ges. = alle Wähler Anteile in %, Differenzen zu 2013 in %Pkt. Willy-Brandt-Haus 18

Abschneiden der FDP Wanderungs- und Regionalanalyse FDP-Ergebnisse Stimmenanteile 1949-2017 Stimmen 2017 Absolut % 4.997.178 10,7 +2.913.645 +6,0 1949 2017 Zw eitstimmen Erststimmen 3.248.745 7,0 +2.220.100 +4,6 Mandate Gesamt 78 +78 FDP 2017 Direkt Wanderungsmodell von infratest dimap Zweitstimmenanteile in Ländern % +/- Saldo-Verluste/-Gew inne Schlesw ig-h. 12,6 +7,0 Union +1.360.000 Hamburg 10,8 +6,0 Nichtw ähler +700.000 Niedersachsen 9,3 +5,1 SPD +450.000 Bremen 9,3 +5,9 Andere +140.000 Nordrhein-W. 13,1 +7,9 GRÜNE +110.000 Hessen 11,6 +6,0 Erstw./ Verst. +110.000 Rheinland-Pfalz 10,4 +4,8 LINKE +60.000 Baden-Württbg. 12,7 +6,5 Zu-/ Fortgezogene +30.000 Bayern 10,2 +5,1 AfD -40.000 Saarland 7,6 +3,8 Flächendeckende Gewinne In absoluten Zahlen erzielt die FDP 4.997.178 Zweitstimmen, 2.913.645 Stimmen mehr als 2013. Die FDP gewinnt im Wählerwanderungsmodell von infratest dimap vor allem von der CDU (+1.360.000), der SPD (+450.000) und den Grünen (+110.000). Zusätzlich profitiert die FDP stark von der Mobilisierung ehemaliger Nichtwähler (+700.000). Wenige Stimmverluste verzeichnen die Freien Demokraten gegenüber der AfD (-40.000). Gewinne vor allem in westdeutschen Bundesländern Berlin 8,9 +5,4 Brandennburg 7,1 +4,5 Mecklenbug-V. 6,2 +4,1 Sachsen 8,2 +5,1 Sachsen-Anhalt 7,8 +5,1 Veränderungen jeweils zu 2013 Thüringen 7,8 +5,2 infratest dimap / Bundeswahlleiter Die FDP gewinnt insbesondere in westdeutschen Bundesländern, wo sie traditionell stärker ist als in den neuen Ländern. Insbesondere in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein konnten die Freien Demokraten im Vergleich zu 2013 zulegen. Ihre besten Ergebnisse erzielt sie in Willy-Brandt-Haus 19

Nordrhein-Westfalen, ihr schlechtestes Ergebnis in Mecklenburg-Vorpommern. Das beste Wahlkreisergebnis erzielt die FDP in Düsseldorf I, das schlechteste in Berlin-Lichtenberg. Wie bei früheren Bundestagswahlen erhalten die Liberalen insgesamt deutlich mehr Zweit- als Erststimmen. Die FDP-Spanne zwischen Zweit- und Erststimmen ist gegenüber 2013 deutlich gewachsen. Das beste FDP-Erststimmenergebnis erzielt Christian Lindner im Wahlkreis Rheinisch- Bergischer Kreis. Wähleranalyse Zugewinne in allen Bevölkerungsgruppen Die FDP legt im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 in allen Bevölkerungsgruppen zu. Besonders groß ist der Zuwachs bei jungen Wählern bis 24 Jahren und hier insbesondere bei Männern. Überdurchschnittlich stark legt sie auch bei Beamten und Selbstständigen zu, die den Liberalen traditionell besonders zugewandt sind. Für Arbeiter, Arbeitslose und wirtschaftlich Unzufriedene ist die FDP im Vergleich kaum eine Option auch hier liegt sie jedoch klar über fünf Prozent. Späte FDP-Wahlentscheidung, ausgeprägtes Stimmensplitting Die Entscheidung der FDP-Wähler fiel vergleichsweise spät: 36 Prozent legten sich erst in den letzten Tagen vor der Wahl bzw. am Wahltag fest. Nur gut drei von zehn FDP-Wählern entschieden sich bereits vor längerer Zeit bzw. gaben an, immer FDP zu wählen. Die FDP-Wähler legten ein ausgeprägtes Stimmensplitting an den Tag: 45 Prozent der FDP- Zweitstimmenwähler wählten auch den FDP-Direktkandidaten im Wahlkreis. Vier von zehn stimmten mit ihrer Erststimme für den Kandidaten der CDU, knapp jeder zehnte Wähler gab seine Erststimme dem Kandidaten der SPD. FDP-Wahlmotive: Sachlösungen entscheidend, Lindner wichtig, taktische Überlegungen ebenso Über 63 Prozent der FDP-Wähler entschieden sich aufgrund der Sachlösungen der FDP für die Freien Demokraten. Für jeden Vierten war der FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner der wichtigste Wahlgrund. Wie schon bei den jüngsten Landtagswahlen fungiert die FDP auch bei der Bundestagswahl zu einem Gutteil als Auffangbecken für Protest-Wähler: 32 Prozent der FDP-Wähler geben an, aus Enttäuschung gegenüber anderen Parteien für die Liberalen votiert zu haben, 61 Prozent aus Überzeugung. Zugleich sind Koalitionserwägungen für viele FDP-Wähler wichtig. Für immerhin 39 Prozent ist die FDP bei dieser Wahl vor allem als Koalitionspartei interessant. Sie stimmten für die Liberalen primär aus koalitionstaktischen Überlegungen und nicht, weil es die eigentlich von ihnen bevorzugte Partei war. Willy-Brandt-Haus 20

FDP Unterstützung in Bevölkerungsgruppen Wahlmotive Gesamt Beruf / Tätigkeit FDP-Wahl aus Ges. 18-24 J. 12 +8 Arbeiter 8 +5 Überzeugung 61 63 25-34 11 +6 Angestellte 11 +6 Enttäuschung 32 30 35-44 12 +6 Beamte 11 +8 FDP-Wahl aufgrund 45-59 11 +6 Selbständige 19 +9 Spitzenkandidat(in) 25 +3 60+ 10 +5 Rentner 10 +5 Sachlösungen 63 +8 Frauen 10 +6 Arbeitslose 7 +3 Bindung 11-8 18-24 J. 9 +5 FDP-Wahl, w eil Ges. 25-34 9 +5 Splitting bevorzugte Partei 57 75 35-44 10 +6 FDP-Wähler * taktische Wahl 39 19 45-59 10 +6 gaben Erststimme an 60+ 10 +6 FDP 45 Männer 12 +6 CDU/CSU 40 Nächste Bundesregierung 18-24 J. 15 +10 SPD 9 Koalition finde ich gut Ges. 25-34 13 +8 Andere 7 CDU/CSU-geführte Koalition 35-44 13 +7 * laut Zweit st imme mit.. 45-59 11 +6 SPD 24 39 60+ 11 +5 Entscheidungszeitpunkt...Grünen 18 25 Bildung FDP-Wähler entschieden...fdp 79 35 hoch 13 +8 sich Ges....Grünen, FDP 42 23 mittel 9 +5 am Wahltag 13 13 SPD-geführte Koalition niedrig 8 +4 letzte Tage 22 18 mit Persönliche w irtschafliche Lage letzte Wochen 29 23...Linken, Grünen 5 25 Zufriedene 11 früher 34 45...Grünen, FDP 19 19 Unzufriedene 7 ARD / infratest dimap-exit Poll f rüher = vor längerer Zeit / wähle immer gleich Ges. = alle Wähler Anteile in %, Differenzen zu 2013 in %Pkt. Willy-Brandt-Haus 21

Abschneiden der AfD Wanderungs- und Regionalanalyse AfD-Ergebnisse Stimmenanteile 1949-2017 Stimmen 2017 Zweitstimmen Erststimmen Absolut % 5.877.094 +3.820.109 12,6 +7,9 5.316.095 11,5 +4.505.180 +9,6 2017 2017 Mandate Gesamt 95 +95 AfD 2017 Direkt 3 +3 Wanderungsmodell von infratest dimap Zweitstimmenanteile in Ländern % Saldo-Verluste/-Gewinne Schleswig-H. 8,2 +3,6 Nichtwähler +1.200.000 Hamburg 7,8 +3,6 Union +980.000 Niedersachsen 9,1 +5,4 Andere +690.000 Bremen 10,0 +6,3 SPD +470.000 Nordrhein-W. 9,4 +5,5 LINKE +400.000 Hessen 11,9 +6,3 GRÜNE +40.000 Rheinland-Pfalz 11,2 +6,4 FDP +40.000 Baden-Württbg. 12,2 +6,9 Erstw./ Verst. 30000 Bayern 12,4 +8,1 Zu-/ Fortgezogene +20.000 Saarland 10,1 +4,9 Berlin 12,0 +7,1 Brandennburg 20,2 +14,2 Mecklenbug-V. 18,6 +13,0 Sachsen 27,0 +20,3 Sachsen-Anhalt 19,6 +15,4 Veränderungen jeweils zu 2013 Thüringen 22,7 +16,5 infratest dimap / Bundeswahlleiter AfD mobilisiert Nichtwähler und zieht Stimmen aus allen politischen Lagern In absoluten Zahlen erhält die AfD insgesamt 5.877.094 Zweitstimmen, 3.820.109 mehr als vor vier Jahren. Nach dem Wählerwanderungsmodell von infratest dimap profitiert die AfD von fünf zentralen Wechselströmen: Rund 2.620.000 Stimmen bekommt von politischen Wettbewerbern, darunter 980.000 von CDU, 470.000 von SPD und 400.000 von der Linken. 690.000 AfD-Stimmen kamen aus dem Kreis nichtetablierter Parteien und 1.200.000 Stimmen aus dem Nichtwählerlager. Willy-Brandt-Haus 22

Zweitstärkste Partei im Osten, stärkste Partei in Sachsen Die AfD legt in den neuen Bundesländern deutlich zweistellig zu und erreicht in drei Bundesländern mehr als 20 Prozent. Ihre besten Ergebnisse erzielt sie in Sachsen, wo sie vor der CDU stärkste Kraft wird. Im Osten insgesamt wird sie zweitstärkste Partei. Weniger erfolgreich ist sie in Hamburg und Schleswig-Holstein, wo sie einstellige Werte erreicht. Das beste Wahlkreisergebnis erzielt die AfD in Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit einem Vorsprung von 10 Punkten, das schlechteste in Münster. Wo sie weniger als 5 Prozent erreicht. AfD mit drei Direktmandaten Das beste AfD-Erststimmenergebnis erzielt Frauke Petry im Wahlkreis Sächsische Schweiz- Osterzgebirge. Sie gewinnt ebenso ein Direktmandat wie Karsten Hilse im Wahlkreis Bautzen I und Tino Chrupall in Görlitz. Petry erreicht auch den größten Personenbonus (mehr Erst-als Zweitstimmen) unter den AfD-Kandidaten. Bundesweit erhält die Partei allerdings etwas mehr Zweit- als Erststimmen. Wähleranalyse Hoher Rückhalt bei Arbeitern, Arbeitslosen, Unzufriedenen und Männern Die AfD erfährt auch zur Bundestagswahl die größte Unterstützung von Arbeitern, wirtschaftlich Unzufriedenen und Arbeitslosen und erzielt hier jeweils über 20 Prozent. Der AfD-Wählerrückhalt reicht jedoch weit darüber hinaus. Auch bei Angestellten, Beamten und Selbständigen liegt die Partei zweistellig, ebenso bei Rentnern. Überdurchschnittlich stark ist sie zudem bei Männern zwischen 25 und 59 Jahren. Kein ausgeprägtes Stimmensplitting 54 Prozent der AfD-Wähler legten sich bereits vor längerer Zeit fest. Rund ein Viertel entschied sich hingegen erst am Wahltag oder in den letzten Tagen vor der Wahl für die Partei. Die AfD-Wähler legten kein ausgeprägtes Stimmensplitting an den Tag: Von den AfD- Zweitstimmenwählern gaben 80 Prozent auch den AfD-Kandidaten im Wahlkreis ihre Stimme. 7 Prozent der AfD-Zweitstimmen stammten von Wählern, die im Wahlkreis Unions-Kandidaten unterstützt haben. AfD-Wahlmotive: 61 Prozent aus Protest, 31 Prozent aus Überzeugung Die Themen der Partei waren der mit Abstand wichtigste Grund, die AfD zu wählen. Die Kandidaten Alexander Gauland und Alice Weidel spielten eine vergleichsweise geringe Rolle. Bei der Wahl der AfD überwiegen weiterhin Protestmotive: Rund sechs von zehn AfD-Wählern entschieden sich aus Enttäuschung gegenüber den anderen Parteien für ihre Partei. Immerhin ein Drittel gab an, von der Partei überzeugt zu sein. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Isolierung im Parteiensystem spielen koalitionstaktische Überlegungen bei der AfD-Wahl faktisch keine Rolle. Willy-Brandt-Haus 23

AfD Unterstützung in Bevölkerungsgruppen Wahlmotive Gesamt Beruf / Tätigkeit AfD-Wahl aus Ges. 18-24 J. 10 +4 Arbeiter 21 +15 Überzeugung 31 63 25-34 14 +9 Angestellte 12 +7 Enttäuschung 61 30 35-44 16 +10 Beamte 10 +5 AfD-Wahl aufgrund 45-59 14 +9 Selbständige 12 +7 Spitzenkandidat(in) 10 +3 60+ 10 +7 Rentner 11 +7 Sachlösungen 76-6 Frauen 10 +6 Arbeitslose 21 +18 Bindung 5 +1 18-24 J. 8 +3 AfD-Wahl, weil Ges. 25-34 11 +7 Splitting bevorzugte Partei 72 75 35-44 12 +8 AfD-Wähler * taktische Wahl 21 19 45-59 11 +6 gaben Erststimme an 60+ 7 +5 AfD 80 Männer 15 +10 SPD 5 Nächste Bundesregierung 18-24 J. 11 +4 CDU/CSU 7 Koalition finde ich gut Ges. 25-34 17 +10 Andere 7 CDU/CSU-geführte Koalition 35-44 19 +13 * laut Zweitstimme mit.. 45-59 17 +11 SPD 13 39 60+ 12 +8 Entscheidungszeitpunkt...Grünen 5 25 Bildung AfD-Wähler entschieden...fdp 22 35 hoch 9 +4 sich Ges....Grünen, FDP 8 23 mittel 17 +12 am Wahltag 11 13 SPD-geführte Koalition niedrig 14 +10 letzte Tage 12 18 mit Persönliche wirtschafliche Lage letzte Wochen 20 23...Linken, Grünen 11 25 Zufriedene 11 früher 54 45...Grünen, FDP 9 19 Unzufriedene 22 ARD / infratest dimap- Exit Poll früher = vor längerer Zeit/ wähle immer gleich Ges. = alle Wähler Anteile in %, Differenzen zu 2013 in %Pkt. Willy-Brandt-Haus 24

Wanderungs- und Regionalanalyse Wahlbeteiligung Wahlbeteiligung 1949-2017 Wahlberechtigte 2017 1947 2017 Wahlbeteiligung 2017 AfD und FDP profitieren am meisten von gestiegener Wahlbeteiligung Insgesamt nahmen 46.973.799 der 61.675.529 Wahlberechtigten an der Bundestagswahl teil, 2.663.874 Wähler mehr als 2013. Das Wählerwanderungsmodell von infratest dimap zeigt, dass AfD und FDP mit Abstand am stärksten von der Mobilisierung vormaliger Nichtwähler profitierten, gefolgt von Union und SPD. Die Linke und die Grünen verzeichnen ebenfalls deutliche Gewinne aus der Gruppe der Nichtwähler. Bundesweite Zunahme, hoher Mobilisierungssprung in Bayern Wanderungsmodell von infratest dimap Wahlbeteiligung in Ländern % +/- Saldo-Mobilisierungsverluste/-Gew inne Schlesw ig-h. 76,5 +3,4 Grüne +230.000 Hamburg 75,9 +5,6 Linke +270.000 Niedersachsen 76,4 +3,0 SPD +360.000 Bremen 70,7 +1,9 Union +380.000 Nordrhein-W. 75,4 +3,0 FDP +700.000 Hessen 77,0 +3,8 AfD +1.200.000 Rheinland-Pfalz 77,6 +4,8 Baden-Württbg. 78,3 +4,0 Bayern 78,2 +8,1 Saarland 76,6 +4,1 Berlin 75,6 +3,2 Brandennburg 73,7 +5,3 Mecklenbug-V. 70,9 +5,6 Sachsen 75,4 +5,9 Sachsen-Anhalt 68,1 +6,1 Veränderungen jeweils zu 2013 Thüringen 74,3 +6,1 infratest dimap / Bundeswahlleiter 61.675.529 Absolut 46.973.799 +2.663.874-271.371 Die Beteiligung zur Bundestagswahlwahl ist in allen Bundesländern gestiegen. Die größte Zunahme vollzog sich in Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der Wahlkreis mit dem höchsten Beteiligungssprung ist Deggendorf in Bayern. Am höchsten fiel die Beteiligung in Baden-Württemberg aus, am niedrigsten in Sachsen-Anhalt. Die meisten Wahlberechtigten gingen im Wahlkreis München- Land an die Urnen. Schlusslicht aller Wahlkreise ist der Wahlkreis Duisburg II. % 76,2 +4,6 Willy-Brandt-Haus 25

Studieninformationen Studiendesign Exit-Poll Datenbasis für die Analyse zum Wahlverhalten in Bevölkerungsgruppen, zu Wahlmotiven und zum Entscheidungszeitpunkt liefert eine Exit Poll von infratest dimap in 624 repräsentativ ausgewählten Wahllokalen bzw. Stimmbezirken. Am 24. September wurden dort von insgesamt 91.088 Wählern Informationen zu deren Stimmverhalten, Alter und Geschlecht aufgenommen, von 14.177 Wählern darüber hinaus weitergehende sozialstrukturelle und inhaltliche Merkmalen erhoben. Um Amts- und Briefwähler berücksichtigen und Aussagen über die Wählergesamtheit treffen zu können, sind die Wählerdaten der Exit Poll nach dem amtlichen Endergebnis gewichtet. Im Ergebnis ergibt sich ein repräsentatives Bild für die Gesamtwählerschaft wie die Wählerschaften der einzelnen Parteien. Wanderungsmodell von infratest dimap Das Wanderungsmodell von infratest dimap bildet den Umfang von Wanderungsströmen ab. Das Modell berücksichtigt Befragungsergebnisse zur aktuellen und früheren Wahlentscheidung und schätzt Wähler-Wanderungsströme zwischen den Parteien bzw. Haltequoten für die identische Partei-Wahl. Ferner nimmt es Änderungen in der Wählerzusammensetzung infolge aktueller und früherer Nichtwahl sowie aufgrund von Generations- und Ortswechseln (Erstwähler versus verstorbene Wähler bzw. Zuzug versus Wegzug) auf. Für jede Partei wird ein Stromkonto berechnet mit Gewinnen und Verlusten bezüglich des Austauschs zwischen den Parteien, dem Wechselspiel zwischen Wahlteilnahme und Wahlenthaltung und dem Generations- bzw. Ortswechsel. Die Einzelströme werden gerundet, sodass sich in den Randsummen Differenzen zum amtlichen Ergebnis ergeben können. Die Annahmen über Größenordnung und Wahlverhalten der ausgewiesenen Gruppen beruhen auf repräsentativen Wahl- und Bevölkerungsstatistiken, Vorwahl- und Wahltagsbefragungen sowie dem amtlichen Wahlergebnis. Willy-Brandt-Haus 26