Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen: Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2016

Ähnliche Dokumente
Arbeitskräfte in den landwirtschaftlichen Betrieben in Nordrhein-Westfalen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2010

Durch Erkrankungen der Leber*) Verstorbene in Nordrhein-Westfalen

Bevölkerungsentwicklung*) in den kreisfreien Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens 2008 bis 2030

Durch Erkrankungen der Leber*) Verstorbene in Nordrhein-Westfalen

Schülerinnen und Schüler an Berufskollegs*) in Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen. Reg.-Bez. Düsseldorf. Düsseldorf, Stadt. Duisburg, Stadt. Essen, Stadt. Krefeld, Stadt. Mönchengladbach, Stadt

IT.NRW Kindertagespflege in NRW 2012

IT.NRW Kindertagespflege in NRW 2011

Schülerinnen und Schüler an Berufskollegs*) in Nordrhein-Westfalen

Geleistete Arbeitsstunden. Beschäftigte. in 1 000

Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung in Nordrhein-Westfalen am Jahresende 2006 und 2007

Schülerinnen und Schüler an Berufskollegs*) in Nordrhein-Westfalen

Öffentliche Wasserversorgung in Nordrhein-Westfalen

Beschäftigte und Umsätze von Betrieben 1) in Nordrhein-Westfalen mit Waren sowie Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz

2.1 Ausländische Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen am nach aufenthaltsrechtlichem Status, kreisfreien Städten/Kreisen und Geschlecht

2.1 Ausländische Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen am nach aufenthaltsrechtlichem Status, kreisfreien Städten/Kreisen und Geschlecht

Beschäftigte und Umsätze in der Industrie*) in Nordrhein-Westfalen

1.3 Die 10 Herkunftsländer mit der größten Anzahl ausländischer Bevölkerung in NRW 2013 nach kreisfreien Städten/Kreisen. Griechenland.

Entzug des Sorgerechts und Sorgeerklärungen in Nordrhein-Westfalen 2007 und 2008

Scheidungen und Scheidungskinder in Nordrhein-Westfalen 2004 bis 2007

Beschäftigte und Umsätze in der Industrie*) in Nordrhein-Westfalen

Landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung und Viehbestand in Nordrhein-Westfalen am 1. März 2010

Pflegeeinrichtungen und Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen

Öffentliche Wasserversorgung in Nordrhein-Westfalen

Kaufwerte von Bauland in Nordrhein-Westfalen 2009 und 2010

Gartenbau in Nordrhein-Westfalen (Agrarstrukturerhebung 2016)

Betriebe, Beschäftigte, geleistete Arbeitsstunden, Bruttolohn- und -gehaltsumme und baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe NRWs

darunter Ein- Zwei- Mehr- davon familienhäuser 1)

Sozialbericht NRW online Sozialindikatoren NRW

Entzug des Sorgerechts und Sorgeerklärungen in Nordrhein-Westfalen

15 - Stabsstelle Borken, Neue Bevölkerungsprognose von IT.NRW für die Kreise und kreisfreien Städte - Eckwerte

Unternehmen, tätige Personen und Jahresumsatz im nordrhein-westfälischen Handwerk

Genehmigte Wohngebäude*) in Nordrhein-Westfalen 2012 mit erneuerbaren Energien als primäre Heizenergie

Statistische Berichte Viehhaltungen und Viehbestände in Nordrhein-Westfalen am 1. März 2010

Kinderarmut. Factsheet. Nordrhein-Westfalen. Kinder im SGB-II-Bezug

Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen 2000, 2008 und 2009

Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen

In den Ruhestand gewechselte Landesbeamte und Richter in Nordrhein-Westfalen 2002 bis 2010

Statistische Berichte Modellrechnung zur Entwicklung der Erwerbspersonen in Nordrhein-Westfalen bis 2040/2060.

Ergebnis Wohnraumförderung 2016 Wohneinheiten auf Ebene der Bewilligungsbehörden

Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Minister. VORLAGE 16/ 3 Ao

Öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in Nordrhein-Westfalen. Teil 1: Wasserversorgung

Öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in Nordrhein-Westfalen

Schuljahr 2005/06 Schuljahr 2006/07

Pressekonferenz am 6. Dezember 2016 im Pressezentrum des Landtags in Düsseldorf

Baugenehmigungen in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2009 und 2010

Leistungsempfänger/-innen der Pflegeversicherung in Nordrhein-Westfalen (im Dezember 2013)

2005 Bekanntmachung der Bezirke der Landesmittelbehörden und der unteren Landesbehörden

Arbeitslosigkeit und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen Regionale Ergebnisse

Der Arbeitsmarkt im Mai 2017

Arbeitsmarkt, Februar 2017

Leistungsempfänger/-innen der Pflegeversicherung in Nordrhein-Westfalen 2009, 2011 und 2013 (jeweils im Dezember)

Arbeitsmarkt, März 2017

Der Arbeitsmarkt im Juni 2017

7 Kleinkläranlagen. Pumpensegment an einer Kleinkläranlage

Wir sind 18 Millionen Und so wohnen wir

2125 Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.) mit Stand vom

Statistische Berichte Öffentliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Nordrhein-Westfalen Teil 1: Wasserversorgung.

Bildung, Arbeitsmarkt und Einkommen in regionaler Sicht

Tabelle 1: Zuweisungen nach Angaben der Regionalagenturen - Stand (Jahresweise addiert vom bis zum )

Anschriften der Lebensmittelüberwachungsämter. Regierungsbezirk Arnsberg. Stadt Bochum -Ordnungsamt- Westhoffstr. 17, Bochum

Pressekonferenz am 16. Dezember 2014 im Pressezentrum des Landtags Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf

Wie viele Erwerbspersonen hat Nordrhein-Westfalen 2040/2060? Modellrechnung zur Entwicklung der Erwerbspersonen. Statistik kompakt 03/2016

Beschäftigung, Hilfebedürftigkeit und Arbeitslosigkeit in den Regionen Nordrhein-Westfalens

Status / Bilanz Breitbandausbau NRW und Perspektiven der Landesförderung

Pressemeldung Zu alt für die Zukunft: Gibt es Standort-Greise in NRW?

Wie viele Pflegebedürftige werden 2040/2060 in Nordrhein-Westfalen zu versorgen sein?

34 km² in Anspruch genommen.

Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz im Vergleich zu Deutschland

Kartenatlas zur Landwirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein 2013 Endgültige Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2013

im neuen Landesentwicklungsplan - LEP 2025

Statistische Berichte Öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in Nordrhein-Westfalen 2013

Wohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen

Institut Arbeit und Qualifikation

Kartenatlas zur Landwirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein 2013 Endgültige Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2013

Kreise Fläche Bevölkerung Einwohner optimaler Richtwert mindestens Richtwert Richtwert Wohnberatungsstelle Stand: Stand: je qkm je Berater/in

Chartbericht Jan. - Okt. 2017

Chartbericht Jan.-Nov. 2016

Vergleich von Bevölkerungsund Wirtschaftsdaten der Regionen in NRW

Wir sind 18 Millionen besteht im Kern aus den vier TV-Dokumentationen:

Tourismus-Statistik in Nordrhein-Westfalen. Chartbericht. Basis: Vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamt Deutschland und von IT.

Arbeitsmarkt, Juni 2013

Chartbericht 1. Quartal 2016

Chartbericht Jan.-Sep. 2016

Chartbericht Jan. - Sep. 2015

Chartbericht Jan. - Aug. 2015

Arbeitslosenreport NRW

Antwort. Drucksache 17/1581. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 17. Wahlperiode Datum des Originals: /Ausgegeben:

Antwort. Drucksache 16/ LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Datum des Originals: /Ausgegeben:

Chartbericht Jan. - Jul. 2017

(für den Bereich Rheinland)

- 1 - Inhaltsverzeichnis

Tourismusstatistik Nordrhein-Westfalen. Chartbericht Basis: Vorläufige Ergebnisse von IT.NRW und Destatis

Chartbericht Jan. - Sep. 2017

4.2. Die Agrarstruktur in der EU

Statistische Berichte Jugendhilfe in Nordrhein-Westfalen 2006 Erzieherische Hilfen Adoptionen und sonstige Hilfen.

Der Minister für Inneres und Kommunales hat die Kleine Anfrage 4913 mit Schreiben vom 5. August 2016 namens der Landesregierung beantwortet.

Tourismusstatistik Nordrhein-Westfalen. Chartbericht Basis: Vorläufige Ergebnisse von IT.NRW und Destatis

Säuglingssterblichkeit in NRW

Transkript:

Pressekonferenz am 13. Dezember 2017 im Pressezentrum des Landtags in Düsseldorf anlässlich der Veröffentlichung des Statistischen Jahrbuchs 2017 Schwerpunktthema: Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen: Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2016 Statement von Hans-Josef Fischer, Präsident von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) Es gilt das gesprochene Wort. Sehr geehrte Damen und Herren, ab heute steht das Statistische Jahrbuch 2017 für Nordrhein-Westfalen für Sie bereit. Es ist eine umfassende Faktensammlung mit Statistikergebnissen aus allen gesellschaftlichen Bereichen von A wie Außenhandel bis Z wie Zugezogene. Es enthält Daten für Nordrhein-Westfalen, seine e, Städte und Gemeinden. Wir nehmen die Veröffentlichung des Statistischen Jahrbuchs traditionell zum Anlass, um aus der Fülle der statistischen Ergebnisse einen Schwerpunkt intensiver zu beleuchten. In diesem Jahr haben wir als Schwerpunkt das Thema Landwirtschaft in Nordrhein- Westfalen gewählt. Datenbasis der nachfolgenden Ergebnisse ist weitgehend die Agrarstrukturerhebung 2016, die zum Stichtag 1. März 2016 durchgeführt wurde. Landwirtschaft wird nicht als erstes mit Nordrhein-Westfalen in Verbindung gebracht, doch auch sie prägt unser Land: Mehr als 42 Prozent der Landesfläche oder 1,44 Millionen Hektar sind landwirtschaftlich genutzte Flächen. Das waren 8,6 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands. Der Anteil NRWs liegt damit hinter Bayern (18,8 Prozent) und Niedersachsen (15,6 Prozent), aber noch vor Baden-Württemberg (8,5 Prozent) auf dem dritten Platz. Innerhalb von NRW ist der Steinfurt flächenmäßig die Nummer zwei im Land und weist mit nahezu 100 000 Hektar die größte landwirtschaftlich genutzte Fläche auf. Das entspricht einem Anteil von 55,3 Prozent an der gesamten fläche. Den höchsten Anteil an landwirtschaftlich genutzter Fläche hat mit dem Warendorf (64,6 Prozent) ebenfalls ein im Münsterland. 1

Abb. 1: Landwirtschaftlich genutzte Fläche in den Flächenländern Deutschlands 2016 * Bayern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Mecklenburg-Vorpommern Brandenburg Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Sachsen Thüringen Hessen Rheinland-Pfalz Saarland Anteil an der jeweiligen Gesamtfläche des Landes Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% 55% 60% 65% *) Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2016 Quelle: Destatis Grafik: IT.NRW Karte 1: Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche 1 an der Anteil in Prozent Gesamtfläche 2 NRWs 2016 bis unter 15 15 bis unter 25 Minden-Lübbecke 25 bis unter 40 Steinfurt 40 bis unter 50 Herford 50 und mehr Borken Münster Bielefeld Lippe Coesfeld Warendorf Gütersloh Kleve Wesel Bottrop Recklinghausen Hamm Paderborn Höxter Heinsberg Städteregion Aachen Viersen Düren Krefeld Duisburg Rhein- Neuss Ennepe-Ruhr- Rhein-Erft- Mülh./ Ruhr Bochum Essen Mettmann Leverkusen Köln Remscheid Oberhausen Gelsenkirchen Herne Solingen Bonn Rheinisch- Bergischer- Wuppertal Mönchengladbach Düsseldorf Rhein-Sieg- Dortmund Hagen Oberbergischer Unna Märkischer Soest Hochsauerlandkreis Olpe Siegen-Wittgenstein kreisfreie Städte und e Euskirchen Regierungsbezirke Land 1) nach Agrarstrukturerhebung 2016 2) nach Katasterfläche vom 31.12.2016 GeoBasis-DE/BKG 2017 Grafik: IT.NRW 2

Betriebsgrößen Wenn wir von Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen sprechen, denken wir meist an das Ruhrgebiet. Aber auch die Struktur der Landwirtschaft wandelt sich seit Jahrzehnten und passt sich den veränderten Rahmenbedingungen an. Die Zeiten der kleinen Bauernhöfe mit ein paar Hühnern, Schweinen, Kühen und Schafen sowie ein paar Hektar Land sind längst vorbei. Seit 1991 ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 60 912 um 44,7 Prozent auf 33 688 zurückgegangen. Dabei war der Rückgang in den letzten zehn Jahren niedriger als in den 1990er Jahren. Da die Größe der landwirtschaftlich genutzten Fläche insgesamt verhältnismäßig moderat gesunken ist, führte dies zu einem Anstieg der durchschnittlichen Betriebsgröße: Rein rechnerisch bewirtschaftete im Jahr 2016 jeder landwirtschaftliche Betrieb in Nordrhein-Westfalen 42,8 Hektar. Vor 25 Jahren hatte die bewirtschaftete Fläche noch bei durchschnittlich 25,2 Hektar gelegen. In Nordrhein-Westfalen bilden die Betriebe von 20 bis unter 50 Hektar Nutzfläche seit 1991 unverändert die am stärksten besetzte Gruppe. Ihr Anteil ist aber von 1991 (damals: 37,7 Prozent aller Betriebe) bis 2016 auf 27,0 Prozent gesunken. Auch die Zahl der kleineren Betriebe mit weniger als 20 Hektar Nutzfläche hat sich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten mit einem Rückgang um 54,8 Prozent mehr als halbiert. Dagegen hat sich die Zahl der Großbetriebe mit einer Flächenausstattung von 100 und mehr Hektar mehr als vervierfacht. Dementsprechend hat sich auch die Bewirtschaftung der landwirtschaftlich genutzten Fläche von Nordrhein-Westfalen gewandelt: 1991 bewirtschafteten diese Großbetriebe noch 7,4 Prozent der Fläche 2016 waren es bereits 34,5 Prozent. Tabelle 1: Landwirtschaftliche Betriebe in NRW von 1991 bis 2016 nach Betriebsgröße Landwirtschaftliche Betriebe mit bis unter Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche Jahr insgesamt 100 unter 5 5 10 10 20 20 50 50 100 und mehr 1991 60 912 6 550 10 719 13 901 22 958 6 016 768 1995 53 746 5 871 9 121 11 163 19 042 7 387 1 162 1999 47 304 4 930 7 650 9 448 16 089 7 688 1 499 2003 44 633 4 898 7 266 8 786 13 527 8 191 1 965 2007 39 276 3 562 6 174 7 569 11 495 8 048 2 428 2010 35 750 2 700 5 236 6 806 10 382 7 851 2 775 2013 1) 34 300 2 970 4 630 6 220 9 790 7 640 3 050 2016 33 688 3 657 4 488 5 959 9 093 7 274 3 217 1) repräsentative Agrarstrukturerhebung, Angaben gerundet Grafik: IT.NRW 3

Arbeitskräfte in der Landwirtschaft Nordrhein-Westfalens Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten noch fast 40 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland in der Landwirtschaft mittlerweile hat sich der Anteil auf knapp zwei Prozent verringert. Im Jahr 2016 waren in der nordrhein-westfälischen Landwirtschaft rund 117 000 Personen mit betrieblichen Arbeiten beschäftigt. Neben 30 200 Betriebsinhaberinnen und -inhabern und 22 500 weiteren Familienarbeitskräften arbeiteten 23 100 Personen als ständige familienfremde Arbeitskräfte und 41 200 Personen als nichtständige (Saison-)Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Insgesamt 30 600 Arbeitskräfte waren mit 40 und mehr Wochenarbeitsstunden vollzeitbeschäftigt, während der überwiegende Teil von 86 400 Arbeitskräften teilzeitbeschäftigt war. Tabelle 2: Arbeitskräfte in der Landwirtschaft Nordrhein-Westfalens 2010 1) 2013 2) 2016 3) Arbeitskräfte Personen Arbeitsleistung Personen "Arbeitsleistung" Personen Arbeitsleistung Anzahl in AK-E 4) Anzahl in AK-E 4) Anzahl in AK-E 4) Insgesamt 123 732 62 843 116 400 60 000 117 000 59 000 davon Familienarbeitskräfte 66 817 40 565 58 800 36 700 52 700 33 100 darunter Betriebsinhaber 33 752 24 348 31 300 22 800 30 200 21 700 ständige Arbeitskräfte 18 319 13 999 19 000 14 200 23 100 18 100 nichtständige (Saison-)Arbeitskräfte 38 596 8 278 38 700 9 100 41 200 7 800 1) Ergebnisse aus dem allgemeinen Teil der Landwirtschaftszählung 2) Ergebnisse aus der repräsentativen Agrarstrukturerhebung 3) Ergebnisse aus dem repräsentativen Teil der Agrarstrukturerhebung 4) Leistung einer im landwirtschaftlichen Betrieb vollbeschäftigten und nach ihrem Alter voll leistungsfähigen Person Grafik: IT.NRW Nach wie vor bleibt die Arbeit für landwirtschaftliche Betriebe eine überwiegend männliche Domäne: 61 Prozent der in der Landwirtschaft tätigen Personen waren Männer. Bei den Betriebsinhaber(inne)n lag der Männeranteil bei 91 Prozent. Die beruflichen Qualifikationen in der Landwirtschaft sind sehr vielfältig. Rund zwei Drittel der Betriebsleiterinnen und -leiter verfügten über einen landwirtschaftlichen und/oder gärtnerischen Abschluss als höchsten Berufsabschluss. Insgesamt 32,8 Prozent hatten dagegen keinerlei berufliche Qualifikation im landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Bereich und griffen stattdessen auf praktische Erfahrung zurück. Drei von vier Personen dieser Gruppe leiteten ein Einzelunternehmen im Nebenerwerb. Bei der Betrachtung nach Altersgruppen lässt sich ein Trend zu höheren Abschlüssen erkennen. Jüngere Betriebsleiterinnen und -leiter haben zu hohen Anteilen einen Studienabschluss (14,7 Prozent) oder einen Abschluss an einer höheren Landbauschule, Technikerschule oder Fachakademie (28,9 Prozent). 4

Viehhaltende Betriebe Fast drei Viertel (73,1 Prozent) der 33 688 landwirtschaftlichen Betriebe verfügten 2016 über Viehbestände. Damit hat sich die Zahl der viehhaltenden Betriebe in den letzten 25 Jahren mehr als halbiert ( 52,2 Prozent). Abb. 2: Viehhaltende Betriebe in NRW von 1991 bis 2016 40 000 35 000 30 000 Rinder Schweine Legehennen 25 000 20 000 15 000 10 000 5 000 0 1991 1995 1999 2003 2007 2010 2013 2016 Grafik: IT.NRW Bezogen auf die einzelnen Nutzvieharten ist der Rückgang der Betriebe noch deutlicher zu erkennen: Die Zahl der Betriebe mit Schweinehaltung ist seit 1991 um 73,1 Prozent, die der Betriebe mit Legehennen um 70,6 Prozent und die der Betriebe mit Rinderhaltung um 63,1 Prozent zurückgegangen. Abb. 3: Viehbestände * in Nordrhein-Westfalen 2016 11 779 163 Hühner 7 263 582 Schweine 1 554 480 Truthühner 1 412 681 Rinder 159 409 Schafe 72 142 Einhufer = 10 000 Tiere 10 645 Ziegen *) Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung Grafik: IT.NRW 5

Insbesondere bei der Haltung von Rindern, Schweinen und Legehennen ist eine zunehmende Spezialisierung auf nur eine Tierart zu erkennen: Hielten 1991 mit 54,7 Prozent noch über die Hälfte aller damaligen Betriebe mehrere dieser Nutzvieharten, waren es 2016 nur 19,4 Prozent. Bei Betrieben mit sowohl Schweine- als auch Rinderhaltung und bei Betrieben, die alle drei Tierarten hielten, war der Rückgang besonders deutlich. 1991 waren noch auf mehr als jedem zehnten Hof (11,7 Prozent) Rinder, Schweine und Legehennen zu finden, während das 2016 nur noch bei 2,3 Prozent der Betriebe der Fall war. Allerdings ist auch die Zahl der viehhaltenden Betriebe, die sich auf nur eine Tierart spezialisiert haben rückläufig, wenn auch in geringerem Umfang: 1991 gab es 22 133 Betriebe, die ausschließlich Rinder, Schweine oder Legehennen hielten; 2016 waren es mit 17 191 Betrieben 22,3 Prozent weniger. Abb. 4: Spezialisierung in der Viehhaltung in NRW 1991 und 2016 Spezialisierte viehhaltende Betriebe in NRW 1991 und 2016 nach Art der Viehhaltung Betriebe mit Mischviehhaltung in NRW 1991 und 2016 nach Art der Viehhaltung 27 500 25 000 22 500 20 000 1 429 Rinder Schweine Legehennen 5 736 1 864 Rinder, Schweine und Legehennen Schweine und Legehennen Rinder und Legehennen Rinder und Schweine 17 500 7 664 1 216 3 086 15 000 12 500 5 684 10 000 7 500 13 040 16 000 5 000 2 500 10 291 486 1 399 431 0 1 813 1991 2016 1991 2016 Grafik: IT.NRW Mit 8 658 Betrieben gab es 2016 im Regierungsbezirk Münster die mit Abstand meisten viehhaltenden Betriebe; hier wurden überwiegend Rinder oder Schweine gehalten. 6

Abb. 5: Rinder- und Schweinebestand in NRW 2016 Rinderbestand in NRW 2016 nach Regierungsbezirken Düsseldorf Köln 212 063 260 323 Münster 528 165 Detmold Arnsberg 205 758 206 372 Schweinebestand in NRW 2016 nach Regierungsbezirken Düsseldorf 557 180 Köln 73 621 Münster 4 361 989 Detmold 1 545 141 Arnsberg 705 651 Grafik: IT.NRW Ökologische Landwirtschaft Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe Nordrhein- Westfalens nahm zwar weiter zu, aber der Anteil war im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft weiterhin gering. Bei der Agrarstrukturerhebung 2016 wurden im Bereich der Bodennutzung 1 427 Betriebe ermittelt, die 60 828 Hektar Landwirtschaftsfläche nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschafteten. Die Zahl der Öko-Betriebe erhöhte sich damit gegenüber der Landwirtschaftszählung 2010 um 9,5 Prozent; die ökologisch bewirtschaftete Fläche wurde im gleichen Zeitraum um 11,6 Prozent ausgedehnt. Der Anteil des ökologischen Landbaus an der gesamten Landwirtschaft lag im Jahr 2016 sowohl bei der Zahl der Betriebe als auch bei der Fläche bei 4,2 Prozent. Von der ökologisch bewirtschafteten Fläche waren mit 40 635 Hektar zwei Drittel Dauergrünland und ein Drittel Ackerland (19 595 Hektar). Auf dem Ackerland wurden auf 46,5 Prozent der Ackerfläche Getreide, auf 28,8 Prozent Pflanzen zur Grünernte, auf 10,1 Prozent Gemüse, Erdbeeren und andere Gartengewächse sowie auf 4,6 Prozent Hackfrüchte angebaut. Im Regierungsbezirk Arnsberg wirtschaftete 2016 schon fast jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb (9,3 Prozent) nicht mehr konventionell. Mit 20 491 Hektar wurden hier 8,5 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche ökologisch bestellt. Im Regierungsbezirk Köln wurde von 6,7 Prozent der Betriebe und auf 6,0 Prozent der Fläche ökologischer Landbau betrieben. Mit Abstand folgten die Regierungsbezirke Detmold und Düsseldorf mit Flächenanteilen von 4,3 Prozent bzw. 2,1 Prozent. Den niedrigsten Anteil gab es im Regierungsbezirk Münster mit 1,3 Prozent ökologischer Landwirtschaftsfläche. 7

Karte 2: Anteil der in ökologischer Wirtschaftsweise landwirtschaftlich genutzten Fläche in NRW im Jahr 2016 kreisfreie Städte und e Regierungsbezirke Land Steinfurt Minden-Lübbecke Herford Borken Münster Bielefeld Lippe Coesfeld Warendorf Gütersloh Kleve Wesel Bottrop Recklinghausen Hamm Paderborn Höxter Heinsberg Städteregion Aachen Viersen Düren Krefeld Rhein- Neuss Ennepe-Ruhr- Rhein-Erft- Euskirchen Duisburg Mülh./ Ruhr Bochum Essen Mettmann Leverkusen Köln Remscheid Oberhausen Gelsenkirchen Herne Solingen Bonn Rheinisch- Bergischer- Wuppertal Mönchengladbach Düsseldorf Rhein-Sieg- Dortmund Hagen Oberbergischer Unna Märkischer Soest Hochsauerlandkreis Olpe Siegen-Wittgenstein Anteil in Prozent keine ökologische Bewirtschaftung mehr als 0 bis unter 1 1 bis unter 2,5 2,5 bis unter 8 8 bis unter 16 16 und mehr GeoBasis-DE/BKG 2017 Grafik: IT.NRW Bodennutzung Nach den Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung 2017 war Getreide (602 600 Hektar) mit einem Anteil von 57,7 Prozent am gesamten Ackerland nach wie vor die bedeutendste Ackerfrucht in NRW. Drei Viertel (454 700 Hektar) des Getreides wurden in Westfalen angebaut. Der überwiegend als Brotgetreide angebaute Winterweizen beanspruchte mit 262 600 Hektar mehr als ein Viertel (25,1 Prozent) der Ackerfläche und bleibt damit die am häufigsten ausgesäte Getreideart. Wintergerste (136 200 Hektar; 13,0 Prozent) ist das am zweithäufigsten auf nordrheinwestfälischen Äckern anzutreffende Getreide. Auf den Plätzen drei und vier folgten Körnermais (99 800 Hektar) und Triticale (66 000 Hektar). Neben diesen vier Getreidearten waren Silomais (184 600 Hektar), Zuckerrüben (61 000 Hektar) und Winterraps (56 700 Hektar) die häufigsten angebauten Kulturen in Nordrhein- Westfalen. 8

Um Ihnen hier auch mal die Vielfalt der amtlichen Statistik zu demonstrieren, haben wir im Folgenden zum Thema Landwirtschaft passende Daten aus einigen anderen statistischen Erhebungen aufbereitet: Industrie In Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2016 Maschinen und Maschinenteile für die Land- und Forstwirtschaft im Wert von 2,1 Milliarden Euro hergestellt. Der NRW-Anteil am bundesdeutschen Produktionswert lag damit bei 24,2 Prozent. Es wurden Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft im Wert von 1,6 Milliarden Euro hergestellt; hierzu gehören u. a. Schlepper und Anhänger sowie Bodenbearbeitungs- und Ernte maschinen. Außerdem wurden Teile für Maschinen, Apparate und Geräte für die Land- und Forstwirtschaft mit einem Absatzwert von 493 Millionen Euro produziert. Mehr als zehn Prozent der Produktion im Verarbeitenden Gewerbe entfielen auf den Bereich Nahrungs- und Futtermittel (29,5 Milliarden Euro). Gegenüber dem Jahr 2010 ist die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln um rund 19 Prozent gestiegen. Bei der Betrachtung der gesamten Industrieproduktion nach Gütergruppen lagen Fleisch (ohne Geflügel) mit einem Produktionswert von 6,2 Milliarden Euro auf Platz acht und Verarbeitetes Fleisch mit 4,9 Milliarden Euro auf Platz neun. Schlachtungen und Außenhandel In den nordrhein-westfälischen Schlachthöfen wurden im Jahr 2016 nahezu 19,4 Millionen Schweine und fast 738 000 Rinder geschlachtet. 96,3 Prozent der Rinder und 88,9 Prozent der Schweine stammten aus deutscher Produktion. Außerdem wurden 116 000 Schafe, 1 800 Pferde und 1 100 Ziegen geschlachtet. Im Jahr 2016 wurden von der NRW-Wirtschaft lebende Schweine mit einem Gesamtgewicht von 21 376 Tonnen ins Ausland exportiert. Eingeführt wurden dagegen 329 820 Tonnen. Die nahezu 19,4 Millionen in den nordrhein-westfälischen Schlachthöfen geschlachteten Schweine hatten ein Gesamtgewicht von 1,9 Millionen Tonnen. Der Anteil der eingeführten Schweine an der Gesamtschlachtmenge lag damit bei 17,6 Prozent. 9

Abb. 6a: Außenhandel NRWs mit lebenden Schweinen 2007 bis 2016 nach Gewicht 2 500 000 t 2 000 000 t 1 500 000 t 1 000 000 t Import Export Schlachtungen 500 000 t 0 t 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Grafik: IT.NRW Im Jahr 2016 wurden von der NRW-Wirtschaft lebende Rinder mit einem Gesamtgewicht von 34 615 Tonnen ins Ausland exportiert. Eingeführt wurde dagegen nur 3 455 Tonnen. In den NRW-Schlachthöfen wurden 2016 fast 738 000 Rinder mit einem Gesamtgewicht von 224 865 Tonnen geschlachtet. Der Anteil der eingeführten Rinder an der Gesamtschlachtmenge lag damit bei 1,5 Prozent. Abb. 6b: Außenhandel NRWs mit lebenden Rindern 2007 bis 2016 nach Gewicht 250 000 t 200 000 t 150 000 t 100 000 t Import Export Schlachtungen 50 000 t 0 t 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Grafik: IT.NRW Preise und Ausgaben Der Deutsche Bauernverband hat ermittelt, dass im Jahr 1900 ein deutscher Landwirt Nahrungsmittel in einem Umfang erzeugte, mit dem etwa vier Personen ernährt werden konnten. Im Jahr 2010 ernährte ein Landwirt bereits 131 Personen. Von einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche können immer mehr Menschen ernährt werden. Der Hektarertrag von Weizen lag in Deutschland vor gut 100 Jahren bei 1,9 Tonnen. Heute liegt der Hektarertrag von Weizen in Nordrhein-Westfalen mit 8,0 Tonnen mehr als viermal so hoch. 10

Abb. 7a: Indizes ausgewählter Nahrungsmittelpreise 2005 bis 2016 Jahresdurchschnitte, Messziffer 2010=100 150 140 130 120 110 100 90 80 Frische Vollmilch 1) Eier 1) 70 60 Frische Brötchen 1) Brotweizen 2) Milch 2) Eier 2) 50 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 1) Verbraucherpreise (für NRW), 2) Erzeugerpreise (für Deutschland, Quelle: Destatis) Grafik: IT.NRW Im Jahr 1967 erhielten die Landwirte beispielsweise 42 Pfennig für ein Kilo Weizenmehl, 40 Pfennig für einen Liter Vollmilch und 13 Pfennig für ein Ei. Die Verbraucher mussten für Mehl 1,10 DM, für Milch 70 Pfennig und für ein Ei 22 Pfennig bezahlen. Heute zahlen Verbraucher für ein Kilo Weizenmehl zwischen 35 und 99 Cent, für einen Liter Milch 63 bis 68 Cent und für ein Ei etwa 12 (Bodenhaltung) bis 18 Cent (Freiland). Die Abbildung ausgewählter Indizes zeigt trotz nominaler Preissteigerungen im Durchschnitt eine hohe Preisstabilität. Langfristig betrachtet greifen wir in NRW heute für unsere Nahrungsmittel nicht so tief ins Portemonnaie: 1963 gab ein Durchschnittshaushalt in Nordrhein-Westfalen mit 162 DM etwa 42,5 Prozent seiner Gesamtausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke aus. Im Jahr 2013 entfielen mit 306 Euro nur noch 12,2 Prozent der Ausgaben auf diesen Bereich. Abb. 7b: Aufwendungen privater Haushalte für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren in NRW 2003 und 2013 je Haushalt und Monat * Fleisch- und Fleischwaren Brot und Getreideerzeugnisse Molkereiprodukte und Eier Gemüse, Kartoffeln 2013 2003 alkoholische Getränke Obst Mineralwasser, Limonaden, Frucht- und Gemüsesäfte Tabakwaren Zucker, Konfitüre, Schokolade und Süßwaren Nahrungsmittel, anderweitig nicht genannt Kaffee, Tee und Kakao Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte Speisefette und Speiseöle 0 10 20 30 40 50 60 *) Ergebnisse der Verbrauchsstichprobe (EVS) Grafik: IT.NRW 11

Zusammenfassung Anhand ausgewählter Ergebnisse habe ich Ihnen einige strukturelle Veränderungen in der Landwirtschaft Nordrhein-Westfalens vorgestellt. Festzuhalten bleibt: Die Konzentration in der NRW-Landwirtschaft schreitet fort: Rein rechnerisch bewirtschaftete im Jahr 2016 jeder landwirtschaftliche Betrieb in Nordrhein-Westfalen 42,8 Hektar. Die durchschnittliche Betriebsgröße hat seit 1991 in allen fünf Regierungsbezirken zugenommen. Dabei haben sich die Unterschiede zwischen den Regierungsbezirken in den letzten 25 Jahren tendenziell verstärkt. Während sich die Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe (mit fünf und mehr Hektar) gegenüber 1991 um 44,7 Prozent auf 33 688 verringerte, vervierfachte sich die Zahl der Betriebe mit 100 oder mehr Hektar im selben Zeitraum auf nunmehr 3 217 Einheiten. Damit zählte 2016 bereits jeder zehnte Betrieb zu den Großbetrieben. Die von diesen Betrieben genutzte Fläche hatte mit 496 649 Hektar einen Anteil von 34,5 Prozent an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. In 24 638 landwirtschaftlichen Betrieben wurden im März 2016 unter anderem 1,41 Millionen Rinder, 7,26 Millionen Schweine und 11,78 Millionen Hühner gehalten. Die Zahl der viehhaltenden Betriebe in Nordrhein-Westfalen hat sich in den letzten 25 Jahren mehr als halbiert. Die ökologische Wirtschaftsweise nimmt in den landwirtschaftlichen Betrieben Nord rhein-westfalens weiter zu. Der Anteil des ökologischen Landbaus an der gesamten Landwirtschaft ist mit jeweils 4,2 Prozent der Betriebe und der Fläche immer noch gering. Wenn Nordrhein-Westfalen auch nicht primär als Agrarland wahrgenommen wird, so prägt doch die Landwirtschaft immer noch unser Land. Die Land- und Forstwirtschaft erbringt mit 2,4 Milliarden Euro zwar nur noch einen Anteil von 0,4 Prozent an der Bruttowertschöpfung NRWs, aber dennoch leisten unsere Bauern mit effizienten Produktionsmethoden einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der Bevölkerung. Insgesamt 117 000 Personen waren im Jahr 2016 in der nordrhein-westfälischen Landwirtschaft mit betrieblichen Arbeiten beschäftigt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 12

Information und Technik Nordrhein-Westfalen Derendorfer Allee 1 40476 Düsseldorf Pressestelle 8 pressestelle@it.nrw.de Fax 0211 9449-8518 www.twitter.com/itnrw Pressesprecherin Kirsten Bohne ( 0211 9449-6660 Claudia Key ( 0211 9449-6661 Leo Krüll ( 0211 9449-6662 www.it.nrw.de 13

Begriffsdefinition Agrarstrukturerhebung Im Rahmen der Agrarstrukturerhebung (ASE) 2016 wurden alle land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, die mindestens eine der unter 91 Agrarstatistikgesetz festgelegten Erfassungsgrenzen erreichten, im ersten Halbjahr 2016 befragt. Zu landwirtschaftlichen Betrieben im Sinne des Agrarstatistikgesetzes gehören beispielsweise auch Wein- und Gartenbaubetriebe, gewerbliche Tierhalter oder Versuchsbetriebe, wenn sie eine der Erfassungsgrenzen erreichen. Die Agrarstrukturerhebung ist gemäß dem Agrarstatistikgesetz eine Erhebung mit Auskunftspflicht. Auskunftspflichtig sind die Inhaberinnen und Inhaber oder Leiterinnen und Leiter der befragten land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. Arbeitskräfte Arbeitskräfte sind im Berichtszeitraum (März des Vorjahres bis Februar des Berichtsjahres) im landwirtschaftlichen Betrieb beschäftigte Personen ab 15 Jahren. Arbeitskräfte-Einheit (AK-Einheit) Arbeitskräfte-Einheit ist die Maßeinheit der Arbeitsleistung einer im Berichtszeitraum mit Arbeiten für den landwirtschaftlichen Betrieb (landwirtschaftliche Arbeiten sowie Arbeiten in Einkommenskombinationen) vollbeschäftigten Person (Arbeitskraft). Bodennutzungshaupterhebung Die jährliche Bodennutzungshaupterhebung basiert auf einer Befragung landwirtschaftlicher Betriebe. Die Bodennutzungshaupterhebung wird sowohl als Stichprobe als auch in den Jahren 2010 und 2016 als Vollerhebung durchgeführt. Die Bodennutzungshaupterhebung dient der Differenzierung der landwirtschaftlich genutzten Flächen nach Hauptnutzungsarten und Nutzungszweck, Kulturarten, Pflanzengruppen, Pflanzenarten und Kulturformen. Familienarbeitskräfte Familienarbeitskräfte sind die Betriebsinhaberin bzw. -inhaber, deren/dessen Ehepartner/-in (bzw. eine gleichgestellte Person) sowie weitere Familienangehörige und Verwandte, die auf dem landwirtschaftlichen Betrieb leben und arbeiten. 14

Landwirtschaftlicher Betrieb Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist eine technisch-wirtschaftliche Einheit, die landund/oder forstwirtschaftliche Erzeugnisse produziert. Ein Betrieb ist auskunftspflichtig, wenn er mindestens 5 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen bewirtschaftet oder eine der folgenden Mindesterzeugungseinheiten aufweist: 10 Rinder, 50 Schweine oder 10 Zuchtsauen, 20 Schafe, 20 Ziegen, 1 000 Haltungsplätze für Geflügel (vor 2016: 1 000 Stück Geflügel), 0,5 Hektar Hopfenfläche, 0,5 Hektar Tabakfläche, 1 Hektar Dauerkulturfläche im Freiland, jeweils 0,5 Hektar Rebfläche, Baumschulfläche oder Obstfläche, 0,5 Hektar Gemüse- oder Erdbeerfläche im Freiland, 0,3 Hektar Blumen- oder Zierpflanzenfläche im Freiland, 0,1 Hektar Fläche unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen oder 0,1 Hektar Produktionsfläche für Speisepilze. Landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) Die landwirtschaftlich genutzte Fläche umfasst alle landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen einschließlich der im Rahmen eines Stilllegungsprogrammes stillgelegten Flächen. Zur landwirtschaftlich genutzten Fläche zählen: Ackerland, Dauergrünland, Haus- und Nutzgärten, Baum- und Beerenobstanlagen einschließlich Flächen mit Nussbäumen, Baumschulflächen, Rebland, Weihnachtsbaumkulturen, andere Dauerkulturen (Korbweiden- und Pappelanlagen), Dauerkulturen unter Glas oder anderen begehbaren dauerhaften Schutzabdeckungen. Ökologischer Landbau Der landwirtschaftliche Betrieb produziert pflanzliche und/oder tierische Erzeugnisse nach den Grundsätzen der Verordnung (EG) Nummer 834/2007 über die ökologische/ biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen. 15

Ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftlich genutzte Fläche Landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF), die vollständig oder teilweise auf die ökologische Wirtschaftsweise umgestellt ist. Dies beinhaltet: Umgestellte LF: Landwirtschaftlich genutzte Fläche, auf der die Umstellung auf den ökologischen Landbau nach den Bestimmungen der Verordnung (EG) Nummer 834/2007 abgeschlossen ist. Die auf dieser Fläche produzierten landwirtschaftlichen Erzeugnisse dürfen bereits als ökologische Erzeugnisse gekennzeichnet und vermarktet werden. In Umstellung befindliche LF: Landwirtschaftlich genutzte Fläche, die sich nach den Bestimmungen der Verordnung (EG) Nummer 834/2007 gegenwärtig in Umstellung befindet. In dieser Zeit dürfen die auf diesen Flächen produzierten landwirtschaftlichen Erzeugnisse nicht als ökologische Erzeugnisse gekennzeichnet und vermarktet werden. Saisonarbeitskräfte Saisonarbeitskräfte sind nicht ständig beschäftigte Arbeitskräfte mit einem auf weniger als sechs Monate abgeschlossenen Arbeitsverhältnis zum Betrieb. Hierzu zählen keine Arbeitskräfte, die im Rahmen der Nachbarschaftshilfe oder im Auftrag von Lohnunternehmen im Betrieb tätig sind. Ständige Beschäftigte Ständige Beschäftigte sind Personen, die in einem unbefristeten oder für mindestens sechs Monate abgeschlossenen Arbeitsverhältnis zum Betrieb stehen. Hierzu rechnen auch Verwandte der Betriebsinhaberin oder des Betriebsinhabers, die nicht auf dem Betrieb leben. 16